Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/417: Unterschied zwischen den Versionen

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18. Frater Gregorius Koechling 1797—1800, später Pastor in Steinheim, wo er begraben liegt.
 
19. Professus Leander van Eß 1800-1812, der bekannte Bibelübersetzer. Er zog nach Aufhebung des Klosters nach Schwalenberg und gab hier die erste Ausgabe seiner Übersetzung des neuen Testaments heraus. Weil er dem lipp. Consistorium seine Bibel für einen geringen Preis zur Verfügung stellte, wurde dieselbe hier stark verbreitet. Hier und da trifft man diese Ausgabe bei Privaten noch an. — Unter ihm wurde zu Schwalenberg auch eine katholische Schule erbaut und ein Lehrer bezw. Lehrerin angestellt, welche bei dem Domänenpächter Humbert freie Station hatte. Im Jahre 1812 verließ van Eß Schwalenberg, weil ihm die Professur des kanonischen Rechtes in Marburg übertragen wurde. Diese Stellung scheint er jedoch nicht lange oder vielleicht gar nicht bekleidet zu haben, da er in Marburg an die Spitze einer Bibelgesellschaft, die Bibeln in mehr als 20 Sprachen verbreitete, gestellt wurde. Zugleich ertheilte er den katholischen Seminaristen Religionsunterricht, während der nachherige Superintendent A. Zeiß in Silixen dort Seminarinspector war. Van Eß ist zu Trier gestorben.
 
Im Jahre 1812 wurde wieder ein Weltgeistlicher in Schwalenberg angestellt in der Person eines früheren Capuziners 20. Evers. Dieser blieb jedoch wegen Mangels an Unterhalt nur bis 1812 in Schwalenberg Unterdessen war in Sommersell eine Kaplanei gegründet, und den dortigen Geistlichen wurde die Versorgung des Gottesdienstes in Schwalenberg übertragen. Dies Verhältniß blieb bis zum Jahre 1856 bestehen. Die Namen der Sommerseller Geistlichen, die hier den Gottesdienst abhielten, sind folgende:
 
21. Johann Püllenberg aus Lügde 1814—1817, Verfasser mehrerer theologischen, philosophischen und ascetischen Schriften, die in Lemgo gedruckt sind. Er starb am 29. Mai 1856 als Professor der Philosophie in Paderborn.
 
22. Anton Kniebel von 1817—1822.
 
23. Bartholomaeus Loewen 1822—1824, früher Capuziner in Paderborn, dann Pfarrer in Holzhausen. Im hohen Alter zog er nach Nieheim, wo er als emeritus am 25 August 1861 starb, 89 Jahr alt.
 
24. Philipp Kemper 1824-1827, starb in Sommersell.
 
25. Anton Fischer 1827-1841, wurde darauf Pfarrer in Neuenbeken, wo er den 3. Juli 1862 starb.
 
26. Bernard Baumhoer aus Paderborn 1841—1846, darauf Kaplan in Nieheim, dann Pfarrer in Nordhausen, lebt jetzt als emeritus in Paderborn.

Version vom 20. März 2008, 12:05 Uhr

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Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881
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18. Frater Gregorius Koechling 1797—1800, später Pastor in Steinheim, wo er begraben liegt.

19. Professus Leander van Eß 1800-1812, der bekannte Bibelübersetzer. Er zog nach Aufhebung des Klosters nach Schwalenberg und gab hier die erste Ausgabe seiner Übersetzung des neuen Testaments heraus. Weil er dem lipp. Consistorium seine Bibel für einen geringen Preis zur Verfügung stellte, wurde dieselbe hier stark verbreitet. Hier und da trifft man diese Ausgabe bei Privaten noch an. — Unter ihm wurde zu Schwalenberg auch eine katholische Schule erbaut und ein Lehrer bezw. Lehrerin angestellt, welche bei dem Domänenpächter Humbert freie Station hatte. Im Jahre 1812 verließ van Eß Schwalenberg, weil ihm die Professur des kanonischen Rechtes in Marburg übertragen wurde. Diese Stellung scheint er jedoch nicht lange oder vielleicht gar nicht bekleidet zu haben, da er in Marburg an die Spitze einer Bibelgesellschaft, die Bibeln in mehr als 20 Sprachen verbreitete, gestellt wurde. Zugleich ertheilte er den katholischen Seminaristen Religionsunterricht, während der nachherige Superintendent A. Zeiß in Silixen dort Seminarinspector war. Van Eß ist zu Trier gestorben.

Im Jahre 1812 wurde wieder ein Weltgeistlicher in Schwalenberg angestellt in der Person eines früheren Capuziners 20. Evers. Dieser blieb jedoch wegen Mangels an Unterhalt nur bis 1812 in Schwalenberg Unterdessen war in Sommersell eine Kaplanei gegründet, und den dortigen Geistlichen wurde die Versorgung des Gottesdienstes in Schwalenberg übertragen. Dies Verhältniß blieb bis zum Jahre 1856 bestehen. Die Namen der Sommerseller Geistlichen, die hier den Gottesdienst abhielten, sind folgende:

21. Johann Püllenberg aus Lügde 1814—1817, Verfasser mehrerer theologischen, philosophischen und ascetischen Schriften, die in Lemgo gedruckt sind. Er starb am 29. Mai 1856 als Professor der Philosophie in Paderborn.

22. Anton Kniebel von 1817—1822.

23. Bartholomaeus Loewen 1822—1824, früher Capuziner in Paderborn, dann Pfarrer in Holzhausen. Im hohen Alter zog er nach Nieheim, wo er als emeritus am 25 August 1861 starb, 89 Jahr alt.

24. Philipp Kemper 1824-1827, starb in Sommersell.

25. Anton Fischer 1827-1841, wurde darauf Pfarrer in Neuenbeken, wo er den 3. Juli 1862 starb.

26. Bernard Baumhoer aus Paderborn 1841—1846, darauf Kaplan in Nieheim, dann Pfarrer in Nordhausen, lebt jetzt als emeritus in Paderborn.