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gegenüber war eine vor kurzen Jahren (nämlich vor 1534, da die Kirche zerstört ward) neu gemachte Orgel, um welcher die Geschichte S. Jürgens schön gemalt zu sehen war“. — Soweit die Beschreibung dieser Capelle nach den Aufzeichnungen des alten Rathmanns Fritz Grawert. Schwarze in den Nachrichten von Kiel erwähnt ebenfalls einiger in der dortigen Sanct Jürgens-Capelle zu seiner Zeit noch vorhanden gewesenen alten Zierrathen. „Der Altar“, sagt er, „ist ein altes vergüldetes Schnitzwerk. Die Haupttafel in der Mitte stellet die Kreuzigung Christi vor, an dessen Seiten und oben die Geschichte des heiligen Jürgens abgebildet. Auf den beiden Flügeln des Altars sind die mancherlei Arten der Marter zu sehen, die man den ersten Christen angethan hat“. Ferner: „Noch ist zu sehen der Patron dieser Capelle, nämlich der Ritter S. Jürgen, in Lebensgröße, wie er in voller Rüstung zu Pferde sitzet und den vor sich liegenden Drachen ersticht. Voran erscheint eine Jungfer, hinter ein kleines Pferd, und unter dem großen ein Lamm“. - Es gab freilich auch sonst noch S. Jürgens-Capellen, wobei kein Siechenhaus war, z. B. zu Gettorf, hier aber gehen uns besonders diese Siechenhäuser an, von deren Einrichtung sich übrigens keine ganz anschauliche Vorstellung geben läßt. Man möchte wissen, wer die Aufwartung der Kranken gehabt, ob dem Beruf vielleicht, wie in den Heiligengeist-Häusern, besondere Personen sich gewidmet, ob Brüderschaften bestanden, die sich dieser Stiftungen insbesondere angenommen, wie denn wenigstens in Lübeck mit der S. Jürgens-Capelle eine Kalands-Brüderschaft in Verbindung stand; wie allmälig diese Stiftungen ihr Vermögen erworben und dasselbe verwaltet haben. Es sind indessen nur einzelne Notizen, die gegeben werden können, und welche wir hier einreihen wollen, indem wir die verschiedenen Stiftungen dieser Art aufzählen. | |||
Allein eines der ältesten Hospitäler zu Sanct Georg<ref>Vgl. {{Sperrschrift|O. Behneke}}, Hamburgische Geschichten und Denkwürdigkeiten. Hamb. 1856. S. 8—37. Spital, Kirche und Vorstadt S. Georg.</ref> ist das in Hamburg, von welchem wir genauere Kunde haben, als dessen Stifter Graf Adolph III. von Schauenburg zu Holstein mit Recht gerühmt wird. Sein Sohn, Graf Adolph IV., wurde der Gönner und Wohlthäter desselben, in Gemeinschaft mit seiner frommen Gemahlin Heilwig, und deren Söhne haben die Begünstigung fortgesetzt. | |||
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Version vom 20. April 2008, 13:48 Uhr
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gegenüber war eine vor kurzen Jahren (nämlich vor 1534, da die Kirche zerstört ward) neu gemachte Orgel, um welcher die Geschichte S. Jürgens schön gemalt zu sehen war“. — Soweit die Beschreibung dieser Capelle nach den Aufzeichnungen des alten Rathmanns Fritz Grawert. Schwarze in den Nachrichten von Kiel erwähnt ebenfalls einiger in der dortigen Sanct Jürgens-Capelle zu seiner Zeit noch vorhanden gewesenen alten Zierrathen. „Der Altar“, sagt er, „ist ein altes vergüldetes Schnitzwerk. Die Haupttafel in der Mitte stellet die Kreuzigung Christi vor, an dessen Seiten und oben die Geschichte des heiligen Jürgens abgebildet. Auf den beiden Flügeln des Altars sind die mancherlei Arten der Marter zu sehen, die man den ersten Christen angethan hat“. Ferner: „Noch ist zu sehen der Patron dieser Capelle, nämlich der Ritter S. Jürgen, in Lebensgröße, wie er in voller Rüstung zu Pferde sitzet und den vor sich liegenden Drachen ersticht. Voran erscheint eine Jungfer, hinter ein kleines Pferd, und unter dem großen ein Lamm“. - Es gab freilich auch sonst noch S. Jürgens-Capellen, wobei kein Siechenhaus war, z. B. zu Gettorf, hier aber gehen uns besonders diese Siechenhäuser an, von deren Einrichtung sich übrigens keine ganz anschauliche Vorstellung geben läßt. Man möchte wissen, wer die Aufwartung der Kranken gehabt, ob dem Beruf vielleicht, wie in den Heiligengeist-Häusern, besondere Personen sich gewidmet, ob Brüderschaften bestanden, die sich dieser Stiftungen insbesondere angenommen, wie denn wenigstens in Lübeck mit der S. Jürgens-Capelle eine Kalands-Brüderschaft in Verbindung stand; wie allmälig diese Stiftungen ihr Vermögen erworben und dasselbe verwaltet haben. Es sind indessen nur einzelne Notizen, die gegeben werden können, und welche wir hier einreihen wollen, indem wir die verschiedenen Stiftungen dieser Art aufzählen.
Allein eines der ältesten Hospitäler zu Sanct Georg[1] ist das in Hamburg, von welchem wir genauere Kunde haben, als dessen Stifter Graf Adolph III. von Schauenburg zu Holstein mit Recht gerühmt wird. Sein Sohn, Graf Adolph IV., wurde der Gönner und Wohlthäter desselben, in Gemeinschaft mit seiner frommen Gemahlin Heilwig, und deren Söhne haben die Begünstigung fortgesetzt.
- ↑ Vgl. O. Behneke, Hamburgische Geschichten und Denkwürdigkeiten. Hamb. 1856. S. 8—37. Spital, Kirche und Vorstadt S. Georg.