Computergenealogie/2007/09: Unterschied zwischen den Versionen

aus GenWiki, dem genealogischen Lexikon zum Mitmachen.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
K (Petition "Kriegsgräberfürsorge: Militärische Sammelstücke")
K (4. Detmolder Sommergespräch – Genealogie für die Ewigkeit?)
Zeile 7: Zeile 7:
== Wissen ==
== Wissen ==


===4. Detmolder Sommergespräch – Genealogie für die Ewigkeit?===
Am 8. August 2007 fand in Detmold im Landesarchiv NRW Staats- und Personenstandsarchiv das "4. Detmolder Sommergespräch" statt. Die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung stand unter dem Thema: "Genealogie für die Ewigkeit? – Familienforschung, Geschichtswissenschaft und Archiv gemeinsam im digitalen Zeitalter".
Der Reiz des Detmolder Sommergesprächs liegt in der Heterogenität der Teilnehmer: Einerseits sind Archivare und Wissenschaftler vertreten, andererseits auch interessierte Familienforscher. Die Vielzahl interessanter Vorträge rechtfertigt eine Zusammenfassung an dieser Stelle:
In ihrer Begrüßung hob Frau Prof. Dr. Jutta Prieur-Pohl, ltd. Staatsarchivdirektorin des Staats- und Personenstandsarchivs Detmold, die neue Rolle der Genealogen hervor: "Genealogen sind Kunden, Schriftgutproduzenten und Kooperationspartner der Archive".
Das Programm der Veranstaltung hatte Frau Dr. Bettina Joergens vom Staats- und Personenstandsarchiv Detmold zusammengestellt.
Der erste Block wurde von Dr. Johannes Kistenich vom Staats- und Personenstandsarchiv Detmold moderiert und stand unter dem Thema: "Archivwürdigkeit und Archivfähigkeit genealogischer Sammlungen". Dr. Kistenich erläuterte die unabdingbaren Kriterien für die Aufnahme von Schriftgut ins Archiv, nämlich "das Nadelöhr der Archivwürdigkeit und Archivfähigkeit". Die Archivwürdigkeit behördlichen Schriftguts habe in NRW klare politische Vorgaben erhalten, die 1%-Quote laut Kabinettbeschluß in NRW. Zur Archivfähigkeit genealogischer Daten sei eine Definition der Schnittstelle für die Übernahme genealogischer Daten erforderlich. Nebenbei bemerkte er, dass das ausgehende 20. Jahrhundert wegen Dokumentenmangels als "finsteres Kapitel" nach dem Mittelalter angesehen würde.
Dr. Hermann Niebuhr vom Staats- und Personenstandsarchiv Detmold rief in seinem Vortrag "Archivwürdigkeit genealogischer Sammlungen" dazu auf, den Archiven Materialien und Forschungsergebnisse zur Verfügung zu stellen. Neben dem Anbieterwillen und der Benutzbarkeit (ggf. durch Festlegung von Regeln zur Freigabe) seien die Nachprüfbarkeit (Quellenangaben) und der Bezug zur Region wichtige Voraussetzungen zur Erfüllung der Forderung nach Archivwürdigkeit.
Dr. Wolfgang Kahnert, Leiter des Technischen Zentrums, LAV NRW, Münster, forderte in seinem Vortrag "Digitaler Stammbaum – für die Ewigkeit? – Technische Aspekte der Langzeitarchivierung", dass Daten in nutzbarer Form vorliegen müssen. Er zitierte den pointierten Satz "Digital documents last forever – or five years, which ever comes first" (Rothenberg, 1999).
Die Langzeitarchivierung digitaler Daten erfordere spezielle Maßnahmen der "Lebensverlängerung". Um physische Defekte bei bestimmten Datenträgern zu vermeiden, sei die Speicherung auf Festplatten empfohlen. Zudem empfahl er einen Austausch des Speichermediums nach ca. 5 Jahren, neue Festplatten sollten hingegen eine Woche "Testbetrieb" erfolgreich bestehen. Selbstverständlich sollte eine Speicherung auf mindestens zwei Medien vorhanden sein.
Dateiformate sollten nicht proprietär sein. Zu empfehlen sei für Bilder TIFF und JPEG2000 (ISO 15444), ferner PDF-A (ISO 19005-1:2005), XML, CSV, ASCII- bzw. UTF-8-Kodierung. Daten sollten mit Metadaten versehen sein, man sollte sich hierzu die Frage stellen: "Kann ein Unbeteiligter meine Daten richtig interpretieren?".
Grundsätzlich sei erforderlich:
* Regelmäßiges Umkopieren
* Rechtzeitiger Wechsel (Migration), aber kein "early adopter" sein
* Regelmäßige Prüfungen auf Nutzbarkeit
* Nutzung offener bzw. genormter Standards
* Frühe Abstimmung mit dem Archiv
Weiterführendes unter http://www.langzeitarchivierung.de.
Dr. Günter Junkers, Leverkusen, WGfF und Verein für Computergenealogie, stellte in seinem Vortrag "Genealogieprogramme und Verkartungsprojekte – ein systematischer Überblick" Genealogie-Programme vor, die "Ortsfamilienbuch-tauglich" sind, die also Paten und Zeugen erfassen und Ortsfamilienbücher ausgeben können. Seine Liste umfasste:
* Pro-Gen V.3.0b von J. Mulderij
* GES-2000 von Genealogie-EDV-Service
* Gen-Plus V13 von Gisbert Berwe
* GF-Ahnen V.7.0 von Werner Bub
* PC-Ahnen 2006 von Günther Schwärzer
* Omega V.5 von Boris Neubert
* Ahnenforscher V.5.1.14 von Remo Schlauri
* Ortsfamilienbuch V.540 Diedrich Hesmer
* Ahnenwin V.4.0 von Heribert Reitmeier
Dr. Junkers verwies auf die Online-Ortsfamilienbücher: http://www.ortsfamilienbuecher.de.
Derzeit sind ca. 130 Ortsfamilienbücher mit 1,7 Mio. Datensätzen online recherchierbar (bislang rund 17 Mio. Zugriffe). Es entstehen keine Kosten für den Bearbeiter, dieser übergibt lediglich die GEDCOM-Datei an den Verein für Computergenealogie.
PD Dr. Michaela Hohkamp, FU Berlin, und Astrid Reinecke, Universität Göttingen, stellten in ihrem Vortrag "Die Tante: eine Beziehung im Familien- und im Datennetz" ihre Forschungen an Verwandtschaftsnetzen vor. Mit dem Programm PAJEK werden Netze analysiert und besondere Strukturen in großen Netzwerken extrahiert.
Ein Schwerpunkt in den Aussagen der beiden Referentinnen lag in der Betonung der Patrilinearität in historischer Zeit einerseits, andererseits im Bedeutungswandel der Verwandtschaft, dem Wandel von der ursprünglich sozialen Verwandtschaft hin zur biologischen Verwandtschaft im 19. Jahrhundert.
Nach dem Mittagessen und einer Führung durch das Archiv stand der Themenblock "Sammeln, Digitalisieren und Archivieren: Kooperation von Genealogen und Archiven" an, der von Frau Dr. Joergens moderiert wurde. Sie stellte die Frage: "Wie können Forscher und Archive kooperieren?".
Rudolf Voss, Die Maus – Gesellschaft für Familienforschung in Bremen e.V., stellte die als vorbildlich zu bezeichnende Zusammenarbeit der Bremer Gesellschaft "Die Maus" mit dem Staatsarchiv Bremen vor. Durch die jahrzehntelange Zusammenarbeit der Maus mit dem Staatsarchiv bringt die Maus dem Staatsarchiv ca. ein Drittel der Besucher. Die Zustände für Genealogen sind geradezu paradiesisch: Das Staatsarchiv verfügt über sämtliche Kirchenbücher seines Zuständigkeitsbereichs, die Maus über Kopien dieser Kirchenbücher. Die Maus sorgt für eine Erschließung dieser für den Familienforscher so wichtigen Quellen durch Erstellung von Registern. Die Anfragenbearbeitung wird gemeinsam von der Maus und dem Staatsarchiv bewältigt.
Unter dem Titel "Friendraising im Kirchenarchiv" stellte Frau Dr. Bettina Wischhöfer, Leiterin des Landeskirchlichen Archivs in Kassel ihr Konzept von Aufbau und Pflege langfristiger Beziehungen zu Förderern vor. Sie erläuterte die Verzeichnisarbeit durch ehrenamtliche Mitglieder bei der Erschließung von Pfarrarchiven. Frau Dr. Wischhöfer erwähnte die Zusammenarbeit des Landeskirchlichen Archivs mit der Archivschule Marburg sowie zwei weitere Projekte des Landeskirchlichen Archivs: "Erschließung und Digitalisierung der Fotosammlung kirchlicher Gebäude" (mit 200 Std. ehrenamtlicher Arbeit) sowie "Erschließung und Digitalisierung mittelalterlicher Einbandfragmente" mit der Uni-Bibliothek Kassel. Frau Dr. Prieur-Pohl mahnte in einem Diskussionsbeitrag im Anschluss an diesen Vortrag, dass ehrenamtliche Arbeit in Archiven nicht die bezahlte Arbeit der Fachkräfte verdrängen dürfe.
Frau Dr. Wischhöfer stellte dann noch in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende des Verbandes kirchlicher Archive das projektierte Kirchenbuchportal vor.
Alles in allem war das 4. Detmolder Sommergespräch eine spannende Veranstaltung. Den Autor beeindrucken einerseits die Erkenntnisse zu konkreten Forschungsmöglichkeiten wie dem Programm PAJEK, andererseits die vielbeschworene Kooperation von Forschern und Archiven. Dass letzterer Punkt verschiedene Sichtweisen gestattet, zeigen die doch sehr unterschiedlichen Ausprägungen von "Kooperationen" in Bremen und Kassel. (Mario Arend)


== Vereine ==
== Vereine ==

Version vom 3. September 2007, 10:31 Uhr

Internet

Software

Wissen

4. Detmolder Sommergespräch – Genealogie für die Ewigkeit?

Am 8. August 2007 fand in Detmold im Landesarchiv NRW Staats- und Personenstandsarchiv das "4. Detmolder Sommergespräch" statt. Die Vortrags- und Diskussionsveranstaltung stand unter dem Thema: "Genealogie für die Ewigkeit? – Familienforschung, Geschichtswissenschaft und Archiv gemeinsam im digitalen Zeitalter".

Der Reiz des Detmolder Sommergesprächs liegt in der Heterogenität der Teilnehmer: Einerseits sind Archivare und Wissenschaftler vertreten, andererseits auch interessierte Familienforscher. Die Vielzahl interessanter Vorträge rechtfertigt eine Zusammenfassung an dieser Stelle:

In ihrer Begrüßung hob Frau Prof. Dr. Jutta Prieur-Pohl, ltd. Staatsarchivdirektorin des Staats- und Personenstandsarchivs Detmold, die neue Rolle der Genealogen hervor: "Genealogen sind Kunden, Schriftgutproduzenten und Kooperationspartner der Archive".

Das Programm der Veranstaltung hatte Frau Dr. Bettina Joergens vom Staats- und Personenstandsarchiv Detmold zusammengestellt.

Der erste Block wurde von Dr. Johannes Kistenich vom Staats- und Personenstandsarchiv Detmold moderiert und stand unter dem Thema: "Archivwürdigkeit und Archivfähigkeit genealogischer Sammlungen". Dr. Kistenich erläuterte die unabdingbaren Kriterien für die Aufnahme von Schriftgut ins Archiv, nämlich "das Nadelöhr der Archivwürdigkeit und Archivfähigkeit". Die Archivwürdigkeit behördlichen Schriftguts habe in NRW klare politische Vorgaben erhalten, die 1%-Quote laut Kabinettbeschluß in NRW. Zur Archivfähigkeit genealogischer Daten sei eine Definition der Schnittstelle für die Übernahme genealogischer Daten erforderlich. Nebenbei bemerkte er, dass das ausgehende 20. Jahrhundert wegen Dokumentenmangels als "finsteres Kapitel" nach dem Mittelalter angesehen würde.

Dr. Hermann Niebuhr vom Staats- und Personenstandsarchiv Detmold rief in seinem Vortrag "Archivwürdigkeit genealogischer Sammlungen" dazu auf, den Archiven Materialien und Forschungsergebnisse zur Verfügung zu stellen. Neben dem Anbieterwillen und der Benutzbarkeit (ggf. durch Festlegung von Regeln zur Freigabe) seien die Nachprüfbarkeit (Quellenangaben) und der Bezug zur Region wichtige Voraussetzungen zur Erfüllung der Forderung nach Archivwürdigkeit.

Dr. Wolfgang Kahnert, Leiter des Technischen Zentrums, LAV NRW, Münster, forderte in seinem Vortrag "Digitaler Stammbaum – für die Ewigkeit? – Technische Aspekte der Langzeitarchivierung", dass Daten in nutzbarer Form vorliegen müssen. Er zitierte den pointierten Satz "Digital documents last forever – or five years, which ever comes first" (Rothenberg, 1999).

Die Langzeitarchivierung digitaler Daten erfordere spezielle Maßnahmen der "Lebensverlängerung". Um physische Defekte bei bestimmten Datenträgern zu vermeiden, sei die Speicherung auf Festplatten empfohlen. Zudem empfahl er einen Austausch des Speichermediums nach ca. 5 Jahren, neue Festplatten sollten hingegen eine Woche "Testbetrieb" erfolgreich bestehen. Selbstverständlich sollte eine Speicherung auf mindestens zwei Medien vorhanden sein.

Dateiformate sollten nicht proprietär sein. Zu empfehlen sei für Bilder TIFF und JPEG2000 (ISO 15444), ferner PDF-A (ISO 19005-1:2005), XML, CSV, ASCII- bzw. UTF-8-Kodierung. Daten sollten mit Metadaten versehen sein, man sollte sich hierzu die Frage stellen: "Kann ein Unbeteiligter meine Daten richtig interpretieren?".

Grundsätzlich sei erforderlich:

  • Regelmäßiges Umkopieren
  • Rechtzeitiger Wechsel (Migration), aber kein "early adopter" sein
  • Regelmäßige Prüfungen auf Nutzbarkeit
  • Nutzung offener bzw. genormter Standards
  • Frühe Abstimmung mit dem Archiv

Weiterführendes unter http://www.langzeitarchivierung.de.

Dr. Günter Junkers, Leverkusen, WGfF und Verein für Computergenealogie, stellte in seinem Vortrag "Genealogieprogramme und Verkartungsprojekte – ein systematischer Überblick" Genealogie-Programme vor, die "Ortsfamilienbuch-tauglich" sind, die also Paten und Zeugen erfassen und Ortsfamilienbücher ausgeben können. Seine Liste umfasste:

  • Pro-Gen V.3.0b von J. Mulderij
  • GES-2000 von Genealogie-EDV-Service
  • Gen-Plus V13 von Gisbert Berwe
  • GF-Ahnen V.7.0 von Werner Bub
  • PC-Ahnen 2006 von Günther Schwärzer
  • Omega V.5 von Boris Neubert
  • Ahnenforscher V.5.1.14 von Remo Schlauri
  • Ortsfamilienbuch V.540 Diedrich Hesmer
  • Ahnenwin V.4.0 von Heribert Reitmeier

Dr. Junkers verwies auf die Online-Ortsfamilienbücher: http://www.ortsfamilienbuecher.de. Derzeit sind ca. 130 Ortsfamilienbücher mit 1,7 Mio. Datensätzen online recherchierbar (bislang rund 17 Mio. Zugriffe). Es entstehen keine Kosten für den Bearbeiter, dieser übergibt lediglich die GEDCOM-Datei an den Verein für Computergenealogie.

PD Dr. Michaela Hohkamp, FU Berlin, und Astrid Reinecke, Universität Göttingen, stellten in ihrem Vortrag "Die Tante: eine Beziehung im Familien- und im Datennetz" ihre Forschungen an Verwandtschaftsnetzen vor. Mit dem Programm PAJEK werden Netze analysiert und besondere Strukturen in großen Netzwerken extrahiert.

Ein Schwerpunkt in den Aussagen der beiden Referentinnen lag in der Betonung der Patrilinearität in historischer Zeit einerseits, andererseits im Bedeutungswandel der Verwandtschaft, dem Wandel von der ursprünglich sozialen Verwandtschaft hin zur biologischen Verwandtschaft im 19. Jahrhundert.

Nach dem Mittagessen und einer Führung durch das Archiv stand der Themenblock "Sammeln, Digitalisieren und Archivieren: Kooperation von Genealogen und Archiven" an, der von Frau Dr. Joergens moderiert wurde. Sie stellte die Frage: "Wie können Forscher und Archive kooperieren?".

Rudolf Voss, Die Maus – Gesellschaft für Familienforschung in Bremen e.V., stellte die als vorbildlich zu bezeichnende Zusammenarbeit der Bremer Gesellschaft "Die Maus" mit dem Staatsarchiv Bremen vor. Durch die jahrzehntelange Zusammenarbeit der Maus mit dem Staatsarchiv bringt die Maus dem Staatsarchiv ca. ein Drittel der Besucher. Die Zustände für Genealogen sind geradezu paradiesisch: Das Staatsarchiv verfügt über sämtliche Kirchenbücher seines Zuständigkeitsbereichs, die Maus über Kopien dieser Kirchenbücher. Die Maus sorgt für eine Erschließung dieser für den Familienforscher so wichtigen Quellen durch Erstellung von Registern. Die Anfragenbearbeitung wird gemeinsam von der Maus und dem Staatsarchiv bewältigt.

Unter dem Titel "Friendraising im Kirchenarchiv" stellte Frau Dr. Bettina Wischhöfer, Leiterin des Landeskirchlichen Archivs in Kassel ihr Konzept von Aufbau und Pflege langfristiger Beziehungen zu Förderern vor. Sie erläuterte die Verzeichnisarbeit durch ehrenamtliche Mitglieder bei der Erschließung von Pfarrarchiven. Frau Dr. Wischhöfer erwähnte die Zusammenarbeit des Landeskirchlichen Archivs mit der Archivschule Marburg sowie zwei weitere Projekte des Landeskirchlichen Archivs: "Erschließung und Digitalisierung der Fotosammlung kirchlicher Gebäude" (mit 200 Std. ehrenamtlicher Arbeit) sowie "Erschließung und Digitalisierung mittelalterlicher Einbandfragmente" mit der Uni-Bibliothek Kassel. Frau Dr. Prieur-Pohl mahnte in einem Diskussionsbeitrag im Anschluss an diesen Vortrag, dass ehrenamtliche Arbeit in Archiven nicht die bezahlte Arbeit der Fachkräfte verdrängen dürfe.

Frau Dr. Wischhöfer stellte dann noch in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende des Verbandes kirchlicher Archive das projektierte Kirchenbuchportal vor.

Alles in allem war das 4. Detmolder Sommergespräch eine spannende Veranstaltung. Den Autor beeindrucken einerseits die Erkenntnisse zu konkreten Forschungsmöglichkeiten wie dem Programm PAJEK, andererseits die vielbeschworene Kooperation von Forschern und Archiven. Dass letzterer Punkt verschiedene Sichtweisen gestattet, zeigen die doch sehr unterschiedlichen Ausprägungen von "Kooperationen" in Bremen und Kassel. (Mario Arend)

Vereine

Medien

Kaleidoskop

Petition "Kriegsgräberfürsorge: Militärische Sammelstücke"

Am 25.06.2007 wurde eine Petition an den Deutschen Bundestag zum Verbot der Suche und des Handels mit Erkennungsmarken und militärischen Überresten aus beiden Weltkriegen gerichtet. Der Deutsche Bundestag soll außerdem eine Empfehlung an die Bundesregierung aussprechen, den internationalen Handel mit Erkennungsmarken und militärischen Überresten aus den beiden Weltkriegen zu verbieten und als völkerrechtswidrig zu verurteilen.

Hintergrund ist die in letzter Zeit zunehmende Leichenfledderei von Gräbern gefallener Soldaten sowohl in Deutschland wie auch im Ausland. Nach dem Raub der Erkennungsmarken ist keine Identifizierung der Toten mehr möglich.

Ein ausführlicher Bericht über den Handel mit Erkennungsmarken gefallener und oft noch vermisster deutscher Soldaten bei Ebay und anderen Auktionshäusern kann auf http://www.vermisst-gefallen.net/magazin/ekm1.pdf nachgelesen werden.

Die Petition "Kriegsgräberfürsorge: Militärische Sammelstücke" kann auf der Webseite http://itc.napier.ac.uk/e-Petition/bundestag/view_petition.asp?PetitionID=496 nachgelesen und Online bis zum 26.09.2007 unterzeichnet werden. Bisher wurde die Petition von 700 Personen unterzeichnet (Stand: 26.8.2007). (Siegfried Mühle)


Termine