Provinz Westfalen/Hessische Organisationskommission: Unterschied zwischen den Versionen

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==Provinz Westfalen==
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=== Hessische Organisationskommission ===
=== Hessische Organisationskommission ===
Als Zivilkommissar zur Besitzergreifung des Herzogtums Westfalen und vorgesehener Chef der Organisationskommission traf der Regierungsdirektor Geheimrat Ludwig Adolf Christian v. Grolman am 8. September 1802 in Arnsberg ein. Seine Instruktion als Zivilkommissar datiert vom 14. Septem¬ber 1802. Nach erfolgter Besitznahme am 6. Oktober wird durch Verordnung vom 12. Oktober 1802 die „Fürstlich Hessen-Darmstädtische für das Herzogtum Westphalen bestellte Organisationskommission" ins Leben gerufen. Mit Ausnahme der Militaria ist sie in Regierungs- und allen Landesangelegen¬heiten vorderhand die eigentliche Behörde und oberste Landesstelle; ihre Sitzungen hält sie wochentags von 10-12 Uhr ab. Unter Leitung Grolmans gehören ihr als Räte an:  
Als Zivilkommissar zur Besitzergreifung des Herzogtums Westfalen und vorgesehener Chef der Organisationskommission traf der Regierungsdirektor Geheimrat Ludwig Adolf Christian v. Grolman am 8. September 1802 in Arnsberg ein. Seine Instruktion als Zivilkommissar datiert vom 14. September 1802. Nach erfolgter Besitznahme am 6. Oktober wird durch Verordnung vom 12. Oktober 1802 die „Fürstlich Hessen-Darmstädtische für das Herzogtum Westphalen bestellte Organisationskommission" ins Leben gerufen. Mit Ausnahme der Militaria ist sie in Regierungs- und allen Landesangelegenheiten vorderhand die eigentliche Behörde und oberste Landesstelle; ihre Sitzungen hält sie wochentags von 10-12 Uhr ab. Unter Leitung Grolmans gehören ihr als Räte an:  
* Dominik Michael Besnard,  
* Dominik Michael Besnard,  
* Philipp Gottl. Christoph Leußler,  
* Philipp Gottl. Christoph Leußler,  
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* Johann Friedrich Strecker.  
* Johann Friedrich Strecker.  


Zur Bearbeitung der staatsrechtlichen Gegenstände wird ihr am 13. Dezember 1802 der Hofrat Ludwig Albert Wilhelm Koester zugeteilt. Die Forstsachen bearbeitet der Oberforstmeister v. Pretlack. Kommissions¬sekretär ist Georg Philipp Friedrich Haberkorn. Mit dem Arbeitsbeginn der durch das Organisationsedikt neugeschaffenen Provinzialbehörden am 1. Januar 1804 stellt die Organisationskommission ihre Tätigkeit ein.
Zur Bearbeitung der staatsrechtlichen Gegenstände wird ihr am 13. Dezember 1802 der Hofrat Ludwig Albert Wilhelm Koester zugeteilt. Die Forstsachen bearbeitet der Oberforstmeister v. Pretlack. Kommissionssekretär ist Georg Philipp Friedrich Haberkorn. Mit dem Arbeitsbeginn der durch das Organisationsedikt neugeschaffenen Provinzialbehörden am 1. Januar 1804 stellt die Organisationskommission ihre Tätigkeit ein.


====Staatsarchiv Darmstadt====
====Staatsarchiv Darmstadt====

Aktuelle Version vom 1. März 2009, 19:27 Uhr

Hierarchie: Regional > Historisches Territorium > Preußen > Provinz Westfalen > Provinz Westfalen/Hessische Organisationskommission

Provinz Westfalen

Hessische Organisationskommission

Als Zivilkommissar zur Besitzergreifung des Herzogtums Westfalen und vorgesehener Chef der Organisationskommission traf der Regierungsdirektor Geheimrat Ludwig Adolf Christian v. Grolman am 8. September 1802 in Arnsberg ein. Seine Instruktion als Zivilkommissar datiert vom 14. September 1802. Nach erfolgter Besitznahme am 6. Oktober wird durch Verordnung vom 12. Oktober 1802 die „Fürstlich Hessen-Darmstädtische für das Herzogtum Westphalen bestellte Organisationskommission" ins Leben gerufen. Mit Ausnahme der Militaria ist sie in Regierungs- und allen Landesangelegenheiten vorderhand die eigentliche Behörde und oberste Landesstelle; ihre Sitzungen hält sie wochentags von 10-12 Uhr ab. Unter Leitung Grolmans gehören ihr als Räte an:

  • Dominik Michael Besnard,
  • Philipp Gottl. Christoph Leußler,
  • Ludwig Minnigerode und
  • Johann Friedrich Strecker.

Zur Bearbeitung der staatsrechtlichen Gegenstände wird ihr am 13. Dezember 1802 der Hofrat Ludwig Albert Wilhelm Koester zugeteilt. Die Forstsachen bearbeitet der Oberforstmeister v. Pretlack. Kommissionssekretär ist Georg Philipp Friedrich Haberkorn. Mit dem Arbeitsbeginn der durch das Organisationsedikt neugeschaffenen Provinzialbehörden am 1. Januar 1804 stellt die Organisationskommission ihre Tätigkeit ein.

Staatsarchiv Darmstadt

Im Staatsarchiv Darmstadt befinden sich Korrespondenzen des Landgrafen mit Koester (Hausarchiv Abt. IV Konvolut 676) und Minnigerode (ebenda Konvolut 680) sowie mit Arnsberg überhaupt (ebenda Konvolut 618 Fasz. 3). Eine Liste der in hessische Dienste übernommenen ehemals kurkölnischen Beamten ebenda (Abt. I Verhältnis mit Preußen, Konvolut 17 Fasz. 7), desgleichen Berichte über die finanzielle Lage des Herzogtums im Jahre 1803 (Abt. I Verhältnis mit Preußen, Konvolut 35 Fasz. 3).

Staatsarchiv Münster

  • Landesarchiv NRW, Staatsarchiv Münster, Behörden der Übergangszeit 1802-1816, Entschädigungsländer, Großherzogtum Hessen, Arnsberger Behörden, Organisationskommission
    • Umfang: 224 Aktenstücke (8 Pakete). Verzeichnung: Repertorium B 62, (1665) 1798-1816. Darin:
      • Statistische Beschreibungen, Besitznahme, Archive, Beamte (44 Aktenstücke ), v. Stockhausens Beschreibung des Hzt. Westfalen von 1794, Darstellungen des Hzt. Westfalen und seiner Verwaltung, Zivilbesitzergreifung, Verzeichnis der Gerichte, Richter, Drosten und Amtsverwalter; Verpflichtung der Beamten, Welt- und Ordensgeistlichen und Lehrer; Aufhebung der Hofkammer in Brilon (Aktenplan), Beschlagnahme der Archive (kurkölnisches Landesarchiv zu Benninghausen), Verfassung im Quartal Werl, Sicherstellung von Kassen und Pretiosen, Aktenauslieferung an die kurkölnischen Nachfolgestaaten (Austausch mit Arenberg-Recklinghausen), Westfälisches Landesarchiv in Arnsberg; Literalien der Geh. Staatskanzlei, des Domkapitels und der Rentei Anröchte; Klosterarchiv Wedinghausen, Aufhebung des Offizialats (Aktenverzeichnis), Stiftungen und Fundationen linksrheinischer Korporationen, v. Dückersches Haus zu Arnsberg, Amtsdrostenstellen.
      • Landeshoheit, Grenzen (8), Stimme im Reichsfürstenkolleg, Propstei Marsberg, Volkmarsen, Grenzberichtigung mit Hessen-Kassel; Wittgensteinsche Entschädigungsdistrikte (Grafschaft, Züschen und Hallenberger Streitwald), Grenze zu Siegen, Vermessung des Lippeufers.
      • Landstände, Landesschulden (14), Gutachten über die Landstände, Privilegien der Ritterschaft, ständisches ,,don gratuit", Ratifikation der Landtagsverhandlungen, Ritterpferde, Landtagsbeschwerden, Landesschulden, insbesondere Kriegskosten.
      • Justizverfassung, Gerichte, Amts- und Gerichtsdiener, Depositen (5)
      • Lehen (20), Lehen des rhein. Erzstifts, des Hzt. Westfalen und linksrheinischer geistlicher Korporationen, Mescheder Lehnhof;
      • Spezialia betr. Eisborn, Friedhardskirchen, Garbeck (Freistuhl), Cansteinsche und Twistische Lehngüter, Ebbinghausen, Geseke, Langenbeck, Marpe, v. Wrede zu Melschede, Meschede, Brauerdinghausen zu Rüthen, Scheidingen, Braunscheider Wiese (Kloster Drolshagen).
      • Wald- und Markensachen (73), Präsentationsprotokoll des Oberforstmeisters v. Pretlack, Forstwesen und Holzfrevel im Hzt. Westfalen, Auszüge aus dem Lagerbuch von 1596, Markenrechte im Oberforst Werl, Kolonenwaldungen im Quartal Werl.
      • Spezialia betr. Allager Mark, Anröchte, Arnsberger Wald, Eichholz bei Arnsberg, Balver Wald und Gevener Mark, Kloster Benninghausen, Blessenohl, Berger Mark, Bredelarer Klosterwaldungen, Dinscheder Mark (auch Schüttenhof zu Dinschede), Delecke, Enste und Enster Sundern, Frühlinghausen, Glindfelder Kolonenwaldungen, Grafschafter Waldungen (auch Jagd und Fischerei), Günner Mark, Hachener Mark, Hellefelder Mark (auch Kalkofen), Schulte zum Broich zu Hellefeld, Herdringer und Müscheder Mark, Himmelpforter Wald, Hüingser Sondern, Hüstener Mark, Langscheid, Madfeld, Marsberg, Gemeindewaldungen bei Menden, Stift Meschede, Milchenbach, Möhnemarken, Neheimer Mühlenschlacht; Niederberge, Niedereimer, Sieringer und Üntroper Mark, Odacker und Oelinghauser Klosterwald, Raulf, Amt Bilstein, Rumbecker Wald und Außerhöfer Gehölz bei Husten, Kloster Nazareth, Waller und Wennemer Mark, Wennigloh, Wicheier Holz; Advokat Sommer zu Kirchhundem, Forstbeamte (Meier, Ludwig).
      • Jagd und Fischerei (9), Herrschaftliche Jagdgerechtsame (mit Karte), Wildpret, Arnsberger Jagd, Fischerei in der Ruhr, Haus Berger Jagd, Abhetzerwohnung zu Körbecke, Sieringer und Dinscheder Mark.
      • Salinen und Erbsälzer zu Werl (2)
      • Klöster und Stifter (12), Franziskaner zu Attendorn (mit Bibliotheksverzeichnis und Plänen), Drolshagen, Ewig, Glindfeld, Grafschaft (Inventar), Meschede, Wedinghausen (mit Bibliotheksverzeichnis).
      • Kirchen und Schulen, Stiftungen (32), Kirchen- und Schulwesen im Hzt. Westfalen, Pfarrbeschreibungen Dekanat Medebach, Einrichtung von Lagerbüchern, Schulverfassung und Schulvisitationen.
      • Spezialia betr. Altenbüren, Altenrüthen, Arnsberg, Attendorn, Balve, Belecke, Brüllingsen, Düdinghausen, Elspe, Fretter, Hachen, Hellefeld (Butbergs Kotten), Holzen, Husten, Kirchhundem, Körbecke, Kohlhagen, Liesen, Niedersfeld, Suttrop, Warstein, Westernkotten; hl. Geisthaus in Köln, Fernholzsche Familienstiftung.
      • Judenlandtag (3)
      • Kindlingersche Bücherversteigerung (1)
      • Aberglaube (1)