Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett/163: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (1 Versionen)
 
(automatisch angelegt)
(kein Unterschied)

Version vom 19. September 2008, 07:20 Uhr

GenWiki - Digitale Bibliothek
Geschichte der Gemeinden Freistett und Neufreistett
Inhalt
<<<Vorherige Seite
[162]
Nächste Seite>>>
[164]
Datei:Freistett-Geschichte.djvu
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien
Texterfassung: unkorrigiert
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.


Wie es in jener Zeit noch in unserer Gegend um Religion und Bildung stand, mag am besten aus einer Eingabe ersehen werden, welche der 1710 verstorbene Pfarrer Resch an das Consistorinm zu Buchsweiler gerichtet hat: ,,Wenn man zu Kranken kommt, aus Liebe und Gewissen oder Gebets und Sakraments halben und auf nötige zur christlichen Prüfung, zur Lebensbesserung, zur Geduld und Glaubensstärkung fürgebrachte Fragen hin sie vernimmt, so erfährt man, wie so gar unbericht und unwissend, ich will nicht sagen verstockt, ihrer viele seien und wollen doch glauben und selig werden. Ja wenn Gefahr ist, wollen sie auch administrieret sein; da aber weiß ich mich nach Befinden der Sache aus Gottes Wort recht wohl zu hüten; denn wahrhaftig zu besorgen ist, es werde mit den Geheimnissen Gottes übel hausgehalten und stehet die Gefahr darauf, so der Apostel unwürdig Genießenden angedeutet. Wobei ich auch eines zwar lächerlichen Exempels, doch daraus abzunehmenden Zeichens dummen Unverstandes erwähnen muß, daß nämlich gestandene und im Wesen dieser Welt sonst wohlbewanderte Männer nach beendigter Leichenpredigt die abgelesenen Personalien nach Wort und Silbe, gleich als wäre es ein Gebet, andächtig nachgesprochen. Und so könnte man von den Alten auch endlich auf die Jugend schließen. Was diese Gutes weiß, ist wahrlich sehr gering, ja warum sage ich nicht: gar nichts. Denn obschon etliche des Winters zu mir in die Schule gegangen und einen guten Grund, was tüchtiges daraus zu bauen, gelegt hatten, so zerfällt doch wieder in dem Sommer und wird durch der Eltern Nachlässigkeit und eigene Unwissenheit oder durch zugemutete Arbeiten, Viehhüten etc. und die damit verursachte Versäumnis der Kinderlehren mit Gewalt zerstöret. Ich geschweige, daß der meiste Teil der zur Schule sonst recht tüchtigen Kinder mir noch nie ist unter die Augen gekommen, und also alles Ermahnen, Fürstellens, Strafens auch Bittens und Flehens unerachtet, nicht mehr als etwa 30 Kinder sich zur Schule eingefunden. Wie es diesemnach in den Kinder-