Landkreis Großes Werder: Unterschied zwischen den Versionen
K (Beschriftung Bild korrigiert) |
K (Kat.) |
||
Zeile 112: | Zeile 112: | ||
<!--<gov>FOKO/GOV-ID</gov>--> | <!--<gov>FOKO/GOV-ID</gov>--> | ||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Provinz Westpreußen]] | ||
[[Kategorie:Landkreis, Stadtkreis, kreisfreie Stadt in Deutschland]] | |||
[[Kategorie:Landkreis, Stadtkreis, kreisfreie Stadt in Deutschland | |||
Version vom 18. Juli 2005, 12:30 Uhr
Hierarchie
Regional > ... > Provinz Westpreußen > Landkreis Großes Werder
Einleitung
Wappen
Datei:Wappen Kreis Musterkreis.png
Allgemeine Information
Politische Einteilung
Städte und Gemeinden
Kirchliche Gliederung
Evangelische Kirche
Katholische Kirche
Geschichte
Die Geschichte des Großen Werder 1324 bis 1939
Das deutsche Konzentrationslager Stutthof 1939 bis 1945
Die Namen Auschwitz, Dachau, Buchenwald, Neuengamme sind weitläufig bekannt. Das es in Westpreußen im Großen Werder das erste Vernichtungslager außerhalb des Deutschen Reiches gab, blieb den Deutschen weitgehend unbekannt. Unter Führung des SS-Sturmbahnführers Max Pauly wurde im Juli 1939 in Danzig eine Abteilung eingerichtet, die Gefängnisse und Lager für die zu Beginn des Krieges geplanten Verhaftungen vorbereitete. Max Pauly wurde der erste Kommandant in Stutthof, zuletzt von 1942 an Kommandant des Konzentrationslagers Neuengamme, 1946 vor Gericht gestellt, aber nur für die Verbrechen von Neuengamme zum Tode verurteilt und am 06.10.1946 hingerichtet.
Mit Bussen hat man 150 verhaftete Bürger der Stadt Danzig (Gdańsk) am 02.09.1939 nach Stutthof gebracht. Bis zum 25.01.1945 wurden 110.000 bis 120.000 Häftlinge dort eingeliefert. Auf dem Gelände gab es ein „Sonderlager“. Es war von einer vier Meter hohen Mauer umgeben. Dort waren nach dem Attentat auf Hitler vom 20.07.1944 auch 176 deutsche Frauen und Männer als Sippenhäftlinge untergebracht. Darunter auch die Familienangehörigen des von Stauffenberg.
Die Villa des Kommandanten wurde im April 1940 errichtet. Es war das einzige Gebäude, das man von der Hauptstraße aus erblicken konnte. Heute (2003) nach 59 Jahren sieht das Haus noch genau so aus. Es wird privat genutzt und gehört nicht zum Museum. Die Umzäunung an der Straße war hinter hohen, dicht stehenden Bäumen völlig verdeckt. Die Wachposten der Waffen-SS standen als Außenpostenkette an jedem Straßenbaum an der Hauptstraße. Die Benutzung dieser Straßenverbindung von Steegen (Stegna) zur Frischen Nehrung war nur mit einer Sondergenehmigung erlaubt.
14.07.2003 Straße von Stutthof nach Steegen
Mit dieser Sondergenehmigung fuhr der Schulrat des Kreises Großes Werder, Bruno Stahnke, Anfang Juli 1944 zu einem Schullandheim auf die Frische Nehrung. Zu seiner Begleitung gehörte der damals 12jährige Neffe, Karl-Heinz Stahnke. „Onkel Bruno“ erklärte mir diesen Lagerkomplex als Internierungslager für Staatsfeinde und Verräter. Was sich wirklich hinter den Stacheldrahtzäunen abspielte, erfuhr ich natürlich nicht.
Von den Häftlingen sah ich im Juli 1944 nur einige Dutzend in Sträflingskleidung beim Ausbau der Zufahrt zur Ziegelei. Dieses Gebäude befand sich auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Die Bilder von der Villa, den Wachposten und von den Gefangenen haben sich tief in mein Gedächtnis eingegraben. Erst 1999 erfuhr ich durch die Veröffentlichung von Hermann Kuhn: „Stutthof“, was sich in diesem Konzentrationslager wirklich ereignet hatte. Der in diesem Buch abgebildete Plan des Lagers bestätigte die Genauigkeit meiner bildlichen Erinnerung. Diese habe ich dann im Juli 2003 bei einem Besuch in dem heutigen Museum Stutthof aufgefrischt. 14.07.2003 Ehemalige Villa des Kommandanten
Die letzten SS-Bewacher flohen am 30.04.1945. Bis zum Eintreffen der Sowjets hatte die Wehrmacht das Lager übernommen. Es gab dort noch über 100 Häftlinge und mehr als 10.000 evakuierte Zivilpersonen, Zwangsarbeiter und Kriegsgefangene. Am 09.05.1945 marschierte eine „Divisionsabteilung des Obersten Semion Cyplienkow von der 48. Armee der 3. Belourussischen Front unter Führung des Leutnants Sascha Jegorow vom 3. Bataillon des 717. Regiments in das Lagergebiet ein“.
’’’Literatur’’’
KUHN, Hermann: [Hrsg] Übers. Von Leon LENDZION Stutthof: Ein Konzentrationslager vor den Toren Danzigs. Mit einem historischen Abriß von Janina GRABOWSKA und Erinnerungen von Ryszard DUDZIK... Bremen: Ed. Temmen 1995, 195 S., 5 Planzchg., 41 Abb, Lit. S. 199 ISBN: 3-86108-267-5 ’’’Copyright’’’
Für Angaben, die aus diesem Buch zitiert wurden, hat das Muzeum Stutthof (Pani Marcin Owsinski) am 24.06.2005 die Zustimmung zur Veröffentlichung erteilt.
Museum Stutthof
Das "Muzeum Stutthof" in 82-110 Sztutowo wurde vom Präsidium des Wojwodschafts-Rates in Danzig am 12.03.1962 beschlossen. Es ist ein Ort der Ehrung und des Gedenkens. Am 12.05.1968 wurde auf dem Gelände das Denkmal des Kampfes und des Martyriums, das aus zwei großen Blöcken besteht, eingeweiht. Die Leidensgeschichte der Häftlinge ist auf einer 48 Meter langen und 3,5 Meter hohen Wand dargestellt.
Die Archivsammlung besteht aus 80.000 Dokumenten, 50.000 Mikrofilmbildern und etwa 1.000 Fotos. Die Bibliothek enthält über 80.000 Bände. Besonders wichtig sind Gegenstände der ehemaligen Häftlinge und die Berichte und Erinnerungen von Überlebenden sowie die ständigen und periodischen Ausstellungen. In einem Kinosaal werden verschiedene Filme vorgeführt. Für die Besichtigung sollte man mindestens zwei Stunden einplanen. http://www.stutthof.pl