Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/163: Unterschied zwischen den Versionen
Pelzer (Diskussion • Beiträge) (Formatierung entsprechend den Editionsrichtlinien geändert.) |
KKeine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Kaltenbach 1850|162|171|164|korrigiert}} | {{Kaltenbach 1850|162|171|164|korrigiert}} | ||
schon 1230 und Gerhard Schellart 1353 als Bürgermeister zu Aachen, unter dessen Verwaltung das dortige Rathhaus und der Chor der Domkirche erbaut wurde, in Urkunden vor. Johann, Reiner Schellarts Sohn, war 1400 Herr zu Gürzenich und mit Sibilla von Verken<ref>Vom Hause Verken | schon 1230 und Gerhard Schellart 1353 als Bürgermeister zu Aachen, unter dessen Verwaltung das dortige Rathhaus und der Chor der Domkirche erbaut wurde, in Urkunden vor. Johann, Reiner Schellarts Sohn, war 1400 Herr zu Gürzenich und mit Sibilla von Verken<ref>Vom Hause Verken, zwischen Pier und Merken.</ref> verheirathet. Sein Sohn Johann war ein in seiner Zeit wichtiger Mann. 1417 war er Gesandter auf dem Concil zu Konstanz; 1420 schloß er Namens des Herzog Reinard ein Bündniß mit Baiern gegen Utrecht und Amersfort; 1444 schloß er Waffenstillstand mit Herzog Arnold von Meldern, — er war Schiedsrichter von Arnold und dem Bischof von Lüttich. Adam Wilhelm, Herr zu Gürzenich, kaiserlicher Obrist, wurde 1674 durch Kaiser Leopold in den Grafenstand erhoben. — Der Hof zu Gürzenich hatte, gleich dem zu Echzt, Frentz, Düren, Frauwüllesheim, Kreuzau, von Pallandt, Inden und andern, bedeutende Holzgerechtsame im Wehrmeisterei Walde. | ||
'''Derichsweiler''', (1200) '''Wilera St. Theodori''' (1400) '''Diedrichswylre''', ein altes Pfarrdorf in der Bürgermeisterei Merken, mit 853 Einwohnern, liegt wie Birgel, Gürzenich und Merode, dicht am Fuße des Hochwaldes Leienhau. Es hatte ehemals sein eigenes Gericht, dessen Vogt auf dem Zehnthofe von dem St. Gereonsstift in Köln, welches hier einen Lehnhof besaß, gewählt wurde. Zum Gericht Derichsweiler gehörten außerdem noch Mirweiler, Hoven, Birkesdorf und einige Höfe, die alle im Jülicher Amte Nörvenich lagen. Derichsweiler wird im 13. Jahrhundert als Pfarre mit einer Vikarie im Jülicher Dekanat angeführt. 1224 | '''Derichsweiler''', (1200) '''Wilera St. Theodori''' (1400) '''Diedrichswylre''', ein altes Pfarrdorf in der Bürgermeisterei Merken, mit 853 Einwohnern, liegt wie Birgel, Gürzenich und Merode, dicht am Fuße des Hochwaldes Leienhau. Es hatte ehemals sein eigenes Gericht, dessen Vogt auf dem Zehnthofe von dem St. Gereonsstift in Köln, welches hier einen Lehnhof besaß, gewählt wurde. Zum Gericht Derichsweiler gehörten außerdem noch Mirweiler, Hoven, Birkesdorf und einige Höfe, die alle im Jülicher Amte Nörvenich lagen. Derichsweiler wird im 13. Jahrhundert als Pfarre mit einer Vikarie im Jülicher Dekanat angeführt. 1224 | ||
---- | ---- | ||
<references /> | <references /> |
Version vom 9. November 2008, 20:53 Uhr
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Der Regierungsbezirk Aachen (1850) | |
Inhalt | |
<<<Vorherige Seite [162] |
Nächste Seite>>> [164] |
Datei:Ac regbez kaltenbach 1850.djvu | |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: korrigiert | |
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
|
schon 1230 und Gerhard Schellart 1353 als Bürgermeister zu Aachen, unter dessen Verwaltung das dortige Rathhaus und der Chor der Domkirche erbaut wurde, in Urkunden vor. Johann, Reiner Schellarts Sohn, war 1400 Herr zu Gürzenich und mit Sibilla von Verken[1] verheirathet. Sein Sohn Johann war ein in seiner Zeit wichtiger Mann. 1417 war er Gesandter auf dem Concil zu Konstanz; 1420 schloß er Namens des Herzog Reinard ein Bündniß mit Baiern gegen Utrecht und Amersfort; 1444 schloß er Waffenstillstand mit Herzog Arnold von Meldern, — er war Schiedsrichter von Arnold und dem Bischof von Lüttich. Adam Wilhelm, Herr zu Gürzenich, kaiserlicher Obrist, wurde 1674 durch Kaiser Leopold in den Grafenstand erhoben. — Der Hof zu Gürzenich hatte, gleich dem zu Echzt, Frentz, Düren, Frauwüllesheim, Kreuzau, von Pallandt, Inden und andern, bedeutende Holzgerechtsame im Wehrmeisterei Walde.
Derichsweiler, (1200) Wilera St. Theodori (1400) Diedrichswylre, ein altes Pfarrdorf in der Bürgermeisterei Merken, mit 853 Einwohnern, liegt wie Birgel, Gürzenich und Merode, dicht am Fuße des Hochwaldes Leienhau. Es hatte ehemals sein eigenes Gericht, dessen Vogt auf dem Zehnthofe von dem St. Gereonsstift in Köln, welches hier einen Lehnhof besaß, gewählt wurde. Zum Gericht Derichsweiler gehörten außerdem noch Mirweiler, Hoven, Birkesdorf und einige Höfe, die alle im Jülicher Amte Nörvenich lagen. Derichsweiler wird im 13. Jahrhundert als Pfarre mit einer Vikarie im Jülicher Dekanat angeführt. 1224
- ↑ Vom Hause Verken, zwischen Pier und Merken.