Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/431: Unterschied zwischen den Versionen

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Schieder ec. Bei dieser Glashütte sei eine seit vielen Jahren verfallene Parochialkirche, auch Schieder genannt, welche keine „Kerspelslüde" gehabt habe. (Lipp. Reg. IV, 2701.) Die Glocke der baufälligen Kirche wurde im Jahre 1438 dem Kirchspiel Meinberg für 100 Mk. Silbers verkauft. Am 6. April 1438 bekennt Johann von Haxthausen, Knappe, daß er die 100 Mk, Silber, für welche die Glocke der Kirche zu Schieder an das Kirchspiel Meinberg verkauft worden, mit Rath des Archidiaconus zu Steinheim, Engelhard Jorden, welcher der Stätte geistlicher Richter sei und des Herrn Johann, Kirchherrn zu Schieder, zum Besten der Burgkapelle in Schwalenberg angelegt habe ec. (Lipp. Reg. lII, 1966.) Später holten sich die Mönche des Blomberger Klosters aus der Kirche die Kleinodien, Kelche, Bücher ec. und erwirkten sich dazu die bischöfliche Genehmigung, welche ihnen am 12. Febr. 1473 vom Bischof Simon von Paderborn „um Gotteswillen" ertheilt wurde. (Lipp. Reg. lll, 2450.) Derselbe bekundet im Jahre 1486, daß er und der Archidiacon zu Steinheim auf Bitten des Klosters zu Blomberg diesem die alte Kirche zu Schieder mit dem dazu gehörigen Lande und mit allen Rechten an Collation, Investitur ec. überlassen habe, um an der Stelle Gott zu Ehren und den Seelen der dort Begrabenen zu Trost eine Kapelle mit etlichen Altären zu erbauen, und für diese Seelen Messen und Gebete zu verrichten ec. Es wird dem Kloster ferner gestattet, in der Kapelle das heil. Sacrament und heil. Oel zu haben, einen Kirchhof um die Kapelle „utscheren" und weihen, ihre dort wohnenden Conventsbrüder beichten, die letzte Oelung ertheilen und begraben zu lassen (Lipp. Reg. lV, 2701.) Um jene Zeit wird die Kirche abgebrochen und die von den Blomberger Mönchen beabsichtigte Erbauung einer Kapelle an ihrer Stelle nicht zur Ausführung gelangt sein, da man sonst irgend welche Nachrichten von derselben haben müßte. Der Platz, wo sie gestanden, heißt heute noch „die alte Kirche" und weist einige Mauerreste auf. Außer den schon oben erwähnten Geistlichen an der alten Kirche nennt das Marienmünster'sche Copialbuch 1317 Ludolfus de Scytere plebanus. (Holscher Bisthum Paderborn. S. 65.)
 
Graf Otto von Lippe, der Stifter der Brake'schen Lime. erbaute auf der nach Aufhebung des Blomberger Klosters im Jahre 1553 von Bernhard VIII. zurückerworbene Meierei Schieder ein Schloß und versah dasselbe im Jahre 1652 mit einer Kapelle. Sein Enkel Rudolf scheint dieselbe verschönert oder vergrößert zu haben, denn Althof erzählt, dies habe das an die große Decke gesetzte große R. angezeigt, welches aber an die nach dem Einfall der vorigen wieder neu gemachten Decke nicht gesetzt sei. Sein Manuscript sagt weiter:

Version vom 21. März 2008, 18:26 Uhr

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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Schieder ec. Bei dieser Glashütte sei eine seit vielen Jahren verfallene Parochialkirche, auch Schieder genannt, welche keine „Kerspelslüde" gehabt habe. (Lipp. Reg. IV, 2701.) Die Glocke der baufälligen Kirche wurde im Jahre 1438 dem Kirchspiel Meinberg für 100 Mk. Silbers verkauft. Am 6. April 1438 bekennt Johann von Haxthausen, Knappe, daß er die 100 Mk, Silber, für welche die Glocke der Kirche zu Schieder an das Kirchspiel Meinberg verkauft worden, mit Rath des Archidiaconus zu Steinheim, Engelhard Jorden, welcher der Stätte geistlicher Richter sei und des Herrn Johann, Kirchherrn zu Schieder, zum Besten der Burgkapelle in Schwalenberg angelegt habe ec. (Lipp. Reg. lII, 1966.) Später holten sich die Mönche des Blomberger Klosters aus der Kirche die Kleinodien, Kelche, Bücher ec. und erwirkten sich dazu die bischöfliche Genehmigung, welche ihnen am 12. Febr. 1473 vom Bischof Simon von Paderborn „um Gotteswillen" ertheilt wurde. (Lipp. Reg. lll, 2450.) Derselbe bekundet im Jahre 1486, daß er und der Archidiacon zu Steinheim auf Bitten des Klosters zu Blomberg diesem die alte Kirche zu Schieder mit dem dazu gehörigen Lande und mit allen Rechten an Collation, Investitur ec. überlassen habe, um an der Stelle Gott zu Ehren und den Seelen der dort Begrabenen zu Trost eine Kapelle mit etlichen Altären zu erbauen, und für diese Seelen Messen und Gebete zu verrichten ec. Es wird dem Kloster ferner gestattet, in der Kapelle das heil. Sacrament und heil. Oel zu haben, einen Kirchhof um die Kapelle „utscheren" und weihen, ihre dort wohnenden Conventsbrüder beichten, die letzte Oelung ertheilen und begraben zu lassen (Lipp. Reg. lV, 2701.) Um jene Zeit wird die Kirche abgebrochen und die von den Blomberger Mönchen beabsichtigte Erbauung einer Kapelle an ihrer Stelle nicht zur Ausführung gelangt sein, da man sonst irgend welche Nachrichten von derselben haben müßte. Der Platz, wo sie gestanden, heißt heute noch „die alte Kirche" und weist einige Mauerreste auf. Außer den schon oben erwähnten Geistlichen an der alten Kirche nennt das Marienmünster'sche Copialbuch 1317 Ludolfus de Scytere plebanus. (Holscher Bisthum Paderborn. S. 65.)

Graf Otto von Lippe, der Stifter der Brake'schen Lime. erbaute auf der nach Aufhebung des Blomberger Klosters im Jahre 1553 von Bernhard VIII. zurückerworbene Meierei Schieder ein Schloß und versah dasselbe im Jahre 1652 mit einer Kapelle. Sein Enkel Rudolf scheint dieselbe verschönert oder vergrößert zu haben, denn Althof erzählt, dies habe das an die große Decke gesetzte große R. angezeigt, welches aber an die nach dem Einfall der vorigen wieder neu gemachten Decke nicht gesetzt sei. Sein Manuscript sagt weiter: