Computergenealogie/2008/03: Unterschied zwischen den Versionen

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== Internet ==
== Internet ==
=== Historische Karten in Google Earth ===
Im [[Computergenealogie/2007/12#Internet|Dezember-Newsletter]] der Computergenealogie ging es darum, wie man Google Maps und Google Earth nutzen und dadurch zur kontinuierlichen Verbesserung des [[GOV]] beitragen kann. In dieser Ausgabe führen wir dieses Thema fort und verbinden historische Karten, [[GOV]] und GoogleEarth.
Im Laufe der Jahrhunderte gab es überall in Deutschland Gebietsreformen. In "normalen" Ortsdatenbanken im Internet findet man meist nur die heute gültige Zugehörigkeit eines Ortes. Für Familienforscher ist diese Angabe zwar eine erste Hilfe, aber wichtiger ist es, zu wissen, zu welchem Kirchspiel ein Ort früher gehörte, zu welchem Amtsgericht, zu welchem Amt etc. Diese Zugehörigkeiten zeigt das Genealogische Ortsverzeichnis, das [[GOV]], für einige Regionen schon sehr detailliert, für andere hingegen noch gar nicht. Allerdings ist das [[GOV]] eine "lebende" Datenbank: Sie kann tagtäglich von jedermann aktualisiert und erweitert werden.
Das [[GOV]] gewinnt durch die Interaktion mit Google Earth enorm an Möglichkeiten speziell für die Eingabe neuer Daten. Im [[Computergenealogie/2007/12#Internet|ersten Teil]] dieses Artikels wurde gezeigt, wie sich Objekte aus dem GOV grundsätzlich in Google Earth und Google Maps zeigen lassen. In diesem Fortsetzungsartikel geht es um das Einbinden historischer Karten in Google Earth. Mit Hilfe dieser Karten kann man neue Objekte genau lokalisieren und in das [[GOV]] eingeben. Oder man kann für bestehende Objekte (z. B. Orte) die administrativen Zugehörigkeiten anpassen.
Historische Karten finden sich, z. B. für den osteuropäischen Raum, auf dem Webserver der Universität Greifswald. Hier gibt es eine [http://geogreif.uni-greifswald.de große Sammlung historischer Karten], darunter auch sehr viele topographische Karten im Maßstab 1:25.000. GeoGREIF ist ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Projekt. Es enthält Karten und Kartenwerke, die am Institut für Geografie und Geologie der Universität Greifswald bzw. im Landesarchiv Greifswald im Original verfügbar sind. Insgesamt können zurzeit 22.605 Karten recherchiert werden, davon liegen 9.872 Karten komplett oder in Ausschnitten in digitaler Form vor und können online betrachtet werden.
Diese Karten kann man z. B. auch direkt in Google Earth einbinden. Allerdings wird in diesem Fall die Karte unskaliert auf die Erdkugel projiziert, d. h. sie entspricht nicht dem Maßstab der Google Earth-Darstellung und man muss die Karte deshalb nach dem Einfügen sowohl von Hand positionieren als auch in der Größe anpassen. Die Universität Greifswald stellt noch weitere sinnvolle Hilfsmittel bereit, z. B. georeferenzierte Daten zu den Karten. Das bedeutet, dass den Karten reale geografische Koordinaten zugeordnet werden.
Auch das [http://mapy.amzp.pl/maps.shtml Archiwum Map Zachodniej Polski] (Kartenarchiv Westpolen) bietet digitalisierte historische Karten georeferenziert an. Somit können Karten mit anderen EDV-basierten Geodaten in Verbindung gebracht werden.
Um solche georeferenzierten Karten in Google Earth einfach einlesen zu können, hat Jesper Zedlitz ein kleines Tool entwickelt, das aus den Daten des Archiwum Map Zachodniej Polski automatisch eine sogenannte KML-Datei erzeugt. Die Karten können dann einigermaßen korrekt – je nach Qualität der Karten und der Georefenzierung – in Google Earth positioniert werden.
Die Webseite des Archiwum Map Zachodniej Polski kann man auch ohne polnische Sprachkenntnisse problemlos für unsere Zwecke nutzen. Zuerst wählt man auf der Startseite den gewünschten Bereich Nord oder Süd aus. Es öffnet sich eine neue Seite, auf der die einzelnen Messtischblätter zu finden sind. Oft sind dabei deutsche und polnische Ortsnamen angegeben. Einige Messtischblätter gibt es sogar aus verschiedenen Jahren. Aus welchem Jahr die Karte stammt, erkennt man auf der Seite, die geöffnet wird, sobald man auf eines der rot umrandeten Quadrate klickt. Am Anfang einer Zeile sind zwei Icons zu finden. Das erste Icon öffnet direkt die Karte (jpg-Datei), das zweite Icon würde eine Text-Datei öffnen, in der die Georeferenz-Daten enthalten sind. Positioniert man nun die Maus auf dem zweiten Icon und hält die rechte Maustaste gedrückt, kopiert man die Link-Adresse in die Zwischenablage.
Nun kommt das Tool von Jesper Zedlitz zur Anwendung: [http://www.genealogy.net/gov/map2kml.jnlp map2kml] ist eine Java-Anwendung, die direkt aus dem Internet geladen wird. Eine Java-Installation muss auf dem PC vorhanden sein, damit das Programm gestartet wird. Man kopiert die Linkadresse der georeferenzierten-Datei in die Zeile URL, wählt bei "Target-File" einen Namen für die Datei, die erzeugt werden soll, und drückt "convert to KML".
Ist Google Earth auf dem PC installiert, werden Dateien mit Endung "kml" automatisch mit Google Earth verknüpft. Man kann also in der Regel durch einen Doppelklick auf die KML-Datei direkt Google Earth starten und die entsprechenden Daten aus der KML-Datei werden geladen. Alternativ kann man in Google Earth den Menüpunkt Datei-Öffnen verwenden.
Google Earth fängt nun an, die Karte aus dem Internet zu laden, dreht die Erdkugel und verändert den Zoomfaktor so, dass die gewünschte Region zu erkennen ist. Der Ladevorgang der Karte ist daran zu erkennen, dass eine Grafik über den Bereich positioniert wird. Hier sieht man nun deutlich den Vorteil der Georeferenzierung und der Umwandlung in eine KML-Datei: Man muss die Karte nicht aufwendig selbst positionieren und die Größe der Karte anpassen, sondern die meiste Arbeit wurde durch die georeferenzierten Daten und das kleine Hilfsprogramm schon erledigt.
Gleichzeitig werden die Angaben aus der Datei unter "Orte – temporäre Orte" angezeigt. Nachdem die Karte geladen wurde (dies kann bei dem polnischen Server abends schon mal ein paar Minuten dauern!), wird nun die Positionierung kontrolliert. Meist handelt es sich nur um marginale Positionsanpassungen um wenige Meter, die vorgenommen werden müssen. Dafür bietet Google Earth ein prima Hilfsmittel an: Die Transparenz der geladenen Karte (Bild-Overlay) kann beliebig variiert werden. Hierzu geht man wie folgt vor. Links im Bereich "Orte" finden sich die Unterpunkte "Meine Orte" und "Temporäre Orte". In Letzterem sind alle Orte abgelegt, die während der Google Earth-Sitzung durch externe Quellen hinzugekommen sind. Man findet dort dementsprechend auch den Namen der eben eingeladenen KML-Datei wieder, positioniert den Mauszeiger über dem Namen, drückt die rechte Maustaste und wählt ganz unten den Menüpunkt "Informationen abrufen" aus.
In dem sich öffnenden Fenster ist ein Bereich mit einem Schieberegler zu finden. Damit kann man die Transparenz der geladenen Karte variieren. Durch geschickte Variation der Transparenz der Karte und Verschieben der Karte mit den grünen Markierungssymbolen an den Rändern der Karte lassen sich so z. B. die Eisenbahnlinie und einige Wege genau mit den Satellitenaufnahmen in Deckung bringen.
Nun kann man in [[GOV]] nach einem Ort suchen und die Verbindung zu Google Earth nutzen. Von der [http://www.hoeckmann.de/geschichte/nrwhist.htm Website von Thomas Höckmenn] wird die Detailkarte der Grafschaft Ravensberg in Google Earth eingebunden. Im [[GOV]] wurde nach "Darlaten", einem Ort im heutigen Landkreis Nienburg in Niedersachsen, gesucht und dort der Link Google Earth angeklickt. Orte in der Umgebung, die in GOV mit einer geografischen Koordinate angegeben wurden, werden in Google Earth als gelber Marker gezeigt.
Am Anfang dieses Artikels wurde gesagt, dass das [[GOV]] mehr ist, als nur ein Ortsverzeichnis, sondern dass im [[GOV]] insbesondere historische Verwaltungsänderungen verwaltet werden sollen. Durch die Verbindung der historischen Karten mit den aktuellen Ortsdaten im [[GOV]] und Google Earth hat man nun alle Informationen vorliegen, um im [[GOV]] diese historischen Zugehörigkeiten einzutragen. Allerdings sollte man zusätzlich noch weiteren Quellen zu Rate ziehen, um genau zu ermitteln ab welchem Jahr und bis wann die historische Zugehörigkeit gültig war.
Im [[GOV]] werden diese Beziehungen mit Hilfe des sogenannten Quicktextes (siehe Computergenealogie 3/2005) über die Schlüsselworte "gehört zu" definiert. So ist (in der "Expertenansicht") dort bei Uchte z. B. zu finden:
UCHHTEJO42KM<br>
gehört zu adm_133256
Der Flecken Uchte gehörte bis 1582 zur Grafschaft Hoya, von 1582-1814 zu Hessen-Kassel und ab 1814 zum Königreich Hannover. Dabei von 1865 bis 1884 zum Landkreis Nienburg, dann zum Landkreis Stolzenau bis 1932, ab dann wieder zum Landkreis Nienburg – wechselvolle historische Zugehörigkeiten. Dies ist oft genug wichtiges Wissen für Familienforscher, denn häufig sind Archivalien aus historischen Zeiten nicht in den damaligen Bundesländern oder Landkreisen zu finden, sondern in den Archiven, die heute für die ehemalige historische Region zuständig sind.
Die Erläuterung der Schlüsselworte bzw. der GOV-Syntax, die man für die Eingabe benötigt, würde an dieser Stelle zu weit gehen. Verwiesen sei hier deshalb auf die einschlägige [http://list.genealogy.net/mailman/listinfo/gov-develop Projektmailingliste] und die [http://wiki.genealogy.net/GOV-Projekt Projektinformationsseiten im GenWiki] sowie auf frühere Ausgaben der Computergenealogie.
Das GOV-Projektteam freut sich immer über neue Mitarbeiter! (kpw)
(Dieser Artikel erscheint auch in Heft 1/2008 der Zeitschrift Computergenealogie und ist dort mit zahlreichen Abbildungen versehen.)


== Software ==
== Software ==

Version vom 1. März 2008, 22:24 Uhr

Editorial

Internet

Historische Karten in Google Earth

Im Dezember-Newsletter der Computergenealogie ging es darum, wie man Google Maps und Google Earth nutzen und dadurch zur kontinuierlichen Verbesserung des GOV beitragen kann. In dieser Ausgabe führen wir dieses Thema fort und verbinden historische Karten, GOV und GoogleEarth.

Im Laufe der Jahrhunderte gab es überall in Deutschland Gebietsreformen. In "normalen" Ortsdatenbanken im Internet findet man meist nur die heute gültige Zugehörigkeit eines Ortes. Für Familienforscher ist diese Angabe zwar eine erste Hilfe, aber wichtiger ist es, zu wissen, zu welchem Kirchspiel ein Ort früher gehörte, zu welchem Amtsgericht, zu welchem Amt etc. Diese Zugehörigkeiten zeigt das Genealogische Ortsverzeichnis, das GOV, für einige Regionen schon sehr detailliert, für andere hingegen noch gar nicht. Allerdings ist das GOV eine "lebende" Datenbank: Sie kann tagtäglich von jedermann aktualisiert und erweitert werden.

Das GOV gewinnt durch die Interaktion mit Google Earth enorm an Möglichkeiten speziell für die Eingabe neuer Daten. Im ersten Teil dieses Artikels wurde gezeigt, wie sich Objekte aus dem GOV grundsätzlich in Google Earth und Google Maps zeigen lassen. In diesem Fortsetzungsartikel geht es um das Einbinden historischer Karten in Google Earth. Mit Hilfe dieser Karten kann man neue Objekte genau lokalisieren und in das GOV eingeben. Oder man kann für bestehende Objekte (z. B. Orte) die administrativen Zugehörigkeiten anpassen.

Historische Karten finden sich, z. B. für den osteuropäischen Raum, auf dem Webserver der Universität Greifswald. Hier gibt es eine große Sammlung historischer Karten, darunter auch sehr viele topographische Karten im Maßstab 1:25.000. GeoGREIF ist ein von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gefördertes Projekt. Es enthält Karten und Kartenwerke, die am Institut für Geografie und Geologie der Universität Greifswald bzw. im Landesarchiv Greifswald im Original verfügbar sind. Insgesamt können zurzeit 22.605 Karten recherchiert werden, davon liegen 9.872 Karten komplett oder in Ausschnitten in digitaler Form vor und können online betrachtet werden.

Diese Karten kann man z. B. auch direkt in Google Earth einbinden. Allerdings wird in diesem Fall die Karte unskaliert auf die Erdkugel projiziert, d. h. sie entspricht nicht dem Maßstab der Google Earth-Darstellung und man muss die Karte deshalb nach dem Einfügen sowohl von Hand positionieren als auch in der Größe anpassen. Die Universität Greifswald stellt noch weitere sinnvolle Hilfsmittel bereit, z. B. georeferenzierte Daten zu den Karten. Das bedeutet, dass den Karten reale geografische Koordinaten zugeordnet werden.

Auch das Archiwum Map Zachodniej Polski (Kartenarchiv Westpolen) bietet digitalisierte historische Karten georeferenziert an. Somit können Karten mit anderen EDV-basierten Geodaten in Verbindung gebracht werden.

Um solche georeferenzierten Karten in Google Earth einfach einlesen zu können, hat Jesper Zedlitz ein kleines Tool entwickelt, das aus den Daten des Archiwum Map Zachodniej Polski automatisch eine sogenannte KML-Datei erzeugt. Die Karten können dann einigermaßen korrekt – je nach Qualität der Karten und der Georefenzierung – in Google Earth positioniert werden.

Die Webseite des Archiwum Map Zachodniej Polski kann man auch ohne polnische Sprachkenntnisse problemlos für unsere Zwecke nutzen. Zuerst wählt man auf der Startseite den gewünschten Bereich Nord oder Süd aus. Es öffnet sich eine neue Seite, auf der die einzelnen Messtischblätter zu finden sind. Oft sind dabei deutsche und polnische Ortsnamen angegeben. Einige Messtischblätter gibt es sogar aus verschiedenen Jahren. Aus welchem Jahr die Karte stammt, erkennt man auf der Seite, die geöffnet wird, sobald man auf eines der rot umrandeten Quadrate klickt. Am Anfang einer Zeile sind zwei Icons zu finden. Das erste Icon öffnet direkt die Karte (jpg-Datei), das zweite Icon würde eine Text-Datei öffnen, in der die Georeferenz-Daten enthalten sind. Positioniert man nun die Maus auf dem zweiten Icon und hält die rechte Maustaste gedrückt, kopiert man die Link-Adresse in die Zwischenablage.

Nun kommt das Tool von Jesper Zedlitz zur Anwendung: map2kml ist eine Java-Anwendung, die direkt aus dem Internet geladen wird. Eine Java-Installation muss auf dem PC vorhanden sein, damit das Programm gestartet wird. Man kopiert die Linkadresse der georeferenzierten-Datei in die Zeile URL, wählt bei "Target-File" einen Namen für die Datei, die erzeugt werden soll, und drückt "convert to KML".

Ist Google Earth auf dem PC installiert, werden Dateien mit Endung "kml" automatisch mit Google Earth verknüpft. Man kann also in der Regel durch einen Doppelklick auf die KML-Datei direkt Google Earth starten und die entsprechenden Daten aus der KML-Datei werden geladen. Alternativ kann man in Google Earth den Menüpunkt Datei-Öffnen verwenden.

Google Earth fängt nun an, die Karte aus dem Internet zu laden, dreht die Erdkugel und verändert den Zoomfaktor so, dass die gewünschte Region zu erkennen ist. Der Ladevorgang der Karte ist daran zu erkennen, dass eine Grafik über den Bereich positioniert wird. Hier sieht man nun deutlich den Vorteil der Georeferenzierung und der Umwandlung in eine KML-Datei: Man muss die Karte nicht aufwendig selbst positionieren und die Größe der Karte anpassen, sondern die meiste Arbeit wurde durch die georeferenzierten Daten und das kleine Hilfsprogramm schon erledigt.

Gleichzeitig werden die Angaben aus der Datei unter "Orte – temporäre Orte" angezeigt. Nachdem die Karte geladen wurde (dies kann bei dem polnischen Server abends schon mal ein paar Minuten dauern!), wird nun die Positionierung kontrolliert. Meist handelt es sich nur um marginale Positionsanpassungen um wenige Meter, die vorgenommen werden müssen. Dafür bietet Google Earth ein prima Hilfsmittel an: Die Transparenz der geladenen Karte (Bild-Overlay) kann beliebig variiert werden. Hierzu geht man wie folgt vor. Links im Bereich "Orte" finden sich die Unterpunkte "Meine Orte" und "Temporäre Orte". In Letzterem sind alle Orte abgelegt, die während der Google Earth-Sitzung durch externe Quellen hinzugekommen sind. Man findet dort dementsprechend auch den Namen der eben eingeladenen KML-Datei wieder, positioniert den Mauszeiger über dem Namen, drückt die rechte Maustaste und wählt ganz unten den Menüpunkt "Informationen abrufen" aus.

In dem sich öffnenden Fenster ist ein Bereich mit einem Schieberegler zu finden. Damit kann man die Transparenz der geladenen Karte variieren. Durch geschickte Variation der Transparenz der Karte und Verschieben der Karte mit den grünen Markierungssymbolen an den Rändern der Karte lassen sich so z. B. die Eisenbahnlinie und einige Wege genau mit den Satellitenaufnahmen in Deckung bringen.

Nun kann man in GOV nach einem Ort suchen und die Verbindung zu Google Earth nutzen. Von der Website von Thomas Höckmenn wird die Detailkarte der Grafschaft Ravensberg in Google Earth eingebunden. Im GOV wurde nach "Darlaten", einem Ort im heutigen Landkreis Nienburg in Niedersachsen, gesucht und dort der Link Google Earth angeklickt. Orte in der Umgebung, die in GOV mit einer geografischen Koordinate angegeben wurden, werden in Google Earth als gelber Marker gezeigt.

Am Anfang dieses Artikels wurde gesagt, dass das GOV mehr ist, als nur ein Ortsverzeichnis, sondern dass im GOV insbesondere historische Verwaltungsänderungen verwaltet werden sollen. Durch die Verbindung der historischen Karten mit den aktuellen Ortsdaten im GOV und Google Earth hat man nun alle Informationen vorliegen, um im GOV diese historischen Zugehörigkeiten einzutragen. Allerdings sollte man zusätzlich noch weiteren Quellen zu Rate ziehen, um genau zu ermitteln ab welchem Jahr und bis wann die historische Zugehörigkeit gültig war.

Im GOV werden diese Beziehungen mit Hilfe des sogenannten Quicktextes (siehe Computergenealogie 3/2005) über die Schlüsselworte "gehört zu" definiert. So ist (in der "Expertenansicht") dort bei Uchte z. B. zu finden:

UCHHTEJO42KM
gehört zu adm_133256

Der Flecken Uchte gehörte bis 1582 zur Grafschaft Hoya, von 1582-1814 zu Hessen-Kassel und ab 1814 zum Königreich Hannover. Dabei von 1865 bis 1884 zum Landkreis Nienburg, dann zum Landkreis Stolzenau bis 1932, ab dann wieder zum Landkreis Nienburg – wechselvolle historische Zugehörigkeiten. Dies ist oft genug wichtiges Wissen für Familienforscher, denn häufig sind Archivalien aus historischen Zeiten nicht in den damaligen Bundesländern oder Landkreisen zu finden, sondern in den Archiven, die heute für die ehemalige historische Region zuständig sind.

Die Erläuterung der Schlüsselworte bzw. der GOV-Syntax, die man für die Eingabe benötigt, würde an dieser Stelle zu weit gehen. Verwiesen sei hier deshalb auf die einschlägige Projektmailingliste und die Projektinformationsseiten im GenWiki sowie auf frühere Ausgaben der Computergenealogie.

Das GOV-Projektteam freut sich immer über neue Mitarbeiter! (kpw)

(Dieser Artikel erscheint auch in Heft 1/2008 der Zeitschrift Computergenealogie und ist dort mit zahlreichen Abbildungen versehen.)


Software

Wissen

Projekt zur Adelsforschung in Hessen

Eine dreitägige Tagung in Marburg (28.2.-1.3.) war die Auftaktveranstaltung zu einem größeren, auf Hessen bezogenen adelshistorischen Projekt, das mit einer zweiten Tagung im Herbst 2008, verschiedenen Publikationen und einer Vernetzung der hessenbezogenen adelshistorischen Forschung in den kommenden Jahren seine Fortsetzung finden wird.

Zunächst steht im Fokus der "Adel in Hessen vom 15. bis zum 20. Jahrhundert - Adel, Herrschaft und politischer Wandel". "Die Tagung ist der erste Versuch, die Geschichte des Adels in Hessen über mehrere Jahrhunderte und Epochenschwellen hinweg systematisch in den Blick zu nehmen und dabei die in der historischen Adelsforschung bislang dominierende zeitliche und räumliche Kleinteiligkeit zu überwinden", erklärt der Marburger Historiker Prof. Dr. Eckart Conze. Besonders innovativ ist dabei der Bezug auf Hessen als historischen Raum, der erst durch die kommunikative Interaktion von Menschen - in diesem Falle des Adels - konstituiert wird. "Insofern ist die Tagung nicht nur von landeshistorischer Bedeutung, sondern dürfte auf die deutsche und europäische Adelsforschung impulsgebend wirken", so Conze in seiner Funktion als Mitglied der Historischen Kommission für Hessen, die die Tagung organisiert.

Weitere Informationen sind auf http://idw-online.de/pages/de/news248770 zu finden. (cg)


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