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zu Ansgars Zeit vorhandenen Taufkirchen bestanden ohne Zweifel fort; von neuen Kirchen-Gründungen aber kann mit Sicherheit nichts gemeldet werden. In Scholtz Holst. Kirchengeschichte heißt es freilich beim Leben des Adeldag: „Die Kirchen zu Crempe, Wilster, Süderau, Borsfleth, St. Margarethen, Brockdorf, Crummenteich, Herzhorn und andere sind zu seiner Zeit erbauet“ — und das ist von Andern ohne Weiteres nachgeschrieben worden; aber es mangelt jeder Beweis dafür. Wären aber auch hin und wieder Kirchen oder Kapellen um diese Zeit errichtet, so sind sie doch in den darauf folgenden Zeiten der Verfolgung und Verwüstung untergegangen. Zu diesen traurigen Zeiten führt uns nun der weitere Verlauf der Geschichte. | |||
<center>_________________</center> | |||
<center>'''IX.'''</center> | |||
<center>'''Verfolgungen der Christen von Dänen und Slaven.'''</center> | |||
<center>'''Erzbischof Adelbert.'''</center> | |||
Die Zeitrechnung ist für das Ende des zehnten Jahrhunderts zu wenig festgestellt, um mit Gewißheit sagen zu können, ob noch, wie Adam von Bremen allerdings berichtet, der hochbetagte Erzbischof Adeldag, ehe er 988 zu seiner Ruhe einging, es erleben mußte, wie gegen die junge Pflanzung des Christenthums von Norden her ein verwüstender Sturm sich erhob, oder ob damals schon sein Nachfolger Libentius (Lievitzo wird er auch genannt) den erzbischöflichen Stuhl bestiegen hatte. Es will das letztere wahrscheinlichdünken, denn es wird angeführt, daß Libentius der erste Hamburger Erzbischof gewesen sei, der von den Suffragan-Bischöfen die Weihe empfangen habe, woraus man zu folgern geneigt ist, daß diese Bischöfe (zu Schleswig, Ripen, Aarhus, Odensee und Oldenburg) ihre Sitze noch inne gehabt. Jedenfalls aber fällt die traurigste Periode der Verfolgungen in die Zeiten des Libentius. | |||
Noch herrschte in Dänemark und über einen Theil von Norwegen Harald Blaatand und war dem Christenthume zugethan. Aber bei vielen seiner Unterthanen war die Anhänglichkeit an das alte Heidenthum nicht erloschen, oder sagen wir wohl richtiger die Anhänglichkeit an die althergebrachte Sitte, gegen welche das Christenthum anstieß. Es war die Zeit, wo ein Neues mit dem Alten |
Version vom 20. März 2008, 10:20 Uhr
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zu Ansgars Zeit vorhandenen Taufkirchen bestanden ohne Zweifel fort; von neuen Kirchen-Gründungen aber kann mit Sicherheit nichts gemeldet werden. In Scholtz Holst. Kirchengeschichte heißt es freilich beim Leben des Adeldag: „Die Kirchen zu Crempe, Wilster, Süderau, Borsfleth, St. Margarethen, Brockdorf, Crummenteich, Herzhorn und andere sind zu seiner Zeit erbauet“ — und das ist von Andern ohne Weiteres nachgeschrieben worden; aber es mangelt jeder Beweis dafür. Wären aber auch hin und wieder Kirchen oder Kapellen um diese Zeit errichtet, so sind sie doch in den darauf folgenden Zeiten der Verfolgung und Verwüstung untergegangen. Zu diesen traurigen Zeiten führt uns nun der weitere Verlauf der Geschichte.
Die Zeitrechnung ist für das Ende des zehnten Jahrhunderts zu wenig festgestellt, um mit Gewißheit sagen zu können, ob noch, wie Adam von Bremen allerdings berichtet, der hochbetagte Erzbischof Adeldag, ehe er 988 zu seiner Ruhe einging, es erleben mußte, wie gegen die junge Pflanzung des Christenthums von Norden her ein verwüstender Sturm sich erhob, oder ob damals schon sein Nachfolger Libentius (Lievitzo wird er auch genannt) den erzbischöflichen Stuhl bestiegen hatte. Es will das letztere wahrscheinlichdünken, denn es wird angeführt, daß Libentius der erste Hamburger Erzbischof gewesen sei, der von den Suffragan-Bischöfen die Weihe empfangen habe, woraus man zu folgern geneigt ist, daß diese Bischöfe (zu Schleswig, Ripen, Aarhus, Odensee und Oldenburg) ihre Sitze noch inne gehabt. Jedenfalls aber fällt die traurigste Periode der Verfolgungen in die Zeiten des Libentius.
Noch herrschte in Dänemark und über einen Theil von Norwegen Harald Blaatand und war dem Christenthume zugethan. Aber bei vielen seiner Unterthanen war die Anhänglichkeit an das alte Heidenthum nicht erloschen, oder sagen wir wohl richtiger die Anhänglichkeit an die althergebrachte Sitte, gegen welche das Christenthum anstieß. Es war die Zeit, wo ein Neues mit dem Alten