Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/372: Unterschied zwischen den Versionen
(automatisch angelegt) |
Pelzer (Diskussion • Beiträge) (OCR korrekturgelesen und eingefügt) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Kaltenbach 1850|371|380|373| | {{Kaltenbach 1850|371|380|373|korrigiert}} | ||
dem Salvatorberg) vom Jahre 870 durch Ludwig den Deutschen „zum alten Kemp“ genannt und der Abtei Prüm geschenkt wurde. Diese Benennung hat sich noch in dem der Kirche nahe gelegenen Gebäude „auf dem Kamp“ erhalten, welches von den freien, in einer Urkunde über ein Gut in dem nahe gelegenen Vetschau als Zeugen (1240) vorkommenden Edeln de Campo bewohnt und besessen worden ist. Die sich ebenfalls eines hohen Alters erfreuende Kapelle bei dem Gute Richterich wurde von dem Pfarrer zu Berg zugleich als Pfarre administrirt, ein Verhältnis, welches bis 1802 Statt gefunden hat. Beide Kirchen sind 1218 durch Schenkung des Erzbischofs Engelbert I. von Köln an das Marienstift zu Aachen gelangt. — Die nördliche Anhöhe Vetschau, worauf eine Windmühle und Weiler gleichen Namens (1215 Villa Vetzou) stehen, scheidet den zur Geul fließenden Eisbach und den zur Wurm gehörigen Astelbach von dem Wildbachthale. Sie ist für Geologen, welche daselbst die Mastrichter Mergelschicht und deren zahlreiche Versteinerungen wiederfinden, höchst interessant. Der Hof Vetschau wurde 1386 von den Brabantern verbrannt. — Der Wildbach, am Fuße eines öden, Kreidemergel-Berges in 7 starken Quellen hervorsprudelnd, welche ein sehr klares und kostbares Trinkwasser liefern, treibt schon nach kurzem Laufe mehrere Farb-, Schleif-, Schauer-, Rauh-und Walkmühlen nebst verschiedenen Spinnereien. Die gesunden, reichhaltigen Quellen mit ihren schattigen Spaziergängen, so wie der pflanzenreiche Sumpf unterhalb des Weilers ziehen während des Frühlings und Sommers eine große Anzahl Städter und Fremde in dieses friedliche und anmuthige |
Aktuelle Version vom 4. November 2008, 18:36 Uhr
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Der Regierungsbezirk Aachen (1850) | |
Inhalt | |
<<<Vorherige Seite [371] |
Nächste Seite>>> [373] |
Datei:Ac regbez kaltenbach 1850.djvu | |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: korrigiert | |
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Bevor dieser Text als fertig markiert werden kann, ist jedoch noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
|
dem Salvatorberg) vom Jahre 870 durch Ludwig den Deutschen „zum alten Kemp“ genannt und der Abtei Prüm geschenkt wurde. Diese Benennung hat sich noch in dem der Kirche nahe gelegenen Gebäude „auf dem Kamp“ erhalten, welches von den freien, in einer Urkunde über ein Gut in dem nahe gelegenen Vetschau als Zeugen (1240) vorkommenden Edeln de Campo bewohnt und besessen worden ist. Die sich ebenfalls eines hohen Alters erfreuende Kapelle bei dem Gute Richterich wurde von dem Pfarrer zu Berg zugleich als Pfarre administrirt, ein Verhältnis, welches bis 1802 Statt gefunden hat. Beide Kirchen sind 1218 durch Schenkung des Erzbischofs Engelbert I. von Köln an das Marienstift zu Aachen gelangt. — Die nördliche Anhöhe Vetschau, worauf eine Windmühle und Weiler gleichen Namens (1215 Villa Vetzou) stehen, scheidet den zur Geul fließenden Eisbach und den zur Wurm gehörigen Astelbach von dem Wildbachthale. Sie ist für Geologen, welche daselbst die Mastrichter Mergelschicht und deren zahlreiche Versteinerungen wiederfinden, höchst interessant. Der Hof Vetschau wurde 1386 von den Brabantern verbrannt. — Der Wildbach, am Fuße eines öden, Kreidemergel-Berges in 7 starken Quellen hervorsprudelnd, welche ein sehr klares und kostbares Trinkwasser liefern, treibt schon nach kurzem Laufe mehrere Farb-, Schleif-, Schauer-, Rauh-und Walkmühlen nebst verschiedenen Spinnereien. Die gesunden, reichhaltigen Quellen mit ihren schattigen Spaziergängen, so wie der pflanzenreiche Sumpf unterhalb des Weilers ziehen während des Frühlings und Sommers eine große Anzahl Städter und Fremde in dieses friedliche und anmuthige