Der Regierungsbezirk Aachen (1850)/185: Unterschied zwischen den Versionen

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der kath. Kirche zu Rötgen wurde 1657 begonnen und 1660 beendet.
 
'''Rott''', (1600) '''Roth''', 3½ Stunde vom Kreisorte Montjoie, 2,<sub>14</sub> Meilen von Aachen entfernt, ist ein kleines Kirchdorf in der Bürgermeisterei Rötgen mit 290 Einwohnern. Es liegt auf einer kultivirten Terrasse, auf dem rechten Ufer des tiefen Vichtthales mitten im Walde und wird als Wallfahrtsort viel besucht. Die in der Nähe von Rott gelegene Grube Neu-Charley fördert Eisen- und Braunstein. Rott hat seinen Anfang von einem Wiedertäufer Namens Johann Stört, welcher daselbst so viel ausgerodet, daß er 4 Stück Rindvieh halten konnte. Später haben seine Kinder und Erben weiter gerodet und noch viele Häuser daselbst aufgeführt. Der Gründer dieses Ortes hat sich nachher in der Pfarrkirche zu Conzen taufen lassen. Die Kirche zu Rott ist im Anfange des vorigen Jahrhunderts errichtet worden. — Der eine halbe Stunde abwärts in demselben Thale gelegene Weiler '''Maulartz-Hütte''' war Anfangs nur ein einziger Eisenhammer; nachher sind auf des Hüttenmeisters Gut mehrere Häuser aufgebaut worden. Gegenwärtig sind keine Schmelzöfen und Hämmer mehr hier; die Bewohner nähren sich von der Landwirthschaft und von Waldbeschäftigungen. Maulartz-Hütte, am rechten Ufer des Vichtbaches, ist der Mittelpunkt einer ausgedehnten königl. Oberförsterei, welche nach diesem Weiler benannt wird. Für Naturfreunde, Entomologen und Botaniker ist eine Excursion durch das Vichtthal vou Rott über Maulartz-Hütte, Zweifall und Vicht bis Stolberg, äußerst angenehm und lohnend.

Aktuelle Version vom 14. September 2008, 10:18 Uhr

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der kath. Kirche zu Rötgen wurde 1657 begonnen und 1660 beendet.

Rott, (1600) Roth, 3½ Stunde vom Kreisorte Montjoie, 2,14 Meilen von Aachen entfernt, ist ein kleines Kirchdorf in der Bürgermeisterei Rötgen mit 290 Einwohnern. Es liegt auf einer kultivirten Terrasse, auf dem rechten Ufer des tiefen Vichtthales mitten im Walde und wird als Wallfahrtsort viel besucht. Die in der Nähe von Rott gelegene Grube Neu-Charley fördert Eisen- und Braunstein. Rott hat seinen Anfang von einem Wiedertäufer Namens Johann Stört, welcher daselbst so viel ausgerodet, daß er 4 Stück Rindvieh halten konnte. Später haben seine Kinder und Erben weiter gerodet und noch viele Häuser daselbst aufgeführt. Der Gründer dieses Ortes hat sich nachher in der Pfarrkirche zu Conzen taufen lassen. Die Kirche zu Rott ist im Anfange des vorigen Jahrhunderts errichtet worden. — Der eine halbe Stunde abwärts in demselben Thale gelegene Weiler Maulartz-Hütte war Anfangs nur ein einziger Eisenhammer; nachher sind auf des Hüttenmeisters Gut mehrere Häuser aufgebaut worden. Gegenwärtig sind keine Schmelzöfen und Hämmer mehr hier; die Bewohner nähren sich von der Landwirthschaft und von Waldbeschäftigungen. Maulartz-Hütte, am rechten Ufer des Vichtbaches, ist der Mittelpunkt einer ausgedehnten königl. Oberförsterei, welche nach diesem Weiler benannt wird. Für Naturfreunde, Entomologen und Botaniker ist eine Excursion durch das Vichtthal vou Rott über Maulartz-Hütte, Zweifall und Vicht bis Stolberg, äußerst angenehm und lohnend.