Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/3/134: Unterschied zwischen den Versionen

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geworden war, ging endlich wie jenes unter, und Kirche und Güter wurden an die Stadt Hamburg abgetreten<ref>Falck, Handb. d. S. H. R. I, S. 350.</ref>.
 
Nunmehr zu den Klöstern übergehend, haben wir oben schon bemerkt, daß von denselben, als die Reformation den Sieg davongetragen hatte, zuerst die der Bettelorden ihre Endschaft erreichten. Sie waren lästig geworden, jetzt den Bürgerschaften verhaßt, und die veränderte Anschauung und Stimmung führte es herbei, daß man ihrer am wenigsten schonte. Höchstens wurden mit alten und schwachen Mönchen Rücksichten der Humanität genommen. Die Mönche zu Hadersleben<ref>S. Bd. II, S. 123.</ref> wurden schon 1527 am heiligen Drei Könige-Tage, da sie eben aus der Messe kamen, auf Befehl des Kronprinzen Christian verjagt und ihr Kloster säcularisirt. Das Dominicaner-Kloster zu Schleswig ward, wie Cypräus meldet, zerstört<ref>Vgl. Sach, Gesch. v. Schleswig, S. 80. (Schleswig 1875.)</ref>. Die Dominicaner zu Tondern sollen schon 1523 ihr Kloster haben verlassen müssen; Friederich I. richtete es zu einem Hospital ein. Auch das Ripener Dominicaner-Kloster ward in ein Hospital verwandelt 1545, die dazu gehörige Catharinen-Kirche (Sortebrödre-Kirke) aber als Stadtkirche 1537 beibehalten. Die Predigermönche zu Meldorf, welche bei der Verurtheilung Heinrichs von Zütphen so thätig gewesen waren, mußten 1532 fort, und das Kloster ward nachher 1540 zu einer Schule eingerichtet. Als 1530 in Lüdeck die Reformation zu Stande gekommen, ward im folgenden Jahre das Dominicaner-Kloster zu einer Wohnung für arme Leute bestimmt (die Kirche — Burgkirche — hat bis 1818 noch gestanden). Zu Hamburg aber war der Prior mit seinen Mönchen schon 1526 aus der Stadt verwiesen, und die Kirche stand 20 Jahre ungebraucht, bis sie 1546 wieder in Stand gesetzt wurde und nun ein Filial von S. Petri war. (1813 wurde sie größtentheils zerstört und 1830 abgebrochen.) In das Kloster wurden die Nonnen, welche zur lutherischen Lehre übergetreten waren, 1530 versetzt, und es ist dort ein Frauenstift verblieben; die Schule zu S. Johannis aber, das berühmte Johanneum, ward von Bugenhagen 1529 eingerichtet.
 
Den Franciscanern erging es nicht besser als den Dominicanern. In Lübeck mußten sie bei der Reformation die Stadt
 
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Aktuelle Version vom 23. Juli 2008, 15:08 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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geworden war, ging endlich wie jenes unter, und Kirche und Güter wurden an die Stadt Hamburg abgetreten[1].

Nunmehr zu den Klöstern übergehend, haben wir oben schon bemerkt, daß von denselben, als die Reformation den Sieg davongetragen hatte, zuerst die der Bettelorden ihre Endschaft erreichten. Sie waren lästig geworden, jetzt den Bürgerschaften verhaßt, und die veränderte Anschauung und Stimmung führte es herbei, daß man ihrer am wenigsten schonte. Höchstens wurden mit alten und schwachen Mönchen Rücksichten der Humanität genommen. Die Mönche zu Hadersleben[2] wurden schon 1527 am heiligen Drei Könige-Tage, da sie eben aus der Messe kamen, auf Befehl des Kronprinzen Christian verjagt und ihr Kloster säcularisirt. Das Dominicaner-Kloster zu Schleswig ward, wie Cypräus meldet, zerstört[3]. Die Dominicaner zu Tondern sollen schon 1523 ihr Kloster haben verlassen müssen; Friederich I. richtete es zu einem Hospital ein. Auch das Ripener Dominicaner-Kloster ward in ein Hospital verwandelt 1545, die dazu gehörige Catharinen-Kirche (Sortebrödre-Kirke) aber als Stadtkirche 1537 beibehalten. Die Predigermönche zu Meldorf, welche bei der Verurtheilung Heinrichs von Zütphen so thätig gewesen waren, mußten 1532 fort, und das Kloster ward nachher 1540 zu einer Schule eingerichtet. Als 1530 in Lüdeck die Reformation zu Stande gekommen, ward im folgenden Jahre das Dominicaner-Kloster zu einer Wohnung für arme Leute bestimmt (die Kirche — Burgkirche — hat bis 1818 noch gestanden). Zu Hamburg aber war der Prior mit seinen Mönchen schon 1526 aus der Stadt verwiesen, und die Kirche stand 20 Jahre ungebraucht, bis sie 1546 wieder in Stand gesetzt wurde und nun ein Filial von S. Petri war. (1813 wurde sie größtentheils zerstört und 1830 abgebrochen.) In das Kloster wurden die Nonnen, welche zur lutherischen Lehre übergetreten waren, 1530 versetzt, und es ist dort ein Frauenstift verblieben; die Schule zu S. Johannis aber, das berühmte Johanneum, ward von Bugenhagen 1529 eingerichtet.

Den Franciscanern erging es nicht besser als den Dominicanern. In Lübeck mußten sie bei der Reformation die Stadt


  1. Falck, Handb. d. S. H. R. I, S. 350.
  2. S. Bd. II, S. 123.
  3. Vgl. Sach, Gesch. v. Schleswig, S. 80. (Schleswig 1875.)