Platjenwerbe Nr.36: Unterschied zwischen den Versionen
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Hinrich von Lübke Trine Margreta von Lübke D. 19. Nov. 1784<br> | |||
Nach heutigem Kenntnisstand wurde das Haus auf dieser Stelle 1784 von Hinrich von Lübke und Trine Margarethe Kühlken 19 Jahre nach ihrer Hochzeit errichtet. Wahrscheinlich war es eine Erneuerung eines bereits vorhandenen Hauses, denn die „Von Lübke“ siedelten bereits seit um 1700 in Platjenwerbe.<br> | |||
Die Huf- und Wagenschmiede stand links vom Haus. Landwirtschaftliche Geräte und Maschinen waren zu reparieren, besonders die Fahrzeuge der Ziegelei „Auf Glindberg“ brachten Arbeit. Der Betrieb wurde 1952 aufgegeben.<br> | |||
1971 wurde das Haus umgebaut, mit Ziegelwerk verblendet und das Reetdach durch ein Hartdach ersetzt. Die letzte Bewohnerin aus der Linie Von Lübke war die unverheiratet gebliebene Tochter Grete Schrader, die Älteste von acht Kindern. (Aufzeichnungen von W. Drawe)<br> | |||
Frau Margret Jachens berichtet in ihren Aufzeichnungen von 1976 über Inhalte von Gesprächen mit Frau Gretchen Schrader. Danach gehörten zu der Köthnerstelle 18 Morgen Land, ein bis zwei Kühe, etwas Jungvieh, Schweine und Geflügel. Die Mutter mußte neben der Arbeit im Haushalt in der Schmiede helfen. „Mimi hau rup!“ , dieser Ausruf des Schmieds, kursierte im Dorf. Auch über die Geschichte mit dem Deserteur Schrader, einem Reiter im Königlichen Kavallerie Regiment Hannover, der sich in den Wäldern versteckt hielt und von einer der drei Töchter Von Lübke mit Essen versorgt wurde, wird hier erzählt. Diese Rendezvous führten offensichtlich 1803 zur Hochzeit der beiden und damit zur Einführung des Namens Schrader in die Stelle.<br> | |||
'''1812''' Abgleich und Erneuerung eines bestehenden Meiervertrages wegen Wechsels der Gutsherrschaft. Vorgeladen der Gutsmeier Johann Friedrich Schrader zu <u>Platjenwerbe Nro 12</u><br> | |||
Meiergefälle:<br> | |||
An Zins zwei Thaler sechszig Groten.<br> | |||
Sechs Handdiensttage in corpore oder wenn solche nicht verlangt werden sechs und dreißig Groten.<br> | |||
Ein Rauchhun in natura oder wenn solches nicht begehrt wird sechs Groten.<br> | |||
Alles in CassenmünzeDer in Person erschienene Guthsmeier erkannte die Richtigkeit der Guthsherrlichen Angabe seiner zu entrichtenden Meiergefälle an und erklärte daß folgende Grundstücke sich bei seiner Meierstelle befänden. Ein Garten, ein Viertel Einsaat groß mit Johann Hinrich Melchers ins Osten und der Dorfs Gemeinheit ins Süden Westen und Norden benachbart.Vorgelesen genehmigt und unterschrieben1820-1846Im Verzeichnis der Gemeinheitsberechtigten Eingessenen der Dorfschaft Platjenwerbe wird unter der Ordnungs-Nr. 36 Johann Friedrich, jetzt Hinrich Schrader – derselbe 1842 abgelöset – aufgeführt. In einer weiteren späteren Aufstellung von Interessenten am Teilungsprozeß finden wir unter der Ordnungs-Nr. 36 Johann Friedrich Schrader.In den Abfindungstabellen ist vermerkt, was jeder Interessent wirklich aus der Gemeinheitsteilung erhalten hat. Unter der Ordnungsnummer 36 sind für Johann Friedrich, jetzt Hinrich Schrader, für dessen Schullenstich die folgenden Parzellen mit Charten-Nr. vergeben:1. Der Anschuß bei dem Hause 0472. Auf der der Platjenwerber Heide 026 3. Auf dem Bördel 071/24. Im sogenannten Holze am großen Glindberge und der Aue 1375. Auf dem Vorbrennen 1876. In der Heide oberhalb der Lehmbecks Grund 3511836 Im Meiervertrag vom 16. September 1837 – Übergabe der Meierstelle von Johann Friedrich Schrader an dessen Sohn Heinrich Schrader nach angesetztem Weinkauf von 3 Reichstalern und dreyßig Grote Cassenmünze.Meierabgaben:An Zins 2 Rthlr: 60 GroteSechs Handdiensttage in Corpore zu leisten, oder nach Wahl des Gutsherrn dafür 36 Grote Ein Rauchhuhn in natura zu liefern, oder wenn solches nicht verlangt wird 6 Grote Summa 3 Rthlr: 30 Grote Cassenmünze, oder deren Werth in courant.Für die obengenannten Leistungen, welche als richtig anerkannt wurden, besitzt der Meyer Heinrich Schrader einen Hausplatz und Gartenland im Ganzen ca. 2 Spint Saat groß, gränzt in Norden an einen Weg und in Süden und Osten an die Meyerstelle von Cord Schaden Witwen. Signatur von Heinrich Schrader1852 Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 13 vom 3. Dezember 1852, aufgenommen von Baumeister Hermann Kühlken aus Platjenwerbe: Tagelöhner Heinrich Schrader (48), Ehefrau Margreta (47), Sohn Johann (13), Tochter Anna (10), Sohn Diederich (6), Tochter Meta (4). 1864 Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 36 vom 3. Dezember 1864, aufgenommen von dem Vorsteher Hinrich Seiden aus Platjenwerbe: Tagelöhner Hinrich Schrader (60), Ehefrau Magrethe (59), Tochter Metha (15), sowie ein angenommenes Kind Diedrich Meier (10).1874/75Bei der Grundsteuerveranlagung werden in den Gemarkungsakten zum Ur-Kataster von Platjenwerbe für Platjenwerbe Nr. 35 dem Arbeiter Johann Schrader folgende Flächen zugewiesen:Blatt 1 Parzelle 18; Blatt 2 Parzellen 39, 40, 41, 42, 111. | |||
==Geschlechterfolge== | ==Geschlechterfolge== |
Version vom 21. Juni 2009, 21:32 Uhr
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Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Landkreis Osterholz > Platjenwerbe
Einleitung
Platjenwerbe Nr.36, Hof in Platjenwerbe, jetzt Gemeinde Ritterhude, Kreis Osterholz, Niedersachsen.
Geschichte des Hofes
Balken gebogen über der Haustür:
Hinrich von Lübke Trine Margreta von Lübke D. 19. Nov. 1784
Nach heutigem Kenntnisstand wurde das Haus auf dieser Stelle 1784 von Hinrich von Lübke und Trine Margarethe Kühlken 19 Jahre nach ihrer Hochzeit errichtet. Wahrscheinlich war es eine Erneuerung eines bereits vorhandenen Hauses, denn die „Von Lübke“ siedelten bereits seit um 1700 in Platjenwerbe.
Die Huf- und Wagenschmiede stand links vom Haus. Landwirtschaftliche Geräte und Maschinen waren zu reparieren, besonders die Fahrzeuge der Ziegelei „Auf Glindberg“ brachten Arbeit. Der Betrieb wurde 1952 aufgegeben.
1971 wurde das Haus umgebaut, mit Ziegelwerk verblendet und das Reetdach durch ein Hartdach ersetzt. Die letzte Bewohnerin aus der Linie Von Lübke war die unverheiratet gebliebene Tochter Grete Schrader, die Älteste von acht Kindern. (Aufzeichnungen von W. Drawe)
Frau Margret Jachens berichtet in ihren Aufzeichnungen von 1976 über Inhalte von Gesprächen mit Frau Gretchen Schrader. Danach gehörten zu der Köthnerstelle 18 Morgen Land, ein bis zwei Kühe, etwas Jungvieh, Schweine und Geflügel. Die Mutter mußte neben der Arbeit im Haushalt in der Schmiede helfen. „Mimi hau rup!“ , dieser Ausruf des Schmieds, kursierte im Dorf. Auch über die Geschichte mit dem Deserteur Schrader, einem Reiter im Königlichen Kavallerie Regiment Hannover, der sich in den Wäldern versteckt hielt und von einer der drei Töchter Von Lübke mit Essen versorgt wurde, wird hier erzählt. Diese Rendezvous führten offensichtlich 1803 zur Hochzeit der beiden und damit zur Einführung des Namens Schrader in die Stelle.
1812 Abgleich und Erneuerung eines bestehenden Meiervertrages wegen Wechsels der Gutsherrschaft. Vorgeladen der Gutsmeier Johann Friedrich Schrader zu Platjenwerbe Nro 12
Meiergefälle:
An Zins zwei Thaler sechszig Groten.
Sechs Handdiensttage in corpore oder wenn solche nicht verlangt werden sechs und dreißig Groten.
Ein Rauchhun in natura oder wenn solches nicht begehrt wird sechs Groten.
Alles in CassenmünzeDer in Person erschienene Guthsmeier erkannte die Richtigkeit der Guthsherrlichen Angabe seiner zu entrichtenden Meiergefälle an und erklärte daß folgende Grundstücke sich bei seiner Meierstelle befänden. Ein Garten, ein Viertel Einsaat groß mit Johann Hinrich Melchers ins Osten und der Dorfs Gemeinheit ins Süden Westen und Norden benachbart.Vorgelesen genehmigt und unterschrieben1820-1846Im Verzeichnis der Gemeinheitsberechtigten Eingessenen der Dorfschaft Platjenwerbe wird unter der Ordnungs-Nr. 36 Johann Friedrich, jetzt Hinrich Schrader – derselbe 1842 abgelöset – aufgeführt. In einer weiteren späteren Aufstellung von Interessenten am Teilungsprozeß finden wir unter der Ordnungs-Nr. 36 Johann Friedrich Schrader.In den Abfindungstabellen ist vermerkt, was jeder Interessent wirklich aus der Gemeinheitsteilung erhalten hat. Unter der Ordnungsnummer 36 sind für Johann Friedrich, jetzt Hinrich Schrader, für dessen Schullenstich die folgenden Parzellen mit Charten-Nr. vergeben:1. Der Anschuß bei dem Hause 0472. Auf der der Platjenwerber Heide 026 3. Auf dem Bördel 071/24. Im sogenannten Holze am großen Glindberge und der Aue 1375. Auf dem Vorbrennen 1876. In der Heide oberhalb der Lehmbecks Grund 3511836 Im Meiervertrag vom 16. September 1837 – Übergabe der Meierstelle von Johann Friedrich Schrader an dessen Sohn Heinrich Schrader nach angesetztem Weinkauf von 3 Reichstalern und dreyßig Grote Cassenmünze.Meierabgaben:An Zins 2 Rthlr: 60 GroteSechs Handdiensttage in Corpore zu leisten, oder nach Wahl des Gutsherrn dafür 36 Grote Ein Rauchhuhn in natura zu liefern, oder wenn solches nicht verlangt wird 6 Grote Summa 3 Rthlr: 30 Grote Cassenmünze, oder deren Werth in courant.Für die obengenannten Leistungen, welche als richtig anerkannt wurden, besitzt der Meyer Heinrich Schrader einen Hausplatz und Gartenland im Ganzen ca. 2 Spint Saat groß, gränzt in Norden an einen Weg und in Süden und Osten an die Meyerstelle von Cord Schaden Witwen. Signatur von Heinrich Schrader1852 Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 13 vom 3. Dezember 1852, aufgenommen von Baumeister Hermann Kühlken aus Platjenwerbe: Tagelöhner Heinrich Schrader (48), Ehefrau Margreta (47), Sohn Johann (13), Tochter Anna (10), Sohn Diederich (6), Tochter Meta (4). 1864 Urliste der Einwohner und Wohngebäude in Platjenwerbe Nr. 36 vom 3. Dezember 1864, aufgenommen von dem Vorsteher Hinrich Seiden aus Platjenwerbe: Tagelöhner Hinrich Schrader (60), Ehefrau Magrethe (59), Tochter Metha (15), sowie ein angenommenes Kind Diedrich Meier (10).1874/75Bei der Grundsteuerveranlagung werden in den Gemarkungsakten zum Ur-Kataster von Platjenwerbe für Platjenwerbe Nr. 35 dem Arbeiter Johann Schrader folgende Flächen zugewiesen:Blatt 1 Parzelle 18; Blatt 2 Parzellen 39, 40, 41, 42, 111.
Geschlechterfolge
....Hoferbe.....-....Ehepartner..... |
Bemerkungen |
.......Nachname, Vorname.......
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