Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/224: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine alte Stiftung, <tt>tenebrae</tt> genannt, ist hier zu erwähnen. Zum Andenken an das bittere Leiden und Sterben Jesu Christi sollte an allen Freitagen des Jahres <tt>Tenebrae factae sunt et cet. cum responsorio et oratione</tt> bei angezündetem Wachslichte gesungen werden, wofür der Pastor einen Goldgulden erhielt.
 
Die geistliche Behörde hat die Abhaltung dieser Stiftung auf den ersten Freitag jeden Monates festgesetzt.
 
Eine Stiftung, Jahrgedächtniß, ist aus dem Jahre 1654 von Gertrud von Sevenar, genannt von Laudolff vom Hause Leusch. Dann folgen Jahrgedächtnisse von Ernst von Laudolff, Hogen und Heckers von 1670, von Nippen, Reißgen, Hütten, Peiffer, Wiedenfeld, Klauth, Schmitz, Pantzer, Gombertz, Kratz, Hambloch, Cönen, Kippels, Correns, von Mathelin, Hövel, Flittard, Kropp, Herriger, Froitzheim und Andern.
 
1759 vermachte Adam Frisch neun Morgen Land für 32 Lesemessen in der Kapelle zu Ramrath und Hermann Cremerius 21 Wochenmessen in derselben Kapelle, welche sämmtlich dermalen in der Pfarrkirche gehalten werden. Jacob Joseph Edler von Pröpper stiftete ein Anniversar an seinem Sterbetag, dem 26. September, mit Armenspende. Das Nähere darüber findet sich unten, wo vom Armenwesen die Rede ist.
 
Die auf dem Sittarderhofe am 5. Februar 1859 verlebte Wittwe Correns, geborene Zaun, stiftete neun Anniversarien, Pastor Leuffen eine Donnerstagsmesse mit Segen. Außerdem haben die Pfarrer Sartorius, Rahmen, Richter, Bollilg und Vicar Schumacher Messenstiftungen gemacht.
 
Was die {{Sperrschrift|Processionen}} betrifft, so wurde Gottestracht gehalten <tt>in die ascensionis Domino</tt> und zwar, wie Pastor Norffs sagt, mit solchem Apparat und göttlicher Ehrerbietigkeit, daß andenklich das Bildniß <tt>s. Stephani</tt> des Patröners <tt>immediate ante processionem</tt> wird vorgetragen. Damit war ein sogenanntes Kirchenessen verbunden. 1765," sagt Pastor Richter, "hab ich's gehalten, wobey sechs Maaßen und drei pinten Wein, die Maaß zu 21 Stüber verzehrt worden, bier und mahlzeit, mühe und unruhe, zeitraub und alles nothwendige zusammen <tt>ad</tt> sieben Reichsthaler. Benachbarte Küster, die bei der Procession mit thätig waren, wurden mit Geld honorirt."
 
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Eine alte Stiftung, tenebrae genannt, ist hier zu erwähnen. Zum Andenken an das bittere Leiden und Sterben Jesu Christi sollte an allen Freitagen des Jahres Tenebrae factae sunt et cet. cum responsorio et oratione bei angezündetem Wachslichte gesungen werden, wofür der Pastor einen Goldgulden erhielt.

Die geistliche Behörde hat die Abhaltung dieser Stiftung auf den ersten Freitag jeden Monates festgesetzt.

Eine Stiftung, Jahrgedächtniß, ist aus dem Jahre 1654 von Gertrud von Sevenar, genannt von Laudolff vom Hause Leusch. Dann folgen Jahrgedächtnisse von Ernst von Laudolff, Hogen und Heckers von 1670, von Nippen, Reißgen, Hütten, Peiffer, Wiedenfeld, Klauth, Schmitz, Pantzer, Gombertz, Kratz, Hambloch, Cönen, Kippels, Correns, von Mathelin, Hövel, Flittard, Kropp, Herriger, Froitzheim und Andern.

1759 vermachte Adam Frisch neun Morgen Land für 32 Lesemessen in der Kapelle zu Ramrath und Hermann Cremerius 21 Wochenmessen in derselben Kapelle, welche sämmtlich dermalen in der Pfarrkirche gehalten werden. Jacob Joseph Edler von Pröpper stiftete ein Anniversar an seinem Sterbetag, dem 26. September, mit Armenspende. Das Nähere darüber findet sich unten, wo vom Armenwesen die Rede ist.

Die auf dem Sittarderhofe am 5. Februar 1859 verlebte Wittwe Correns, geborene Zaun, stiftete neun Anniversarien, Pastor Leuffen eine Donnerstagsmesse mit Segen. Außerdem haben die Pfarrer Sartorius, Rahmen, Richter, Bollilg und Vicar Schumacher Messenstiftungen gemacht.

Was die Processionen betrifft, so wurde Gottestracht gehalten in die ascensionis Domino und zwar, wie Pastor Norffs sagt, mit solchem Apparat und göttlicher Ehrerbietigkeit, daß andenklich das Bildniß s. Stephani des Patröners immediate ante processionem wird vorgetragen. Damit war ein sogenanntes Kirchenessen verbunden. 1765," sagt Pastor Richter, "hab ich's gehalten, wobey sechs Maaßen und drei pinten Wein, die Maaß zu 21 Stüber verzehrt worden, bier und mahlzeit, mühe und unruhe, zeitraub und alles nothwendige zusammen ad sieben Reichsthaler. Benachbarte Küster, die bei der Procession mit thätig waren, wurden mit Geld honorirt."

St. Sebastianus= Buderschaft. Hier müssen wir wiederum das Pastor Norffs sprechen lassen. "Demnächst auß Vielen glaubwürdigen Leuthen ergeben und monumentis alle Provisiones der Armen von Unseren lieben Vorfahren Gott geschehen unter Protection des h. Martyrers Sebastiani beschehen seindt und dessentwegen gemelten Martyr eine Bruderschaft auffgerichtet, welche doch in Erlassung vieler Andacht bey Verderblichen Jahren ist untergegangen, daß nit allein der Gottesdienst bey gewöhnlichen Processionen geschmälert, sondern auch die affection