Geschichte der kleinen deutschen Höfe 1/142: Unterschied zwischen den Versionen
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*) | *) Worte des Propstes Franck, 14, 121 ff. |
Version vom 15. März 2008, 14:27 Uhr
Vorlage:Geschichte der kleinen deutschen Höfe1
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wieder können gestopft werden, sondern ist dergestalt ausgerissen, daß er endlich das fruchttragende Land überschwemmt und einige Koppeln des Hofes mit weggespült hat." Dieser ominöse Cothmann — nomen et omen habet — überlebte seinen Herren noch drei Jahre, er war mit ihm ganz gleichen Alters. Ihrerseits griff die Ritter- und Landschaft damals schon so weit um sich, daß sie Zusammenkünfte außerhalb der Landtage veranstaltete. Sie gründete diese Befugniß auf den im Jahre 1620 zusammengetretenen Großen Ausschuß. Ursprünglich war dieser aber nur zur Einhebung der Contribution bestimmt worden: er blieb, weil an dieser Contribution ganzer vierzig Jahre, bis 1660 gezahlt wurde. Ein Rescript Adolf Friedrich's I., aus Sternberg 1. September 1655 erlassen, verbot den Ständen solche Zusammenkünfte "zu seiner nicht geringen Verkleinerung" zu halten und sich „des den Deputirten zum Land=Kasten einzig und allein zu den Contributions=Sachen von ihm vergönnten Siegels zu gebrauchen." Drei Jahre nach Erlaß dieses Rescripts starb Herzog Adolf Friedrich I. 1658, 70 Jahre alt. „Ein hitziger Kopf, von hohem Sinne und heftigen Gemüthsbewegungen. Ein Eiferer sowohl in der Religion, als in Beobachtung seiner Landeshoheit, folgte lieber seinem eigenen, als der Landstände Rathe, worüber er zwar ins Gedränge, aber auch wieder herauskam. Er war unermüdet in Ausführung seiner Entwürfe. Sein Kanzler Johann Cothmann war ihm sehr lieb, welcher
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mit seinem Eigensinn manches Mißtrauen zwischen Haupt und Gliedern anrichtete: er versprach immer „gute resolutiones", um eine Landsteuer zu erlangen, aber diese erfolgten nur sparsam. Mit seinem einzigen Bruder lebte Herzog Adolf Friedrich in mancherlei Mißhelligkeit, dessen Wittwe er auch schmerzlich betrübte, erzog aber doch ihren Sohn, den Prinzen Gustav Adolf, sehr wohl und half ihm zeitig zur Regierung. Wie er denn überhaupt redliche Absichten hatte, wobei er weniger unglücklich gewesen sein würde, wenn er ein besseres Vertrauen zu seinen Landräthen gehabt hätte*)". Durch zwei Gemahlinnen, jene Anna Maria von Ostfriesland, die die Hunde aus ihrem Sarge zu Doberan auffraßen und eine Prinzessin von Braunschweig-Danneberg, hatte Adolf Friedrich den reichen Ehesegen von neunzehn Kindern erhalten, elf Söhnen, darunter sich auch der Stifter der jüngeren Linie Strelitz, Adolf Friedrich II. befand und acht Töchtern, von denen nur zwei sich in die Häuser Sachsen und Würtemberg vermählten, zwei wurden Aebtissinnen des evangelischen Stifts Gandersheim im Harz, noch zwei lebten in dem für die mecklenburgischen Prinzessinnen bestimmten Kloster Rhüne, ohnfern Bützow. Unter diesem Herrn lebte der größte Theolog, den Mecklenburg jemals hervorgebracht hat, der Dr. Heinrich Müller. Er war der Sohn eines vornehmen Kaufmanns zu Rostock, eines vom Collegium der Sechzehn=Männer daselbst: den Freunden der alten luthe
- ) Worte des Propstes Franck, 14, 121 ff.