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Kisselbach bestand vor 1798 aus zwei Orten mit gleichem Namen. Der Ort links des Simmerbachs gehörte zu Kurtrier (trierisch Kisselbach oder Kisselbach jenseits), der Ort rechts des Simmerbachs zu [[Kurpfalz]] (pfälzisch Kisselbach oder Kisselbach diesseits). In der französischen Zeit bis 1815 wurden beide Orte zusammengeschlossen und der Mairie [[Laubach (Hunsrück)]] zugeordnet. Mit Beginn der preußischen Zeit drängten die Bewohner, die Orte wieder zu trennen. Dies erfolgte bereits 1816. Beide Kisselbach gehörten zur Bürgermeisterei [[Simmern (Hunsrück)]]. Seit Mai 1939 sind die beiden Orte wieder vereint. Mit der kommunalen Neugliederung von 1970 wurde Kisselbach aus der Verbandsgemeinde Simmern herausgelöst und der Verbandsgemeinde Rheinböllen zugeordnet. | Kisselbach bestand vor 1798 aus zwei Orten mit gleichem Namen. Der Ort links des Simmerbachs gehörte zu Kurtrier (trierisch Kisselbach oder Kisselbach jenseits), der Ort rechts des Simmerbachs zu [[Kurpfalz]] (pfälzisch Kisselbach oder Kisselbach diesseits). In der französischen Zeit bis 1815 wurden beide Orte zusammengeschlossen und der Mairie [[Laubach (Hunsrück)]] zugeordnet. Mit Beginn der preußischen Zeit drängten die Bewohner, die Orte wieder zu trennen. Dies erfolgte bereits 1816. Beide Kisselbach gehörten zur Bürgermeisterei [[Simmern (Hunsrück)]]. Seit Mai 1939 sind die beiden Orte wieder vereint. Mit der kommunalen Neugliederung von 1970 wurde Kisselbach aus der Verbandsgemeinde Simmern herausgelöst und der Verbandsgemeinde Rheinböllen zugeordnet. | ||
Die außerhalb der eigentlichen Ortslage gelegenen Mühlen waren offenbar immer auch Wohnplätze. In pfälzisch Kisselbach ist dies mit dem Bauantrag von 1778 die Ölmühle. In trierisch Kisselbach sind die im 19. Jh. von [[Wiebelsheim]] nach Kisselbach gekommene Gringsmühle und die seit 1705 bekannte Kesselhannesmühle zu nennen. | Die außerhalb der eigentlichen Ortslage gelegenen Mühlen waren offenbar immer auch Wohnplätze. In pfälzisch Kisselbach ist dies mit dem Bauantrag von 1778 die Ölmühle. In trierisch Kisselbach sind die im 19. Jh. von [[Wiebelsheim (Sankt Goar-Oberwesel)|Wiebelsheim]] nach Kisselbach gekommene Gringsmühle und die seit 1705 bekannte Kesselhannesmühle zu nennen. | ||
Die Korbsmühle lag im 19. Jh. bereits in der Ortslage von pfälzisch Kisselbach und wird deshalb in den einschlägigen Büchern nicht gesondert als Wohnplatz geführt. Die Flurbezeichnung "An der Ölmühle" sowie die Nennung eines Ohligschlägers Stephan Weber um 1683 deuten darauf hin, dass früher auch unterhalb des Schönenbergs in pfälzisch Kisselbach ein weiterer Wohnplatz existent war. | Die Korbsmühle lag im 19. Jh. bereits in der Ortslage von pfälzisch Kisselbach und wird deshalb in den einschlägigen Büchern nicht gesondert als Wohnplatz geführt. Die Flurbezeichnung "An der Ölmühle" sowie die Nennung eines Ohligschlägers Stephan Weber um 1683 deuten darauf hin, dass früher auch unterhalb des Schönenbergs in pfälzisch Kisselbach ein weiterer Wohnplatz existent war. |
Version vom 18. März 2009, 10:38 Uhr
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Rheinland-Pfalz > Rhein-Hunsrück-Kreis > Verbandsgemeinde Rheinböllen > Kisselbach
Einleitung
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Kisselbach bestand vor 1798 aus zwei Orten mit gleichem Namen. Der Ort links des Simmerbachs gehörte zu Kurtrier (trierisch Kisselbach oder Kisselbach jenseits), der Ort rechts des Simmerbachs zu Kurpfalz (pfälzisch Kisselbach oder Kisselbach diesseits). In der französischen Zeit bis 1815 wurden beide Orte zusammengeschlossen und der Mairie Laubach (Hunsrück) zugeordnet. Mit Beginn der preußischen Zeit drängten die Bewohner, die Orte wieder zu trennen. Dies erfolgte bereits 1816. Beide Kisselbach gehörten zur Bürgermeisterei Simmern (Hunsrück). Seit Mai 1939 sind die beiden Orte wieder vereint. Mit der kommunalen Neugliederung von 1970 wurde Kisselbach aus der Verbandsgemeinde Simmern herausgelöst und der Verbandsgemeinde Rheinböllen zugeordnet.
Die außerhalb der eigentlichen Ortslage gelegenen Mühlen waren offenbar immer auch Wohnplätze. In pfälzisch Kisselbach ist dies mit dem Bauantrag von 1778 die Ölmühle. In trierisch Kisselbach sind die im 19. Jh. von Wiebelsheim nach Kisselbach gekommene Gringsmühle und die seit 1705 bekannte Kesselhannesmühle zu nennen.
Die Korbsmühle lag im 19. Jh. bereits in der Ortslage von pfälzisch Kisselbach und wird deshalb in den einschlägigen Büchern nicht gesondert als Wohnplatz geführt. Die Flurbezeichnung "An der Ölmühle" sowie die Nennung eines Ohligschlägers Stephan Weber um 1683 deuten darauf hin, dass früher auch unterhalb des Schönenbergs in pfälzisch Kisselbach ein weiterer Wohnplatz existent war.
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Pfälzisch Kisselbach Im Jahre 1557 wurde die Reformation im Fürstentum Simmern (Hunsrück) und damit auch in Kisselbach eingeführt. Zwischen 1620 und 1706 erfolgte die Verwaltung von Horn (Hunsrück) aus. Bei der Kirchenteilung zu Kaub 1705/1706 wurde die Kirche auf dem Schönenberg den Katholiken und die Filiale in Kisselbach den Evangelischen zugesprochen. Durch Umleitung des Simmerbaches (zwischen 1706 und 1710) "in einer Nacht" gelangte die Kirche auf die kurtrierische Seite. Es wurde ein Neubau erforderlich, der in Riegenroth erstellt wurde. Das Kirchenbuch trägt den Titel "Kisselbach". Die Kirche in Riegenroth wurde der in Pleizenhausen zugeordnet.
Schellack, G.: 200 Jahre Evangelische Kirche 1787 - 1987; Herausgeber: Ev. Kirchengemeinde Riegenroth; Simmern, 1987.
Katholische Kirchen
Pfälzisch Kisselbach Die Kirche auf dem Schönenberg (zwischen Riegenroth, Kisselbach, Steinbach (Hunsrück) und Budenbach gelegen) wurde 1275 zur Pfarrkirche erhoben. Eine 1490 gebaute Kirche in Kisselbach wurde Filiale von Schönenberg. Bei der Kirchenteilung zu Kaub 1705/06 wurde diese zwar den Evangelischen zugesprochen, gelangte aber durch Umleitung des Baches auf die Seite von trierisch Kisselbach (zwischen 1706 und 1710). Die verfallene Kirche auf dem Schönenberg fiel in das Los der Katholiken und wurde der Kirche in Rayerschied unterstellt. Die Kirche auf dem Schönenberg wurde nicht wieder aufgebaut.
Trierisch Kisselbach Trierisch Kisselbach war über Perscheid mit Oberwesel verbunden. Durch Umleitung des Simmerbaches zwischen 1706 und 1710 gelangte die evangelische Kirche aus pfälzisch Kisselbach nach trierisch Kisselbach.
- St. Apollonia
Bemühungen, eine eigene Pfarrei mit Liebshausen zur gründen, scheiterten. Bei der Neuorganisation der Pfarreien 1812 kam trierisch Kisselbach von Perscheid nach Rayerschied.
Böhm, J.: 75 Jahre Kirche in Kisselbach; Simmern - Rayerschied im Oktober 1987.
Geschichte
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Batchnummern
(Eintragungen aus Riegenroth, pfälzisch Kisselbach, pfälzisch Laudert, Steinbach !)
Katholische Kirche Perscheid
- C391315 Taufen 1776 bis 1798
Zivilstandsregister, andere Urkunden, Volkszählung
Im Archiv des Rhein-Hunsrück-Kreises in Simmern vorhandene Unterlagen:
Akte 2/247: Volkszählung vom 04.12. 1843 (Hausnummer, Name bzw. Mädchenname, Vorname, Konfession, Stand, Alter).
Akte 2/13: Wählerliste vom 25.10. 1919 (Hausnummer, Name, Vorname, Alter - mindestens 21 Jahre, Beruf).
Akte 8/90: Begräbnisregister Friedhof trierisch Kisselbach 1877 bis 1915.
Akte 8/98: Begräbnisregister Friedhof Schönenberg 1877 bis 1914 (Katholiken und teilweise Evangelische aus pfälzisch Kisselbach).
Akte 10/137: Aufgebotsregister Simmern Land 1901 bis 1942.
Adressbuch des Kreises Simmern, Kreuznach 1891.
Genealogische Bibliografie
Frauenberger, M.: Die Bewohner des Oberamtes Simmern 1600 bis 1720; Schriftenreihe des Rhein-Hunsrück-Kreises Nr. 1; Simmern, 1983. Hinweis: enthält pfälzisch Kisselbach.
Frauenberger, M.: Die Bewohnerinnen und Bewohner des Oberamtes Simmern 1686 bis 1798; Teil 1: Die katholischen Pfarreien; Teil 2: Die reformierten Pfarreien; Schriftenreihe des Hunsrücker Geschichtsvereins e.V. Nr. 33; Simmern, 2001. Hinweis: enthält pfälzisch Kisselbach. Die katholische Einwohner sind im KB Rayerschied, die evangelische im KB Kisselbach erfasst.
Karbach, F.J.: Familienbuch Perscheid 1705 bis 1897; Spay, 1989. Hinweis: enthält trierisch Kisselbach bis 1812.
Weitere Bibliografie
Kauer, J.; Schellack, G. und Wagner, W.: Das Land um den Schönenberg - Geschichte der Dörfer Riegenroth, Kisselbach und Steinbach; 1973.
Diether, D.: Kisselbach - Leben in Diesseits und jenseits, das Dorf mit zwei Geschichten; Herausgeber: Ortsgemeinde Kisselbach; Dichtelbach 2003.
Internetlinks
Offizielle Internetseiten
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden.
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschliesslich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>KISACHJO30TB</gov>