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Orlinchusen (1036), Horlinchusen (1235), Orlynghuson (1356), Oerlinghausen (seit 1500). 1954 [[Mundart|mundartlich]]: Oernkhiusen, auch Ankhiusen. | |||
== | ==Landschaftslage== | ||
[[ | Die Bergstadt 0erlinghausen liegt 12 km südöstlich von Bielefeld, 200-270 m hoch in einer Einsattelung des Bielefelder [[Osning]] an alter Paßstraße, halbkreisförmig an den vorspringenden Westhang des 334 m hohen Tönsbergs gelehnt, im Süden (vor dem Osningfuß) die ausgedehnte, durch ihre sterilen Lockersande bekannte „[[Senne]]" - Heide. | ||
==Ortschaftsursprung== | |||
1036 verlieh Bischof Meinwerk von Paderborn den Zehnten vom Vorwerk 0erlinghausen an das neu gegründete Kloster Busdorf in Paderborn. | |||
==Stadtgründung== | |||
* Stadtrechte seit 1926. | |||
Das Wappen der 1969 neu gebildeten Stadt Oerlinghausen ist eine Neuschöpfung und wurde am 21. April 1978 genehmigt. Das stilisierte gleitende Segelflugzeug weist auf die Bedeutung Oerlinghausens als Segelfliegerzentrum hin. Der Dreiberg symbolisiert die drei Stadtteile mit ihrem jeweiligen Berg: den Tönsberg für Oerlinghausen, den Iberg für Helpup und den Menkhauser Berg für Lipperreihe. Die Farbwahl wie die lippische Rose dokumentieren die Zugehörigkeit zum lippischen Lande. | ==Stadt als Siedlung== | ||
===Bauliche Entwicklung=== | |||
Offene Dorfsiedlung, planlos gewachsen, in Anlehnung an Burg und Kirche. Schichtenform. Quadratischer Marktplatz am Ostende der Stadt. Nach dem Brand von 1699 entstand seit 1700 eine neue Siedlung an der Nordseite des Berges mit Hauptstraße und Tönsbergstraße. | |||
===Gebäude=== | |||
Reformierte Stadtkirche St. Alexander erwähnt 1203, abgebrannt 1509, erweitert durch Anbau des gotischen Chores 1511-14. Das sogenannte Brachtsche Schloß 1901 abgebrannt. Rathaus seit 1922. Katholische Kapelle 1922. | |||
===Brände=== | |||
Brände: 1699 brannte die Mehrzahl der Häuser nieder. | |||
===Zerstörung 2. Weltkrieg=== | |||
Zerstört 8 Wohnhäuser, beschädigt 72 Wohnhäuser und die Stadtkirche. Schäden bis 1950 behoben. | |||
==Bevölkerung== | |||
===Frühe Einwohnerzahlen=== | |||
1590: 21 Kolonate, 1609: 201 Einwohner, 1616: 32 Kolonate, 1623: 34 Kolonate, 1650: 22 Kolonate, 1727: 41 Kolonate, 1769: 655 Einwohner, 1776: 775 Einwohner. | |||
===Seuchen=== | |||
Pest 1348, Ruhr 1719. | |||
===[[Bevölkerungsverzeichnisse]]=== | |||
* Schatz- und Heberegister sowie Volkszählungsbände im Lippischen Landesarchiv zu Detmold. | |||
* Evangelische Kirchenbücher seit um 1700. | |||
==== KB-Abschriften der Mormonen ==== | |||
* [[Oerlinghausen/Batchnummern]] | |||
====[[Staats- und Personenstandsarchiv Detmold]]==== | |||
* Oerlinghausen, 1750-1778 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote | |||
* Oerlinghausen, 1779-1801 (ev.) Heiraten, Tote | |||
* Oerlinghausen, 1840-1875 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote, Konfirmation | |||
* Oerlinghausen, 1754-1789 (ev.) Konfirmation | |||
* (ev.ref.) 1843-1855 aus Lämershagen, Gräfinghagen, Senne II., Ubbedissen (Krs. Bielefeld, s. a. dort) Geburten, Heiraten, Tote, Konfirmation: Geburten, Heiraten, Tote, (Konfirmation 1843-1847) | |||
* Oerlinghausen, Amt 1818-1875 (Juden) Geburten, Heiraten, Tote | |||
===Berühmte Personen=== | |||
* August von Cölln, Generalsuperintendent, * 1753, + 1804, Pastor in 0erlinghausen. 1785-97, Kirchenliederdichter, Freund Lavaters. | |||
* Otto Werth, Professor am Gymnasium zu Detmold, * 1849, + 1930 Detmold, Geologe, Archäologe und Historiker, Ehrenbürger von 0erlinghausen. | |||
* Marianne Weber, Soziologin, * 02.08.1870 0erlinghausen, + 12.03.1954 Heidelberg. | |||
===Jüngere Einwohnerzahlen=== | |||
1828: 1.430 Einwohner (E.), um 1845: 1.722 E. und 154 Häuser, 1868: 1.710 E., 1895: 2.100 E., 1900: 2.400 E., 1905: 2.620 E., 1920: 2.710 E., 1925: 3.071 E., 1930: 3.460 E., 1933: 3.473 E., 1939: 3.611 E., 1946: 4.515 E., 1950: 4.972 (Stadtkern 4167) Einwohner. | |||
==[[Sprache]]== | |||
Die [[niederdeutsch|niederdeutsche]] [[Mundart]] von 0erlinghausen gehört in den [[lippisch|lippischen]] Bereich, der zwischen dem [[Westfälisch|Westfälischen]] und dem mik-Gebiet eine vermittelnde Rolle spielt. Dieser spricht sin '(ich) bin', mui 'mir' und 'mich', hat keine Brechung, jui 'ihr', jui 'euch', beujen 'bauen', maiget '(sie) mähen', | |||
==Wirtschaft== | |||
===Handel u. Gewerbe=== | |||
Wichtigstes- Gewerbe bei schmaler landwirtschaftlicher Grundlage seit alters Flachsspinnerei und Leinenweberei. Schon im Mittelalter, besonders aber seit 1650 0erlinghauser Leinen weithin im Handel, u. a. auf den Messen in Aschaffenburg und Frankfurt. 1900 noch 300 Hauswebstühle, doch zunehmend Übergang zur mechanischen Weberei. 1954: mechanische Leinenweberei, Baumwollweberei, Deckendruckerei sowie Kleiderfabrik und Herstellung von Damenkonfektion, Arbeitskleidung, 2 Herrenwäschefabriken, Seit 1855 auch Zigarrenfabrikation, nach 1925 jedoch stark im Rückgang. Außerdem seit 1920 Entwicklung einer Möbelindustrie (1954 5 Fabriken); Kalkwerk, Steinbrüche. | |||
===Ältere Handelshäuser u. Fabriken=== | |||
* Leinenhandlung und Bleicherei J. B. Töleke (1767-1868, mit Filialen in Turin und Mailand) | |||
* Leinenhandlung Gebr. Becker (seit 1802, hatte Filialen in Darmstadt, Würzburg, Nürnberg und München) | |||
* Mechanische Weberei C. Weber & Co. (seit 1850) | |||
===Verkehrseinrichtungen bis 1954=== | |||
Im Mittelalter günstige Schlüssellage in einem für den Verkehr vom Münsterland ins Lippische wichtigen Verkehrspaß durch die Osningkette, der im 20. Jhdt. seine Bedeutung jedoch einbüßte. 1954 nur noch Landstraße Gütersloh - Lage durch den 0erlinghauser Paß, aber dadurch 2 km nördlicher Anschluß an die Bundesstraße Bielefeld-Detmold und 5 km südlich an die Bundesstraße 2 Paderborn-Osnabrück, dazu Autohahn Köln-Hannover (in Hillegossen, 6 km nordwestlich). Nebenbahn Bielefeld – 0erlinghausen - Hameln (1896/1904); 1954 liegt der Bahnhof 0erlinghausen 3 km nördlich des Ortskerns. Segelflugplatz in der Stadtsenne seit 1928. | |||
===Umgebungsbedeutung=== | |||
Oerlinghausen war 1954 Mittelpunkt der damals benachbarten kleinen Gemeinden und Streusiedlungen des [[Osning]] und unmittelbaren nördlichen Osningvorlandes. | |||
==Verwaltung== | |||
===Rat=== | |||
Die Dorfsiedlung gehörte im 12. und 13. Jh. zum [[Amt Barkhausen]], [[Vogtei]] 0erlinghausen ab 1410, [[Amt 0erlinghausen]] 1712-1879. Seit 1926: 3köpfiger Magistrat, seit 1933: 3 Stadträte, seit 1945: Bürgermeister, Stadtdirektor und 10 Gemeinderäte. | |||
===Gericht=== | |||
Landesherrliches Gericht zuerst erwähnt I, 1474. Geschworener [[Fron]] des Amts St. Liborii im 15. und 16. Jh. Dann Gogericht. Für größere Verbrechen Gericht in Hehenloh bei Herford oder Femgericht in Lemgo. | |||
=== Vertretung der Bürgerschaft=== | |||
Vertretung der Bürgerschaft seit 1848 durch Deputierte, seit 1926 durch Stadtverordnetenversammlung. | |||
==Landesherrschaft== | |||
===Landesherren=== | |||
* Landesherren waren seit dem 12. Jhdt. die [[Fürstentum Lippe|Edelherren zur Lippe]], Grafen 1528, Fürstenstand 1789, Regierungsverzicht 1918. | |||
* nach 1918 Freistaat Lippe; (Land Lippe und ehem. Reg.-Bez. Minden) | |||
* 1947 zum Land [[Nordrhein-Westfalen]], [[Regierungsbezirk Detmold]], [[Kreis Lemgo]], 1975: [[Kreis Lippe]]; | |||
===Kriegerische Ereignisse=== | |||
Große Zerstörungen im 30jährigen Krieg. Nur langsame Erholung von den starken Schäden im 7jährigen Krieg. | |||
===Mittelinstanz=== | |||
Oerlighausen war Amt seit 1712, Amtsgericht 1879. | |||
==Kriegswesen== | |||
===Schützengilden=== | |||
Schützengilde seit 1590. | |||
===Garnison=== | |||
Garnison 1915-18: Inf.-Rgt. Nr. 145 (Metz). | |||
==Siegel, Wappen, Fahne== | |||
[[Bild:Oerlinghausen1926.jpg|thumb|90px|Wappen 1926]] | |||
[[Bild:Wappen_Oerlinghausen.png|thumb|150px|Wappen 1978]] | |||
'''Wappen seit 1926:''' Gespalten; vorn in Silber die lippische rote Rose, hinten geteilt, oben im von Gold und Rot geteilten Felde eine silberne Tanne, unten im von Gold und Rot geteilten Felde als Wahrzeichen der Stadt der silberne Mühlenturm auf dem Tönsberge. | |||
'''Stadtfarben 1954:''' gelb – weiß - rot. | |||
'''Wappen 1978:''' In Rot ein silbernes (weißes) Segelflugzeug. Im Schildfuß ein goldener (gelber) Dreiberg, belegt mit einer roten fünfblättrigen Rose mit goldenem (gelbem) Butzen und goldenen (gelben) Kelchblättern. | |||
'''Herkunft und Bedeutung:''' Das Wappen der 1969 neu gebildeten Stadt Oerlinghausen ist eine Neuschöpfung und wurde am 21. April 1978 genehmigt. Das stilisierte gleitende Segelflugzeug weist auf die Bedeutung Oerlinghausens als Segelfliegerzentrum hin. Der Dreiberg symbolisiert die drei Stadtteile mit ihrem jeweiligen Berg: den Tönsberg für Oerlinghausen, den Iberg für Helpup und den Menkhauser Berg für Lipperreihe. Die Farbwahl wie die lippische Rose dokumentieren die Zugehörigkeit zum lippischen Lande. | |||
== Geschichte == | == Geschichte == |
Version vom 16. Dezember 2008, 10:29 Uhr
Hierarchie
Regional > Bundesrepublik Deutschland > Nordrhein-Westfalen > Regierungsbezirk Detmold > Kreis Lippe > Oerlinghausen
Name
Orlinchusen (1036), Horlinchusen (1235), Orlynghuson (1356), Oerlinghausen (seit 1500). 1954 mundartlich: Oernkhiusen, auch Ankhiusen.
Landschaftslage
Die Bergstadt 0erlinghausen liegt 12 km südöstlich von Bielefeld, 200-270 m hoch in einer Einsattelung des Bielefelder Osning an alter Paßstraße, halbkreisförmig an den vorspringenden Westhang des 334 m hohen Tönsbergs gelehnt, im Süden (vor dem Osningfuß) die ausgedehnte, durch ihre sterilen Lockersande bekannte „Senne" - Heide.
Ortschaftsursprung
1036 verlieh Bischof Meinwerk von Paderborn den Zehnten vom Vorwerk 0erlinghausen an das neu gegründete Kloster Busdorf in Paderborn.
Stadtgründung
- Stadtrechte seit 1926.
Stadt als Siedlung
Bauliche Entwicklung
Offene Dorfsiedlung, planlos gewachsen, in Anlehnung an Burg und Kirche. Schichtenform. Quadratischer Marktplatz am Ostende der Stadt. Nach dem Brand von 1699 entstand seit 1700 eine neue Siedlung an der Nordseite des Berges mit Hauptstraße und Tönsbergstraße.
Gebäude
Reformierte Stadtkirche St. Alexander erwähnt 1203, abgebrannt 1509, erweitert durch Anbau des gotischen Chores 1511-14. Das sogenannte Brachtsche Schloß 1901 abgebrannt. Rathaus seit 1922. Katholische Kapelle 1922.
Brände
Brände: 1699 brannte die Mehrzahl der Häuser nieder.
Zerstörung 2. Weltkrieg
Zerstört 8 Wohnhäuser, beschädigt 72 Wohnhäuser und die Stadtkirche. Schäden bis 1950 behoben.
Bevölkerung
Frühe Einwohnerzahlen
1590: 21 Kolonate, 1609: 201 Einwohner, 1616: 32 Kolonate, 1623: 34 Kolonate, 1650: 22 Kolonate, 1727: 41 Kolonate, 1769: 655 Einwohner, 1776: 775 Einwohner.
Seuchen
Pest 1348, Ruhr 1719.
Bevölkerungsverzeichnisse
- Schatz- und Heberegister sowie Volkszählungsbände im Lippischen Landesarchiv zu Detmold.
- Evangelische Kirchenbücher seit um 1700.
KB-Abschriften der Mormonen
Staats- und Personenstandsarchiv Detmold
- Oerlinghausen, 1750-1778 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote
- Oerlinghausen, 1779-1801 (ev.) Heiraten, Tote
- Oerlinghausen, 1840-1875 (ev.) Geburten, Heiraten, Tote, Konfirmation
- Oerlinghausen, 1754-1789 (ev.) Konfirmation
- (ev.ref.) 1843-1855 aus Lämershagen, Gräfinghagen, Senne II., Ubbedissen (Krs. Bielefeld, s. a. dort) Geburten, Heiraten, Tote, Konfirmation: Geburten, Heiraten, Tote, (Konfirmation 1843-1847)
- Oerlinghausen, Amt 1818-1875 (Juden) Geburten, Heiraten, Tote
Berühmte Personen
- August von Cölln, Generalsuperintendent, * 1753, + 1804, Pastor in 0erlinghausen. 1785-97, Kirchenliederdichter, Freund Lavaters.
- Otto Werth, Professor am Gymnasium zu Detmold, * 1849, + 1930 Detmold, Geologe, Archäologe und Historiker, Ehrenbürger von 0erlinghausen.
- Marianne Weber, Soziologin, * 02.08.1870 0erlinghausen, + 12.03.1954 Heidelberg.
Jüngere Einwohnerzahlen
1828: 1.430 Einwohner (E.), um 1845: 1.722 E. und 154 Häuser, 1868: 1.710 E., 1895: 2.100 E., 1900: 2.400 E., 1905: 2.620 E., 1920: 2.710 E., 1925: 3.071 E., 1930: 3.460 E., 1933: 3.473 E., 1939: 3.611 E., 1946: 4.515 E., 1950: 4.972 (Stadtkern 4167) Einwohner.
Sprache
Die niederdeutsche Mundart von 0erlinghausen gehört in den lippischen Bereich, der zwischen dem Westfälischen und dem mik-Gebiet eine vermittelnde Rolle spielt. Dieser spricht sin '(ich) bin', mui 'mir' und 'mich', hat keine Brechung, jui 'ihr', jui 'euch', beujen 'bauen', maiget '(sie) mähen',
Wirtschaft
Handel u. Gewerbe
Wichtigstes- Gewerbe bei schmaler landwirtschaftlicher Grundlage seit alters Flachsspinnerei und Leinenweberei. Schon im Mittelalter, besonders aber seit 1650 0erlinghauser Leinen weithin im Handel, u. a. auf den Messen in Aschaffenburg und Frankfurt. 1900 noch 300 Hauswebstühle, doch zunehmend Übergang zur mechanischen Weberei. 1954: mechanische Leinenweberei, Baumwollweberei, Deckendruckerei sowie Kleiderfabrik und Herstellung von Damenkonfektion, Arbeitskleidung, 2 Herrenwäschefabriken, Seit 1855 auch Zigarrenfabrikation, nach 1925 jedoch stark im Rückgang. Außerdem seit 1920 Entwicklung einer Möbelindustrie (1954 5 Fabriken); Kalkwerk, Steinbrüche.
Ältere Handelshäuser u. Fabriken
- Leinenhandlung und Bleicherei J. B. Töleke (1767-1868, mit Filialen in Turin und Mailand)
- Leinenhandlung Gebr. Becker (seit 1802, hatte Filialen in Darmstadt, Würzburg, Nürnberg und München)
- Mechanische Weberei C. Weber & Co. (seit 1850)
Verkehrseinrichtungen bis 1954
Im Mittelalter günstige Schlüssellage in einem für den Verkehr vom Münsterland ins Lippische wichtigen Verkehrspaß durch die Osningkette, der im 20. Jhdt. seine Bedeutung jedoch einbüßte. 1954 nur noch Landstraße Gütersloh - Lage durch den 0erlinghauser Paß, aber dadurch 2 km nördlicher Anschluß an die Bundesstraße Bielefeld-Detmold und 5 km südlich an die Bundesstraße 2 Paderborn-Osnabrück, dazu Autohahn Köln-Hannover (in Hillegossen, 6 km nordwestlich). Nebenbahn Bielefeld – 0erlinghausen - Hameln (1896/1904); 1954 liegt der Bahnhof 0erlinghausen 3 km nördlich des Ortskerns. Segelflugplatz in der Stadtsenne seit 1928.
Umgebungsbedeutung
Oerlinghausen war 1954 Mittelpunkt der damals benachbarten kleinen Gemeinden und Streusiedlungen des Osning und unmittelbaren nördlichen Osningvorlandes.
Verwaltung
Rat
Die Dorfsiedlung gehörte im 12. und 13. Jh. zum Amt Barkhausen, Vogtei 0erlinghausen ab 1410, Amt 0erlinghausen 1712-1879. Seit 1926: 3köpfiger Magistrat, seit 1933: 3 Stadträte, seit 1945: Bürgermeister, Stadtdirektor und 10 Gemeinderäte.
Gericht
Landesherrliches Gericht zuerst erwähnt I, 1474. Geschworener Fron des Amts St. Liborii im 15. und 16. Jh. Dann Gogericht. Für größere Verbrechen Gericht in Hehenloh bei Herford oder Femgericht in Lemgo.
Vertretung der Bürgerschaft
Vertretung der Bürgerschaft seit 1848 durch Deputierte, seit 1926 durch Stadtverordnetenversammlung.
Landesherrschaft
Landesherren
- Landesherren waren seit dem 12. Jhdt. die Edelherren zur Lippe, Grafen 1528, Fürstenstand 1789, Regierungsverzicht 1918.
- nach 1918 Freistaat Lippe; (Land Lippe und ehem. Reg.-Bez. Minden)
- 1947 zum Land Nordrhein-Westfalen, Regierungsbezirk Detmold, Kreis Lemgo, 1975: Kreis Lippe;
Kriegerische Ereignisse
Große Zerstörungen im 30jährigen Krieg. Nur langsame Erholung von den starken Schäden im 7jährigen Krieg.
Mittelinstanz
Oerlighausen war Amt seit 1712, Amtsgericht 1879.
Kriegswesen
Schützengilden
Schützengilde seit 1590.
Garnison
Garnison 1915-18: Inf.-Rgt. Nr. 145 (Metz).
Siegel, Wappen, Fahne
Wappen seit 1926: Gespalten; vorn in Silber die lippische rote Rose, hinten geteilt, oben im von Gold und Rot geteilten Felde eine silberne Tanne, unten im von Gold und Rot geteilten Felde als Wahrzeichen der Stadt der silberne Mühlenturm auf dem Tönsberge.
Stadtfarben 1954: gelb – weiß - rot.
Wappen 1978: In Rot ein silbernes (weißes) Segelflugzeug. Im Schildfuß ein goldener (gelber) Dreiberg, belegt mit einer roten fünfblättrigen Rose mit goldenem (gelbem) Butzen und goldenen (gelben) Kelchblättern.
Herkunft und Bedeutung: Das Wappen der 1969 neu gebildeten Stadt Oerlinghausen ist eine Neuschöpfung und wurde am 21. April 1978 genehmigt. Das stilisierte gleitende Segelflugzeug weist auf die Bedeutung Oerlinghausens als Segelfliegerzentrum hin. Der Dreiberg symbolisiert die drei Stadtteile mit ihrem jeweiligen Berg: den Tönsberg für Oerlinghausen, den Iberg für Helpup und den Menkhauser Berg für Lipperreihe. Die Farbwahl wie die lippische Rose dokumentieren die Zugehörigkeit zum lippischen Lande.
Geschichte
Geschichtlicher Abriss
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<gov>OERSENJO41IX</gov>
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