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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte | |
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nicht viel von einem Aufblühen derselben vernommen. Im Ganzen war ihre Hauptaufgabe zunächst auch nur die, junge Leute zum Kirchendienste heranzubilden und mit den dazu nöthigen Kenntnissen auszurüsten. Aber das Bedürfniß weiterer Ausbildung mußte bei dem Anbruche einer vielfach veränderten Periode fühlbar werden. Schon sandten die Großen des Landes ihre Söhne jezuweilen zur weiteren Ausbildung nach entfernteren und höheren Lehranstalten, namentlich an die Universität zu Paris, und vornehme Herren suchten schon im zwölften Jahrhundert für ihre Kinder französische Hofmeister. In unserer Gegend war auch zunächst die Schule in Hildesheim sehr berühmt. Hier hatte unter anderen der nachherige Lundische Erzbischof Eskild Unterricht empfangen, während Absalon in Paris studirt hatte, damals dem Hauptsitze der Wissenschaft, wohin Tausende von Studierenden aus allen Landen Europas strömten, und Paris[1] war das Vorbild, wonach die deutschen Universitäten organisirt wurden. Auch mancher Jüngling aus niedrigerem Stande wußte es unter günstigen Umständen doch möglich zu machen, seine Wißbegierde durch den Besuch höherer Lehranstalten des Auslandes zu befriedigen. Im zwölften Jahrhundert hatte Dänemark seinen Saxo Grammaticus, eine unvergängliche Zierde[2]. Das neubevölkerte Wagrien Holstein's hatte in einem einfachen Landpriester zu Bosau den trefflichen Helmold, dem wir als Geschichtschreiber so viel verdanken. Man sieht, wie Großes jenes Zeitalter doch im Fache höherer Schulkenntnisse und classischer Studien bei der Ausbildung besonders begabter junger Männer zu leisten vermochte.
Daß unser Schulwesen im Mittelalter ursprünglich aus der erhabenen und umfassenden Heils- und Lehranstalt der Kirche hervorging und einen kirchlichen Charakter hatte, ist eine im Allgemeinen bekannte Thatsache. Um dies aber für das Gebiet, mit dem wir es hier zu thun haben, im Einzelnen befriedigend zu constatiren,
- ↑ G. L. v. Maurer, Gesch. der Städteverfassung in Deutschland. Erlangen 1870. Bd. II. S. 283 ff.
- ↑ Ueber die nachfolgenden dänischen Geschichtsquellen ist zu vergleichen : Usinger, Die Dänischen Annalen und Chroniken des Mittelalters. Hannover 1861. Schäfer, Dänische Annalen und Chroniken von der Mitte des dreizehnten bis zum Ende des fünfzehnten Jahrhunderts. Hannover 1872.