Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1/071: Unterschied zwischen den Versionen

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<nowiki>*) Ncutlandcnl'mg 175«, Ulk. Buch S, 62.</nowiki>
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ben, mit sich übern Bach nach Parum. Die That wurde aber in der Stadt bald ruchbar, und da Vater und Söhne sich in Parum mit den Domherrn Iiene thun, mithin bis zum Nachmittag daselbst verweilen, fallen mittlerweile Nachmittag anfangs 'auf zwanzig Männei, als Freunde des Geschossenen, mit allerhand Gewehren be­waffnet aus, welchen eine Rotte von mehr als fünfzig Menschen kurz darauf nachfolgt. Wie Jürgen von Oldenburg, der Frauen Bruder, den Vortrab von wei­tem erblickt, räth er an, mit der Beute nach Zibühl zu gehen, wozu der Alte nebst den Söhnen auch bereit sind, allein die Heldin-Mutter schilt sie für feig, erinnert sie des Adelstandes, beruft alle Einwohner des Dorfes (Parum) zusammen, bewaffnet sie mit Mistgabeln, Spie­ßen :c. und beredet ihren Mann und Sohn anzurücken. Eine kleine Anecdote: Eine Bauersfrau, der dabei übel zu Muthe wird, redet ihr ein, die Güstrower möchten sich wehren und wenn mehr kämen sie übermannen. Die Amazonin antwortet: „Dat di de Düwel im Bück fahre! (daß dir der Teufel in den Bauch fahre). Wag ick minen Kerl, so kannst du dinen ock wagen!"
„Der Alte, der mit einer Büchse, Spieß und Schwert sich versehen, lagert sich nun mit seinen Bauern hinter einen Zaun, während, daß sein Sohn Jürgen und etliche Gehülfen zu Pferde auf der Wiese vorwärts hcrum-flanquiren, um die Güstrowcr nach dem Zaune zum gu­ten Empfang hinzuziehen. Der erste Trupp, der inmit­telst durch Nachläufer verstärkt ist, rückt heran und wie er übern Bach kommt, schießt Jürgen einmal nach dem andern darauf, die Büchse versagt ihm aber und

Version vom 26. März 2008, 16:04 Uhr

Vorlage:Geschichte der kleinen deutschen Höfe1


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Sie erreichten am 15. Juli 1511, daß die Vettern. Schwerin die beiden Vettern Heinrich Hahn, Achim >von der Osten und Heinrich Hahn's des Jüngeren, auf Pleetz Knecht Dobelitz nach einigen Wochen Ge-fängniß gegen Urfehde bis zum Austrag der Sache und Wiedereinfordern entließen. Die Sache war aber so bald noch nicht beendet ic."

Vei einer anderen Scene willkürlicher Selbsthülfe treffen wir einen Herm des Geschlechtes Nülow an der Spitze i die Scene steht nach einer Schrift im Güstrow'schen. Stadtarchiv in der Geschlechtshistorie der Nülow*).

„ Das Güstrow'sche Gliner Feld gränzt mit dem im Stift belegenen Dorfe Parum und zwar besonders an, den dem Dorfe Parum zuständigen See und einen aus demselben nach dem Flusfe Nabel rinnenden Nach. Die­sen Bach zu befischen haben sich, die Güstrower sowohl als die von Bülow privative angemaßt. Anno 1540 war Heinrich von Bülow, ein achtzigjähriger Mann, der zu Zibühl wohnte, davon und von Boldebuck und Panim Eigenthümer, seine Ehefrau war eine von Ol­denburg. Am Tage Catharina, M. November 1540, da die Güstrow'schen Domherren des Morgens die Ab-giften in Parum abfordern, befindet sich der alte Hein-lich von Vülow mit den Frauen und zwei Söhnen allda und wie Jürgen von Bülow ein paar Gü-strvwer in gedachtem Bach fischen sieht, eilt er dahin, schießt dem einen den Arm entzwei und nimmt den Fischkorb ncbst den Kleidern, so die Leute abgelegt ha-

*) Ncutlandcnl'mg 175«, Ulk. Buch S, 62.


ben, mit sich übern Bach nach Parum. Die That wurde aber in der Stadt bald ruchbar, und da Vater und Söhne sich in Parum mit den Domherrn Iiene thun, mithin bis zum Nachmittag daselbst verweilen, fallen mittlerweile Nachmittag anfangs 'auf zwanzig Männei, als Freunde des Geschossenen, mit allerhand Gewehren be­waffnet aus, welchen eine Rotte von mehr als fünfzig Menschen kurz darauf nachfolgt. Wie Jürgen von Oldenburg, der Frauen Bruder, den Vortrab von wei­tem erblickt, räth er an, mit der Beute nach Zibühl zu gehen, wozu der Alte nebst den Söhnen auch bereit sind, allein die Heldin-Mutter schilt sie für feig, erinnert sie des Adelstandes, beruft alle Einwohner des Dorfes (Parum) zusammen, bewaffnet sie mit Mistgabeln, Spie­ßen :c. und beredet ihren Mann und Sohn anzurücken. Eine kleine Anecdote: Eine Bauersfrau, der dabei übel zu Muthe wird, redet ihr ein, die Güstrower möchten sich wehren und wenn mehr kämen sie übermannen. Die Amazonin antwortet: „Dat di de Düwel im Bück fahre! (daß dir der Teufel in den Bauch fahre). Wag ick minen Kerl, so kannst du dinen ock wagen!"

„Der Alte, der mit einer Büchse, Spieß und Schwert sich versehen, lagert sich nun mit seinen Bauern hinter einen Zaun, während, daß sein Sohn Jürgen und etliche Gehülfen zu Pferde auf der Wiese vorwärts hcrum-flanquiren, um die Güstrowcr nach dem Zaune zum gu­ten Empfang hinzuziehen. Der erste Trupp, der inmit­telst durch Nachläufer verstärkt ist, rückt heran und wie er übern Bach kommt, schießt Jürgen einmal nach dem andern darauf, die Büchse versagt ihm aber und