Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1/060: Unterschied zwischen den Versionen
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sehr heftiger Herr der Familie von derLühe auf Mul-sow bei Abschluß des Erbvergleichs einen sehr berüchtigten Namen als „Friedensstörer", der vom „Fensterhin-auswerfen" der Landstände, die dem Adel nicht pariren wollten, sprach. Und noch in neuster Zeit, im neunzehnten Jahrhundert, hat sich einer des Geschlechts wieder einen sehr berüchtigten Namen gemacht als würtembergi-scher Iustizminister, als eines der fügsamsten Gewaltwerkzeuge des gewaltthätigen ersten dicken Königs. Die Familie war fönst reich begütert: es gehörte ihr von 1450 bis 1768 unter andern auch das Städtchen Sülze, in der Herrschaft Rostock, wo jetzt das Soolbad ist, und Marlow an der Reckenitz; gegenwärtig ist sie entschieden heruntergekommen: obgleich ein Zweig noch das Noch, Nohlsdorffer Fideicommiß besitzt, ist man doch am Rande eines Concurses, der Kammerherr hat es seinem Sohne abtreten müssen. Ein anderer von der Lühe fungirt als Oberjägermeister. Es war eine Eigenthümlichkeit bei dieser Familie, daß sich ihre verschiedenen Linien durch Verschiedenheit der Helmzierden unterschieden. Das Wappen ist ein schräg von der oberen rechten zur unteren linken Ecke des silbernen Schilds geviertes blaues Mauerwerk: auf dem Helm steht jetzt eine blaue Jungfrau mit fliegenden Haaren. | |||
20. Lütke Basse witz. Wegen dieser vierten großen mecklenburgischen Familie verweise ich nochmals unten auf den angezogenen Ercurs beim Erbvergleich von 1755, wo auch von den Familien Hahn, Maltzan und Moltke die Details gegeben werden sollen. | |||
21. Engelcke von Helpte, ein Herr von einem | |||
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Mitte des sechszehnten Jahrhunderts schon ausgestorbenen mecklenburgifchen Geschlechte. | |||
22. Vollhard Preen, von einer eingebornen mecklenburgischen Familie, und: | |||
23. Claus Pentz, von einem Geschlecht, das im siebzehnten Jahrhundert in Holstein prosperirte: ein Chri-stian Pentz heirathete eine natürliche Tochter des Königs Christian IV. von Dänemark und ward vom Kaiser Ferdinand II. 1634 gegrast. | |||
Die von diesen dreiundzwanzig unterzeichnete Union war die sogenannte kleinere Union, die größere Union von demselben Jahre ward von 283 Landbegüterten unterzeichnet. | |||
Diese Union ward das Fundament der Adelsherrschaft in Mecklenburg. Es kommt in diesem Unions-instrument eine merkwürdige, recht deutlich ausgedrückte Stelle vom vereinten Widerstände vor: „So es sich aber begäbe, daß wir in der Folge durch Jemand Wider unsre Privilegien, Freiheiten, Gerechtigkeiten, löbliche Gewohnheiten und altes Herkommen mit gewaltsamer That oder sonst anders wider Recht und Billigkeit beschwert, beschädigt oder unterdrückt würden, dann sollen und wollen wir solche Beschwerungen nicht dulden, sondern mit vereinten Kräften das Recht aufrecht halten und handhaben," | |||
Herzog Heinrich IV. der Friedfertige war dreimal vermählt, zuerst mit einer Tochter des Kurfürsten Johann von Brandenburg, dann mit'einer Tochter des Kurfürsten Philipp von der Pfalz und endlich nach siebenundzwanzigjährigem Wittwerstand schloß |
Version vom 19. März 2008, 05:50 Uhr
Vorlage:Geschichte der kleinen deutschen Höfe1
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sehr heftiger Herr der Familie von derLühe auf Mul-sow bei Abschluß des Erbvergleichs einen sehr berüchtigten Namen als „Friedensstörer", der vom „Fensterhin-auswerfen" der Landstände, die dem Adel nicht pariren wollten, sprach. Und noch in neuster Zeit, im neunzehnten Jahrhundert, hat sich einer des Geschlechts wieder einen sehr berüchtigten Namen gemacht als würtembergi-scher Iustizminister, als eines der fügsamsten Gewaltwerkzeuge des gewaltthätigen ersten dicken Königs. Die Familie war fönst reich begütert: es gehörte ihr von 1450 bis 1768 unter andern auch das Städtchen Sülze, in der Herrschaft Rostock, wo jetzt das Soolbad ist, und Marlow an der Reckenitz; gegenwärtig ist sie entschieden heruntergekommen: obgleich ein Zweig noch das Noch, Nohlsdorffer Fideicommiß besitzt, ist man doch am Rande eines Concurses, der Kammerherr hat es seinem Sohne abtreten müssen. Ein anderer von der Lühe fungirt als Oberjägermeister. Es war eine Eigenthümlichkeit bei dieser Familie, daß sich ihre verschiedenen Linien durch Verschiedenheit der Helmzierden unterschieden. Das Wappen ist ein schräg von der oberen rechten zur unteren linken Ecke des silbernen Schilds geviertes blaues Mauerwerk: auf dem Helm steht jetzt eine blaue Jungfrau mit fliegenden Haaren. 20. Lütke Basse witz. Wegen dieser vierten großen mecklenburgischen Familie verweise ich nochmals unten auf den angezogenen Ercurs beim Erbvergleich von 1755, wo auch von den Familien Hahn, Maltzan und Moltke die Details gegeben werden sollen. 21. Engelcke von Helpte, ein Herr von einem
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Mitte des sechszehnten Jahrhunderts schon ausgestorbenen mecklenburgifchen Geschlechte. 22. Vollhard Preen, von einer eingebornen mecklenburgischen Familie, und: 23. Claus Pentz, von einem Geschlecht, das im siebzehnten Jahrhundert in Holstein prosperirte: ein Chri-stian Pentz heirathete eine natürliche Tochter des Königs Christian IV. von Dänemark und ward vom Kaiser Ferdinand II. 1634 gegrast. Die von diesen dreiundzwanzig unterzeichnete Union war die sogenannte kleinere Union, die größere Union von demselben Jahre ward von 283 Landbegüterten unterzeichnet.
Diese Union ward das Fundament der Adelsherrschaft in Mecklenburg. Es kommt in diesem Unions-instrument eine merkwürdige, recht deutlich ausgedrückte Stelle vom vereinten Widerstände vor: „So es sich aber begäbe, daß wir in der Folge durch Jemand Wider unsre Privilegien, Freiheiten, Gerechtigkeiten, löbliche Gewohnheiten und altes Herkommen mit gewaltsamer That oder sonst anders wider Recht und Billigkeit beschwert, beschädigt oder unterdrückt würden, dann sollen und wollen wir solche Beschwerungen nicht dulden, sondern mit vereinten Kräften das Recht aufrecht halten und handhaben," Herzog Heinrich IV. der Friedfertige war dreimal vermählt, zuerst mit einer Tochter des Kurfürsten Johann von Brandenburg, dann mit'einer Tochter des Kurfürsten Philipp von der Pfalz und endlich nach siebenundzwanzigjährigem Wittwerstand schloß