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Version vom 30. Dezember 2008, 12:38 Uhr
Der Name Tropschuh
1. Schreibweise des Namens Tropschuh 2. Wie häufig ist der Name Tropschuh? 3. Bedeutung des Namens 4. Herkunft der Tropschuh
1. Schreibweise des Namen Tropschuh
In den Dokumenten unserer Familie wird er verschieden geschrieben.
ID No Datenbank Geburt Vorname Familienname
594 1685 Johannes Trabschug 153 1708 Johann Josef Trabschug 141 1737 Josephus Trabschuch 478 1748 Johann Adam Tropschug 17 1773 Johann Josef Tropschuh 15 1813 Wenzel Tropschuh 11 1854 Karl Tropschuh Bis heute Tropschuh
Man kann dies mit einer mangelnden Rechtschreibung und/oder dem Schreiben nach Gehör begründen. Die Schreibweisen Drabschuh, Drabschuch tauchen früher relativ häufig in Steuer rollen auf. In Steuerrollen = Berni rula von Pressnitz taucht 1694 sogar ein Dropsig (Drabschuh) auf. Später wurden sie durch die Form Tropschuh, Tropschug ersetzt. Heute konnte ich keinen Drabschuh finden. Ob nun der Name am Ende mit einem g oder ch oder h geschrieben wird, ist ein Einfluss der slawischen Pfarrer. In Böhmen war der Pfarrer sehr oft ein Tscheche. Dieser schrieb natürlich alle Namen nach seinem Verständnis.
Laut der slawischen Lautverschiebung wird z.B. aus Petersburg russisch Petrograd tschechisch ein Petrohrad. Jedes Polnische oder Russische "G" wird in Böhmen zu einem "H" und es wird im Tschechischen im Gegensatz zum Deutschen als "CH" gesprochen. Als konstruiertes Beispiel wird ein schlesischer Herr Tropschug in Böhmen ein Herr Tropschuh (gesprochen Tropschuch) und dann in Sachsen aus der gesprochenen Form auch schriftlich ein Herr Tropschuch.
2. Wie häufig ist der Name Tropschuh?
Der Name Trabschuch erschien häufig um 1600. u.a. in Sayda (Sachsen). Dagegen ist er heute unbekannt. Sayda ist in der Stiftungsurkunde des Klosters Ossegg 1191 erwähnt. Es lag auf einer viel genutzten Handelsstrasse. Ob man auf diesem Wege nachweisen kann, dass Personen von der nördlichen Seite des Erzgebirges auf die Südseite gelangten?
Unsere Tropschuh in verschiedenen Schreibweisen kommen aus einem Umkreis von Brüx (Most) in Nordböhmen (Ústecký kraj). Von den Vorfahren unserer Linie tragen heute (2008) noch 7 Tropschuh den Namen: Adolf Tropschuh, Christina&Günther Tropschuh, Kathrine&Frank Tropschuh, Reiner&Marion Tropschuh, Wally Tropschuh. Aus der grossen Familie mit bis zu 14 Kindern pro Ehefrau sind also nur wenige übrig geblieben.
In der BRD trifft man mehr Tropschug als Tropschuh, aber auch Trappschuh ist zu erwähnen.
A <http://nachname.gofeminin.de/w/nachnamen B <http://www.verwandt.de/karten/absolut C http://www.publicprofiler.org/worldnames/
In Österreich sind mir nur 3 Familien Tropschuh bekannt, in der Schweiz nur 3 Personen.
Es leben also einige Hundert Namensvetter/innen. Wissen möchte ich schon ob alle aus der Gegend Brüx stammen. Siehe dazu Distanzen Geburtsorte.xls im Anhang Übersichten, Tropschuh versch.Namen.pages und Orte wo es Tropschuh gibt.pages im Anhang zum Text.
3. Bedeutung des Namens
Familiennamen gibt es seit dem 12./13. Jahrhundert, davor benutzten die Menschen nur Vornamen. Im Jahr 1874 begannen in Deutschland und der Schweiz die Eintragung am Zivilstandsamt. Davor wurden die Daten der Bürger von der Kirche registriert. In Böhmen wurde der Pfarrer 1874 vom Kaiser damit beauftragt die Einwohner zu registrieren, bei der Geburt, der Ehe und dem Tod.
Der Name Tropschuh ist ein 2-teiliger Familiennamen. Eine Berufsbezeichnung wurde mit einem anderen Namen kombiniert. Der erste Teil des Namens taucht im 15. Jahrhundert auf. Beschrieben wird eine Trippe, ein mittelalterlicher Schuh orientalischen Ursprungs, aus einer von Lederriemen pantoffelartig am Fuß gehaltenen Holz- oder Korksohle. Holztrippen, bei denen zwei Klötze unter der Sohle die eigentliche Lauffläche bildeten, wurden im Freien über der Fußbekleidung als Schutz gegen den Straßenschmutz getragen.
Eine Expertise (Trop Expertise TROPSCHUG.pdf im Anhang) der Universität Regensburg definiert den vorderen Teilmit 2 Erklärungen: a) die Kurzform des römischen Namens Eutropius b) tropf als einfältig, einfacher Mensch - der Schuhmacher
Offen bleibt dabei die Frage, was die Bedeutung von Drab und Trapp ist. In dem Werk Brechenmacher Bd 9 von 1936 steht: Tropschuh, siehe Trapp: Trappschuh, Trab=, s. Trippschuh Trip(p)schu(h), Deutsches Namenbuch, Übername, mhd.tripschuoch=derber Holzschuh. 14 Jahrh. in Breslau Trippenmecher, Teppen=, Tryppener: R 101. Bahlow schreibt: Tropschug, Ö, Trappschuh, siehe Trappschuh = mhd. trappen = derb auftreten. So könnte es gewesen sein. Wer weiss heute noch wie es seinerzeit war.
Der Name kommt noch in anderen Varianten vor: Trappschuh, Trappendrey, Trapmann oder nur Trapp. Gemeint ist ein etwas derb und (z.B. beim Tanz) unbeholfen auftretender Mann. Es ist also ein Übername und somit im gesamten deutschen, vor allem süddeutschen Sprachbereich vertreten. Der Name Trapp findet sich bereits 1380 in Kuttenberg, 1388 in Stetbach, 1409 in Würzburg und kurz danach in Eger. Nicht zu verwechseln mit Trebschuh, das ist der Trippenmacher (Holzschuhe). Natürlich hat sich der Name in jeder Region speziell ausgebildet und in Leitmeritz wird dies die Variante Tropschug/Tropschuh sein. Da es ein Übername ist, müssen keine verwandtschaftlichen Beziehungen bestehen, sie können aber auch nicht ausgeschlossen werden.
Wie oben bereits erwähnt, taucht in den Steuerrollen (Berni rula) von Pressnitz 1694 sogar ein Dropsig (Drabschuh) auf. In diesem Zusammenhang ist von der Köhlerei die Rede. Also erneut ein Hinweis, dass die Tropschuh aus den Waldgebieten gekommen seien. 4. Herkunft der Tropschuh
Auf den Beruf des Holzschnitzens wurde bereits hingewiesen. Wenn dies zutrifft, ist anzutreffen, dass die Vorfahren aus den Waldgebieten rund um Böhmen kommen. Diese Gebiete wurden wahrscheinlich von den Wirren der Religionskriege verschont. Es kann vermutet werden, dass die fruchtbaren Landschaften Böhmens von diesen Menschen besiedelt worden sind. Aus den Holzschuh Machern wurden Bauern. Auf die Herkunft der Tropschuhs vor diesem Zeitpunkt konnte ich keine Antwort finden.
Wenn auch allgemein gesehen das Sudetenland von ganz Europa kolonisiert worden sei, so kommt mir der Verdacht, dass es das nicht allein gewesen sein kann. Zwei Gründe bringen mich auf diesen Gedanken.
Aber warum soll ein Zuzug von meinen Namensvettern nicht von Sachsen erfolgt sein? Schliesslich lebten auf der anderen Seite des Erzgebirges auch Trabschuch u.ä. Schreibweisen. Ein Weg über die Berge ins nahe Sachsen war sicher für manchen jungen Menschen eine Option. Sei es Armut, familiärer Zwist, Krieg oder Wanderlust sind da ein möglicher Anlass.
Das Stadtarchiv von Oberleutensdorf zeigt Weglassbriefe von Susanna Trobschuh 1664 und Katharina Tropschuh 1726, deren Vater Johann Georg aus Nickelsdorf kommen soll. 1684 bis 1784 wird Trobschuh, Tropschuh und Tropschug bei den Familien in Oberleutensdorf gelistet. Zwischen 1780 und 1880 wird Tropschuh als Familienname in Bilin und Ugest erwähnt. Im Überblick kann man die Orte, wo verschiedene, auch nicht mit uns verwandte Namensvettern in Distanzen Geburtsorte.xls einsehen (siehe Anhang). Auskunft über die Orte in denen Tropschuh lebten sind in Namen&Ort Sudeten.pages zusammen gefasst (siehe Anhang).
Im Internet verweisen Quellen des Namens Tropschog (geschrieben mit OG) und Trabschuch ins nördlich gelegene Sachsen. Wanderten die uns bekannten Tropschuhs nun aus dem Westen oder dem Norden in das Sudetenland? Es sollte eine Verwandtschaft geben zwischen den um 1700 im Raume Brüx lebenden Tropschuh und den um 1600 beheimateten Trabschuch im Erzgebirge. Wie bereits vorher erwähnt, deutet die unterschiedliche Schreibweise auf den gleichen Namen hin. Eine geographische Verbindung zwischen den beiden Gebieten ist die damalige "alte Salzstrasse", welche Sayda zu dem 44 km entfernten Ossegg führt. Sayda leistete Tribute an das Kloster. Es ist also nachvollziehbar, dass es diese Umstände Kontakte förderte. Leider gibt es heute keine Nachkommen der Trabschuch in Sachsen, wenigstens konnte ich bisher niemand finden. Auch sonst fehlen mir Quellen, um an meiner Hypothese zu arbeiten.
5. Meine Quellen:
Die Sammlung von Daten, Informationen und Dokumenten meines Vaters regte mich an eine Datenbank anzulegen. Neben meinem Elternhaus will ich die nächsten Anverwandten meiner Nachwelt festhalten. Arier Nachweis: Das Hitler Regime forderte dieses Dokument von allen Heiratswilligen. Dieser Nachweis diente als Beweis für ihre arische Abstammung. Diesen Ahnenpass stellten mir verschiedene Personen zur Verfügung.
Der älteste mir bekannte Tropschuh Johann Josef Tropschuh wurde am 27.10.1708 in Langugest geboren. Um die Linie Tropschuh weiter zurück zu verfolgen, suchte ich nach Informationen bei anderen Tropschuh. Ich wandte mich drei Mal mit einem Rundbrief an gegen 100 Person mit dem Namen Tropschuh. Die Ausbeute war sehr gering. Ich sehe den Grund in der Tatsache, dass junge Menschen kaum Interesse haben zu antworten und ältere Personen oft nicht dazu in der Lage (oder willens) sind mir zu antworten. Zusätzlich benützen letztere selten den PC. Die Informationen verschiedener Namensvetter reichen leider nicht bis in die Zeit zurück, die mich interessiert. Bleibt nur die Einsicht in die Kirchenbücher. Persönlich habe ich nicht die Absicht diese Folianten zu wühlen. Meine neueste Hoffnung sind die digitale Daten, die die Mormonen liefern. Diese Religionsgemeinschaft scannt in tschechischen Archiven Kirchenbücher. Am Netz können diese Bilder dann eingesehen werden. Habe mir die bisherigen Ergebnisse angesehen und erhielt einen Einblick in die Schwierigkeiten, welche ich hätte, sollte ich persönlich die Kirchenbücher einsehen wollen. Die Qualität der Dokumente ist ausgezeichnet. Leider muss man Seite für Seite blättern um Jahre und Orte nach Informationen zu durchsuchen. Vor 1700 scheinen die Mormonen keine Unterlagen zu scannen.
Ferner bin ich Mitglied geworden im VSFF, einem Verein der interessierte Personen bei der Suche nach den Vorfahren unterstützt.
6. Datenbank:
Die Personen unserer Familie, sowie alle mir bekannten Namensvetter/innen sind in meiner Datensammlung erfasst. Als Programm benutze ich http://www.familienbande-genealogie.de/. Es steht eine Version für das Betriebssystem MAC oder WINDOWS zur Auswahl.
Ich würde mich über Kommentare und Ergänzungen freuen. Gerne liefere ich GEDCOM Daten an interessierte Personen. Zu klären ist die Herkunft unserer Familie vor dem Jahr 1700. Ist die Besiedlung von Sachsen eine Möglichkeit und kommen die 800 Namensvetter/innen in der BRD nur aus dem Umkreis von Brüx kommen.
Günther Tropschuh PF 1243 79775 Ühlingen Tel 07743 / 92 92 39
Email: <email>tropi@idoru.ch</email>
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