Gesper (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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* Gesper (um 1368, Iglau - Schreibweise nicht gesichert, zit. nach E.Schwarz ebd. | * Gesper (um 1368, Iglau - Schreibweise nicht gesichert, zit. nach E.Schwarz ebd.) | ||
* Jesper(um 1500, Leipzig | * Jesper(um 1500, Leipzig) | ||
* Jesper(um 1620, Marsberg - bis in die Neuzeit, Warburg), Jaesper (19. Jhdt., Kirchweischede)und | * Jesper(um 1620, Marsberg - bis in die Neuzeit, Warburg), Jaesper (19. Jhdt., Kirchweischede)und | ||
* Gesper (ab 1780 in den Rheinprovinzen bis heute) | * Gesper (ab 1780 in den Rheinprovinzen bis heute) | ||
* Gespers (ab 1540, Dorset & Somerset, ab 1800 nicht mehr nachgewiesen) | * Gespers (ab 1540, Dorset & Somerset, ab 1800 nicht mehr nachgewiesen) | ||
==Geographische Verteilung== | ==Geographische Verteilung== |
Version vom 22. Februar 2009, 14:46 Uhr
Herkunft und Bedeutung
- Die Herleitung des Namens ist bisher nicht geklärt, das geringe Vorkommen der Namensträger Gesper und der Varianten (Jesper, Jaesper) läßt aber auf eine einheitliche Wurzel schließen. Geht man von der Namensbildung über Vornamen, Heiligennamen oder Berufs- und Regionalnamen im 13./14. Jhdt. aus, so ergeben sich bezogen auf Jesper und Gesper unterschiedliche Ansätze.
- Eine Herleitung aus dem Heiligennamen Caspar (vor allem auch im Kölnerraum und dessen Einzugsgebiet (dazu gehörte auch Marsberg als zeitweise kurkölnische Provinz) und Lautverschiebungen
- Eine regionale Provenienz über den hessischen Ort Jesperg (heute Jesberg), die allerdings genealogisch bisher nicht gesichert ist)
- oder eine Ableitung von Gesperr, Lauterveschiebung G->J zwischen 1368(Iglau) und 1509 (Leipzig)und spätere Rückentwicklung im Kölnerraum um 1780/1800.
- geht man von Gesperr als Ursprungsbezeichnung aus (darauf ließe das früheste Vorkommen in Iglau schließen (wobei die Schreibweise nur nach der Zitation von Ernst Schwarz, Sudentendeutsche Namen 1957, bestätigt ist), so ergibt sich eine etymologische Auslegung/Herleitung,
- aus dem mhd. Gesperr(e), Schnalle, Verschluss, wie es noch heute im indogermanischen Sprachraum gebraucht wird und auf den Berufsstand (Feinschmied, Silberschmied o.ä.)schließen läßt
- oder (so E.Schwarz, ebd.) "etwas was viel Raum einnimmt, Aufsehen macht (Deutsches Wörterbuch Grimm, 1854 ff., 4,1,2,4149, zit. nach E.Schwarz) oder zu sper, spör hart vor Trockenheit,rauh neben dem im bair. bekannten gespör, trocken, ärmlich ("Schmeller, Bairisches Wörterbuch,2. Aufl., S.683)
- für den Bereich Dorset, Somerset (Großbritannien) ergibt sich eine (mögliche) Herleitung aus einer Ortsbezeichnung - Gasper, Stourton in Wiltshire wobei Stourton an der Grenze zu Wiltshire/Somerset liegt)- , die erstmals in der Assize Rolls for Somerset, 1280, auftaucht und vom altenglischen Gayespore kommt, wobei der zweite Wortteil - spore - und einen geologischen "Überhang" also einen vorgeschobenen Bergteil meint. Denkbar bleibt aber auch, das die Handelsbeziehungen zwischen Leipzig und England zu einem "Familientausch" geführt haben, der Name also deutschen Ursprungs ist
Varianten des Namens
- Gesper (um 1368, Iglau - Schreibweise nicht gesichert, zit. nach E.Schwarz ebd.)
- Jesper(um 1500, Leipzig)
- Jesper(um 1620, Marsberg - bis in die Neuzeit, Warburg), Jaesper (19. Jhdt., Kirchweischede)und
- Gesper (ab 1780 in den Rheinprovinzen bis heute)
- Gespers (ab 1540, Dorset & Somerset, ab 1800 nicht mehr nachgewiesen)
Geographische Verteilung
Relativ | Absolut | ||
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Namensträger
- Henning Gesper, ts. Heintz Jesper - Leipziger Bürger des 16. Jhdt. (seid 1509), der Zusammen mit anderen Leipzigern Bürgern die Einführung der lutherischen Glaubensrichtung betrieben und eine Aufforderung an Herzog Georg (1524) verfassten um Karlstadt (streitbarer Weggenosse von Luther auch genannt Andreas Bodenstein http://de.wikipedia.org/wiki/Andreas_Bodenstein) eine Erlaubnis zur Abhaltung von Predigten zu verschaffen ( in: Kirchliche Zustände Leipzigs vor und während der Reformation im Jahre 1539 - Seite 308 von Karl Christian Carus Gretschel, 1839) ; Heintz Jesper ehelichte Barbara Ketzler, die Tochter von Niclas Ketzler einem seid (mindestens) 1491 tätigen, vermögenden Kramer und Gewandschneider. Beide Unterhielten umfangreiche Geschäftsbeziehungen mit anderen Fernhändlern (Veit Wiedemann - Leipzig -, Heinrich Lindner - Münzmeister aus Köln - , Simon Alex - Leipzig - Wolf Leimbach _Leipzig - oder den Bachofens aus Köln).
- Friedrich August Gesper , Füselier und Grenadier im 19. Jhdt. (Geschichte des Feldartillerieregiments Generalfeldzeugmeister von Friedrich Wilhelm Heinrich Karl Stumpff, 1900; Geschichte des Grenadierregiments Kronprinz(1. Ostpreussischen)NR.1.von Johannes Gallandi,1883)
- Johann Mathias Gesper, Herausgeber 18. Jhdt. (Verzeichniss der hinterlassenen Bibliothek des Dr.K.d. Ilgen - Seite 135 - 1835 -)
- Johann Gesper, aktiver Gewerkschafter, als Sohn eines Tagelöhners am 9. Mai 1863 in Rodenkirchen geboren, Formstecher, seit 1884 Mitglied der SPD und seit 1899 der Gewerkschaft, (Die sozialdemokratische Partei im Agitationsbezirk obere Rheinprovinz 1897 - Seite 153 - von Günter Bers - 1973)
Sonstige Personen
Geographische Bezeichnungen
Umgangssprachliche Bezeichnungen
Literaturhinweise
Daten aus Datenbanken
<foko-name>Gesper</foko-name>
Umfangreiche Daten in gedBas
Beginn einer umfangreichen Ahnenliste: Gedbas[1] - gesicherter Namensbeginn: martin(us) Jesper, Warburg um 1690