Unseburg: Unterschied zwischen den Versionen
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Am 7. Juni 939 wird der Ort in einer Urkunde erstmalig erwähnt. König Otto übereignet der Moritzkirche in Magdeburg in Unnesburg zwei Familien. Eine Burg wurde vermutlich schon früher unter Heinrich I. geründet, denn ein Burgwart Unseburg spielt bereits bei der Gründung des Erzstiftes eine Rolle. In weiteren Erwähnungen wird der Ort auch „Unenesburg“, „Unzoborg“, „Undesburg“ oder „Unnseborch“ genannt. | |||
Die Burg, von der heute nur noch der Burgwall existiert, lag auf einer Erhöhung bzw. Landzunge im Sumpf oder Wasser. Sie muss im 11. oder 12. Jh. zerstört worden sein, denn 1213 wird von einem Wiederaufbau berichtet, doch beim Verkauf des Dorfes für 1000 Mark Silber an das Zisterzienser Kloster Riddagshausen 1303 ist sie wüst. | |||
Das Kloster verwaltete das Dorf bis zur Reformation und bis 1563 versahen die Mönche die Seelsorge. Der Ort erlitt wie die ganze Gegend im Dreißigjährigen Kriege große Not und Heimsuchungen. | |||
Mit dem Westfälischen Frieden fiel das Dorf 1680 mit dem Erzstift Magdeburg an Brandenburg und gehörte später zum Kreis Wanzleben im Regierungsbezirk Magdeburg der Provinz Sachsen. Es entwickelte sich im 19. Jh. in der Industrialisierung durch die Ausbeutung der Salz- und Braunkohlevorkommen in der Umgebung zu einem gewerblichen Zentrum. | |||
Bis zum Anfang des 19. Jh. war Unseburg eine Landgemeinde mit typisch dörflicher Struktur. Die Ackerwirtschaft dominierte die Erwerbstätigkeit und das tägliche Leben. Neben dem Gutshof gab es Bauernwirtschaften unterschiedlicher Größe. In der Regel beschäftigte ein Ackermann (Großbauer) 1 Knecht, 1-2 Jungen und 2 Mägde. Auch die Halbspänner (Mittelbauern) und die Kossaten (Kleinbauern beschäftigten 1-2 familienfremde Arbeitskräfte. Der Jahreslohn eines Knechtes betrug ca. 28 Reichstaler und der Tagelohn lag bei ca. 7 Groschen. | |||
Unseburg hatte 1804 insgesamt 789 Einwohner, darunter einen Feldscherer, drei Maurer, einen Rademacher, zwei Sattler, zwei Schmiede, zwei Schuster und fünf Schneider. Das Dorf hatte damit gewisse zentralörtliche Funktionen für das Umland übernommen. Mit dem Beginn des Zuckerrübenanbaus setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein. Sowohl in der Landwirtschaft als auch im Umfeld der Zuckerproduktion entstanden neue Arbeitsplätze mit guten Verdienstmöglichkeiten. Damit erhöhte sich der Zuzug von Arbeitskräften z.B. aus dem Eichsfeld und dem Mansfelder Gebiet. | |||
Um 1900 lebten in Unseburg bereits 2572 Einwohner. Mit dem Niedergang der kleinen Zuckerfabriken und der Schließung der Bergwerke stagnierte die Entwicklung und die Arbeitskräfte wanderten teilweise weiter. Es dominierte wieder die Landwirtschaft und das Kleingewerbe. | |||
In der DDR-Zeit richteten Kombinate zwei Betriebsteile für Bekleidung ein, die nach der Wende ebenso wie die LPG geschlossen und abgewickelt wurden. Das Dorf sucht heute nach einer neuen Perspektive und leidet unter hoher Arbeitslosigkeit. | |||
Quellen: | |||
Mülverstedt, G. A. v. - Regesta Archipiscopatus Magdeburgensis; | |||
Bergner, Dr. H. - Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Wanzleben, S. 151; | |||
Rach, H.-J. u. Weissel, B. - Landwirtschaft und Kapitalismus, Berlin 1978 | |||
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Version vom 16. März 2009, 09:04 Uhr
Hierarchie : Regional > Bundesrepublik Deutschland > Sachsen-Anhalt > Salzlandkreis > Unseburg
Einleitung
Allgemeine Information
Einwohner: ca 1320
WIKIPEDIA-Link zum Ort : http://de.wikipedia.org/wiki/Unseburg
Politische Einteilung
Unseburg gehört zur VGem Egelner Mulde
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Infos + Kontakt:
Katholische Kirchen
Geschichte
Am 7. Juni 939 wird der Ort in einer Urkunde erstmalig erwähnt. König Otto übereignet der Moritzkirche in Magdeburg in Unnesburg zwei Familien. Eine Burg wurde vermutlich schon früher unter Heinrich I. geründet, denn ein Burgwart Unseburg spielt bereits bei der Gründung des Erzstiftes eine Rolle. In weiteren Erwähnungen wird der Ort auch „Unenesburg“, „Unzoborg“, „Undesburg“ oder „Unnseborch“ genannt. Die Burg, von der heute nur noch der Burgwall existiert, lag auf einer Erhöhung bzw. Landzunge im Sumpf oder Wasser. Sie muss im 11. oder 12. Jh. zerstört worden sein, denn 1213 wird von einem Wiederaufbau berichtet, doch beim Verkauf des Dorfes für 1000 Mark Silber an das Zisterzienser Kloster Riddagshausen 1303 ist sie wüst. Das Kloster verwaltete das Dorf bis zur Reformation und bis 1563 versahen die Mönche die Seelsorge. Der Ort erlitt wie die ganze Gegend im Dreißigjährigen Kriege große Not und Heimsuchungen. Mit dem Westfälischen Frieden fiel das Dorf 1680 mit dem Erzstift Magdeburg an Brandenburg und gehörte später zum Kreis Wanzleben im Regierungsbezirk Magdeburg der Provinz Sachsen. Es entwickelte sich im 19. Jh. in der Industrialisierung durch die Ausbeutung der Salz- und Braunkohlevorkommen in der Umgebung zu einem gewerblichen Zentrum. Bis zum Anfang des 19. Jh. war Unseburg eine Landgemeinde mit typisch dörflicher Struktur. Die Ackerwirtschaft dominierte die Erwerbstätigkeit und das tägliche Leben. Neben dem Gutshof gab es Bauernwirtschaften unterschiedlicher Größe. In der Regel beschäftigte ein Ackermann (Großbauer) 1 Knecht, 1-2 Jungen und 2 Mägde. Auch die Halbspänner (Mittelbauern) und die Kossaten (Kleinbauern beschäftigten 1-2 familienfremde Arbeitskräfte. Der Jahreslohn eines Knechtes betrug ca. 28 Reichstaler und der Tagelohn lag bei ca. 7 Groschen. Unseburg hatte 1804 insgesamt 789 Einwohner, darunter einen Feldscherer, drei Maurer, einen Rademacher, zwei Sattler, zwei Schmiede, zwei Schuster und fünf Schneider. Das Dorf hatte damit gewisse zentralörtliche Funktionen für das Umland übernommen. Mit dem Beginn des Zuckerrübenanbaus setzte ein wirtschaftlicher Aufschwung ein. Sowohl in der Landwirtschaft als auch im Umfeld der Zuckerproduktion entstanden neue Arbeitsplätze mit guten Verdienstmöglichkeiten. Damit erhöhte sich der Zuzug von Arbeitskräften z.B. aus dem Eichsfeld und dem Mansfelder Gebiet. Um 1900 lebten in Unseburg bereits 2572 Einwohner. Mit dem Niedergang der kleinen Zuckerfabriken und der Schließung der Bergwerke stagnierte die Entwicklung und die Arbeitskräfte wanderten teilweise weiter. Es dominierte wieder die Landwirtschaft und das Kleingewerbe. In der DDR-Zeit richteten Kombinate zwei Betriebsteile für Bekleidung ein, die nach der Wende ebenso wie die LPG geschlossen und abgewickelt wurden. Das Dorf sucht heute nach einer neuen Perspektive und leidet unter hoher Arbeitslosigkeit.
Quellen: Mülverstedt, G. A. v. - Regesta Archipiscopatus Magdeburgensis; Bergner, Dr. H. - Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Wanzleben, S. 151; Rach, H.-J. u. Weissel, B. - Landwirtschaft und Kapitalismus, Berlin 1978
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Urkunden
Bibliografie
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Daten aus dem genealogischen Ortsverzeichnis
<gov>UNSURGJO51SW</gov>