Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1/046: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 18. März 2008, 21:19 Uhr
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aus der Göhrde vertrieben*). Jener Brudermörder Hans von Bülow war der erste, der aus Mecklenburg auswandern mußte, grade ein Jahrhundert später 1565: er diente erst gegen die Türken in Malta und wurde dann Rath und Hofschenk bei dem Herzoge Julius von Braunschweig - Wolfenbüttel, dem Stifter der Universität Helmstedt; er starb hier im Anfange des dreißigjährigen Krieges 1618. Sein Sohn, der Geheime Rath Julius von Bülow, kam nach Celle und wurde hier Statthalter, er ist der Erwerber von Essenrode in Lüneburg und von Brunsrode in Braunschweig und starb 1639. Sein Sohn gleiches Namens erwarb 1664 auch noch von den Herren von der Asseburg das Gut Beyernaumburg bei Weißenfels. Aus dem Hause Essenrode (Linie Groß-Siemen) stammt der 1820 verabschiedete preußische Oberpräsident von Sachsen, August Friedrich Wilhelm und sein Bruder, der 1825 verstorbene, seit 1808 westphälische, seit 1813 preußische und von Preußen 1816 gegrafte Minister Ludwig Friedrich Victor Hans, der mit einer Tochter des Justizraths Schmucker, eines der ersten Aovocaten Berlins, vermählt war, welche vor wenig Tagen gestorben ist und deren Sohn Graf Hans Bülow der jetzige Premier in Schwerin ist.
Von der Linie Plüskow war ein Bülow bereits achtzig Jahre früher gegraft worden: es war der Sohn des hannoverischen Feldmarschalls Cuno Josua Bülow, desselben, der 1719 bei Walsmühlen von dem
- ) S. hannoversche Hofgeschichte II. S.7 u. 10.
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berühmten Schwerin ausgeklopft wurde, der hannoversche Oberstkammerherr Graf Ernst August Bülow, der Gemahl einer natürlichen Tochter des ersten Königs von England aus der Hannoverdynastie. Ich verspare das Detail dieser Linie, aus der das Genie der Familie, der unglückliche Autor über den „großen Krieg" und der berühmteste Bülow, der Sieger bei Dennewitz stammen, auf die Personalien des ausgeklopften Cuno Josua, die ich unten beim Jahre 1719, bei Erzählung der Affaire von Walsmühlen folgen lassen werde, um hier nicht zu weit und zu lange vom sechszehnten Jahrhundert mich zu entfernen. Ich bemerke nur noch, daß das Geschlecht sich sehr weit ausgebreitet und bedeutenden Güterbesitz erworben hat. Außer Hannover — wo aber ein Hauptgut, die Herrschaft Gartow, ebenfalls an den berühmten Minister Bernstorff im Jahre 1694 abkam — breiteten die Bülow's sich aus und begüterten sich in Brandenburg, Pommern, Schlesien und Preußen, in Holstein und Dänemark, in Schweden und Curland. Was Mecklenburg betrifft, so unterschrieb im Jahre 1620 Matthias Bülow zu Pokrent als Landrath beim großen Ausschuß der Ritter- und Landschaft. Beim Erbvergleich 1755 finden sich zwar Unterschriften von Bülow's, aber keiner war Landrath. Im Gegensatz der Familien Hahn, Maltzan und Moltke, der adelstolzesten Familien Mecklenburgs, waren die Bülow's schon frühzeitig in diesem Punkte aufgeklärt: wiederholt kamen Heirathen mit Bürgerlichen vor, der berühmte Graf Bülow-Dennewitz und der gegenwärtige Premier in Schwerin sind von bürgerlichen Müttern geboren, desgleichen der jetzt