Geschichte der Pfarreien des Dekanates Grevenbroich/041: Unterschied zwischen den Versionen

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==3. Capellen-Gilverath==
==<center>3. Capellen-Gilverath</center>==




===Pfarrort===
===<center>Pfarrort.</center>===


Capellen-Gilverath sind zwei zusammenhängende Dörfer, deren äußerste Enden 35 Minuten von einander entfernt liegen. Seit 1804 bilden sie ''eine'' Pfarrgemeinde. Dieselbe zählt 1400 Katholiken, einen Protestanten und 2 Juden, gehört zum Kreise und Amtsgerichtsbezirke Grevenbroich und zur Bürgermeisterei Hemmerden; sie liegt in der Nähe der Erft, der Neuß=Jülicher Chaussée und der Eisenbahn=Station Capellen-Wevelinghoven, von Köln 6 und von Neuß 1 1/2 Stunden entfernt.  
{{Sperrschrift|Capellen-Gilverath}} sind zwei zusammenhängende Dörfer, deren äußerste Enden 35 Minuten von einander entfernt liegen. Seit 1804 bilden sie {{Sperrschrift|eine}} Pfarrgemeinde. Dieselbe zählt 1400 Katholiken, einen Protestanten und 2 Juden, gehört zum Kreise und Amtsgerichtsbezirke Grevenbroich und zur Bürgermeisterei Hemmerden; sie liegt in der Nähe der Erft, der Neuß=Jülicher Chaussée und der Eisenbahn=Station Capellen-Wevelinghoven, von Köln 6 und von Neuß 1 ½ Stunden entfernt.  




===Zur Geschichte der alten Pfarreinen Capellen und Gilverath.===
===<center>Zur Geschichte der alten Pfarreinen Capellen und Gilverath.</center>===




Capellen kommt zuerst in einer Urkunde des Kaisers Friedrich I. vom Jahre 1155 vor, worin derselbe der Abtei Knechtsteden ihre Besitzungen, unter Anderm ihren Hof (curtem) in Capella bestätigt. In demselben Jahre ertheilt Papst Adrian IV. dem Propste Hermann von Knechtsteden eine gleichlautende Bestätigungsbulle<ref>Lac. I 266.</ref>. 1232 bestätigt Kaiser Friedrich II. jene Schutzurkunde<ref>Lac. II 96.</ref>.
Capellen kommt zuerst in einer Urkunde des Kaisers Friedrich I. vom Jahre 1155 vor, worin derselbe der Abtei Knechtsteden ihre Besitzungen, unter Anderm ihren Hof (<tt>curtem</tt>) in Capella bestätigt. In demselben Jahre ertheilt Papst Adrian IV. dem Propste Hermann von Knechtsteden eine gleichlautende Bestätigungsbulle.<ref>Lac. I 266.</ref> 1232 bestätigt Kaiser Friedrich II. jene Schutzurkunde.<ref>Lac. II 96.</ref>
 
1275 gehört der Hof zu Gilverath dem Ritter Arnold von Hochstaden. Gilverath, Gelverode und Capellen werden als zur Grafschaft Hülchrath gehörend 1314 genannt, wo Erzbischof Heinrich II. von Köln jene Grafschaft erwirbt<ref>Lac. III 100.</ref>. Die dortige Gerichtsbarkeit mit andern Einkünften war dem Johann von Reifferscheid verpfändet. Das Schloß zu Capellen finden wir schon 1347 zerstört. Denn in diesem Jahre bekennt Conrad von Dyck, dem die Sohlstätte des vormaligen Schlosses durch die Erbschaft Otto's, Herrn von Kuick, zugefallen war, daß dieselbe Lehen des Erzstiftes Köln sei, und daß er und seine Erben dort einen neuen Bau ohne specielle Erlaubniß des Erzbischofs nicht errichten wollen<ref>Lac. III 360.</ref>. Ritter Heinrich, Vogt zu der Niers, verkauft 1421 dem Grafen Friedrich


1275 gehört der Hof zu Gilverath dem Ritter Arnold von Hochstaden. Gilverath, Gelverode und Capellen werden als zur Grafschaft Hülchrath gehörend 1314 genannt, wo Erzbischof Heinrich II. von Köln jene Grafschaft erwirbt.<ref>Lac. III 100.</ref> Die dortige Gerichtsbarkeit mit andern Einkünften war dem Johann von Reifferscheid verpfändet. Das Schloß zu Capellen finden wir schon 1347 zerstört. Denn in diesem Jahre bekennt Conrad von Dyck, dem die Sohlstätte des vormaligen Schlosses durch die Erbschaft Otto's, Herrn von Kuick, zugefallen war, daß dieselbe Lehen des Erzstiftes Köln sei, und daß er und seine Erben dort einen neuen Bau ohne specielle Erlaubniß des Erzbischofs nicht errichten wollen.<ref>Lac. III 360.</ref> Ritter Heinrich, Vogt zu der Niers, verkauft 1421 dem Grafen Friedrich


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Version vom 7. April 2008, 10:44 Uhr

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3. Capellen-Gilverath

Pfarrort.

Capellen-Gilverath sind zwei zusammenhängende Dörfer, deren äußerste Enden 35 Minuten von einander entfernt liegen. Seit 1804 bilden sie eine Pfarrgemeinde. Dieselbe zählt 1400 Katholiken, einen Protestanten und 2 Juden, gehört zum Kreise und Amtsgerichtsbezirke Grevenbroich und zur Bürgermeisterei Hemmerden; sie liegt in der Nähe der Erft, der Neuß=Jülicher Chaussée und der Eisenbahn=Station Capellen-Wevelinghoven, von Köln 6 und von Neuß 1 ½ Stunden entfernt.


Zur Geschichte der alten Pfarreinen Capellen und Gilverath.

Capellen kommt zuerst in einer Urkunde des Kaisers Friedrich I. vom Jahre 1155 vor, worin derselbe der Abtei Knechtsteden ihre Besitzungen, unter Anderm ihren Hof (curtem) in Capella bestätigt. In demselben Jahre ertheilt Papst Adrian IV. dem Propste Hermann von Knechtsteden eine gleichlautende Bestätigungsbulle.[1] 1232 bestätigt Kaiser Friedrich II. jene Schutzurkunde.[2]

1275 gehört der Hof zu Gilverath dem Ritter Arnold von Hochstaden. Gilverath, Gelverode und Capellen werden als zur Grafschaft Hülchrath gehörend 1314 genannt, wo Erzbischof Heinrich II. von Köln jene Grafschaft erwirbt.[3] Die dortige Gerichtsbarkeit mit andern Einkünften war dem Johann von Reifferscheid verpfändet. Das Schloß zu Capellen finden wir schon 1347 zerstört. Denn in diesem Jahre bekennt Conrad von Dyck, dem die Sohlstätte des vormaligen Schlosses durch die Erbschaft Otto's, Herrn von Kuick, zugefallen war, daß dieselbe Lehen des Erzstiftes Köln sei, und daß er und seine Erben dort einen neuen Bau ohne specielle Erlaubniß des Erzbischofs nicht errichten wollen.[4] Ritter Heinrich, Vogt zu der Niers, verkauft 1421 dem Grafen Friedrich


  1. Lac. I 266.
  2. Lac. II 96.
  3. Lac. III 100.
  4. Lac. III 360.