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Da die Obstbäume nahezu allesamt vernichtet waren, so mußte man darauf aus sein, neue Pflanzungen anzulegen. Man pflanzte wieder Aepfel-, Birn- und Nußbäume. Aber von Zwetschgen- oder Pflaumenbäumen hatte man bis dahin nichts gewußt. Da erwarb sich der Pfarrer des | ging es an die Wiederherstellung der öffentlichen Gebäude, Brücken (über die Rench und den Blawelbach) und Wege. Gleichzeitig wurden auch die Glocken wieder ausgegraben und neue Seile angeschafft, die Uhr in Straßburg abgeholt und von einem Uhrmacher aufgestellt. (Siehe Seite 6 u. 7). Nun wurde von den Gemeindevertretern unter Beisein eines herrschaftlichen Beamten von Zeit zu Zeit ein „Untergang gethan, etliche Lochen hinter sich gemessen, Almen und Aigen geschaiden.“ Mit anderen Worten wurden die Grenz- und Marksteine wieder gesetzt und zwar der Unparteilichkeit wegen „hintersich.“ Viele Grundstücke waren ohne Besitzer. Es fand eine neue Gütereinteilung statt und neue Bannbücher wurden angelegt. Gerichtsschöffen waren damals: Hans Dolk, Jakob Lotter, Christoph Huß und Matthiß Sommer. Letzterer wurde als Nachfolger des Marzolf Zier zum Stabhalter oder Schultheißen ernannt und blieb in diesem Amte bis gegen 1700, wo ihn Martin Durban ablöste. Die Aufsicht im Walde führte Jörg Wagner, Förster allhie, der von der Obrigkeit den Waldzwölfern zur Seite gegeben war. Den Eckerschweinen wurde im Maiwald ein Pferch gemacht; denn die Zahl der „Mohren“ war 1654 wieder auf 227 Stück angewachsen. Gegen Frühjahr (Februar), ehe die Hirten das Vieh wieder auszutreiben anfingen, wurden den Kühen die Hörner abgeschnitten. Besonders lustig ging es zu am Stephanstag, wann der neue Heimbürger gewählt und am Schurtage (Mai), d. h. wann die Schafe geschoren wurden. | ||
Da die Obstbäume nahezu allesamt vernichtet waren, so mußte man darauf aus sein, neue Pflanzungen anzulegen. Man pflanzte wieder Aepfel-, Birn- und Nußbäume. Aber von Zwetschgen- oder Pflaumenbäumen hatte man bis dahin nichts gewußt. Da erwarb sich der Pfarrer des Hanauischen Dorfes Preuschdorf, Johannes Baurheim, das Verdienst, dieselben in seiner Heimat einzuführen, und bald bestellten sich alle Hanauer Gemeinden Zwetschgensteine und Pfropfreiser, um ebenfalls dieser Wohlthat teilhaftig zu werden. |
Aktuelle Version vom 3. Oktober 2008, 15:25 Uhr
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ging es an die Wiederherstellung der öffentlichen Gebäude, Brücken (über die Rench und den Blawelbach) und Wege. Gleichzeitig wurden auch die Glocken wieder ausgegraben und neue Seile angeschafft, die Uhr in Straßburg abgeholt und von einem Uhrmacher aufgestellt. (Siehe Seite 6 u. 7). Nun wurde von den Gemeindevertretern unter Beisein eines herrschaftlichen Beamten von Zeit zu Zeit ein „Untergang gethan, etliche Lochen hinter sich gemessen, Almen und Aigen geschaiden.“ Mit anderen Worten wurden die Grenz- und Marksteine wieder gesetzt und zwar der Unparteilichkeit wegen „hintersich.“ Viele Grundstücke waren ohne Besitzer. Es fand eine neue Gütereinteilung statt und neue Bannbücher wurden angelegt. Gerichtsschöffen waren damals: Hans Dolk, Jakob Lotter, Christoph Huß und Matthiß Sommer. Letzterer wurde als Nachfolger des Marzolf Zier zum Stabhalter oder Schultheißen ernannt und blieb in diesem Amte bis gegen 1700, wo ihn Martin Durban ablöste. Die Aufsicht im Walde führte Jörg Wagner, Förster allhie, der von der Obrigkeit den Waldzwölfern zur Seite gegeben war. Den Eckerschweinen wurde im Maiwald ein Pferch gemacht; denn die Zahl der „Mohren“ war 1654 wieder auf 227 Stück angewachsen. Gegen Frühjahr (Februar), ehe die Hirten das Vieh wieder auszutreiben anfingen, wurden den Kühen die Hörner abgeschnitten. Besonders lustig ging es zu am Stephanstag, wann der neue Heimbürger gewählt und am Schurtage (Mai), d. h. wann die Schafe geschoren wurden.
Da die Obstbäume nahezu allesamt vernichtet waren, so mußte man darauf aus sein, neue Pflanzungen anzulegen. Man pflanzte wieder Aepfel-, Birn- und Nußbäume. Aber von Zwetschgen- oder Pflaumenbäumen hatte man bis dahin nichts gewußt. Da erwarb sich der Pfarrer des Hanauischen Dorfes Preuschdorf, Johannes Baurheim, das Verdienst, dieselben in seiner Heimat einzuführen, und bald bestellten sich alle Hanauer Gemeinden Zwetschgensteine und Pfropfreiser, um ebenfalls dieser Wohlthat teilhaftig zu werden.