Sodtke (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
Zur Navigation springen
Zur Suche springen
Kaukas (Diskussion • Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Sodtke (Diskussion • Beiträge) Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
| Zeile 1: | Zeile 1: | ||
==Herkunft und Bedeutung== | ==Herkunft und Bedeutung== | ||
* Ostpreussen, Litauen | * Westpreussen, Ostpreussen, Litauen | ||
* niederdeutsch "sod" = Brunnen | |||
* prußisch "sodybe" = Wohnstätte | * prußisch "sodybe" = Wohnstätte | ||
* lettisch "sadzus" = Dorf | * lettisch "sadzus" = Dorf | ||
| Zeile 8: | Zeile 9: | ||
==Varianten des Namens== | ==Varianten des Namens== | ||
* Sodeko (1339) Kammeramt Leunenburg | * Sodeko (1339) Kammeramt Leunenburg | ||
* Sudeike | * Sudeike, Sodeik, Sodeikat, Sode, Södtke, Södecke | ||
* Sodauskas, Sodeikaitis, Sodikas, Sodis, Sodius, Sodonis, Sodzikas | * Sodauskas, Sodeikaitis, Sodikas, Sodis, Sodius, Sodonis, Sodzikas | ||
* Sodtke, Sodke, Sotke, Sohtke, Sautke, Zotk | |||
==Geographische Verteilung== | ==Geographische Verteilung== | ||
Die Sodtkes lebten seit Generationen, mindestens seit 1664 bzw. 1681, im Kreis Thorn, ursprünglich wohl im Dorf Grabowitz im Drewenzwinkel. An detaillierte Informationen über die ländliche Bevölkerung aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg heranzukommen ist äußerst schwer. Aus den preußischen Kontributionskatastern von 1772 geht hervor, dass in Westpreußen mindestens zwei Familien „Sotke“ lebten beide im Dorf Grabowiec, eine weitere – „Satke“ geschrieben, später ebenfalls „Sodtke“ – in Obodowo im Kreis Flatow, später Kreis Zempelburg. Eine vierte Familie „Sodke“ lebte im sog. Netzedistrikt, der 1772 ebenfalls zu Preußen kam. Später tauchten die Sodtkes auch in Wolfswinkel und Bogpomoc Stary auf, nach 1900/1920 vor allem auch in Berlin und im Ruhrgebiet. Ob es Verbindungen zum Dorf Sadke, auch Sadtke geschrieben, (poln. Sadki) bei Nakel gibt, ist jedoch bislang unbekannt. | |||
== Bekannte Namensträger == | == Bekannte Namensträger == | ||
Arthur Sodtke, Wiederstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus | |||
Matthias Sodtke, Kinderbuchautor | |||
Michael Sodtke, Heimatkreisvertreter Thorn | |||
Fritz Sotke, Liederdichter | |||
==Sonstige Personen== | ==Sonstige Personen== | ||
| Zeile 20: | Zeile 27: | ||
* Ortsnamen | * Ortsnamen | ||
* Sadke (poln. Sadki), Kreis Nakel | |||
* Sodelawken (1374), Sodlauken bei Katzen Kreis Heilsberg | * Sodelawken (1374), Sodlauken bei Katzen Kreis Heilsberg | ||
* Sodehnen, (1938 Bersken),Kammeramt Goeritten Kreis Stallupönen/ Ebenrode | * Sodehnen, (1938 Bersken),Kammeramt Goeritten Kreis Stallupönen/ Ebenrode | ||
| Zeile 30: | Zeile 38: | ||
* Sodeiken-Jacob (1896 Lankutten), Althof Memel | * Sodeiken-Jacob (1896 Lankutten), Althof Memel | ||
* Sodinehlen (1938 Jägersfreude), Kammeramt Szirgupönen Kreis Gumbinnen | * Sodinehlen (1938 Jägersfreude), Kammeramt Szirgupönen Kreis Gumbinnen | ||
* Straßennamen | |||
* Sodtkestraße in Berlin | |||
==Umgangssprachliche Bezeichnungen== | ==Umgangssprachliche Bezeichnungen== | ||
| Zeile 53: | Zeile 65: | ||
[[Kategorie:Familienname im Memelland]] | [[Kategorie:Familienname im Memelland]] | ||
[[Kategorie:Familienname in Ostpreußen]] | [[Kategorie:Familienname in Ostpreußen]] | ||
[[Kategorie:Familienname in Westpreußen]] | |||
<!-- Aktivieren durch: entfernen der Zeichen in obiger Zeile, | <!-- Aktivieren durch: entfernen der Zeichen in obiger Zeile, | ||
so dass nur noch [[Kategorie:Familienname]] da steht --> | so dass nur noch [[Kategorie:Familienname]] da steht --> | ||
Version vom 23. Juli 2009, 11:29 Uhr
Herkunft und Bedeutung
- Westpreussen, Ostpreussen, Litauen
- niederdeutsch "sod" = Brunnen
- prußisch "sodybe" = Wohnstätte
- lettisch "sadzus" = Dorf
- litauisch "sodas" = Obstgarten
Varianten des Namens
- Sodeko (1339) Kammeramt Leunenburg
- Sudeike, Sodeik, Sodeikat, Sode, Södtke, Södecke
- Sodauskas, Sodeikaitis, Sodikas, Sodis, Sodius, Sodonis, Sodzikas
- Sodtke, Sodke, Sotke, Sohtke, Sautke, Zotk
Geographische Verteilung
Die Sodtkes lebten seit Generationen, mindestens seit 1664 bzw. 1681, im Kreis Thorn, ursprünglich wohl im Dorf Grabowitz im Drewenzwinkel. An detaillierte Informationen über die ländliche Bevölkerung aus der Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg heranzukommen ist äußerst schwer. Aus den preußischen Kontributionskatastern von 1772 geht hervor, dass in Westpreußen mindestens zwei Familien „Sotke“ lebten beide im Dorf Grabowiec, eine weitere – „Satke“ geschrieben, später ebenfalls „Sodtke“ – in Obodowo im Kreis Flatow, später Kreis Zempelburg. Eine vierte Familie „Sodke“ lebte im sog. Netzedistrikt, der 1772 ebenfalls zu Preußen kam. Später tauchten die Sodtkes auch in Wolfswinkel und Bogpomoc Stary auf, nach 1900/1920 vor allem auch in Berlin und im Ruhrgebiet. Ob es Verbindungen zum Dorf Sadke, auch Sadtke geschrieben, (poln. Sadki) bei Nakel gibt, ist jedoch bislang unbekannt.
Bekannte Namensträger
Arthur Sodtke, Wiederstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus Matthias Sodtke, Kinderbuchautor Michael Sodtke, Heimatkreisvertreter Thorn Fritz Sotke, Liederdichter
Sonstige Personen
Geographische Bezeichnungen
- Ortsnamen
- Sadke (poln. Sadki), Kreis Nakel
- Sodelawken (1374), Sodlauken bei Katzen Kreis Heilsberg
- Sodehnen, (1938 Bersken),Kammeramt Goeritten Kreis Stallupönen/ Ebenrode
- Sodehnen, Kammeramt Jurgaitschen Kreis Darkehmen/ Angerapp
- Sodehnen, Kammeramt Schreitkaugken Kreis Tilsit-Ragnit
- Sodehnen, Kammeramt Tollmingkehmen Kreis Goldap
- Sodehnen, Kammeramt Waldaukadel Kreis Gumbinnen
- Sodeiken, Kammeramt Plicken Kreis Gumbinnen
- Sodeiken-Dargwill, Kammeramt Klemmenhof Kreis Memel
- Sodeiken-Jacob (1896 Lankutten), Althof Memel
- Sodinehlen (1938 Jägersfreude), Kammeramt Szirgupönen Kreis Gumbinnen
- Straßennamen
- Sodtkestraße in Berlin
Umgangssprachliche Bezeichnungen
Literaturhinweise
- Gerullis, G.: Die altpreußischen Ortsnamen, Berlin, Leipzig 1922
- Kenkel, Horst: Amtsbauern und Kölmer im nördlichen Ostpreußen um 1736, Hamburg 1972
- Mechow, Max: Deutsche Familiennamen prussischer Herkunft, Tolkemita, Dieburg 1994
- Trautmann, Reinhold: Die altpreußischen Personennanmen, Göttingen 1974
- Vanagas, A.: Lietuviu Pavardžiu Žodynas, Vilnius 1985
Daten aus FOKO
<foko-name>Sodeike</foko-name>
Weblinks