Drögemüller (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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== Familie Drögemüller zu Böddenstedt == | == Familie Drögemüller zu Böddenstedt == | ||
Durch die Einheirat von Hans Peter Drögemüller (*1742) ist ein Zweig der Familie seit 1773 | Durch die Einheirat von Hans Peter Drögemüller (*1742) ist ein Zweig der Familie seit 1773 im Heidedorf Böddenstedt (Kreis Uelzen, Niedersachsen) ansässig, der in diesem Artikel behandelt wird. | ||
Die ursprünglich landwirtschaftlich orientierte Familie führte über Generationen | Die ursprünglich landwirtschaftlich orientierte Familie führte ab 1774 über Generationen eine Stellmacherei und ab 1853 einen Gemischtwarenladen. Außerdem waren die jeweiligen Hofbesitzer seit 1873 als Posthalter eingesetzt und delegierten das örtliche Postwesen. | ||
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1873 wurde im Hause Drögemüller eine Poststelle eingerichtet. | 1873 wurde im Hause Drögemüller eine Poststelle eingerichtet. Die folgenden Hofbesitzer waren somit Stellmachermeister, Kaufmann und Posthalter [http://de.wikipedia.org/wiki/Posthalter] in einer Person und wirkten überdies bisweilen als Gemeinde- und Kirchenräte, Chorleiter und Schöffen. Die Posthalterei wurde folglich wie alle anderen Gewerke bis zum Ende des 20. Jahrhunderts von Mitgliedern der Familie ausgeübt. | ||
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Version vom 29. Juli 2008, 09:26 Uhr
Dieser Artikel behandelt die Geschichte des Hofes und der Familie Drögemüller zu Böddenstedt.
Herkunft des Namens
Drögemüller, auch Drögmöller, Drögemöller: Zusammensetzung der Worte "dröge" (niederdeutsches Wort für "trocken", "dürr") und "Müller" = Beurfsbezeichnung. Also die nähere Bestimmung eines Müllers. Möglicherweise ein Müller, der zum Betreiben seiner Mühle zu wenig Wasser hatte und auf dem Trockenen saß.
Familie Drögemüller zu Böddenstedt
Durch die Einheirat von Hans Peter Drögemüller (*1742) ist ein Zweig der Familie seit 1773 im Heidedorf Böddenstedt (Kreis Uelzen, Niedersachsen) ansässig, der in diesem Artikel behandelt wird. Die ursprünglich landwirtschaftlich orientierte Familie führte ab 1774 über Generationen eine Stellmacherei und ab 1853 einen Gemischtwarenladen. Außerdem waren die jeweiligen Hofbesitzer seit 1873 als Posthalter eingesetzt und delegierten das örtliche Postwesen.
Haus und Hof
Der Hof von Familie Drögemüller befindet sich im historischen Ortskern von Böddenstedt in der Mühlenstraße. Das Wohnhaus wurde 1817 von Hofbesitzer Jürgen Heinrich Drögemüller, Stellmachermeister, und Engel Dorothea (geb. Schröder) erbaut.
Stellmacherei
Hans Peter Drögemüller gründete 1774 nach Einheirat der Witwe Ilse Marie Götting (geb. Techmann, 1746-?) eine Stellmacherei auf dem Achtelhof in der Mühlenstraße. Der Betrieb wurde bis zum Ende des 20. Jahrhunderts von allen sechs nachfolgenden Generationen weiter betrieben und ausgebaut. So erfolgte in den 1960er Jahren durch Stellmachermeister Heinrich Drögemüller (* 1928) schließlich eine Spezialisierung des Betriebes auf die Herstellung von Straßenleitpfosten. Außerdem entwickelte er Holznester, die für die Eiergewinnung in der Geflügelwirtschaft patentiert und landesweit vertrieben wurden.
Kolonial-/Gemischtwarenladen
1853 eröffnete Jürgen Heinrich Drögemüller (1829-1911) einen Kolonialwarenladen, der bis 1981 von Sohn Heinrich Christoph Wilhelm (1864-1933) und Enkel Wilhelm Hermann Heinrich (1899-1981) als Gemischtwarenladen weitergeführt wurde.
Posthalterei
1873 wurde im Hause Drögemüller eine Poststelle eingerichtet. Die folgenden Hofbesitzer waren somit Stellmachermeister, Kaufmann und Posthalter [1] in einer Person und wirkten überdies bisweilen als Gemeinde- und Kirchenräte, Chorleiter und Schöffen. Die Posthalterei wurde folglich wie alle anderen Gewerke bis zum Ende des 20. Jahrhunderts von Mitgliedern der Familie ausgeübt.
Landwirtschaft
Die Landwirtschaft wurde als viertes Standbein ab 1958 verpachtet.
- Stellmacherei-drögemüller (Small).jpg
Die Meister in der Stellmacherei.
- Gemischtwarenladen-Droegemueller.jpg
Gemischtwarenladen nebst Poststelle um 1970.
- Wohnhaus1900 (Small).jpg
Wohnhaus um 1900.
Wappen
Seit 1988 führt die Familie ein Wappen, das von dem Familienforscher und -mitglied Karl-Heinz Alpers (Dipl.-Ing.) aus Oldenburg (Oldb) entworfen wurde.
Beschreibung: In Silber ein roter Wellenschrägbalken (symbolisiert einen Bachlauf), begleitet oben von einem schwarzen Wassermühlrad, unten von einem achtspeichigen, schwarzen Rad (symbolisiert das Stellmacherhandwerk). Auf dem rot-silbern bewulsteten Helm mit schwarz-silbernen Decken ein wachsendes Rad – wie im Schilde – vor einem wachsenden, springenden, roten Einhorn. Gleiches Einhorn findet sich im Wappen des Dorfes Böddenstedt. Es wurde im 11. Jahrhundert bereits von den Rittern v. Bodenstede im Schilde geführt.
Familientreffen
Seit Mitte der 1950er Jahre findet in regelmäßigen Abständen ein Familientreffen auf dem Stammhof in Böddenstedt, aber auch bei anderen Familienmitgliedern statt. Zu den Zusammenkünften erscheinen regelmäßig 100-120 verwandte Personen. Das letzte Treffen fand im Jahre 2007 auf dem Stammhof statt.
Verwandte u. verschwägerte Familien
Auszüge (exemplarisch) aus der Familienchronik: Alpers, Aruanno, Backeberg, Bargmann, Barte, Bismark, Block, Blomen, Bothe, Braun, Brinkmann, Brockhöve, Brockmeier, Brüning, Bührke, Büthe, Bussen, Caspary, Christiansen, Claus, Clayer, Cohrs, Daegel, Damm, Dedekind, Delfs, Depner, Döhrmann, Dreyer, Drögemüller-Frey, Duddeck, Düver, Estorf, Felsmann, Freytag, Fulge, Gade, Gast, Gerdesmann, Gerken, Grossmann, Grote, Grumpelt, Gubbels, Günther, Hagenström, v. Hake, Hammes, Harling, Hauch, Hechinger, Heinmüller, Hernstein, Herrmann, Hiestermann, Hilmer, Hinrichs, Holst(e), Holtgrefe, Kayser, Kemena, Kindel, Köhler, Köllmann, Köllner, Kühlewind, Kuhlmann, Kunst, Lange, Lara Correa, Leverenz, Lichte, Lindemann, Lindloff, v. Londeix, Lorenz, Lutterloh, Maaß, Manning, Martensen, Marwede, Matthiesen, Mausolf, Michels, Möller, Müller, v. d. Nedderohe, Niebuhr, Niemann, Oberin, Olfermann, v. Pazatka Lipinski, Penshorn, Phuhl, Plumhoff, Pürschel, Radtke, Recke, Rehberg, Reinhardt, Reiter, Renken, Riggert, Ringelmann, Rißmann, Ritz, Römer, Rosenburg, Sander, Sandmann, Schäfer, Schmieta, Schneider, Schröder, Schümann, Schütte, Schulenburg, Schulte(n), Schulze, Schwaegermann, Seelhoff, Severloh, Siekmann, Smedt, Sorge, Speckhahn, v. Spiczak Brzezinski, Spinder, Stalbom, Staubacher, Stelljes, Stolte, Tiedemann, Tiedge, v. Trzebiatowski, Uffmann, Ulrici, Vardorp, Viets, Vogel, Vogt, Walther, Warnecke, Wassmann, Weissheimer, Wellmann, Wesa, Wick, Wieck, Wiermann, Winkelmann, Winter, Winterhoff, Woltmann, Zander, etc.
Quellen
- Alpers, Karl-Heinz (1991): Chronik der Familien Alpers & Winterhoff.