Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte/1/229: Unterschied zwischen den Versionen

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Dazu kam, daß er auch noch als das Ideal der Männlichkeit überhaupt angesehen wurde ''<sup>(23)</sup>''.
 
Von den übrigen Aposteltagen fällt der des Matthias auf den 24. Februar ''<sup>(24)</sup>''; Philippi und Jacobi auf den 1. Mai, einen von jeher bedeutsamen Tag, der zuerst allen Aposteln gewidmet gewesen sein soll und nur diesen beiden verblieb, die in keiner weiteren Verbindung mit einander stehen, als daß der Römische Bischof Pelagius die Leichname beider in ein gemeinschaftliches Grab legen lassen und darüber eine Kirche erbaut haben soll ''<sup>(25)</sup>''. Der 25. Julius als der Tag des Apostels Jacobus des Größeren oder Aelteren, des Sohns des Zebedäus und Bruders des Johannes fällt gleichfalls in eine Zeit, wonach im Landbetrieb sich Manches richtet ''<sup>(26)</sup>''. Der Tag Bartholomäi ist am 24. August. Matthäus  hat seinen Gedächtnißtag
 
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''<sup>(23)</sup> Dies auch insbesondere mit Beziehung auf seinen Namen, der Mannhaftigkeit bedeutet. Demnach wurde er der Schutzpatron der Ritter (— in Rußland und Schottland Ritterorden des heiligen Andreas —) sowie derjenigen Gewerke und Gewerbe, die besondere Kraft und Ausdauer erfordern, hier vornehmlich der Fischer und Seefahrenden. Wiederum aber auch erklärt sich daraus, daß er nicht minder von den Jungfrauen als Schutzpatron erwählt ward, nach dem bekannten Vers: „Andreas, heiliger Schutzpatron, hör' mich, gieb mir einen Mann.“''
 
''<sup>(24)</sup> Die Griechische Kirche hat den 9. August. Der 24. Februar sollte aber (und daher das Fest an diesem Tage in der abendländischen Kirche) der Tag sein, an dem seine Reliquien (die zu Trier, aber auch zu Rom gezeigt werden) von der Kaiserin Helena nach Europa gebracht worden. Der 24. Februar mag übrigens als Kalendertag nach der Naturanschauung irgend eine Bedeutsamkeit gehabt haben, nach dem Spruche: „Sanct Matiheis bricht das Eis“ - bei uns: „Matthies brickt dat Iis, sindt he keen, so maakt he een.“''
 
''<sup>(25)</sup> Die Griechsiche Kirche feiert das Andenken des Philippus am 14. November, das des Jacobus am 23. October. Der hier gemeinte Jacobus ist der Jüngere oder der Kleinere (<tt>Jacobus minor</tt>), der Sohn des Alphäus, auch Bruder des Herrn genannt.''
 
''<sup>(26)</sup> Die morgenländische Kirche wählte auch hier einen andern Tag, den 16. April, wie denn Jacobus auch nach Apostelgeschichte 12, 1 um die Osterzeit hingerichtet worden ist. Aber der 25. Juli soll der Tag sein, wo sein Leichnam nach Spanien gekommen (durch die Luft geflogen, wie man seit dem 10. Jahrhundert behauptete), wohin denn eine große Wallfahrt nach Compostella entstand.''

Version vom 25. März 2008, 10:43 Uhr

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Schleswig-Holsteinische Kirchengeschichte
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XIV. Gestaltung der Kirche bis zur Mitte des l2. Jahrhunderts. 229


Dazu kam, daß er auch noch als das Ideal der Männlichkeit überhaupt angesehen wurde (23).

Von den übrigen Aposteltagen fällt der des Matthias auf den 24. Februar (24); Philippi und Jacobi auf den 1. Mai, einen von jeher bedeutsamen Tag, der zuerst allen Aposteln gewidmet gewesen sein soll und nur diesen beiden verblieb, die in keiner weiteren Verbindung mit einander stehen, als daß der Römische Bischof Pelagius die Leichname beider in ein gemeinschaftliches Grab legen lassen und darüber eine Kirche erbaut haben soll (25). Der 25. Julius als der Tag des Apostels Jacobus des Größeren oder Aelteren, des Sohns des Zebedäus und Bruders des Johannes fällt gleichfalls in eine Zeit, wonach im Landbetrieb sich Manches richtet (26). Der Tag Bartholomäi ist am 24. August. Matthäus hat seinen Gedächtnißtag


(23) Dies auch insbesondere mit Beziehung auf seinen Namen, der Mannhaftigkeit bedeutet. Demnach wurde er der Schutzpatron der Ritter (— in Rußland und Schottland Ritterorden des heiligen Andreas —) sowie derjenigen Gewerke und Gewerbe, die besondere Kraft und Ausdauer erfordern, hier vornehmlich der Fischer und Seefahrenden. Wiederum aber auch erklärt sich daraus, daß er nicht minder von den Jungfrauen als Schutzpatron erwählt ward, nach dem bekannten Vers: „Andreas, heiliger Schutzpatron, hör' mich, gieb mir einen Mann.“

(24) Die Griechische Kirche hat den 9. August. Der 24. Februar sollte aber (und daher das Fest an diesem Tage in der abendländischen Kirche) der Tag sein, an dem seine Reliquien (die zu Trier, aber auch zu Rom gezeigt werden) von der Kaiserin Helena nach Europa gebracht worden. Der 24. Februar mag übrigens als Kalendertag nach der Naturanschauung irgend eine Bedeutsamkeit gehabt haben, nach dem Spruche: „Sanct Matiheis bricht das Eis“ - bei uns: „Matthies brickt dat Iis, sindt he keen, so maakt he een.“

(25) Die Griechsiche Kirche feiert das Andenken des Philippus am 14. November, das des Jacobus am 23. October. Der hier gemeinte Jacobus ist der Jüngere oder der Kleinere (Jacobus minor), der Sohn des Alphäus, auch Bruder des Herrn genannt.

(26) Die morgenländische Kirche wählte auch hier einen andern Tag, den 16. April, wie denn Jacobus auch nach Apostelgeschichte 12, 1 um die Osterzeit hingerichtet worden ist. Aber der 25. Juli soll der Tag sein, wo sein Leichnam nach Spanien gekommen (durch die Luft geflogen, wie man seit dem 10. Jahrhundert behauptete), wohin denn eine große Wallfahrt nach Compostella entstand.