Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/006: Unterschied zwischen den Versionen
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Die schöne, im Jahre 1846 vollendete Landstraße, welche von Montjoie quer über das Hohe Venn nach Eupen führt, wird sich für die Communication dieser industriösen Städte gewiß eben so nützlich, als für die Sicherheit der Heimreisenden zweckmäßig erweisen. | Die schöne, im Jahre 1846 vollendete Landstraße, welche von Montjoie quer über das Hohe Venn nach Eupen führt, wird sich für die Communication dieser industriösen Städte gewiß eben so nützlich, als für die Sicherheit der Heimreisenden zweckmäßig erweisen. | ||
Die beim Torfstechen aufgefundenen Baumstämme, Wurzelstücke, Baumfrüchte ec. lassen nicht bezweifeln, daß vor mehreren hundert Jahren die kahlen Rücken des Hohen Venns bewaldet waren und die Moorgründe also erst später entstanden sind, wie sich solche noch in verschiedenen andern Erdgegenden nachweisbar gebildet haben, wo Wälder durch Orkane niedergestreckt oder durch Kriegsverheerung zerstört worden sind. Man ist sogar berechtigt zu behaupten, daß die vorletzte Bewaldung dieses Gebirgstheiles aus Nadelhölzern bestanden habe, deren Zapfen und eigenthümlichen Baumstämme noch sehr deutlich zu erkennen sind und an vielen Stellen in bedeutender Tiefe gefunden werden. Jetzt sucht man abermals Nadelholzwälder anzulegen, um dadurch den längst von Laubhölzern entblößten, humusarmen Boden für eine künftige Laubwald-Aera vorzubereiten. Hier haben wir die Wechselsaat unserer Agronomen im Großen vor uns | Die beim Torfstechen aufgefundenen Baumstämme, Wurzelstücke, Baumfrüchte ec. lassen nicht bezweifeln, daß vor mehreren hundert Jahren die kahlen Rücken des Hohen Venns bewaldet waren und die Moorgründe also erst später entstanden sind, wie sich solche noch in verschiedenen andern Erdgegenden nachweisbar gebildet haben, wo Wälder durch Orkane niedergestreckt oder durch Kriegsverheerung zerstört worden sind. Man ist sogar berechtigt zu behaupten, daß die vorletzte Bewaldung dieses Gebirgstheiles aus ''Nadelhölzern'' bestanden habe, deren Zapfen und eigenthümlichen Baumstämme noch sehr deutlich zu erkennen sind und an vielen Stellen in bedeutender Tiefe gefunden werden. Jetzt sucht man abermals Nadelholzwälder anzulegen, um dadurch den längst von Laubhölzern entblößten, humusarmen Boden für eine künftige Laubwald-Aera vorzubereiten. Hier haben wir die Wechselsaat unserer Agronomen im Großen vor uns, |
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Die schöne, im Jahre 1846 vollendete Landstraße, welche von Montjoie quer über das Hohe Venn nach Eupen führt, wird sich für die Communication dieser industriösen Städte gewiß eben so nützlich, als für die Sicherheit der Heimreisenden zweckmäßig erweisen.
Die beim Torfstechen aufgefundenen Baumstämme, Wurzelstücke, Baumfrüchte ec. lassen nicht bezweifeln, daß vor mehreren hundert Jahren die kahlen Rücken des Hohen Venns bewaldet waren und die Moorgründe also erst später entstanden sind, wie sich solche noch in verschiedenen andern Erdgegenden nachweisbar gebildet haben, wo Wälder durch Orkane niedergestreckt oder durch Kriegsverheerung zerstört worden sind. Man ist sogar berechtigt zu behaupten, daß die vorletzte Bewaldung dieses Gebirgstheiles aus Nadelhölzern bestanden habe, deren Zapfen und eigenthümlichen Baumstämme noch sehr deutlich zu erkennen sind und an vielen Stellen in bedeutender Tiefe gefunden werden. Jetzt sucht man abermals Nadelholzwälder anzulegen, um dadurch den längst von Laubhölzern entblößten, humusarmen Boden für eine künftige Laubwald-Aera vorzubereiten. Hier haben wir die Wechselsaat unserer Agronomen im Großen vor uns,