Bolkenhain/Geschichte der Bolkoburg/46: Unterschied zwischen den Versionen
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Der Staat läßt es sich aber angelegen sein, die großartigen Burgreste vor gänzlichem Verfalle zu schützen. Der Bergfried ist besteigbar gemacht und seine Plattform 1850 mit Steinplatten belegt und mit einer Brustwehr umgeben worden. Unter Aufwendung namhafter Summen bemüht man sich mit Erfolg, durch Strebepfeiler und Anker den wankenden Mauern Stütze und Halt zu geben, und erst im Sommer des Jahres 1893 sind an den nordwestlichen Gebäuden umfassende Reparaturbauten vorgenommen worden. | Der Staat läßt es sich aber angelegen sein, die großartigen Burgreste vor gänzlichem Verfalle zu schützen. Der Bergfried ist besteigbar gemacht und seine Plattform 1850 mit Steinplatten belegt und mit einer Brustwehr umgeben worden. Unter Aufwendung namhafter Summen bemüht man sich mit Erfolg, durch Strebepfeiler und Anker den wankenden Mauern Stütze und Halt zu geben, und erst im Sommer des Jahres 1893 sind an den nordwestlichen Gebäuden umfassende Reparaturbauten vorgenommen worden. | ||
Machen wir zum | Machen wir zum Schlusse einen Gang durch die Ruine, die man auf einer steilen, sich durch einen künstlich aufgeschütteten Wall hindurch windenden Fahrstraße erreicht. Nachdem man das Vortor passiert hat, gelangt man in den engen, steil ansteigenden Zwinger und aus diesem durch ein inneres Tor in den durchschnittlich nur 15 Schritt breiten und 85 Schritt langen äußeren Vorhof. Dieser wird im Norden durch ein wohnhausartiges Gebäude und auf der langen Nordost-Südwestlinie von einer hohen Mauer begrenzt, durch deren Pforte man in den ebenfalls langen, nur wenig breiteren inneren Hof eintritt. Zur Verteidigung der Mauerlinie diente ein nur andeutungsweise erhaltener Umgang auf der Innenseite. | ||
An der Nordecke dieses inneren Hofes liegt das Treppenhaus zu dem eben erwähnten Wohnhause, das den äußeren Hof abschließt. Weiter nach Osten erheben sich die Umfassungsmauern eines etwa von Ost nach West streichenden Verbindungsflügels, der nach der Feldseite zu der elliptisch geformten Krümmungslinie des Bergrückens folgt. Von hier zieht sich gegen Süden das lange, außer dem Keller dreigeschossige Wohngebäude, welches ehemals in seinem obersten Geschosse, der sogenannten | An der Nordecke dieses inneren Hofes liegt das Treppenhaus zu dem eben erwähnten Wohnhause, das den äußeren Hof abschließt. Weiter nach Osten erheben sich die Umfassungsmauern eines etwa von Ost nach West streichenden Verbindungsflügels, der nach der Feldseite zu der elliptisch geformten Krümmungslinie des Bergrückens folgt. Von hier zieht sich gegen Süden das lange, außer dem Keller dreigeschossige Wohngebäude, welches ehemals in seinem obersten Geschosse, der sogenannten „Kapelle“, durch einen Steg mit dem Bergfried verbunden war, welcher der besseren Verteidigung wegen ganz frei steht. Dieser ist ein etwa 50 m hoher Cylinder von kreisförmigem |
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Gütern in den Besitz des preußischen Staates über. Die letzteren wurden größtenteils veräußert, die Burg aber blieb Staatseigentum bis auf den heutigen Tag.
Seit 1810 unbewohnt und verödet, wurde sie allmählich zur Ruine. Im Jahre 1813 statteten ihr die Russen einen Besuch ab und schlugen an verschiedenen Stellen, namentlich aber im Turme große Löcher ins Mauerwerk, um, wie erzählt wird, nach verborgenen Schätzen zu suchen, u. am 16. Oktober 1914 stürzte bei einem heftigen Sturme ein beträchtlicher Teil des Burggebäudes ein.
Der Staat läßt es sich aber angelegen sein, die großartigen Burgreste vor gänzlichem Verfalle zu schützen. Der Bergfried ist besteigbar gemacht und seine Plattform 1850 mit Steinplatten belegt und mit einer Brustwehr umgeben worden. Unter Aufwendung namhafter Summen bemüht man sich mit Erfolg, durch Strebepfeiler und Anker den wankenden Mauern Stütze und Halt zu geben, und erst im Sommer des Jahres 1893 sind an den nordwestlichen Gebäuden umfassende Reparaturbauten vorgenommen worden.
Machen wir zum Schlusse einen Gang durch die Ruine, die man auf einer steilen, sich durch einen künstlich aufgeschütteten Wall hindurch windenden Fahrstraße erreicht. Nachdem man das Vortor passiert hat, gelangt man in den engen, steil ansteigenden Zwinger und aus diesem durch ein inneres Tor in den durchschnittlich nur 15 Schritt breiten und 85 Schritt langen äußeren Vorhof. Dieser wird im Norden durch ein wohnhausartiges Gebäude und auf der langen Nordost-Südwestlinie von einer hohen Mauer begrenzt, durch deren Pforte man in den ebenfalls langen, nur wenig breiteren inneren Hof eintritt. Zur Verteidigung der Mauerlinie diente ein nur andeutungsweise erhaltener Umgang auf der Innenseite.
An der Nordecke dieses inneren Hofes liegt das Treppenhaus zu dem eben erwähnten Wohnhause, das den äußeren Hof abschließt. Weiter nach Osten erheben sich die Umfassungsmauern eines etwa von Ost nach West streichenden Verbindungsflügels, der nach der Feldseite zu der elliptisch geformten Krümmungslinie des Bergrückens folgt. Von hier zieht sich gegen Süden das lange, außer dem Keller dreigeschossige Wohngebäude, welches ehemals in seinem obersten Geschosse, der sogenannten „Kapelle“, durch einen Steg mit dem Bergfried verbunden war, welcher der besseren Verteidigung wegen ganz frei steht. Dieser ist ein etwa 50 m hoher Cylinder von kreisförmigem