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1281 oder 1284 wurden Kirche und Kloster durch eine große Feuersbrunst in Asche gelegt, und es dauerte bis 1341, daß Alles durch milde Gaben des Raths und Anderer wieder völlig hergestellt war. | |||
Sonst haben die Dominicaner nirgends in Holstein Eingang gefunden, als nur in Dithmarschen<ref>{{Sperrschrift|Kuß}}, Die vormaligen Bettelklöster in den Herzogth. Schl. Holst. im Staatsb. Mag. VII, 547—576, wo überhaupt viele dahin gehörige Nachrichten zusammengestellt sind. Es wird nicht nöthig sein, bei jedem Kloster besonders darauf zu verweisen. Ueber das Dominicaner-Kloster in Dithmarschen ist aber zu vergleichen: {{Sperrschrift|W. H. Kolster}} in den Jahrb. für die Landeskunde III, S. 42—78 (1860). {{Sperrschrift|Michelsen}} ebendas. IX, S. 263—284 (1867).</ref>, (welches damals nicht zu Holstein gehörte) und zwar auch auf Veranlassung eines Sieges. | |||
Die Dithmarscher gelobten 1319 in dem schweren Kampfe mit dem Holsteinischen Grafen Gerhard dem Großen der Jungfrau Maria die Stiftung eines Klosters in ihrem Lande, wenn sie ihnen den Sieg verleihen würde. Demgemäß wurde alsbald nach erlangtem Siege ein Dominicanerkloster errichtet „der Brodere to Mergenowe“. Man hat in neuer Zeit dabei an Marne<ref>Michelsen a. a. O. S. 267, wo die Errichtung des Klosters zu Marne als Fiction nachgewiesen ist.</ref> gedacht, und diese irrige Annahme blieb in der auf die Geschichte Dithmarschens sich beziehenden Literatur bis auf die Gegenwart herrschender Irrthum, der schon deshalb nicht hätte aufkommen dürfen, weil es bekannt ist, daß die Dominicaner sich in Städten, nicht in den Dörfern niederließen. Die Dominicaner lebten nicht von der Landwirthschaft, wie die Cistercienser, sondern im Mittelalter hauptsächlich aus freiwilligen Gaben ihrer Beichtkinder, aus Ablässen, Almosen, Collecten in Geld und Naturalien. In Dithmarschen hatte das Land nach dem Siege von 1319 dem Kloster das Versprechen einer zweifachen Collecte im Jahre ertheilt. Dasselbe wurde von vornherein zu Meldorf errichtet, in der einzigen Stadt des Landes, wo die allgemeine Landesversammlung wöchentlich zusammenkam und die Mutterkirche des Landes stand, und hat hier bis zur Kirchenreformation seine Stätte ungestört behalten. Marne hat zu keiner Zeit „Mergenowe“ geheißen, welches „Marien-Aue“ bedeutet und | |||
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Version vom 19. April 2008, 14:10 Uhr
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1281 oder 1284 wurden Kirche und Kloster durch eine große Feuersbrunst in Asche gelegt, und es dauerte bis 1341, daß Alles durch milde Gaben des Raths und Anderer wieder völlig hergestellt war.
Sonst haben die Dominicaner nirgends in Holstein Eingang gefunden, als nur in Dithmarschen[1], (welches damals nicht zu Holstein gehörte) und zwar auch auf Veranlassung eines Sieges.
Die Dithmarscher gelobten 1319 in dem schweren Kampfe mit dem Holsteinischen Grafen Gerhard dem Großen der Jungfrau Maria die Stiftung eines Klosters in ihrem Lande, wenn sie ihnen den Sieg verleihen würde. Demgemäß wurde alsbald nach erlangtem Siege ein Dominicanerkloster errichtet „der Brodere to Mergenowe“. Man hat in neuer Zeit dabei an Marne[2] gedacht, und diese irrige Annahme blieb in der auf die Geschichte Dithmarschens sich beziehenden Literatur bis auf die Gegenwart herrschender Irrthum, der schon deshalb nicht hätte aufkommen dürfen, weil es bekannt ist, daß die Dominicaner sich in Städten, nicht in den Dörfern niederließen. Die Dominicaner lebten nicht von der Landwirthschaft, wie die Cistercienser, sondern im Mittelalter hauptsächlich aus freiwilligen Gaben ihrer Beichtkinder, aus Ablässen, Almosen, Collecten in Geld und Naturalien. In Dithmarschen hatte das Land nach dem Siege von 1319 dem Kloster das Versprechen einer zweifachen Collecte im Jahre ertheilt. Dasselbe wurde von vornherein zu Meldorf errichtet, in der einzigen Stadt des Landes, wo die allgemeine Landesversammlung wöchentlich zusammenkam und die Mutterkirche des Landes stand, und hat hier bis zur Kirchenreformation seine Stätte ungestört behalten. Marne hat zu keiner Zeit „Mergenowe“ geheißen, welches „Marien-Aue“ bedeutet und
- ↑ Kuß, Die vormaligen Bettelklöster in den Herzogth. Schl. Holst. im Staatsb. Mag. VII, 547—576, wo überhaupt viele dahin gehörige Nachrichten zusammengestellt sind. Es wird nicht nöthig sein, bei jedem Kloster besonders darauf zu verweisen. Ueber das Dominicaner-Kloster in Dithmarschen ist aber zu vergleichen: W. H. Kolster in den Jahrb. für die Landeskunde III, S. 42—78 (1860). Michelsen ebendas. IX, S. 263—284 (1867).
- ↑ Michelsen a. a. O. S. 267, wo die Errichtung des Klosters zu Marne als Fiction nachgewiesen ist.