Herzogtum Kleve: Unterschied zwischen den Versionen

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==Grafen von Kleve==
==Grafen von Kleve==
* Herzog Johann II. von Kleve hatte bei seinen Lebzeiten 1515 seinem Sohn die Regierung auch im Herzogtum Kleve abgetreten, nachdem diesem die Gratschaft Mark bereits bei seiner Verheiratung mit Maria von Jülich-Berg überlassem worden war.
* Herzog Johann II. von Kleve hatte bei seinen Lebzeiten 1515 seinem Sohn die Regierung auch im Herzogtum Kleve abgetreten, nachdem diesem die Gratschaft Mark bereits bei seiner Verheiratung mit Maria von Jülich-Berg überlassem worden war.

Version vom 8. Juli 2008, 18:06 Uhr

Hierarchie Regional > Historisches Territorium > Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation > Niederrheinisch-Westfälischer Reichskreis > Herzogtum Kleve

Datei:Ditr-8-kleve1293.jpg
Siegel mit Wappen der Grafen von Kleve 1293

Grafen von Kleve

  • Herzog Johann II. von Kleve hatte bei seinen Lebzeiten 1515 seinem Sohn die Regierung auch im Herzogtum Kleve abgetreten, nachdem diesem die Gratschaft Mark bereits bei seiner Verheiratung mit Maria von Jülich-Berg überlassem worden war.

Verwaltungsstruktur

  • Graf / Herzog von Kleve

Regierung

  • Der Hof
    • Landdrost
    • Landrentmeister
    • Marschall
    • Hofmeister
    • Räte bei Hofe (Fachbereiche)

Landtage

  • Landtagsfähiger Adel
    • Ritterbürtige
  • Hauptstädte
    • Kleine Städte, Freiheiten

Mittlere Verwaltungsbehörden

Ämter und Gerichte linksrheinisch

Landdrostamt Kleve

Drostamt Kranenburg und Düffel

Drostamt Huissen

  • Huissen

Drostamt Orsoy

Drostamt Loo bei Alpen

Drostamt Wachtendonk

  • Wachtendonk

Drostamt Gennep

Drostamt Goch

Drostamt der Waldgrafenämter

Ämter und Gerichte rechtsrheinisch

Umfang des Drostenamtes Dinslaken um 1500.

Drostamt des Landes Dinslaken

Drostamt Holten

  • Holten

Drostamt Ruhrort

Drostamt Bislich-Mehr

  • Bislich-Mehr

Drostamt Ringenberg

Drostamt Hetter

Drostamt Liemersch

Amt Lobith

Kleinere Ämter als Enklaven

Scharfrichter und dessen Boten

Kommunen

  • Städte
    • Pfahlbürgersiedlungen
  • Kirchspiele (politisch)
    • Bauerschaften

Amtbesetzungen

Marschallsamt

  • 05.12.1515 Wilhem van der Horst, Erbmarschall, Drost des Landes Dinslaken
  • 11.03.1540 Hermann van Wachtendonck, Marschall

Landdrost

Erbhofmeister

  • 1446 Erwerb der klevische Erbhofmeisterwürde durch die Familie von Wylich
  • 15.12.1497 Adolph van Wylick, Ritter, Erfhofmeister

Haushofmeister

  • 15.12.1497 Elbert van Honeppel, Haushofmeister
  • 01.03.1518 Johan von Wylich zu Erprath, Ritter, Hofmeister
  • 07.04.1532 Dietrich von Wylich, Hofmeister

Vereinigung Kleve / Mark

Nach dem Aussterben der Grafen von Kleve durch den Tod Johanns (1347-1368) im Jahre 1368 setzte sich als Erbe Graf Adolf II. von der Mark durch, welcher eine Nichte des Verstorbenen geheiratet hatte. Dazu mußte er vorher das Amt des Kölner Erzbischofs (1363-64) aufgeben. Nun kam es 1391, nach dem Tode des letzten Grafen Adolf von der Mark zu Kleve, zur Vereinigung der Grafschaft Mark mit der Grafschaft Kleve am Niederrhein.

Herzogtum Kleve

Im Jahre 1417 wurde das bis 1461 in seinen beiden Grafschaften Mark und Kleve getrennt verwaltete Kleve zum Herzogtum erhoben.

Klevische Ritterschaft

Liste der Ritterbürtigen und der 1674 zum Landtag qualifizierten Vertreter der Ritterschaft des Herzogtums Kleve (ohne die Grafschaft Mark):

Personalunion mit Jülich, Berg und Ravensberg

1511/21 wurden Mark und Keve durch Heirat in Personalunion mit Jülich, Berg und Ravensberg verbunden.

Übersichtskarte des Herzogtums Kleve vor der Erbteilung 1614.

Der Erbfall

Im Jahre 1609 war das jülich -klevische Herzogshaus ausgestorben. Als Erben erhoben zwei ziemlich entfernte Verwandte gleichermaßen Erbansprüche und gerieten darüber in Streit. Es waren einerseits der Kurfürst von Brandenburg und andererseits der Herzog von Pfalz-Neuerburg. Diese Erbauseinandersetzung tangierte aber auch die Interessen europäischer Großmächte, nämlich die der Habsburger, wie auch Frankreich und der Niederlande. Nach Meinung der Habsburger durfte das wichtige Grenzgebiet der Grafschaften Jülich – Berg – Kleve – Mark – Ravensberg nicht in evangelische Hände fallen, während Frankreich und die Niederlande einen katholisch – habsburgischen Riegel vor ihren Haustüren nicht dulden wollten.

Religionsschwenk der Erben

Im Rahmen der von Machtinteressen geprägten Zeit vor dem dreißigjährigen Krieg passte es „zufällig“ ziemlig gut, dass der Herzog (1569-1614) Philipp Ludwig von von Pfalz-Neuenburg zum Katholizismus, während danach der Kurfürst (1608-1619) Johann Sigismund von Brandenburg, zur Befriedigung eines Herzensanliegens, vom Luthertum zum Calvinismus, übergetreten war.

Verbündete im Erbstreit

Prompt wurde der nunmehr katholische Herzog Philipp Ludwig von Pfalz-Neuenburg von Spanien und der sich zu der Zeit massiv formierenden Liga unterstützt, während sich die Niederlande und Frankreich mit den sonstigen protestantischen Staaten auf die Seite des Kurfürsten von Brandenburg schlugen. Hier wurden bereits die Blöcke zum großen Machtkampf im dreißigjährigen Krieg geschmiedet.

Vertrag von Xanten

1614 war die Erbauseinandersetzung so eskaliert, das der Kriegsbeginn am Niederrhein unmittelbar bevorstand. Die vereinigten Staaten der Niederlande hatten die Festung Jülich besetzt und die Spanier waren bereits in Kleve einmarschiert. Das Heft des Handelns wäre den erbstreitenden Fürstenhäusern beinah aus der Hand genommen geworden. In diesem Jahr starb Philipp Ludwig von von Pfalz-Neuenburg, welcher mit Anna von Jülich-Kleve verheiratet war. Den Totalverlust des Erbes vor Augen, wurde der Einigungsdruck im Erbstreit so stark, dass es mit dem Vertrag von Xanten zu einem Vergleich direkt zwischen den Parteien kam.

Erbteilung 1614

Durch den Vertrag von Xanten vom 12.Nov.1614 kam es zur Teilung des jülich-klevischen Erbes: Die Grafschaften Jülich und Berg, mit der von Philipp Ludwig von von Pfalz-Neuenburg eingerichteten Residenzstadt Düsseldorf, fielen an das Herzogtum Pfalz-Neuenburg, während die Grafschaften Kleve, Mark und Ravensberg an Brandenburg fiel. Residenzstadt der neuen preussischen Westprovinz wurde Kleve.

Regierungsentwicklung Kleve-Mark

  • Brandenburg-preußischer Statthalter (1611)
  • Ausbildung einer Landeskanzlei im frühen 14. Jh.
  • Landesrat (ständiges Ratskollegium) zu Kleve um 1486/1501
  • Rechenkammer Ende des 16. Jh. losgelöst von Landesrat u. Landkanzlei.
  • Hofgerichtsreferenten Ende des 16. Jh. losgelöst von Landesrat u. Landkanzlei.
  • Geheimer Rat 1611 durch den brandenburg-preußischen Statthalter,
  • Vereinigung beider Kollegien (Landesrat u. Landkanzlei) um 1625.
  • Amtskammer Ausgliederung im 17. Jh.
  • Steuerkommissariat Ausgliederung im 17. Jh.
  • Geheimer Rat in Geheime Regierung im 17. Jh. umbenannt.
  • Kriegs- und Domänenkammer 1723 Ressortteilung
  • Kriegs- und Domänenkammer 1749 Vereinigung mit dem Hofgericht zu Kleve.
  • Hoheitsdepartements der Regierung 1797 Verlegung nach Emmerich
  • Hoheitsdepartements der Regierung und das Justizdepartement 1803 mit der Landesregierung zu Münster vereinigt.

Brandenburg-preußischer Statthalter

Literatur

  • Ilgen, Dr. Th.: Quellen zur inneren Geschichte der rheinischen Territorien. Herzogtum Kleve, Ämter und Gerichte, 2 Bde.
  • J. J. Scotti (Hg.), Sammlung der Gesetze und Verordnungen, welche in dem Herzogthum Cleve und in der Grafschaft Mark [... 1418-1816 ...] ergangen sind. Bde 1-5, 1826.
  • J. Kloosterhuis, Staatsarchiv Münster Findbuch: Kleve-Märkische Regierung Landessachen, Bde 1-2, (1985)
  • Schleidgen, W.-R., Kleve-Mark. Urkunden 1223-1368, 1983, Veröffentlichungen d. staatl. Archive d. Landes Nordrhein-Westfalen. Reihe C: Quellen und Forschungen 13.

Kleve-Märkische Regierung, Landessachen

Akten aufgeteilt zwischen dem HStA Düsseldorf u. dem StA Münster (hier die Spezialakten betr. Gfsch. Mark, Soest u. Lippstadt).

Kleve-Märkische Regierung, Lehnssachen

Kleve-Märkische Regierung, Landtagssachen

Kleve-Mark, Landstände

  • 1347 wird erstmals die ständische Mitberatung in der Regierung der Grafschaft Mark erwähnt
  • 1419 Einung der Ritterschaft und Städte
  • im 15. Jh. weitere Institutionalisierung des Landtags. Gebildet aus je zwei Ständen:
    • Ritterschaften und
    • Städte (Kleve 7 Städte, Mark 6 Städte). Jeweils getrennte Beratung der Kurien, gemeinsame Beschlüsse an Rat bzw. Regierung wurden weitergeleitet.
  • 1721 Landtag vom preußischen König abgeschafft, 1722 wieder eingeführt und "Ständiger Ritterschafts-Ausschuß" eingerichtet.
  • 1806 Landstände aufgelöst.

Kriegs- und Domänenkammer Kleve

  • Am 4. 3. 1723 eingerichtet , zunächst in zwei Departements aufgeteilt. Zuständig für Kleve u. Mark,
  • 1766 Mark unter eigener Verwaltung der Märkischen Kammerdeputation Hamm.
  • 1770 Kleve-Moersische Kriegs- und Domänenkammer
  • 1794 nach Wesel verlegt
  • 1803 aufgehoben und mit der Kriegs- und Domänenkammer Hamm vereinigt.

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