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Version vom 4. Januar 2008, 17:58 Uhr
Zur Herkunft der Familiennamen Methner/Metner, Mettner, Mettener ,Maethner und Mähtner
von Christian Methner, Erpolzheim 2004
Räumlicher Entstehungsbereich und Ausbreitung
Stettin' West- und Ostpreußen Danzig 1363 Polen
Niederschlesien Posen ¢ Freystadt 1466 ´ Glogau
Wohlau
Görlitz 1561 Liegnitz 1547 Breslau 1490 Russland
Hamburg Berlin USA
Nach 1945 in den Westen Deutschlands
Tschechien und ehemaliges Sudetenland (obwohl ebenfalls deutsche Besiedelung innerhalb slawischer Mehrheit keine analoge Entwicklung hinsichtlich des Familiennamens
Wohl jeder Träger eines der genannten Familiennamen hat sich schon die Frage gestellt, woher der Name wohl kommen möge. Es gibt verschiedene Deutungen, auf die nachstehend näher eingegangen wird.
1. Die erste Annahme ist, der Name könnte etwas mit dem germanischen Getränk Met zu tun haben
2. Es wird die These vertreten, der Name könne von einer Siedlungstätigkeit der Abtei Metten in Niederbayern herrühren
3. Es handelt sich um eine Ableitung des Namens von Mette/Frühmette
4. Der Name Methner/Metner wird von dem sorbischen Mjeto (Mertin oder Matthias) abgeleitet
5. Der Familienname besteht aus der urslawischen Vorsilbe –met/i mit dem deutschen Suffix (Nachsilbe zur Bildung eines neuen Wortes) –ner
6. Infolge der deutschen Kolonisierung Schlesiens ist es im Mittelalter zur Eindeutschung eines slawischen Rufnamens gekommen.
Vor näherer Betrachtung ist zu sagen, dass alle Annahmen in irgendeiner Weise ihre Begründung haben und teilweise auch vom sprachwissenschaftlichen Schrifttum gestützt wurden/werden. Es geht also darum, eine Einordnung nach objektiven Gesichtspunkten
-entsprechend dem Prinzip der Wahrscheinlichkeit- vorzunehmen.
Die unterschiedliche Schreibweise der Namen wie Methner,Metner,Mettner,Mettener und Maethner rührt sicher daher, da es bis weit in das 18. Jahrhundert hinein keine amtliche Rechtschreibung gab und die Sekretäre jeden Namen jedes Mal so schrieben, wie sie ihn hörten oder selbst sprachen (siehe auch „Altpreußische Geschlechterkunde“ Band 1 Seite 6; erschienen im Selbstverlag des Vereins für Familienforschung in Ost- und Westpreußen)
Zu 1. Zusammenhang mit dem Getränk Met
Das wäre an sich die einleuchtendste Erklärung. Es gibt eben einen Metner genauso wie es auch einen Brauer gibt. Von genau dieser Überlegung ging wohl auch Dr.K.Linnartz in seinem Buch,„Unsere Familiennamen, erschienen 1936 im Ferd.Dümmlers Verlag Berlin/Bonn“, aus. Unter der Zweitüberschrift „Zehntausend Berufsnamen im Abc erklärt“ führt Dr. Linnartz den Namen Methner auf die Berufsbezeichnung Metsieder zurück.
Max Gottschald vertritt in „Deutsche Namenkunde, erschienen 1954 im Verlag Walter de Gruyter u. Co Berlin“ eine ähnliche Auffassung. Die Zuordnung wäre durchaus einleuchtend, wenn sich nicht die Frage stellen würde, weshalb es den Familiennamen Met(h)ner --in der Annahme von dem Beruf des Metsieders herrührend-- in ausgeprägtem Maße nur im ehemaligen deutschen Osten gab. Viel einleuchtender müsste es doch sein, gerade diesen Familiennamen in den urgermanisch geprägten Siedlungsgebieten zu erwarten. Schließlich handelte es sich bei Met vor allem um ein Getränk der Germanen. Diese Überlegung war es möglicherweise wohl auch, die Dr. Linnartz bewogen hat ,in der dritten Auflage (nach dem zweiten Weltkrieg) seines Buches auf die Nennung des Namens Methner in Anlehnung an die Berufsbezeichnung Metsieder zu verzichten
Zu 2. Rückführung des Familiennamens auf den niederbayrischen Ort Metten
Der „ Methner`sche Familienverband“, gegründet von den Nachfahren der in Petranowitz erstmalig 1654 urkundlich erwähnten Familie Methner, vertritt in Band 73 des Deutschen
Geschlechterbuches von 1931 folgende Auffassung:
„Der Name Methner dürfte nicht von dem Getränk Met herkommen sondern von Mette (Frühmesse) oder dem bayerischen Ort Metten, da die ältere Schreibweise Mettener lautet.
Es scheinen zu diesem Stamme alle diejenigen zu gehören, die sich heute Methner, Mettner und Maethner schreiben. Für süddeutsche Herkunft spricht, dass in Deutschland westlich der Elbe ein früheres Vorkommen des Namens nur in Bayern und Württemberg nachweisbar ist:
1542 Joannes Mettner de Saxenheim (Sachsenheim in Württemberg), Student zu Tübingen, vielleicht identisch mit ihm:
Johann Mettner, seit 1558 erster ev. Pfarrer zu Schwabbach,
1557 Joannes Metner aus Hirschberg bei Eichstätt an der Altmühl, Student und Bakkalaureus (Geistlicher niederer Würden )zu Tübingen
Sonst erscheint der Name nur im Ostland, aber hier schon sehr früh:
1363,1365 Hermann Mettener, Schöffe der Altstadt Danzig
1466 Andreas Methner de Fryenstadt (Freystadt i.Schl.), Student zu Leipzig
1490 Mathes Metthner, Glockengießer zu Breslau
1501 Merten Metener zu Breslau
1543 Jacob Methner, Stellmacher und Bürger zu Breslau
1547 Casper Mettner zu Liegnitz (siehe „Deutsches Namenlexikon“ Hans Bahlow 9167 und 1980)
1561 Elias Methner, Mitglied der Schützen-Gilde zu Görlitz
1594 Christof Mettner zu Liegnitz
Bald nach 1600 tritt der Name Mettner, Metner und Methner in stärkerer Zahl hervor an der Grenze zwischen Schlesien und Posen wo er noch heute auf beiden Seiten zahlreich ist, besonders in der Gegend von Guhrau, Tschirnau, Tawitsch, Bojanowo. Das kleine Dorf Polnisch-Bortschen, Kr. Guhrau hatte 1923 acht Grundeigentümer des Namens Methner“
Die Annahme des Methner`schen Familienverbandes, der Name könne auf den Ort Metten in Bayern hindeuten entbehrt nicht der Logik, da ja auch Ordensleute die im 12. Jh. zurückkehrenden Piastenherzöge begleiteten. Die Annahme kann jedoch nicht bestätigt werden, da
von der klösterlichen Abtei Metten aus keinerlei Siedlungstätigkeit in den schlesischen Raum hinein bekannt ist. So schreibt die Bibliothek der Abtei Metten am 21.April 1983:
„Von einer Siedlungstätigkeit des zumeist recht kleinen Klosters Metten nach Osten ist hier nichts bekannt. Nur in Niederösterreich hatte das Kloster seit dem 9. Jahrhundert einige Besitzungen, wo sich Ortsnamen finden, die in Beziehung zu hiesiger Gegend sind. Der Name „Metten“ ist nicht eindeutig geklärt. Die ältesten Formen lauten Metama, Metamum, Medem und Metem. Erst seit 1500 bürgert sich die Form Meten, Methen ein (vgl. W. Fink, Entwicklungsgeschichte der Abtei Metten Bd.II. S. 15 f). Damit steht die ältere Schreibweise von Metten der älteren Schreibweise Ihres Geschlechtsnamens entgegen“.
Zu 3. Der Familienname rührt von dem Begriff Mette (Frühmette) herDer erste urkundlich erwähnte Mettener war 1363 Schöffe in Danzig. Danzig war vormals im Besitz slawischer Fürsten, derer von Pomellen. Vermutlich um das Jahr 1178 wurde eine deutsche Marktsiedlung und Gemeinde neben der slawischen Siedlung gegründet. Die deutsche Marktsiedlung erhielt um 1240 das Stadtrecht. Häufig war Danzig Streitobjekt zwischen Polen, Brandenburg und dem Deutschen Orden, der sich 1301/1308 durchsetzte. In der Folge, vor allem in der ersten Hälfte des 14. Jahrhunderts, besiedelte die zahlreich zuströmende deutsche Bevölkerung das Gebiet der Stadt.
Ausgehend von diesem ersten urkundlich erwähnten Mettener, 1363 Schöffe der Stadt Danzig, muss gefragt werden, weshalb dieser Name im christlich –urgermanischem Siedlungsgebiet keine Verbreitung fand, wohl aber im slawisch-deutschen Kontaktgebiet auftaucht. Es hätte doch erwartet werden können, dass der christliche Begriff der Mette/Frühmette auch in den unbestritten seit langem deutschen Gebieten in irgendeiner Weise Einfluss auf die Vergabe von Familiennamen gehabt hätte.
Der Duden-Familiennamen –Dudenverlag Mannheim 2000- schreibt zu dem Familiennamen Mette:
1. Metronymischer Familienname, der auf eine Kurzform von Mechthild zurückgeht. 2. Berufsübername für den Müller (zu mnd. Matte, mette –Metze-, das Maß Getreide, das der Müller für das Mahlen erhält.
Einen deutschen Familiennamen, Mette eben, zusätzlich mit dem deutschen Suffix –ner zu versehen macht an sich nur Sinn, wenn dadurch in einem slawisch dominiertem Gebiet eine Herkunftsbezeichnung beabsichtigt war .Es könnte also angenommen werden, dass der Familienname Mette -ner im Sinne einer zusätzlichen Verdeutlichung deutscher Herkunft entstanden ist. Diese Hypothese wäre glaubhaft, wenn der Familienname Mettener in Schlesien und Ostpreußen verbreitet gewesen wäre. Dies war jedoch nicht der Fall. Genauso wenig findet sich der Familienname Mettener im heutigen Deutschland (siehe auch Bundestelefonbuch 2003) . Der Familienname Mette hingegen ist in Deutschland relativ stark vertreten.. Die vor Jahrhunderten relativ einmalig dokumentierte Schreibweise –Mettener- lässt daher vernünftigerweise nur den Schluss zu, dass es der seinerzeit aufnehmende Sekretär eben so verstanden und dementsprechend auch notiert hat.
Zu 4. Der Familienname wird auf das sorbische Mjeto (Mertin oder Matthias) zurückgeführt
In „ Deutsches Namenlexikon von Hans Bahlow, erschienen im Herbst 1967 bzw. 198o“ wird die Herkunft des Familiennamens wie folgt erklärt:
Mettner (Lausitz, Schlesien) wie Methner: patronymisch zu sorbisch Mjeto (Mertin oder Matthias, vgl. Mettausch, Mattausch). Casper Mettner 1547 Liegnitz
Der Begriff patronymisch bedeutet lt.“ Deutsche Namenskunde von Adolf Bach (erschienen im Carl Winter-Universitätsverlag“) : das Patronykum betreffend, vom Namen des Vaters abgeleitet.
Die Annahme, der Familienname Methner könne von sorbisch Mjeto (Mertin,Martin) herrühren, ist nicht ohne weiteres einleuchtend, zumal eine Erklärung fehlt, weshalb aus einem –mje (slawisch )-mer, -mar (deutsch) ein –met als Vorsilbe geworden sein soll. Gegen die Annahme spricht auch, dass in den deutschen Kolonisationsgebieten Böhmen-Mährens, im Sudetenland –ebenfalls innerhalb einer mehrheitlich slawischen Bevölkerung- , der hier untersuchte Familienname nicht aufgetreten ist. Hans Bahlow suchte jedoch vor allem unter dem Eindruck des Hauptverbreitungsgebietes des Familiennamens nach Erklärungen hinsichtlich seiner Entstehung über das Germanengetränk hinaus.. Seine Auffassung ,der Familienname sei im slawisch-deutschen Kontaktgebiet entstanden, wird von der neuesten sprachwissenschaftlichen Deutung bestätigt.
Zu 5. Der Familienname besteht aus der urslawischen Vorsilbe met(i)- mit dem deutschen Suffix –nerLt. „ Duden – Familiennamen „, erschienen im Jahr 2000 im Dudenverlag Mannheim, wird der Familienname wie folgt erklärt:
Methner; im deutsch-slawischen Kontaktgebiet entstandene patronymische Ableitung mit dem deutschen Suffix –ner zu einer Kurzform des slawischen Rufnamens Metislav ( s. Metag) Metag: aus der eindeutschenden Schreibung einer Ableitung des slawischen Rufnamens Metislav (urslawisch Metati = wirbeln, schleudern und slava = urslawisch Ruhm, Ehre).
Es spricht manches dafür, dass diese Auffassung zur Herkunft des Familiennamens jene ist, auf der aufgebaut werden kann. Der Duden ist ein anerkanntes Nachschlagewerk und stellt nicht nur die Auffassung eines Sprachwissenschaftlers dar. Der“ Duden-Familiennamen“ gibt außerdem den gegenwärtigen Stand der Sprachwissenschaft wieder. Die Zweisilbigkeit, zusammengesetzt aus slawischer Vorsilbe und deutschen Suffix -- schon im Werk von Bahlow herausgestellt—ist wohl ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Familienname Methner/Metner, Mettener ,Maethner und Mähtner zu einem Zeitpunkt entstand, als das Hauptverbreitungsgebiet –Schlesien- noch slawisch bestimmt und die deutsche Bevölkerung in der Minderheit war. Es wird darauf noch im Rahmen einer Hypothese zur Ausbildung des Familiennamens eingegangen.
Zu 6. Eindeutschung eines slawischen Rufnamens
In dem nachstehenden Werk
Familiennamenbuch, herausgegeben von Horst Naumann im VEB Bibliographischen Institut Leipzig ist dazu folgendes ausgeführt:
„Ein gleichzeitig wirkender wichtiger Faktor, der die Entwicklung des althergebrachten Namensbestandes nachhaltig beeinflusste, war die mittelalterliche deutsche Ostexpansion und Ostsiedlung, in deren Verlauf beträchtliche Teile des ehemals westslawischen Sprachgebietes eingedeutscht wurden. Hierbei gingen viele slawische Personennamen unter, besonders dort, wo die slawische Sprache noch vor dem Aufkommen der Familiennamen vom Deutschen verdrängt wurde. Der Übergang von der Einnamigkeit zur Zweinamigkeit und der Herausbildung von Familiennamen führte zu einer Umschichtung und Umfunktionierung der alten slawischen Rufnamen, die nun die Rolle von Bei-, meist aber von Haus- und Hofnamen und erst später von Familiennamen zu übernehmen hatten. Sie wurden in dieser neuen Funktion von der spätfeudalen Administration in Abgabe- und Steuerlisten erstmals in größerem Umfange schriftlich fixiert und sind uns so für große Teile der Stadt- und Landbevölkerung, insbesondere der Nieder- und Oberlausitz sowie benachbarter Gebiete, erhalten geblieben, wobei die ältesten Verzeichnisse, so z.B. das Zinsregister des Klosters Marienstern und das Landregister der Herrschaft Sorau, bis in das 14. Jahrhundert zurückreichen.. Aus nach der Christianisierung eingeführten Taufnamen entstand entsprechend den Ableitungsmodellen des ursprünglichen slawischen Personennamensystems ein neues Teilsystem von Familiennamen. Als Ausgangsbasis bei der Bildung eines neuen Namens diente gewöhnlich der Anfangs- oder Mittelteil eines kirchlichen Taufnamens, an den ein slawisches Suffix trat. So entstand aus Benedictus Benis aus Johannes Hanek, Hanik, Hank, Hanus u.a. Die Bildung neuer Namen nahm manchmal ihren Ausgang von ungekürzten Formen, wobei ein Adam Adamek ergab.
Zur Verwendung kamen im wesentlichen dieselben Suffixe, die schon bei der Bildung alter slawischer Rufnamen im Gebrauch standen, also -ak, -ik, -ek, -us, -as, -os und viele andere, darunter auch Suffixkombinationen wie z.B. –usek, -uska, -isek von denen sich manche erst neu herausbildeten. Besonders häufig kommt im Polnischen das Suffix –ski vor .Dieses Teilsystem übertraf bald in bezug auf seine Vielfalt und seinen Umfang die aus alten slawischen Rufnamen gewonnenen Familiennamen, die immer mehr zurückgedrängt wurden.
Unter dem Einfluss des deutschen Sprach- und Namensystems entstand in Teilen des alten westslawischen Sprachgebietes, so besonders in den Lausitzen und in den angrenzenden Landschaften wie in geringerem Maße im polnischen Sprachraum ein Teilsystem slawischer Familiennamen, dem deutsche Rufnamen zugrund liegen. So erklären sich Gierach und Gerasch aus Gerhard.. Die Ableitung erfolgte wiederum mit den schon bekannten Suffixen –ak, -as , -k usw.“
Der Familienname Methner/Metner/Mettner, Mettener ,Maethner oder Mähtner besteht, wie schon erwähnt, offensichtlich aus der Vorsilbe eines slawischen Rufnamens und dem deutschen Suffix –ner. Das steht im Gegensatz zur von Baumann beschriebenen Vorgehensweise, bei denen vorwiegend die Vorsilbe eingedeutscht wurde. Möglicherweise erfolgte jedoch die Eindeutschung mangels einer entsprechenden deutschen Vorsilbe durch Verwendung eines deutschen Suffix. Wahrscheinlich ist das nicht, da die Eindeutschung nicht Selbstzweck des Individuums sondern Akt der spätfeudalen Administration bei Erstellung von Abgabe- und Steuerlisten war. Eine plausible Erklärung wäre, dass damit eine Aussage zur Herkunft gemacht werden sollte.
Hypothese zur Ausbildung des Familiennamens Methner Ausgehend vom heutigen Stand der Sprachforschung, die bereits mit Hans Bahlow 1967 und später dem Duden –2000-, von einem im deutsch-slawischen Kontaktgebiet entstandenen Familienamen ausgeht, dürfte diese These in Anbetracht des früheren Hauptverbreitungsgebietes in Schlesien auch künftig Bestand haben. Die Auffassung des Duden, die urslawische Vorsilbe Met wäre aus einer Abkürzung des slawischen Rufnamens Metislav entstanden, wird wohl zutreffen; schließlich ist es auch die gegenwärtig sprachwissenschaftliche Auslegung. Wenn ja, wäre die slawische Nachsilbe -slav spätestens während der Eindeutschungsphase slawischer Rufnamen entsprechend der Herkunft des jeweiligen Namensträgers durch das deutsche Suffix –ner ersetzt worden . Diese Annahme wird gestützt durch das erstmalig schriftlich fixierte Auftreten des Namens Mitte des 14. Jahrhunderts.
Nachstehend auszugsweise mehr über slawische Familiennamen aus „Familiennamenbuch, herausgegeben von Horst Naumann im VEB Bibliographischen Institut Leipzig“
„ Die slawischen Familiennamen gehen in ihrem Grundbestand auf ein älteres Rufnamensystem zurück, das bereits für das Urslawische (= angenommener vorhistorischer Sprachzustand, auf den alle slawischen Einzelsprachen zurückgehen) vorauszusetzen ist. Es diente zur Benennung einer Einzelperson mit einem Namen und wurde in dieser Funktion aus der indoeuropäischen Grundsprache ererbt. So wie in den meisten anderen indoeuropäischen Sprachen sind auch im Slawischen seit den ältesten Zeiten entsprechend der Struktur der Namen drei Bildungstypen zu unterscheiden: zweigliedrige Vollnamen, von ihnen abgeleitete Kurz- und Koseformen sowie von Appelativen (Substantiv, das eine ganze Gattung gleichgearteter Dinge oder Lebewesen und zugleich jedes einzelne Ding oder Lebewesen dieser Gattung bezeichnet)....“
Gehen wir von der Annahme aus, der Familienname wäre auf den Rufnamen Metislav, bei dem es sich zum damaligen Zeitpunkt nicht um einen Vornamen handelte, zurückzuführen, wäre der Namensträger wohl in erster Linie ein verdienter Waffenträger (nach heutigem Begriff ein Soldat) gewesen. Eine andere plausible Deutung lassen die
Verwendung der Vorsilbe –meti (wirbeln,schleudern),
---wahrscheinlich eine Wurf-Stosswaffe betreffend; es gab auch besondere Geräte zum Schleudern von Speeren, die man als Speerschleuder bezeichnete. Sie wurden hauptsächlich von Reitern eingesetzt.--- (Speer= einfachste und früheste Stangenwaffe für Stoß und ...Form und takt. Verwendungen blieben von der Antike bis ins 12. Jh. gleich, im MA abgelöst vom Langspieß und Lanze--- laut Meyers Universallexikon)
)- -- und der Nachsilbe –slav (Ruhm und Ehre)
kaum zu, wenn wir von einem Familiennamen im Rahmen einer Übernahme ausgehen (siehe im übrigen die nachfolgende Seite8 ) . Folgt man der vom Duden vorgegebenen Denkweise, dürfte es sich also bei den Vorfahren der Methner/Metner/Mettner, Maethner und Mettener um Waffenträger (heute Berufssoldaten) deutscher Herkunft gehandelt haben, die bereits sehr früh, vermutlich bereits von Mitte des 12. bis gegen Ende des 13. Jahrhunderts,
(Gegen Ende des zwölften Jahrhunderts beginnt die Geschichte des deutschen Schlesiens. 1163 kehren die Söhne des verstorbenen Piasten-Herzogs Wladislaus II. nach 17 Jahren im deutschen Exil in ihre schlesische Heimat zurück, bringen Frauen, Ritter und Ordensleute mit)
nach Schlesien kamen.
Unter dem Begriff Ritter vermerkt Meyers Großes Universallexikon wie folgt:
„ Spätestens seit dem 11. Jahrhundert leisteten neben den adligen Vasallen unfreie Ministerialen (z.B. im Fränk .Reich die Oberschicht unfreier Dienstmannen im Hof-, Verwaltungs- und Kriegsdienst) den als ehrend angesehenen Waffendienst zu Pferde, der ihnen eine Möglichkeit zum sozialen Aufstieg bot“.
Die Annahme, Männer (Ministerialen) des Waffenhandwerks aus dem deutschen Raum folgen slawischen Fürsten in deren Heimat lässt analog den Beweggründen heutiger Auswanderer den Schluss zu, dass sie sich einen sozialen Vorteil versprachen. In vielen Fällen scheint sich diese Hoffnung bestätigt zu haben, da in bereits relativ frühen Jahren Namensträger Methner/Metner/Mettner,Mettener und Maethner über Grund und Boden und offensichtlich auch über größere Vermögen verfügten (z.B.: 1466 Andreas Methner de Fryenstadt -Freystadt i.Schl.-, Student zu Leipzig). Auch der Methner`sche Familienverband berichtet im Deutschen Geschlechterbuch (Ausgaben 1931,1970) über viele Bauernguts-./Rittergutsbesitzer über die Jahrhunderte hinweg bis Ende des zweiten Weltkriegs. In den offensichtlich guten Besitz- bzw. Vermögensverhältnissen könnte auch eine Erklärung dafür zu finden sein, dass Mitte des 16. Jahrhunderts Studenten des Namens im süddeutschen Raum –Tübingen, Schwabbach, Eichstätt—urkundlich erwähnt werden Es liegt der Schluss nahe, dass vermögende Familien ihre Söhne nahe der alten Heimat (viele der Einwanderer stammten aus Franken, dessen Grenzen nach Süden in etwa auf Höhe der Stadt Heilbronn liegen, also in relativer Nähe zu den benannten Studienorten) studieren ließen. Das wäre auch eine Erklärung dafür, weshalb nicht die sehr viel näher gelegene und bereits seit 1348 bestehende Karls-Universität in Prag gewählt wurde. Auch die Verwendung des Suffix –n/er im Familiennamen zielt auf den Süden Deutschlands. Die Endungen mit -er sind charakteristisch für Oberdeutschland, bes. das Oberrheingebiet .
Früher Landbesitz unterstreicht u.a. auch die Annahme, bei den Vorfahren der Methner/Metner/Mettner, Mettener und Maethner hätte es sich um Waffentragende (heute Berufssoldaten) in adeligem Dienst gehandelt, da der militärische Berufsstand bei seinem Ausscheiden aus dem aktiven Dienst meist mit Landbesitz belohnt wurde. Diese Vorgehensweise lag in erster Linie auch im Interesse des slawischen Adels,
da die Landvergabe einmal sehr billig war, schließlich war Schlesien zum damaligen Zeitpunkt ein weithin unbesiedeltes Land und, zum anderen die Landvergabe an ausscheidende verdiente Waffenträger eine Investition in Loyalität war
siehe nachstehend dazu auch eine Stellungnahme aus polnischer Sicht welche durchaus geeignet ist, die Hypothese zur Entstehung des Namens zu stützen
. Das fremde Rittertum in Schlesien bis zur Mitte des 14.Jhs. Quelle:
Jurek, Tomasz, 1998, 450 Seiten: "Obce rycerstwo na Slasku do polowy XIV wieku - Foreign Knights in Silesia until the Middle of the 14th Century"
Seit dem Ende des 10.Jahrhunderts ein integraler Bestandteil Polens, trat Schlesien im Hochmittelalter in den deutschen Kulturkreis ein, was schließlich zur Unterwerfung unter das reichszugehörige Böhmen führte. Auf die Frage nach den Ursachen dieses großen Wandels verweisen Historiker im allgemeinen auf die deutsche Kolonisation auf dem Lande und auf die Entstehung zahlreicher deutscher Städte im 13. und 14. Jahrhundert. Hingegen sind die Veränderungen innerhalb der Ritterschaft und deren Bedeutung für diesen Prozeß noch nicht erschöpfend erforscht. Dabei muß gerade diese Schicht eine entscheidende Rolle bei der Umwandlung des Nationalbewußtseins gepielt haben, das sich im Mittelalter nur auf die gesellschaftliche Elite beschränkte. Eine besondere Bedeutung kommt hierbei dem Zustrom ausländischer, insbesondere deutscher Ritter zu.
Insgesamt wurden 401 Ritter zusammengestellt, die aus dem Ausland nach Schlesien einwanderten. Ihre größte Blüte erlebte die Einwanderung nach Schlesien in den letzten zwei Jahrzehnten des 13. Jahrhundert. Die Migration aus der Ritterschaft sammelten sich erneut und in bislang ungekanntem Ausmaße am böhmischen Hof Wenzel II. (bis 1305) und vor allem Johanns von Luxemburg (1310-1346).
Die Mehrheit der zugewanderten Ritter kam aus nahen deutschen Gebieten nach Schlesien. Fast ein Viertel stammte aus der benachbarten Oberlausitz, dabei allerdings aus dem entfernteren Westen. Aus der ebenfalls benachbarten Niederlausitz - im Mittelalter schlicht die Lausitz - stammten nur 6-8% aller Zuwanderer. Hohe Einwanderungszahlen lassen sich für Meißen (ca. 20%), das Pleißenland (ca. 10%) und Thüringen (ca. 15%) nachweisen. Ein ansehnlicher Anteil von Zuwanderern stammte aus Böhmen (ca. 8-9%). Davon kamen die meisten aus Nordböhmen, wobei viele zu Familien gehörten, die wenig früher aus Deutschland eingewandert waren.
Die Mehrheit der Zuwanderer stammte von Ministerialen (Beamte) ab. Die Kategorie der Ministerialen ist freilich gegen Ende des 13. Jh. schon ohne Aussagekraft: Insbesondere in den deutschen Ostmarken verwischen sich die gesellschaftlichen Grenzen, was zu einer rechtlichen Benachteiligung der Ministerialen führte. Bessere Rückschlüsse über den gesellschaftlichen Status der wandernden Ritter lassen sich durch deren Besitzverhältnisse ziehen. Fraglos überwiegen hierbei die Armen, doch müssen bis zu 30% als wohlhabend angesehen werden.
Nach Quellenlagen ging man entweder allein oder in Gruppen fast immer im Frühjahr auf Wanderschaft. Gemeinsam reisten Brüder oder entferntere Verwandte, Nachbarn und Freunde. Wohlhabendere wurden von Klienten und Vasallen begleitet. Viel seltener beteiligten sich Frauen, zumeist die Ehefrauen oder Töchter der Ritter, an der Reise. Vor Antritt der Wanderschaft brauchten die Ritter sicherlich die Zustimmung der bisherigen Lehnsherren. Der weggezogene Ritter behielt auf jeden Fall und auch nach vielen Jahren in Schlesien seine Güter in seinem Heimatland, doch kam es vor, daß der Lehnsherr den längeren Zeit abwesenden Rittern mit Lehnsentzug drohte.
Einen weiteren Ansporn bildeten auch die Kontakte zwischen deutschen Territorialfürsten und den schlesischen Piasten. Schlesien zeichnete sich im Netz dieser höfischen Zentren durch einige Vorzüge aus: es lag verhältnismäßig nahe an Deutschland, war weder exotisch noch gefährlich, und die schlesischen Herzöge verfügten bis zum Anfang des 14.Jh. über eine relativ starke Macht. Verschiedene Motive gaben den Anstoß zur Wanderschaft. Viele Ritter suchten einfach bessere Lebensbedingungen, was ebenso die Angehörigen wohlhabender, aber langsam verarmenden Familien betraf. Gerade die Reisen junger Ritter kann man als typisches Element der ritterlichen Erziehung verstehen. Sicherlich waren unter den Rittern auch Flüchtlinge, die nach Konflikten mit ihren bisherigen Herren auf Wanderschaft gingen. Andere waren nichts anderes als Kriminelle auf der Flucht. Prinzipiell motivierten zwei Gründe zur Wanderschaft: Hunger und Abenteuerlust, was sich natürlich nicht gegenseitig ausschloß.
Die zugewanderten Ritter hielten sich fast immer in Niederschlesien auf. Kaum 10 (von 401) gelangten ins Oppelner Schlesien (Oberschlesien). Etwas mehr (22) ließen sich im Glatzer Land nieder, doch zogen sie oder aber ihre Kinder bald ins eigentlichen Schlesien um. Das Wort "Schlesien" ist entsprechend der Nomenklatur des 13. und 14.Jh. ausschließlich als Niederschlesien zu verstehen.
Zur Bewertung der Laufbahn von Zuwanderern kann man verschiedene Kriterien zu Hilfe ziehen. Fast alle erwarben in Schlesien Landgüter. Prinzipiell stattete der Herzog Ritter, die in seinen Dienst traten, aus. Das galt auch für jenen, die sich nur befristet in Schlesien aufhielten. Die meisten Güter bestanden aus einem oder wenigen Dörfern. Größerer Besitz war selten und entstand über einen längeren Zeitraum, zumeist über einige Generationen. Große Güter häuften ca. 10% der Ritter an, die für immer in Schlesien blieben. Ein Teil der Immigranten (ca. 13%) erhielt von den Herzögen auch Ämter, sowohl am Hofe als auch als Kastellane in der Territorialverwaltung. Der Rang des Ritters läßt sich auch an der Häufigkeit abmessen, in der er als Zeuge in herzöglichen Urkunden auftrat.
Im Vergleich zum gesellschaftlichen Status in der Heimat stiegen vor allem ärmere Einwanderer in Schlesien auf, während Ritter aus wohlhabenden Familien nicht immer das frühere Lebensniveau aufrechterhalten konnten. Das arme polnische Rittertum war jedoch eine verschwindende Schicht, so daß im Laufe der Zeit der Anteil an fremden Rittern und ihren Nachkommen stieg. Einige Zeugnisse zeigen übereinstimmend, daß Zuwanderer und deren Nachkommen ungefähr ein Drittel der gesamten Ritterschaft darstellten. Im Herzogtum Schweidnitz stieg der Anteil der Fremden sogar auf zwei Drittel. Im 15.Jh. betrug der Anteil von Zuwanderernachfahren in ganz Schlesien ungefähr 50%.
Die Zuwanderer wuchsen sicherlich in die örtliche Gesellschaft hinein. Von prinzipieller Bedeutung waren in diesem Prozeß Eheschließungen zwischen polnischen und fremden Ritterfamilien. Mischehen waren die Grundlage für eine Annäherung zwischen Immigranten und Einheimischen. Das Bewußtsein einer eigenen Identität fand in den aus der Heimat übernommenen Wappen und den Namen, die aus außerschlesischen Ortsnamen gebildet wurden, seinen Ausdruck.
Die schlesischen Herzöge nahmen sehr gerne fremde Ritter in ihren Dienst. Das ist für das Verhaltensmuster mittelalterlicher Herrscher nichts ungewöhnliches, da ja die Diversität des Hofes ein Maß für dessen Ruhm war. Die immigrierten Ritter kamen größtenteils aus Deutschland. Als internationale Sprache der höfischen Kultur in Mitteleuropa herrschte das Mittelhochdeutsche sicherlich schon um 1250 an den schlesischen Höfen vor. Nach Meinung der Herzöge dienten die Immigranten treuer als die Einheimischen, da sie keinen Rückhalt in den Erbgütern und den Familienkollegiaten hatten. Die Zuwanderer brachten das für die Herzöge vorteilhafte Lehnsrecht mit. Außerdem war mit ihnen die Hoffnung verbunden, weitere Siedler aus Deutschland nach sich zu ziehen. Somit war Niederschlesien um 1300 das östlichste Grenzgebiet der deutschen ritterlichen Hofkultur.
Betreten wir nun die für Historiker schwierige Frage der nationalen Identität, die sich sowohl in Form von Gebräuchen (Recht, Sprache, Kleidung, Religiösität) als auch durch das historische Bewußtsein zeigt. Im 13. und 14.Jh. läßt sich innerhalb der schlesischen Ritterschaft das Aussterben polnischer Gebräuche beobachten. Die fremde Ritterschaft brachte das Lehnsrecht mit sich, das bereitwillig von den Herzögen übernommen wurde. So verdrängte es schnell die traditionelle polnische Ordnung des Allodialbesitzes (des sog. Erbrechts), das sich nur im Oppelner Schlesien und in den nördlichen Randgebieten Niederschlesiens (Glogau, Oels) hielt. Gleichzeitig übernahm man in der Ritterschaft andere typisch deutsche Rechtsbräuche wie etwa den Landfrieden. In ritterlichen Privaturkunden verdrängte das Deutsche im Laufe des 14.Jh. das Lateinische immer mehr, während man in Polen dem Lateinischen treu blieb. Durch die politischen Ereignisse des 13. und 14.Jh. bildete sich das Gefühl einer Trennung von den anderen polnischen Gebieten heraus. Das von Wladyslaw Lokietek neugegründete Königreich Polen war für die Schlesier ein fremdes und feindliches Land. Aus Einzelbeobachtungen ergibt sich, daß die einheimische Ritterschaft schon zu Beginn des 14.Jh. die Verbindung zum polnischen Recht verlor und bis ungefähr 1350 neue Sitten und in der zweiten Hälfte des 14.Jh. die deutsche Sprache übernahm. Das unruhige 15.Jh. brachte schwere Kriege - allen voran der Kampf gegen die Hussiten - trennte Schlesien vom ketzerischen Böhmen und auch von Polen. Die Reformation entschied schließlich erst einmal für eine Identifikation der meisten Schlesier mit dem deutschen Volk.
„Familiennamen aus Überna(h)men
Auszug aus“Familiennamenbuch, herausgegeben von Horst Naumann im VEB Bibliographischen Institut Leipzig“
Familiennamen aus Übernahmen bilden eine der umfangreichsten Namengruppe. Sie bezeichnen ihre Träger im wesentlichen nach körperlichen und geistigen Eigenschaften, nach Gewohnheiten im weitesten Sinne sowie nach bestimmten charakteristischen Beziehungen, die sich in Verbindung mit der produktiven Beschäftigung im gesellschaftlichen Zusammenleben der Menschen herausbilden. Z.B: Körperliche Kennzeichen (Haupt, Großkopf) Geistige und charakterliche Eigenschaften, Gewohnheiten ( Frühauf, Biedermann) Verwandtschaft, Alter, Geschlecht (Knabe, Vater, Vetter) Tiere, Körperteile von Tieren (Bock, Finke, )Pflanzen, Pflanzenteile, Früchte (Blum, Bohn, Kirsch) Speisen und Getränke Flade, Krautwurst, Dünnebier) Kleidung (Hornschuh, Blaurock) Rohstoffe, Arbeitsmaterialien (Blei, Glas, Leder, Stahl) Arbeitsgeräte, Werkzeuge, Gefäße, Arbeitsprodukte (Kessel, Beutel, Krug) Waffen und Rüstung (, Pfeil, Kolbe, Harnisch) Münzen, Maße ,Gewichte, Zahlen, Reihenfolge (Pfenning, Scherf, Schilling, Habe nicht Religion und Mythologie, Aberglaube (Deibel/Düwel, Riese, Ungethüm, Rosenkranz) Zeitbestimmungen, meteorologische Erscheinungen (Abend, Freitag, Guthjahr, Luft, Storm“
Der relativ seltene Familienname Methner/Metner/Mettner, Mettener und Maethner dürfte also nach heutigem Stand der Sprachwissenschaft durch Übernahme der Stellung im gesellschaftlichen Leben des deutsch-slawischen Kontaktbereichs entstanden sein. Zu berücksichtigen ist, dass die Annahme/Zuordnung des Familiennamens zu einem Zeitpunkt erfolgte, als Schlesien noch in jeder Hinsicht slawisch, sei es Herrschaft oder Bevölkerung, dominiert war. Es ist daher nachvollziehbar, wenn Hinweise auf Stellung bzw. Tätigkeit dem slawischen Umfeld entstammen.
Aus praktikablen Gründen wurden wohl im Rahmen der eindeutschenden Schreibung einer Ableitung aus dem slawischen Rufnamen Metislav nur die ersten drei Buchstaben der Vorsilbe übernommen (siehe dazu auch Familiennamenbuch von Horst Naumann im VEB Bibliographisches Institut Leipzig), so dass unter Hinzufügung des deutschen Suffix –ner, welches dem Namen unter gleichzeitigem Hinweis auf deutsche Herkunft die Zweisilbigkeit verleiht, der Familienname Metner entstanden ist. Der Name mutierte im Verlauf der Jahrhunderte auch zu Mettner, Mettener, Maethner und Methner .Der Veränderung der Schreibweise erklärt sich dadurch, dass –wie schon erwähnt- es früher --weitgehend bis ins 19. Jh. hinein zwar eine traditionell gefestigte, aber nur in begrenztem Umfang eine generelle, überregionale, zum Teil aber noch nicht einmal lokale Regelung der Schreibung gab, die vom jeweiligen Schreiber gewählte Form der schriftlichen Fixierung also nicht völlig willkürlich war, jedoch bei der Wiedergabe bestimmter Laute und Lautverbindungen Toleranzen nachzuweisen sind. Abschließend
Bei Berücksichtigung
der Entstehungsgeschichte von Familiennamen
des früheren Hauptverbreitungsgebietes (Schlesien, Posen, Ost- und Westpreußen )
und dem heutigen Stand der sprachwissenschaftlichen Deutung von Familiennamen
gibt es zum gegenwärtigen Zeitpunkt kaum eine plausiblere Erklärung über die Herkunft eines Familiennamens, der sicher nicht zu den häufigsten in Deutschland zählt und gewiss auch noch künftig zu Deutungen hinsichtlich seiner Entstehung Anlass gibt. Gesichert ist die Entstehung im slawisch-deutschen Kontaktbereich und das bereits zu einem sehr frühen Zeitpunkt. Zu dieser These und darüber hinausgehender oder abweichender Interpretation werden sich „die“ Metner, Methner, Mettner, Mettener und Maethner ihre eigenen Gedanken machen. Ein gewisses Dunkel der Geschichte hinsichtlich dessen, was zur Vergabe eines schwer einzuordnenden Familiennamens Anlass gab ist im übrigen sicher nicht ganz uninteressant.
Zwischenzeitlich gibt es auch in den USA eine ganze Anzahl von Familien mit dem Familiennamen Methner, deren Vorfahren ebenfalls dem ehemaligen deutschen Osten entstammen.
Soweit bekannt, hat sich nur ein Geschlecht des Familiennamens Methner ein Wappen gegeben. Es besteht seit Mitte des 19. Jahrhunderts und wurde 1924 für alle Zweige der sogenannten Petranowitzer Linie des Familiennamens Methner übernommen (siehe Johann Siebmacher, Bürgerliche Abteilung 13).
Methner, ein hauptsächlich in den ostmärkischen Landen (Schlesien, Posen, West-, Ostpreußen sesshaftes Geschlecht, dessen lückenlose Stammreihe mit Stenzel M. beginnt, der 1654 das Bauerngut Petranowitz bei Wohlau kaufte. Der Familienverband e.V. besteht heute noch. Zum Wappen: Es besteht aus einer im Osten aufgehenden Sonne und drei Ähren . Damit soll an die östliche Heimat und die in früherer Zeit bevorzugten Berufe der Landwirte und Brauer erinnert werden. Das Wappen war seit Mitte des 19. Jahrhunderts bei einem Zweige des Geschlechts in Gebrauch und wurde auf dem Familientag von 1924 für sämtliche Angehörige des Geschlechts angenommen (Siebmacher J. Bürgerl.Abteilung 13) .
Zur Führung des Wappens sind in der Satzung des Methnerschen Familienverbandes keine Erläuterungen enthalten. Wer den Namen Methner (auch in abweichender Schreibart, also auch Metner, Mettner, Metener und Maethner) führt, kann auf Beschluss des Vorstandes an Familientagen teilnehmen. Diesem Passus kann entnommen werden, dass seitens des Methnerschen Familienverbandes wohl keine Bedenken bestehen würden, dass der genannte Personenkreis sich des Wappens bedienen darf. Es versteht sich von selbst, hierzu die Genehmigung des Familienverbandes einzuholen Die „Petranowitzer“ sind im Methnerschen Familienverband vereint. Die gegenwärtige Vorsitzende ist Frau Hannelore Methner, Hindenburgstraße 26 B
D 30851 Langenhagen.
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Auszüge aus Werken zur
- Entstehung der Familiennamen und - Geschichte Schlesiens - die bei der Deutung der Herkunft des Familiennamens Methner Berücksichtigung fanden.
Allgemeines zu den Familiennamen
Die ersten Menschen, von denen man weiß, dass sie einen Nachnamen trugen, waren die Chinesen. Die Legende besagt, dass der Eroberer Fushi den Gebrauch von Nachnamen oder Familiennamen im Jahre 2852 v.Chr. anordnete. Die Römer hatten anfangs nur einen Namen. Das wurde später geändert, und sie trugen drei Namen. Der persönliche Name stand an erster Stelle. Als das Römische Reich zu zerfallen begann, wurden Familiennamen zu verwirrend, und der Gebrauch eines einzelnen Namens wurde wieder üblich. Während des frühen Mittelalters wurden die Menschen mit nur einem Namen angesprochen. Aber langsam setzte sich der Brauch durch, einen weiteren Nahmen hinzuzufügen, um die Personen zu unterscheiden . Im 12. Jahrhundert war der Gebrauch eines zweiten Namens so weit verbreitet, dass es in einigen Gegenden als primitiv galt, keinen zweiten Namen zu besitzen. Aber obwohl dieser Brauch der Ursprung unserer heute üblichen Nachnamen ist, bezog sich der zweite Name, wie er im frühen Mittelalter zu verstehen war, nicht auf die Familie und war auch nicht erblich. Die heutige Praxis des vererblichen Nachnamens stammt aus dem 10. oder 11. Jahrhundert und war in der venezianischen Aristokratie üblich. Kreuzfahrer, die aus dem Heiligen Land zurückkehrten, nahmen diesen Brauch auf und verbreiteten ihn in ganz Europa.
Erst Frankreich und Großbritannien, dann Deutschland und Spanien übernahmen diese Praxis, als die Notwendigkeit, die Person näher zu bestimmen, immer wichtiger wurde. Im Jahre 1370 wurde das Wort „Nachname“ erstmalig in Dokumenten festgehalten. Die Regierungen nahmen mehr und mehr Daten der Bürger zu den Akten. Die Besteuerung und vor allen Dingen der Militärdienst machten es erforderlich, die Menschen genauer zu kennzeichnen. Auf dem Lande musste die herrschaftliche Verwaltung zur Regelung der Vererbung des Landbesitzes nicht nur über Personen, sondern über ganze Familien Buch führen. Man kann sicher sein, dass spätestens im Jahre 1450 jede Person, gleich welchen sozialen Standes, einen vererblichen Nachnamen besaß. Der Nachname identifizierte die Familien, schuf eine Verbindung zur Vergangenheit und zur Zukunft. Es überrascht nicht, dass die Erhaltung des Familiennamens eine Sache des Familienstolzes wurde und man es sehr bedauerte, wenn kein männlicher Erbe diesen Namen weitertragen konnt
Zu Beginn des 15. und 16. Jahrhunderts wurden Familiennamen auch in Polen und Russland populär.
In fast allen Fällen wurde der Familienname zuerst bei den Adligen und reichen Landbesitzern üblich, dann erst setzte er sich bei Kaufleuten und gewöhnlichen Bürgern durch. Die ersten beständigen Namen waren die von Adligen und Landbesitzern. (Fundstelle im Internet – Ausdruck http: wavogt.bei t-online.de/Namen.html am 13.12.2002)
aus „Namenbildung und Namenbedeutung (siehe auch Familiennamenbuch, herausgegeben von Horst Naumann im VEB Bibliographischen Institut Leipzig)“
Deutsche Familiennamen
Zumindest zum Zeitpunkt ihrer Entstehung spiegeln die Namen die Benennungsumstände in gewisser Weise wider. Die den Eigennamen ursprünglich innewohnende Bedeutung und heute oftmals nur noch für den Sprachwissenschaftler erkennbar, trat im Verlauf der Zeit stark in den Hintergrund . Trotzdem gibt es bei einer Vielzahl heutiger Familiennamen und sofort erkennbaren Zusammenhang beispielweise bei Bildung der
Familiennamen aus Rufnamen
z.B: Gerhard Friedrichs Sohn mutierte zu Friedrichsen. Familiennamen aus fremden Namen Insbesondere seit dem 11. und 12. Jahrhundert beginnt der Bestand ererbter Rufnamen zu schrumpfen. Mit dem Einströmen fremder Namen kirchlicher Herkunft, erfährt der Schatz heimischer Rufnamen eine wesentliche Bereicherung, obwohl auch hier bald einige wenige Namen besonders häufig verliehen werden (z. B. Johannes, Nikolaus, Petrus, Matthias, Jacobus u.a.). Diese christlichen Namen breiten sich, aus dem romanischen Sprach- und Kulturbereich kommend, im großen und ganzen in west-östlicher Richtung aus. Familiennamen nach der Herkunft z.B. nach Stammeszugehörigkeit (Franke, Bayer), einem Land (Sachse, Schwabe), nach Ortsnamen ( Bamberger, Bayreuther) Familiennamen nach Wohnstätten bzw. Fluren, Bodenbearbeitung, Bauwerke ZB. Brückner, Brunner, Kirchhübel, Kehrer, Weidemann, Gassner, Steinweg , Backhaus ect. Familiennamen nach Häusernamen Oft beziehen sich Familiennamen dieser Art ursprünglich auf eine an dem betreffenden Haus angebrachte bildlich-symbolische Darstellung. Vor allem die Namen von Apotheken und Gasthäusern erinnern noch an diese Gepflogenheit. Z. B. können auf Häusernamen zurückgehen – Adler, Horn, Löwe, Rose, Schild etc. Familiennamen aus Berufsbezeichnungen z.B. Schmidt, Meyer, Schneider etc
Familiennamen aus Überna(h)men Familiennamen aus Übernahmen bilden eine der umfangreichsten Namengruppe. Sie bezeichnen ihre Träger im wesentlichen nach körperlichen und geistigen Eigenschaften, nach Gewohnheiten im weitesten Sinne sowie nach bestimmten charakteristischen Beziehungen, die sich in Verbindung mit der produktiven Beschäftigung im gesellschaftlichen Zusammenlegen der Menschen herausbilden. Z.B: Körperliche Kennzeichen (Haupt, Großkopf) Geistige und charakteriliche Eigenschaften, Gewohnheiten ( Frühauf, Biedermann) Verwandtschaft, Alter, Geschlecht (Knabe, Vater, Vetter) Tiere, Körperteile von Tieren (Bock, Finke, ) Pflanzen, Pflanzenteile, Früchte (Blum, Bohn, Kirsch) Speisen und Getränke Flade, Krautwurst, Dünnebier) Kleidung (Hornschuh, Blaurock) Rohstoffe, Arbeitsmaterialien (Blei, Glas, Leder, Stahl) Arbeitsgeräte, Werkzeuge, Gefäße, Arbeitsprodukte (Kessel, Beutel, Krug) Waffen und Rüstung (, Pfeil, Kolbe, Harnisch) Münzen, Maße ,Gewichte, Zahlen, Reihenfolge (Pfenning, Scherf, Schilling, Habe nicht Religion und Mythologie, Aberglaube (Deibel/Düwel, Riese, Ungethüm, Rosenkranz) Zeitbestimmungen, meteorologische Erscheinungen (Abend, Freitag, Guthjahr, Luft, Storm) Historische und landschaftliche Besonderheiten der deutschen Famliennamen
historisch gebunden sind letztlich alle Familiennamen, denn sie sind - nach kürzerer oder längerer Zeit des freien Gebrauchs als Beinamen—zu einem bestimmten Zeitpunkt in bezug auf eine bestimmte Person festgeschrieben worden. Danach nahmen sie auf unterschiedliche Weise an der Weiterentwicklung der Sprache teil. So sind bei der Mehrzahl der Familiennamen alle grundlegenden lautlichen Veränderungen nachzuweisen, die sich beim Übergang vom Mittelhochdeutschen zum Neuhochdeutschen vollzogen. Z.B. Bil = heute Beil oder Vulhaber = heute Faulhaber. Während wir heute die Normen der Rechtschreibung der Wörter nach den Vorgaben des Dudens anwenden, es also normalerweise jedes Wort nur eine festgelegte Schreibung gibt, finden wir bei einer Vielzahl von Familiennamen mehrere Schreibvarianten (und oft auch mehrere Lautvarianten) nebeneinander. Das hängt damit zusammen,
dass es früher --weitgehend bis ins 19. Jh. Hinein—zwar eine traditionell gefestigte, aber nur in begrenztem Umfang eine generelle, überregionale, zum Teil aber noch nicht einmal lokale Regelung der Schreibung gab, also die vom jeweiligen Schreiber gewählte Form der schriftlichen Fixierung nicht völlig willkürlich war, jedoch bei der Wiedergabe bestimmter Laute und Lautverbindungen Toleranzen nachzuweisen sind. dass überwiegend die in den einzelnen Sprachräumen gebräuchlichen, im gesamten deutschen Sprachgebiet auf Grund der mundartlichen und umgangssprachlichen Verhältnisse sehr vielfältigen Lautvarianten bei der schriftlichen Fixierung der Familiennamen aufgezeichnet wurden, dass für die aus fremden Sprachen zu uns gekommenen Familiennamen eine mehr oder weniger sachgerechte Anpassung an das deutsche Phonem- und Graphemsystem vorgenommen werden musste und dass die Aufzeichnung der Familiennahmen und die Herausbildung einer endgültigen, dann nicht mehr veränderbaren Schriftform zu unterschiedlichen Zeiten erfolgte, so dass mehrer Stufen der lautlichen Entwicklung und auch der schriftlichen Wiedergabe dieser Entwicklung einwirkten.
Auf eine ältere Schreibtradition weisen Familiennamen hin, die th statt des heute gebräuchlichen t aufweisen.; z.B. Thorwirt, Thurm, Thal Slawische Familiennamen Die slawischen Familiennamen gehen in ihrem Grundbestand auf ein älteres Rufnamensystem zurück, das bereits für das Urslawische (= angenommener vorhistorischer Sprachzustand, auf den alle slawischen Einzelsprachen zurückgehen) vorauszusetzen ist. Es diente zur Benennung einer Einzelperson mit einem Namen und wurde in dieser Funktion aus der indoeuropäischen Grundsprache ererbt. So wie in den meisten anderen indoeuropäischen Sprachen sind auch im Slawischen seit den ältesten Zeiten entsprechend der Struktur der Namen drei Bildungstypen zu unterscheiden: zweigliedrige Vollnamen, von ihnen abgeleitete Kurz- und Koseformen sowie von Appelativen (Substantiv, das eine ganze Gattung gleichgearteter Dinge oder Lebewesen und zugleich jedes einzelne Ding oder Lebewesen dieser Gattung bezeichnet, z.B. Tisch, Mann –aus Meyers Grosses Universallexikon) gebildete Personennamen.
1. Vollnamen setzen sich aus zwei Namengliedern zusammen, die meist auf ein Substantiv, ein Adjektiv oder eine Verbform zurückgehen, so z.B. Bogdan, zu urslawisch bog ,Gott und dan, zu urslawisch -dati, geben; Borislav, zu urslav. Borti, Kämpfen und urslav. slava = Ruhm, Ehre. Nur selten kam es vor, dass an einen solchen Vollnamen ein Suffix (Nachsilbe zur Bildung eines neuen Wortes lt. Meyers Grosses Universallexikon) trat, z.B. bei poln. Kazimirek, zu urslav. kaziti – verderben,vernichten und mir, Frieden sowie zum polnischen Suffix ek. 2. Durch Weglassen eines Namengliedes und ggf. durch Anfügen eines Suffixes wurden
aus Vollnamen neue Namen (z.B. Bor, Borak, Borek, Boris) . An Namen des Typs Bock, Bos schloss sich manchmal ein weiteres Suffix ann, z.B. –an, -k, so dass Formen Wie Bosan, Bosk aufkamen. Überhaupt sind Suffixkombinationen keine Seltenheit.
Dieses ursprüngliche slawische Namensystem, wie es in der Zeit der Einnamigkeit bestand, erfuhr nach der Christianisierung und dem Aufkommen der Zweinamigkeit wesentliche Veränderungen. Ein gleichzeitig wirkender wichtiger Faktor, der die Entwicklung des althergebrachten Namensbestandes nachhaltig beeinflusste, war die mittelalterliche deutsche Ostexpansion und Ostsiedlung, in der Verlauf beträchtliche Teile des ehemals westslawischen Sprachgebietes eingedeutscht wurden. Hierbei gingen viele slawische Personennamen unter, besonders dort, wo die slawische Sprache noch vor dem Aufkommen der Familiennamen vom Deutschen verdrängt wurde. Der Übergang von der Einnamigkeit zur Zweinamigkeit und der Herausbildung von Familiennamen führte zu einer Umschichtung und Umfunktionierung der alten slawischen Rufnamen, die nun die Rolle von Bei-, meist aber von Haus- und Hofnamen und erst später von Familiennamen zu übernehmen hatten. Sie wurden in dieser neuen Funktion von der spätfeudalen Administration in Abgabe- und Steuerlisten erstmals in größerem Umfange schriftlich fixiert und sind uns so für große Teile der Stadt- und Landbevölkerung, insbesondere der Nieder- und Oberlausitz sowie benachbarter Gebiete, erhalten geblieben, wobei die ältesten Verzeichnisse, so z.B. das Zinsregister des Klosters Marienstern und das Landregister der Herrschaft Sorau, bis in das 14. Jahrhundert zurückreichen.. Aus nach der Christianisierung eingeführten Taufnamen entstand entsprechen den Ableitungsmodellen des ursprünglichen slawischen Personennamensystems ein neues Teilsystem von Familiennamen. Als Ausgangsbasis bei der Bildung eines neuen Namens diente gewöhnlich der Anfangs- oder Mittelteil eines kirchlichen Taufnamens, an den ein slawisches Suffix trat. So entstand aus Benedicus Benis aus Johannes Hanek, Hanik, Hank, Hanus u.a. Die Bildung neur Namen nahm manchmal ihren Ausgang von ungekürzten Formen, wobei ein Adam Adamek ergab.
Zur Verwendung kamen im wesentlichen dieselben Suffixe, die schon bei der Bildung alter slawischer Rufnamen im Gebrauch standen, also -ak, -ik, -ek, -us, -as, -os und viele andere, darunter auch Suffixkombinationen wie z.B. –usek, -uska, -isek von denen sich manche erst neu herausbildeten. Besonders häufig kommt im Polnischen die Suffix –ski vor.Dieses Teilsystem übertraf bald in bezug auf seine Vielfalt und seinen Umfang die aus alten slawischen Rufnamen gewonnenen Familiennamen, die immer mehr zurückgedrängt wurden.
Unter dem Einfluss des deutschen Sprach- und Namensystems entstand in Teilen des alten westslawischen Sprachgebietes, so besonders in den Lausitzen und in den angrenzenden Landschaften wie in geringerem Maße im polnischen Sprachraum ein Teilsystem slawischer Familiennamen, dem deutsche Rufnamen zugrund liegen. So erklären sich Gierach und Gerasch aus Gerhard.. Die Ableitung erfolgte wiederum mit den schon bekannten Suffixen –ak, -as , -k usw. . Schlesien: Die geflüchtete Generation, ihre Enkel und ihre Erinnerungen (übernommen aus der Zeitung „Die Rheinpfalz“ Nr. 201 von Samstag, den 30.8.2003 unter der Überschrift: „Einst Preußens größte Provinz) „Gegen Ende des zwölften Jahrhunderts beginnt die Geschichte des deutschen Schlesiens. 1163 kehren die Söhne des verstorbenen Piasten-Herzogs Wladislaus II. nach 17 Jahren im deutschen Exil in ihre schlesische Heimat zurück, bringen Frauen, Ritter und Ordensleute mit. Kein Geringerer als Kaiser Friedrich Barbarossa ordnet ein paar Jahre später Boleslaus I. fast ganz Niederschlesien, Bruder Mieszko den größten Teil Oberschlesiens zu. Nach einem abgewehrten Mongoleneinfall 1241 setzt sich die Kolonisation mit größerem Tempo fort. Junge Einwanderer, oft aus Franken, Thüringen und Sachsen, bauen sich im bislang dünn besiedelten Landstrich zwischen Riesengebirge und norddeutscher Tiefebene neue Existenzen auf, häufig neben älteren slawischen Siedlungen. Sie gründen Städte, errichten prächtige gotische Bauten – allen voran das Rathaus der Hauptstadt Breslau. Der fortschrittliche Landstrich wird in der Folge bald böhmisch und ungarisch, danach stark österreichisch geprägt. 1763 hat Preußenkönig Friedrich II. nach drei Kriegen einen Großteil von Schlesien erobert und militärisch gesichert. Das slawische Schlesien hat spätestens ab diesem Zeitpunkt einen überwiegend deutschen Anstrich“.
Das Buch „Unser Schlesien“ herausgegeben von Dr. Karl Hausdorf –erschienen im Karl Mayer Verlag Stuttgart- gibt einen Überblick über die staatsrechtlichen Verhältnisse Schlesiens in sieben Jahrhunderten: „Zu der Zeit, als die deutsche Einwanderung in Schlesien begann, herrschte dort, wie in den meisten europäischen Ländern, ein patriarchalisches System der Regierung. Der Landesherr war Eigentümer des Grund und Bodens, die Bewohner waren seiner Gewalt unterworfen, wie wenn sie Zubehör der Grundstücke wären. Die Herrschaft vererbte sich nicht immer im ganzen, sondern konnte nach bürgerlich-rechtlichen Grundsätzen in Teilen auf die Erben übergehen. So war 1163 das Gebiet Schlesiens unter die drei Söhne des Herzogs Wladislaus,- Boleslaus, den Langen, Mesko und Konrad -, geteilt. Nach dem Tode Konrads fiel dessen Anteil an Boleslaus. Somit gab es nun zwei Hauptteile, den „ducatus Zlesie“ (Breslau und Glogau) und den „ducatus Opoliensis“ (Oppeln, Ratibor, Teschen), seit 1178/79 auch die von Polen abgetretenen Bezirke Beuthen, Auschwitz, Zator/. Zwischen beiden Hauptteilen bestanden keinerlei staatsrechtliche Verbindungen, auch keine erbrechtlichen Beziehungen jedoch zerfielen sie in sich durch fortgesetzte Erbteilungen in eine größere Anzahl von kleineren Gebieten, die als Herzogtümer oder auch als Herrschaften bezeichnet wurden. Diese standen in einer nur losen Verbindung zu Polen. Nach dessen Senioratsverfassung hatte einer der vielen polnischen Herzöge als „summus dux“ (oberster Herzog) über die anderen eine gewissen Oberherrschaft, sich aber nur auf die Repräsentation nach außen, nicht auch auf die inneren Verhältnisse auswirkte. 1201 verfiel die Verfassung, nur eine formelle Abhängigkeit von Polen blieb bestehen. Auch diese verschwand, als
seit Anfang des 14. Jahrhunderts die schlesischen Herzöge nach und nach in ein Lehensverhältnis zum König von Böhmen traten. Soweit in der Folgezeit einzelne der regierenden Häuser ausstarben, fielen deren Gebiete als Erbfürstentümer an den König von Böhmen. Damit bahnte sich die böhmische Herrschaft über Schlesien an, die unter der glänzenden Regierung Karls IV, deutschen Kaisers und Königs von Böhmen (1347 – 1378) zur Vereinigung Böhmens mit Schlesien und der Lausitz führte. Das bedeutete aber noch keine Vereinigung der schlesischen Herzöge untereinander, vielmehr standen sich diese zunächst noch fremd und vielfach eifersüchtig gegenüber. Die Uneinigkeit wurde noch vermehrt, als es innerhalb der einzelnen Herrschaft unter dem Einfluss der Germanisierung zur Bildung von Ständen kam, d.h. zu einer Beschränkung der Staatsgewalt der Landesherren durch geistliche oder weltliche Grundherren und die größeren Städte. Zwar schlossen sich unter dem Eindruck der Hussitengefahr
1421 die schlesischen Herzöge sowie die Stände der böhmischen Erbfürstentümer in Schlesien zusammen, auch wurde 1422 ein erstes königlich böhmisches Amt über ganz Schlesien als „oberste Hauptmannschaft“ gegründet. Aber erst unter dem Ungarnkönig Matthias Corvinus (1458-1490), den man 1469 auch zum König von Böhmen gewählt hatte, wurde durch festere Organisation aus Schlesien ein einheitliches Staatsgebilde mit eigener Verfassung und Verwaltung geschaffen. Als Statthalter des Königs fungierte der Oberlandeshauptmann. Daneben standen die schlesischen Generalstände. .Wie kam nun Schlesien an Habsburg ? Der Nachfolger des Königs Matthias, Wladislaus II., traf 1515 mit Kaiser Maximilian I. in Wien zusammen. Bei dieser Gelegenheit wurde eine Doppelheirat wie auch ein Erbvertrag vereinbart. Ferdinand von Österreich, der Bruder des inzwischen zur Herrschaft gelangten Kaisers Karl V., heiratete Anna, die Schwester des letzten Königs von Ungarn und Böhmen, Ludwigs II.. Nun überließ Karl V. die habsburgischen Erblande
1521 seinem Bruder und späteren Thronfolger Ferdinand. So kam es, dass, als Ludwig II
1526 in der Türkenschlacht bei Mohacs gefallen war, Ungarn sowie Böhmen mit Schlesien unter Ferdinands Herrschaft, also an das Haus Habsburg, fiel. Auf der Grundlage der Verträge wählten die böhmischen Stände Ferdinand zu König. Die schlesischen Stände waren an der Wahl nicht beteiligt worden, stellten jedoch ihre Beschwerde hierüber zurück und pflichteten freiwillig der Wahl bei.“
1763 wird Schlesien preußisch..
Seit 1945 zählt Schlesien zur Volksrepublik Polen.
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