Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/174: Unterschied zwischen den Versionen
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Das Murren über die von der hessischen Regierung | Jakob Bliß und Benedikt Scher. An den von der Regierung angeordneten monatlichen Bettagen, die entweder Dienstags oder Freitags abgehalten und kirchlich begangen wurden, kamen dann neben anderen Dingen in dem Presbyterium auch die Schulversäumnisse zur Verhandlung. | ||
Das Murren über die von der hessischen Regierung eingeführten Neuerungen verstummte einstweilen über einem großen, unsere ganze Gegend berührenden Unternehmen, aus welchem das landesväterliche Wohlwollen des Landgrafen deutlich ersichtbar war. In diesen Jahren hatte nämlich ein außerordentlich unternehmender und gewandter Mann bei „Ihro Durchlauchtigster Hoheit“ zu Darmstadt eine längere Audienz. Es war dies Georg Daniel Kükh, eines ehrwürdigen kleinen Rats Beisitzer und Bankier zu Straßburg, nachmaliger Hessen-Hanauischer Kommerzienrat. Derselbe erschien im Namen einer größeren Gesellschaft von Aktionären und Straßburger Kaufleuten, und erstattete dem Fürsten Vortrag über die Errichtung eines Handelsplatzes auf dem rechten Ufer des Rheins, in unmittelbarster Nähe des Dorfes Freistett. Den Mittelpunkt des Unternehmens sollte ein großartiger Holzhandel bilden. Dieser Vorschlag leuchtete dem Fürsten um so mehr ein, als bereits schon viele, welche die hohen Stämme des Schwarzwaldes nach Holland geflößt hatten, zu Millionären geworden waren. Aber auch auf den Handel mit Kolonialwaren, überseeischen Produkten hatte man es abgesehen. Die neuanzulegende Kolonie sollte ein Stapelplatz für ganz Süddeutschland werden. Kükh versprach, im Namen der „Kompagnie“, die Erstellung der notwendigen Gebäude sowie die Anlegung eines Floßkanals zwischen Rhein, Rench und Acher aus eigenen Mitteln leisten zu wollen. Zugleich legte er aber auch dem Landesfürsten nahe, ob die Regierung nicht auf ihre Kosten die Erbauung eines großen Rheinhafens unterhalb Freistetts übernehmen könne. Beide Vorschläge erlangten die landesherrliche Genehmigung. Nachdem die Pläne ausgearbeitet und gutgeheißen worden waren, ging man von allen Seiten |
Version vom 7. Oktober 2008, 17:53 Uhr
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Jakob Bliß und Benedikt Scher. An den von der Regierung angeordneten monatlichen Bettagen, die entweder Dienstags oder Freitags abgehalten und kirchlich begangen wurden, kamen dann neben anderen Dingen in dem Presbyterium auch die Schulversäumnisse zur Verhandlung.
Das Murren über die von der hessischen Regierung eingeführten Neuerungen verstummte einstweilen über einem großen, unsere ganze Gegend berührenden Unternehmen, aus welchem das landesväterliche Wohlwollen des Landgrafen deutlich ersichtbar war. In diesen Jahren hatte nämlich ein außerordentlich unternehmender und gewandter Mann bei „Ihro Durchlauchtigster Hoheit“ zu Darmstadt eine längere Audienz. Es war dies Georg Daniel Kükh, eines ehrwürdigen kleinen Rats Beisitzer und Bankier zu Straßburg, nachmaliger Hessen-Hanauischer Kommerzienrat. Derselbe erschien im Namen einer größeren Gesellschaft von Aktionären und Straßburger Kaufleuten, und erstattete dem Fürsten Vortrag über die Errichtung eines Handelsplatzes auf dem rechten Ufer des Rheins, in unmittelbarster Nähe des Dorfes Freistett. Den Mittelpunkt des Unternehmens sollte ein großartiger Holzhandel bilden. Dieser Vorschlag leuchtete dem Fürsten um so mehr ein, als bereits schon viele, welche die hohen Stämme des Schwarzwaldes nach Holland geflößt hatten, zu Millionären geworden waren. Aber auch auf den Handel mit Kolonialwaren, überseeischen Produkten hatte man es abgesehen. Die neuanzulegende Kolonie sollte ein Stapelplatz für ganz Süddeutschland werden. Kükh versprach, im Namen der „Kompagnie“, die Erstellung der notwendigen Gebäude sowie die Anlegung eines Floßkanals zwischen Rhein, Rench und Acher aus eigenen Mitteln leisten zu wollen. Zugleich legte er aber auch dem Landesfürsten nahe, ob die Regierung nicht auf ihre Kosten die Erbauung eines großen Rheinhafens unterhalb Freistetts übernehmen könne. Beide Vorschläge erlangten die landesherrliche Genehmigung. Nachdem die Pläne ausgearbeitet und gutgeheißen worden waren, ging man von allen Seiten