Hagelgans (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen

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Das obere linke Zeichen ist eindeutig eine sogenannte "Marke" des Butzbacher Heintz Hagelgans auf der Stadtrechnung von 1469.
Das obere linke Zeichen ist eindeutig eine sogenannte "Marke" des Butzbacher Heintz Hagelgans auf der Stadtrechnung von 1469.

Version vom 1. September 2007, 20:47 Uhr

D i e H a g e l g a n s (z)

Herkunft und Bedeutung

Die Hagelgans stammen ab von ihrem Stammvater Henne Hagelgans (Hailgons), geboren um 1380 (vielleicht in Liegnitz,Schlesien),der in Butzbach/Hessen mehrfach nach 1422 erwähnt ist.Er hat nachgewiesener Maßen nicht nur in Butzbach bis 1476 Nachkommen, vor allem den späteren Butzbacher Bürgermeister Heintz Halganns, über den ein gesonderter Bericht vorliegt und der die Hagelgans-Hausmarke (Wappen) überliefert bzw. erstellt hat Er hatte auch in Grünberg/Hessen, etwa 25 km von Butzbach entfernt, Nachkommen bis 1655 Ein Enkel des Stammvaters Henne mit unbekanntem Vornamen, um 1460 in Butzbach geboren, kam um 1495 nach Oberaula/Hausen in Hessen (s. Abschnitt 1. Oberaulaer Hagelgans).

Varianten des Namens

Hagelgans, Hagelganz, Hagelhans, Hagel, Hagelhanc, Gagelganz, Hagelgantz, in den USA meist Hagelgans, aber auch Hagelganz und Hagelgantz auch Haglegans,Hoglegons, dort selten Hagalegons und Hoglegaunce. Die in den USA sehr zahlreichen Hazelgrove kommen aus England und haben mit den deutschen Hagelgans ahnenmäßig nichts zu tun.Die Hehlgans-Schreibweise geht auf die Nachkommen des 1.Oberaulaer Hagelgans zurück, die sich von Oberaula aus in mehrere Familienzweige geteilt haben und vor allem im Oberaulaer Bereich bis zur Gegenwart vorkommen. (Etwa 40 Hehlgans zur Zeit weltweit, davon fast alle in Hessen und besonders in der Region um Oberaula.)

Geographische Verteilung

Absolute Namensverteilung Hagelgans.png

Alle lebenden Hagelgans(z) stammen ab vom Stammvater Henne, der seit 1422 in Butzbach lebte. Auch die Russland-Deutschen Hagelgans, von denen Horst Breitbart mehrere Linien gefunden hat, gehören zu den Nachkommen des Stammvaters Henne. Die Russland-Deutschen Hagelgans gehen zurück auf den Aussiedler Johannes Hagelgans aus Oberau bei Büdingen in Hessen, der dort 1714 geboren ist und 1767 mit seinem Sohn Adam nach Russland, nach Kutter im Wolgagebiet ausgesiedelt ist.

Als im März 1892 zwei Familien Hagelgans aus Kutter nach Podsosnowo im Altaigebiet übersiedelten, lebten in Kutter 1895 (laut noch vorhandener Häuser-Karte von Gottlieb Reifschneider) noch fünf Familien Hagelgans in sieben Haushaltungen ( 2 Familien Hagelgans mit Vater und Sohn). Von diesen 1895 in Kutter ansässigen Familien Hagelgans übersiedelten zwei Hagelgans-Familien um 1900 nach Bettinger, das nordöstlich von Saratow direkt am östlichen Ufer der Wolga liegt, eine Familie 1905 in die USA nach Portland/Oregon, eine Familie um 1900 nach Neu-Kolonie (auch Neudorf genannt) bei Krasnyj Jar direkt an der Wolga gelegen und schließlich wurden zwei Hagelgans-Familie 1941 nach Krasnoyarski vertrieben (1941 sind alle Deutschen aus dem Wolgagebiet ausgewiesen worden, auch mit ihnen alle Hagelgans aus Kutter, auch die, die eventuell noch nach 1895 in Kutter gelebt haben aber über deren Verbleib nichts bekannt ist.)

Die aus Russland und ursprünglich aus Kutter stammenden Hagelganz haben wegen sowjetrussischer Einflussnahme die Schreibweise von Hagelgans in Hagelganz geändert. Sie gehören zur Podsosnowoer Linie und sind von Horst Breitbart in die Ahnenliste eingearbeitet. Einzelne Hagelgans-Familien schrieben sich ebenso unter sowjetrussischer Einflussnahme auch Gagelgans oder Hagelhans oder Hagelhanc oder einfach Hagel. Auch diese hat Horst Breitbart in seiner Ahnenliste, die auch in GedBas eingespielt wurde, erfasst.Die Hehlgans, die bis in die Gegenwart in mehreren Familienzweigen meist im Raum Oberaula leben, etwa z.Zt.(2007) 40 im Mannesstamm, sind allesamt Nachkommen des 1.Oberaulaer Hagelgans. (Dazu mehr im Artikel unten über den 1.Oberaulaer Hagelgans)

Die aus Deutschland meist aus Eisenach stammenden Hagelganz (also mit Z am Ende geschrieben) haben willkürlich und zu verschiedenen Zeiten die Schreibweise geändert. Sie lassen sich aber mit den deutschen Hagelgans ahnenmäßig verbinden. Die sehr zahlreichen Hagelgans und Hagelganz vor allem in den USA, in Kanada und in Argentinien stammen zum größten Teil aus Obersuhl und zum geringeren aus Wichmannshausen, aus Eisenach/Thür. und Halle/Sachsen sowie aus dem Wolgagebiet in Russland. Diese und vor allem die in den USA lebenden Hagelgans(z) bzw.Haglegans hat Horst Breitbart alle über ihre einst von Deutschland aus ausgewanderten Vorfahren mit dem deutschen Hagelgans (z) verbunden. Dabei handelt es sich um Wilhelm (1830) aus Wichmannshausen, Heinrich (6.3.1876) aus Kutter, (Heinrich (1880) aus Kutter (Wolgagebiet),Heinrich 1881 aus Kutter, Christian (1845) aus Eisenach(Halle), Klaus(1939)aus Eisenach und die Obersuhler Caspar (1814), Johann Heinrich (1810), Heinrich (1811),Johannes (1819),Heinrich (1819),Johannes (1820), Caspar (1830),Luise (1834), Nikolas (1830), John (1836)und den Caspar((1827).Diese v i e r z e h n Hagelgans und möglicherweise noch andere haben etwa 300 Hagelgans(z)in den USA als Nachkommen. Dazu gibt die Gedcom-Datei (www.gedbas.genealogy.net)bestens Auskunft. In England (Hampshire) lebte zwischen 1851 und 1901 die Familie Frederick Hagelgans mit ihren Söhnen James, Frank und Thomas und der Tochter Elisabeth, alle um 1860/70 geboren.Diese Familie des Frederick stammt vermutlich aus Deutschland.Über deren weiteres Schicksal ist nichts bekannt.

Die in Deutschland lebenden Hagelgans kommen alle aus Obersuhl/Hessen im Kreis Hersfeld-Rotenburg. Der erste Obersuhler Hagelgans war der dortige Pfarrer Konrad d.J., der um 1588 in Obersuhl geheiratet hat und nicht nur zahlreiche bis in die Gegenwart reichende Hagelgans-Nachkommen sondern auch etliche Hagelgans-Sippen hervorgebracht hat.

Nicht unerwähnt bleiben soll für die Obersuhler Hagelgans, dass sie vier Bürgermeister stellten: den Hermann um 1635, den Christian Lorenz um 1765, den Konrad III. um 1880 und den Heinrich von 1921-1925

Anmerkung zur Namensbedeutung: Die deutschen Zunamen sind mit den Städtegründungen entstanden, meist dort im 13.und 14.Jahrhundert, in den Dörfern später, meist im 15. Jahrhundert.

Bedeutung des Namen

Für die Bedeutung des Namens Hagelgans, der mit großer Wahrscheinlichkeit im 14.Jahrhundert (in Liegnitz einst Niederschlesien jetzt Polen) entstanden ist, bieten die Namenskundler Paul Cascorbi (1933), Horst Naumann (1993), auch die Brüder Grimm (1869 Leipzig) verschiedene Erklärungen an. Für alle Namenskundler ist der Hagelgans-Name eine Anlehnung an Vögel wie Schneegans, Wasserhuhn (Blässhuhn), Birkhuhn und Haselhuhn, wobei für viele Forscher das Wasserhuhn (lateinisch: fulica), auch Haargans genannt, die zutreffendste Vogelart ist. Gemeint ist damit, dass es in der Nähe einer Haargans-Population Haus und Hof einer bestimmten Familie gab, der man darum den Zunamen Hälgans bzw.Hagelgans beilegte, also gewissermaßen "Haus zur Hagelgans".

Das Wasserhuhn bzw. die Haargans ist ein kleines, 43 Zentimeter großes einheimisches Rallenhuhn, das an das Leben im Wasser angepasst ist aber auch auf wassernahen Wiesen grast und sich im Winter zu Tausenden auf und an Teichen versammelt. Für die Wasserhuhn bzw Haargans-Version spricht auch der Name Fulicanus und auch Hälgans für viele Hagelgans des 16.Jahrhunderts.

Anmerkung: Bei der Namenserklärung für den Hof "Hählgans" bei Bad Hersfeld meint Dr.Wilhelm Schoof,Bad Hersfeld in "Mein Heimatland" Oktober 1936,dass der ursprüngliche Name Algans bzw.Malgans eine Flurbezeichnung war und der Gleichklang mit dem Namen der Gans die Veranlassung zur volksetymologischen Umdeutung des ersten Bestandteiles des ursprümglichem Namens gab.So wurde mit der Zeit ein Begriff in das Bestimmungswort eingedeutet, der mit dem Namen des Tieres in irgendeinem äußeren Zusammenhang stand.Ob sich diese Erklärung für den Hof "Hailgans" auf den Familiennamen Hagelgans (in allen Formen seiner Schreibweise)übertragen und anwenden lässt, will Horst Breitbart nicht beurteilen, wenn auch diese "Übertragung" ihm möglich erscheint.

In den ersten Generationen Hagelgans tauchen sehr viele Akademiker: Professoren, Schriftsteller, Historiker, Juristen und darunter auch viele Pfarrer und Lehrer auf. Der berühmteste Hagelgans ist wohl der Kunst- und Porträtmaler Michael Christoph Emanuel Hagelgans, der 1761 von der österreichischen Kaiserin Maria Theresia zum Hofkammer-Maler in Wien ernannt worden ist und von dem noch zahlreiche Gemälde erhalten sind. Auch die Freundschaft eines Eisenacher Hagelgans (so wird unter den noch lebenden Eisenacher Hagelganz erzählt, ist aber sicherlich mit vielen Fragezeichen zu versehen) mit einem Johan Sebastian Bach-Verwandten soll in diesem Zusammenhang genannt werden.

Zu den Wesensmerkmalen der Hagelgans(z) - soweit man das überhaupt von Ahnen sagen kann - zählt Horst Breitbart bei allen Vorbehalten und Ausnahmen auf:

1. Sie sind erblich bedingt nicht nur " bodenständige" Menschen mit einem "gesunden Menschenverstand" sondern auch mit großer Intelligenz begabt, die sich unter finanziellen und bildungsbereiten Bedingungen sowie unter der Voraussetzung ortsnaher Ausbildungsstätten bei vielen Hagelgans-Familien in akademischen Berufen manifestierte. Die vielen Handwerker unter den Hagelgans sprechen überhaupt nicht dagegen, denn diese konnten aus den erwähnten und also nachvollziehbaren Gründen die Intelligenz ihrer Kinder nicht fördern.

2. Sie haben wegen ihrer Aufrichtigkeit, ihrer Charakterstärke und auch wegen des daraus sich ergebenen Ansehens Veranwortung für andere gern übernommen. Das zeigte und zeigt sich in den öffentlichen und offiziellen Ämtern und Funktionen in den jeweiligen Lebensbereichen ihrer Zeit.

3. Ihre Geradlinigkeit konnte viele unter ihnen zu lebenslangen festen und unumstößlichen Überzeugungen von geistigen und geistlichen Werten bringen, für die sie auch unter fast allen Umständen eintraten.

4. Eine künstlerische Begabung des Malens in vielfacher Form findet sich bei vielen von ihnen. Zu denken ist nicht nur an den erwähnten Hofmaler Michael C. E. sondern auch an die zahlreichen Hobbymaler z.B. unter den Wolga-Deutschen Hagelgans .Ein anderes angeborenes künstlerisches Talent ist ihre Musikalität, die sich bis in die Gegenwart in hervorragenden Gesangsstimmen, in Chorleitungen und im gekonnten Spielen vielfacher Musikinstrumente zeigt.Gerade die Nachkommen des in Kutter um 1878 geborenen und 1906 in die USA ausgewanderten Heinrich Hagelgans sind in großer Zahl nicht nur sehr musikalisch sondern zum großen Teil auch Berufsmusiker.

5. In äußerer Gestalt herrschen bei den Männern untersetzte und starke Hagelgans vor.

Interessant wäre zu erfahren, ob und wie die USA-Hagelgans(z) sich in den genannten Wesensmerkmalen wiederfinden können.

Bekannte Namensträger

Zum Stammvater Henne Hagelgans(oder ähnl.Schreibweise) vgl. "Die Liegnitzer Hagelgans" wie auch zu dessen Sohn Heintz vgl."Hagelgans Heintz, der Bürgermeister" (von Butzbach) siehe Internet Ancetry.com Family Tree Hagelgans. Michael Christoph Emanuel Hagelgans, Kunst- und Porträtmaler, wurde 1761 von der österreichischen Kaiserin Maria Theresia zum Hofkammer-Maler in Wien ernannt. Zu ihm mehr in Ancestry.com Family Tree Hagelgans. Die Autoren zahlreicher Bücher und Schriften Johann Heinrich Hagelgans, 1606 - 1653, u.a. Professor der Geschichte und Dichtkunst in Coburg und Stifter eines Stipendiums für Studenten in Jena mit 154.- Mark jährlich, das 3 Jahre in Anspruch genommen werden konnte. Weiterhin Johann Georg Hagelgans, 1685 - 1753, der Erforscher von Uni-Siegeln auf 39 Folioseiten mit 164 Holzschnittabbildungen der Siegel (1737) (vgl. "Das akedemische Deutschland" Band I 1930 Aufsatz Seite 719 "Von den akad. Hoheitszeichen und ihren Trägern" und Autor von 10 Büchern verschiedenster Bereiche, in Frankfurt herausgegeben zwischen 1711 und 1752. Auch viele Hagelgans Pfarrer, den Russlanddeutschen Heinrich Hagelgans (*im 1878) und auch die Amalia Hagelgans (*1899) findet man in Ancestry.Com Family Tree Hagelgans.

Sonstige Personen

Der 1. Oberaulaer Hagelgans

Der mit Vornamen unbekannte Oberaulaer Hagelgans (bzw. Hailgans, Heilgans, Hehlgans Halgans oder auch latinisiert Fulicanus), geboren um 1460 in Butzbach als Sohn des dortigen für 1469 genannten Bürgermeisters Heintz Halganns, lebte quellenmäßig belegt seit etwa 1495 in Oberaula/Hausen und starb dort nach 1526.

Dass dieser Oberaulaer Hagelgans tatsächlich der Sohn des Butzbachers Heintz ist, lässt sich mit der Schreibweise des Namens bestätigen. Die Oberaulaer Hagelgans Nachkommen der 1.und 2.Generation sind in allen Quellen nie mit der Vorsilbe „Hagel“ benannt worden sondern immer nur mit „Heil“ bzw. „Hehl“ oder „Hail“ oder „Hal“, also in fast gleicher Schreibweise wie der des Heintz Halganns aus Butzbach. Die Schlusssilben waren auch schon im 15.und 16.Jahrhundert und bis in die Gegenwart immer „Gans“

Nachdem Freiherr Hermann von Dörnberg (1495 bis 1529), der ab 1522 Herr und Besitzer von Ort und Schloss Hausen und somit auch Patron u.a. auch von Hausen und Oberaula war, 1523 evangelisch geworden war - Patrone bestimmten in jener Zeit über die Konfessionszugehörigkeit der Kirchen und ihrer Gemeindemitglieder - wurde Hagelgans 1523 evangelisch und mit ihm seine Familie, von der sein Sohn Johannes dann auch evangelischer Pfarrer werden konnte. Er hatte außer Johannes noch weitere Söhne, die nachweisbar in Oberaula bis 1737 und in Hausen bis 1775 Nachkommen hatten.

Dass sein Sohn Johannes studierte, lässt darauf schliessen, dass er die finanziellen Mittel dazu hatte, dass er einen gewissen UWohlstand besaß und dass er wohl ein Gebildeter war und einen Beruf seiner Bildung gemäß ausübte. Auch, dass ein Sohn Theologie studierte und Pfarrer wurden, lässt in einer Zeit des allseits herrschenden religiösen Desinteresses - es war eine Zeit starken religiösen Niedergangs, der erst von der Reformation sehr langsam behoben wurde - auf ein besonderes und starkes Interesse seiner Familie am evangelisch-christlichen Glauben und religiöser Erneuerung schließen.

Von den Freiherren von Dörnberg zu Oberaula/Hausen - ein bereits im Mittelalter vorkommendes Adelsgeschlecht und noch heute Besitzer hoher Vermögenswerte u.a.. großer Ländereien - ist das außerordentliche, starke und tatkräftige Eintreten des Hermann von Dörnberg für die Reformation dadurch bekannt, dass er enge religiöe und persönliche Verbindungen hatte zum Gründer der evangelischen Kirche von Hessen, Landgraf Philipp von Hessen, zu den theologischen Vorbereitern der Homberger Synode 1526 gehörte, der Gründungssynode der Ev. Kirche von Hessen, zu den vom Landgrafen beauftragten Kirchenvisitatoren zählte und in Begleitung des Landgrafen am Reichstag zu Speyer 1529 den Landgrafen „ am getreusten beraten und den Katholiken am meisten widerstanden habe“. Über den Landgrafen, einem treuen Weggefährten des Reformators Dr. Martin Luthers, hatte der Freiherr Hermann von Dörnberg auch Kontakte zu Luther, der auch an dem scheinbaren „Überfall und der Verschleppung Martin Luthers“ 1521 auf die Wartburg führend beteiligt war – so in den bis heute überlieferten und glaubhaften Aussagen der Familie von Dörnberg.

Eine belegbare Verbindung des Freiherren Hermann von Dörnberg mit Hagelgans ergibt sich aus der Besetzung der Pfarrstelle in Schwarzenborn 1523 durch Hermann mit Hagelgans’ Sohn Johannes, dem evangelischen "Mietling oder Cappellan", für den 1525 in Schwarzenborn ein Sohn nachweisbar ist. Dieser Johannes hat auch von Schwarzenborn aus pfarramtliche Dienste in Oberaula verrichtet und war später Pfarrer in Oberellen bei Eisenach.. Schwarzenborn stand damals wie heute mit vielen anderen Kirchen der Umgebung unter dem Patronat derer von Dörnberg und diese hatten wie bei allen damaligen Patronen u.a. das Recht, Pfarrstellen durch ihnen genehme und geeignet erscheinende Pfarrer zu besetzen. Von Dörnbergs Besetzung der Schwarzenborner Pfarrstelle mit Johannes Hagelgans kann nur aus einer engen dienstlichen und persönlichen Beziehung des Hermann von Dörnberg zu Hagelgans verstanden werden .Herm.v.Dörnberg hat u.a. 1523 Breitenbach/H mit einem evg.Pfarrer besetzt.Gleiches kann von Oberaula/Hausen gesagt werden. (vgl „O.Hütteroth .“ zu Pfarrer Molenheim S.244)

Aus diesem ergibt sich:

1. Hagelgans konnte mit seiner akademischen Ausbildung nirgends in Oberaula Anstellung finden als bei den Freiherren von Dörnberg in ihrem Schloss in Hausen, dem unmittelbaren Nachbarort von Oberaula, und zwar als Schlossverwalter oder als Forstmeister oder als hoher Hofbeamter. Diese Stellung hat er um 1495 angetreten unter dem frommen Katholiken und Amtmann von Ziegenhain, dem Hans von Dörnberg (1465 – 1505).

2. Sein Übertritt zum Protestantismus mit lutherischem Glauben konnte in Oberaula nur von dem tatkräftigen, treuen und überzeugten Anhänger Luthers, von Hermann von Dörnberg, seinem Dienstherren und Kirchen-Patron, ausgegangen, vielleicht auch zu einem gläubigen evangelischen Christen verholfen haben. Der 1.Oberaulaer Hagelgans war also ein gebildeter, wohlhabender, angesehener und evangelisch gewordener Dörnberg`scher Schlossbeamter.

Seine ehemalige Wohn- und Wirkungsstätte, das Schloss zu Hausen, besteht bis heute und wird zum Teil von einer von Dörnberg´schen Familie bewohnt. Wer ihm geistig und geistlich " begegnen" möchte, der mache sich auf nach Hausen zum dortigen Schloss.

Quellen zum 1.Oberaulaer Hagelgans  :

  • Privatarchiv der v. Dörnbergs im Staatsarchiv in Marburg.
  • Georg Dehio: Handbuch d. dt. Kunstdenkmäler Band Hessen Stichworte: Hausen, Herzberg.
  • Oskar Hütteroth: Die Althess. Pfarrer.... Stichwort: Hagelgans.
  • Auskünfte vom Freiherrn Hans Eppo von Dörnberg, Hausen
  • Pfarrerverzeichnisse von Oberaula und Schwarzenborn.
  • Aufsatz: „Hermann von Dörnberg und die hessische Reformation“ in “Schwälmer Jahrbuch 1984“

Der 1.Oberaulaer Hagelgans hatte auch in seinem Heimatort Oberaula und später auch in der unmittelbaren Umgebung Oberaulas zahlreiche Nachkommen mit mehreren Familienzweigen.Etliche dieser Nachkommen in der Schreibweise Hagelgans, Halgans, Hailegans und vor allem die Hehlgans lassen sich bis heute (2007) im Oberaulaer Raum nachweisen. Zur Zeit gibt es weltweit etwa 40 von den Hehlgans im Mannesstamm, fast alle in Hessen und die meisten davon im Oberaulaer Gebiet.

Quellenmäßig belegt gab es in und um Oberaula im 16. - 20. Jahrhundert viele Hagelgans bzw. die in leicht veränderter Schreibweise. Unter ihnen z.B. den Adam Martin Hehlgans, um 1786 in Oberaula geboren. Oder auch den Johannes und den Heinrich 1775 in Hausen, oder auch den Hans und Heinrich Hehlgans 1833 in Olberode. Die Oberaulaer Hagelgans-Nachkommen des 1.Oberaulaer Hagelgans habe ich n i c h t erforscht.


Quellen und Literatur

zu deutschen Hagelgans(z)

Stammvater Henne Hailgons, geboren um 1380, hatte Nachkommen in seinem Wohnort Butzbach bis 1476, in Grünberg bis 1655, in Oberaula durch seinen dortigen Enkelsohn bis 1737 und mit dem alten Hehlgans-Namen in Hausen,Wahlshausen,Olberode und in etlichen mittelhessischen Orten im Umkreis von Oberaula bis in die Gegenwart. (Dazu: Kirchenbücher Oberaula/Hausen,Olberode, Schwalmstadt, Alsfeld, Hess.Lichtenau, Grebenau und Friedrichsdorf u.a.m.)

  • Eduard Otto: Verzeichnis der Butzbacher Bürgermeister von 1400 bis 1560 (vgl.Walter Hagelgans)
  • Bernhard Möller "Thüringer Pfarrerbuch" Band 3. Wilm Sippel "Sontraer Pfarrerbuch "Band 3 S.208 ff.
  • Oskar Hütteroth "Die Althessischen Pfarrer der Reformationszeit" Walter Hagelgans: " Die Sippe Hagelgans " in
  • Nachrichten der Gesellschaft für Familienkunde September 1939 S.78 ff. und erweiterter Aufsatz bei mir und Waldemar Hagelgans (Duisburg)
  • Die Kirchenbücher der jeweilgen Orte. Die meisten Kirchenbücher sind zentral gelagert, nur die Obersuhler und die
  • Eisenacher Bücher sind im dortigen Pfarramt. Eine der wichtigsten Quellen waren nach Befragungen die fernmündlichen, schriftlichen und persönlichen Auskünfte vieler Hagelgans (z) bzw. Hagelhans , besonders die Auskünfte durch Vera Hagelgans , Heinrich Hagelgans und Jakob Kunkel
  • Zu den Butzbachern: Stadtarchiv Butzbach, Bestand Altes Archiv, Karton 0683,XV, 7b. und Karton 0685 , XV, 7b (Stadtrechnungen)

zu den Russlanddeutschen Hagelgans(z)

  • Igor Plewe "Einwanderung in das Wolgagebiet 1764- 1767" Bd.1+2 im Mecke-Verlag Duderstadt.
  • Karl Stumpp: "Die Auswanderung aus Deutschland nach Russland in den Jahren 1763 bis 1862" erschienen in Stuttgart 1985.
  • Harald Steffan: "Die Deutschen" Gießen 1984 Damals-Verlag.
  • "Aussiedler Aktuell" im Info-Dienst der Jugendsozialarbeit des Bundes aus Zeitschrift "Volk auf dem Weg" hrsg von der Landsmannschaft der Russland.Deutschen
  • "Weltgeschichte" Band 7 und 8: Adam Wandruzka im Propyläen Verlag Berlin-Franklfur/M "Die Europäische Staatenwelt im 18.Jahrh."
  • Theodor H. von Laue "Russland im 19.Jahrh." Band 8 Moskau 1965 Verlag Mysl Ja
  • Solowjöw (russ.Historiker) "Die Geschichte der Russlanddeutschen".

zu den USA -Hagelgans(z)bzw.Haglegans und Hoglegonce

vor allem die USA-Census 1880,1900,1910,1920 und 1930. Dann die USA-Ahnenvereine: Ancestry.com, Genealogy.com, FreeGenealogyLookups.com,FamilySearch.org der Mormonen und ihre Gedcomdateien.

Daten aus FOKO

<foko-name>Hagelgans</foko-name>

Weblinks

http://gedbas.genealogy.net

Fetter Text

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Das obere linke Zeichen ist eindeutig eine sogenannte "Marke" des Butzbacher Heintz Hagelgans auf der Stadtrechnung von 1469. Marken,im 15.Jahrhundert meist ohne im Erscheinungsbild eines Wappens, dienten als Eigentümerzeichen, also als Hausmarken, aber auch als Siegelmarken bei Verträgen und Urkunden z.B. oder auch als Produktionsmarken bei Handwerksprodukten.(vg. u.a "Pro-heraldica")

Die Marken nahezu ausschließlich der Bürgermeister des späten Mittelalters bzw. der frühen Neuzeit - so auch die des Butzbacher Bürgermeisters Heintz Hagelgans aus 1469 - lassen sich im Idealfall über nachfolgende Jahrhunderte verfolgen und wurden unter noch weitestgehend ungeklärten Umständen und häufiger auftretenden zahlreichen Namensänderungen oder Namenswechseln weiter vererbt. Nur e i n Erbe konnte unabhängig vom Geschlecht die Rechtsnachfolge einer Marke antreten. Die anderen Söhne und Töchter führten die Familienmarke daher häufig in einfachst abgewandelter Form wie z.B. durch Anwendung von Zusatzstrichen, Beistrichen oder Drehungen.(vgl. dazu Bodo Bachmann: "Die Butzbacher Stadtrechungen...." in Hist.Komm.Hessen 2002 oder auch im Stadtarchiv Butzbach) Ob die Hagelgans Marke, die ohne Zweifel eine personenbezogene Hausmarke war und darum nicht deutbar ist - manche mögen die oberen beiden Querstriche der Marke als ein liegendes H für Hagelgans ansehen - eine originäre oder eine von den Vorvätern des Bürgermeisters Heintz Hagelgans ererbte war, bleibt beim derzeitigen (2007) Quellenstand unbeantwortet.