Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/4/074: Unterschied zwischen den Versionen

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Die Bordesholmer Schule litt übrigens 1627 im Kriege sehr. Die Kaiserlichen unter Tilly hausten dort arg, die schöne Kirche ward als Pferdestall gebraucht, vieles zerschlagen und zerstört. Erst nach acht Jahren kam 1635 die Schule wieder zu Stande, ward am 7. August von dem fürstlichen Kirchen-Commissarius Johann Adolph Becker wieder eröffnet mit einer Deutschen Rede, die er im Chor der Kirche hielt; worauf der neue Rector P. Sperling mit einer Lateinischen Rede sein Amt antrat. Coronäus schreibt darüber folgendermaßen: „Diß gute Werk haben wir negst Gott unsern hochgeehrten Herrn Vatter <tt>Generali Superintendenten</tt> und desselbigen Sohne den guten <tt>Fabriciis</tt> zu dancken; dieselben haben lange Zeit das Eisen geschmiedet, zur rechten und Unzeit. Ob nun wol Satan oft dem heißen Eisen viel Kälte zugeblasen, so hat doch Gott seine Gnade verliehen, daß diß gute Werk ist wieder glücklich geschmiedet worden und über 4 Jahren hernach alß <tt>Anno 1639</tt> die Zahl der <tt>Alumnorum</tt> von 16 biß 32 erhöhet und also verdoppelt. O habt danck ihr redlichen auffrichtigen Patrioten; Gott erhalte euch und die Eurigen lange seiner streitenden Kirchen zum besten und Trost!“
 
Der Unterricht konnte den 15. August wieder angefangen werden.
 
Damals waren nur dreizehn Schüler da. Durch den jüngeren <noinclude>
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Aktuelle Version vom 30. Dezember 2008, 10:54 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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Aelteren gestiftet worden war. Wir haben über dieselbe früher[1] bereits die Nachricht mitgetheilt, daß der Lector M. Simon Brandes wegen seiner theologischen Ansichten 1591 seine Entlassung erhalten hatte. Es wurde darauf Virgilius Rothfeld, aus Roßla im Stolbergischen gebürtig, berufen, der seit 1585 Conrector zu Schleswig war. Dieser wurde aber schon 1596 Pastor in dem benachbarten Brügge, wo er bis 1630 lebte. Auch die folgenden Rectoren wechselten schnell. M. Enoch Svantenius wurde 1611 entlassen und an seiner Stelle Paulus Frisius aus Lübeck eingesetzt, welcher der reformirten Lehre zugeneigt war. Es geschah dies in der Zeit, als am Gottorfischen Hofe Philipp Cäsar in großem Ansehen stand, und die reformirte Lehre einzuführen beabsichtigte. Ein Anverwandter des Oberhofpredigers, Adam Cäsar aus Hessen, wurde als Conrector eingesetzt; jedoch dauerte diese Richtung nicht länger als bis 1616, als mit dem Tode des Herzogs Johann Adolph ein Umschwung der Dinge eintrat.

Die Bordesholmer Schule litt übrigens 1627 im Kriege sehr. Die Kaiserlichen unter Tilly hausten dort arg, die schöne Kirche ward als Pferdestall gebraucht, vieles zerschlagen und zerstört. Erst nach acht Jahren kam 1635 die Schule wieder zu Stande, ward am 7. August von dem fürstlichen Kirchen-Commissarius Johann Adolph Becker wieder eröffnet mit einer Deutschen Rede, die er im Chor der Kirche hielt; worauf der neue Rector P. Sperling mit einer Lateinischen Rede sein Amt antrat. Coronäus schreibt darüber folgendermaßen: „Diß gute Werk haben wir negst Gott unsern hochgeehrten Herrn Vatter Generali Superintendenten und desselbigen Sohne den guten Fabriciis zu dancken; dieselben haben lange Zeit das Eisen geschmiedet, zur rechten und Unzeit. Ob nun wol Satan oft dem heißen Eisen viel Kälte zugeblasen, so hat doch Gott seine Gnade verliehen, daß diß gute Werk ist wieder glücklich geschmiedet worden und über 4 Jahren hernach alß Anno 1639 die Zahl der Alumnorum von 16 biß 32 erhöhet und also verdoppelt. O habt danck ihr redlichen auffrichtigen Patrioten; Gott erhalte euch und die Eurigen lange seiner streitenden Kirchen zum besten und Trost!“

Der Unterricht konnte den 15. August wieder angefangen werden.

Damals waren nur dreizehn Schüler da. Durch den jüngeren


  1. Bd. III, S. 244.