Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881/367: Unterschied zwischen den Versionen
(automatisch angelegt) |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{Geistliche Lippischen Landes 1881|366|369|368| | {{Geistliche Lippischen Landes 1881|366|369|368|unkorrigiert}} | ||
Tode aber 1581 zum Prediger von St. Marien erwählt und am 3. December ordinirt. Bei Einführung der reformirten Lehre polemisirte er gegen dieselbe und den ersten reformirten Pastor zu St. Johann. Er schrieb deßhalb ein Pasquill gegen Generalsuperintendenten Dreckmeyer und den Grafen Simon, weswegen er 1606 gefänglich eingezogen, „ihm darauf der peinliche Proceß gemacht und er 1606 gegen einen Revers und Urphede aus dem Lande verwiesen wurde." (Althof Mnscr.) (Vgl. die treffliche Darstellung Falkmann's „Ein geistl. Pasquill." Im 2. Hefte der Beiträge zur Geschichte des Fürstenthums Lippe-Detmold. Meyer'sche Hofbuchhandlung 1856.) Sein Sohn Ernst Stapel, der in Hamburg lebte, schrieb u. A. ein Drama von Deutschland. | |||
13. 1588—1593 oder 1596. Mag. Andreas Wedemeyer oder Widmarius war Conrector und dann Pastor zu St. Marien in Lemgo, aber wegen entstandener Simultät unter den Predigern seines Dienstes entlassen, worauf er Pastor in Salzuflen (siehe Salz-uflen Nr. 6) wurde. 1600 ging er nach Bremen, wurde hier zuerst Lehrer, 1610 Pastor an der Liebfrauenkirche. | |||
14. 1596—1609. Mag. Hermann Münster oder Münstermann von Osnabrück. Er war ein sehr gelehrter Mann und vortrefflicher Redner, „der seine Gaben zur Erbauung der Gemeinde ernstlich anwandte und auch die Feinde der evangelischen Wahrheit zu widerlegen suchte," Gegen dieselben schrieb er: Jesuita pellibus ovillis exutus. Da er in die Streitigkeiten der Reformirten verwickelt war, so verließ er 1609 mit Stapel seinen Dienst und die Stadt. Die bei Gelegenheit der zu Lemgo grassirenden Pest dort gehaltenen Predigten gab er unter dem Titel: „Alexipharmacum d. i. Heylsame Artzeney aus den bewerten Speciebus der Himmlischen und Irdischen Apotheck, wieder das schedtliche Gift der Pestilentz zugerichtet, und in Fünff Predigten verfasset— durch M. Hermannum Munsterum Osnaburgensem, Pastorem Noapolitanum zu Lemgo auf eilf und einen halben Bogen zu Lemgo 1600 gedruckt," heraus. | |||
15. 1609—1618. Joachim Drepper von Heiligenkirchen, wo er der Nachfolger seines Vaters im Predigtamt und von Horn, von wo er bei Einführung der reformirten Lehre weichen mußte, nach hier gewählt wurde. Aus seiner Wirksamkeit auf der Neustadt hat man von ihm eine gedruckte Leichenpredigt, die er auf den Bürgermeister Henrico Florino (Flörken) im Jahre 1611 gehalten hat, gedruckt durch Joachim Koch. 1618 wurde Drepper auf der Altstadt Prediger. (Siehe die Prediger von St. Nicolai.) | |||
16. 1611—1636. Anton Backhaus aus Lemgo, wurde 1610 am dortigen Gymnasium, dann Gehülfe Dreppers und zu |
Version vom 18. März 2008, 15:36 Uhr
GenWiki - Digitale Bibliothek | |
---|---|
Geschichte der Kirchen, Pfarren, geistlichen Stiftungen und Geistlichen des Lippischen Landes 1881 | |
Inhalt | |
Ortsverzeichnis | |
<<<Vorherige Seite [366] |
Nächste Seite>>> [368] |
Datei:Geschichte Geistliche Lippe 1881.djvu | |
Hilfe zur Nutzung von DjVu-Dateien | |
Texterfassung: unkorrigiert | |
Dieser Text wurde noch nicht korrekturgelesen und kann somit Fehler enthalten.
|
Tode aber 1581 zum Prediger von St. Marien erwählt und am 3. December ordinirt. Bei Einführung der reformirten Lehre polemisirte er gegen dieselbe und den ersten reformirten Pastor zu St. Johann. Er schrieb deßhalb ein Pasquill gegen Generalsuperintendenten Dreckmeyer und den Grafen Simon, weswegen er 1606 gefänglich eingezogen, „ihm darauf der peinliche Proceß gemacht und er 1606 gegen einen Revers und Urphede aus dem Lande verwiesen wurde." (Althof Mnscr.) (Vgl. die treffliche Darstellung Falkmann's „Ein geistl. Pasquill." Im 2. Hefte der Beiträge zur Geschichte des Fürstenthums Lippe-Detmold. Meyer'sche Hofbuchhandlung 1856.) Sein Sohn Ernst Stapel, der in Hamburg lebte, schrieb u. A. ein Drama von Deutschland.
13. 1588—1593 oder 1596. Mag. Andreas Wedemeyer oder Widmarius war Conrector und dann Pastor zu St. Marien in Lemgo, aber wegen entstandener Simultät unter den Predigern seines Dienstes entlassen, worauf er Pastor in Salzuflen (siehe Salz-uflen Nr. 6) wurde. 1600 ging er nach Bremen, wurde hier zuerst Lehrer, 1610 Pastor an der Liebfrauenkirche.
14. 1596—1609. Mag. Hermann Münster oder Münstermann von Osnabrück. Er war ein sehr gelehrter Mann und vortrefflicher Redner, „der seine Gaben zur Erbauung der Gemeinde ernstlich anwandte und auch die Feinde der evangelischen Wahrheit zu widerlegen suchte," Gegen dieselben schrieb er: Jesuita pellibus ovillis exutus. Da er in die Streitigkeiten der Reformirten verwickelt war, so verließ er 1609 mit Stapel seinen Dienst und die Stadt. Die bei Gelegenheit der zu Lemgo grassirenden Pest dort gehaltenen Predigten gab er unter dem Titel: „Alexipharmacum d. i. Heylsame Artzeney aus den bewerten Speciebus der Himmlischen und Irdischen Apotheck, wieder das schedtliche Gift der Pestilentz zugerichtet, und in Fünff Predigten verfasset— durch M. Hermannum Munsterum Osnaburgensem, Pastorem Noapolitanum zu Lemgo auf eilf und einen halben Bogen zu Lemgo 1600 gedruckt," heraus.
15. 1609—1618. Joachim Drepper von Heiligenkirchen, wo er der Nachfolger seines Vaters im Predigtamt und von Horn, von wo er bei Einführung der reformirten Lehre weichen mußte, nach hier gewählt wurde. Aus seiner Wirksamkeit auf der Neustadt hat man von ihm eine gedruckte Leichenpredigt, die er auf den Bürgermeister Henrico Florino (Flörken) im Jahre 1611 gehalten hat, gedruckt durch Joachim Koch. 1618 wurde Drepper auf der Altstadt Prediger. (Siehe die Prediger von St. Nicolai.)
16. 1611—1636. Anton Backhaus aus Lemgo, wurde 1610 am dortigen Gymnasium, dann Gehülfe Dreppers und zu