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nächstige Kirchort Lutterbek auch unter den eingepfarrten Dörfern nicht ausgeführt steht, wie dieses doch bei Hemmigesdorp der Fall ist. Indem nämlich der Bischof Johann die Versetzung des Klosters nach Lutterbek erlaubte, weihte er hier zugleich einen Kirchhof und errichtete ein Kirchspiel, so daß Lutterbek ein Kirchort blieb, bis, nach der Rückkehr der Nonnen nach Preetz (1246 bis 1250), die dortige Kirche verschwand und Probsteihagen der Kirchort wurde. Zu dem neuen Kirchspiel pfarrte der Bischof folgende sieben Ortschaften ein: | |||
# das dem Herrn Tymm von Porsfelde zugehörige Dorf Warnow, jetzt Fahren an dem davon benannten See; | |||
# Thetlevestorp (Detlevsdorf), wahrscheinlich Passade, weil zwischen Fahren und dem zunächst genannten Hagen belegen; | |||
# des Grafen Hagen, ist das heutige Gut Hagen; denn hier hatte Graf Johann noch im Jahre 1320 die Wassermühle im Besitze, nur daß der Ort zuletzt Kerzenhagen hieß, weil an der Karzeniz belegen; | |||
# des Herrn Tymm's Hagen, das ist Stein, weil Tymmhagen hier ebenso neben Riszerestorp steht, wie in der 17. Urkunde Rytseresdorp neben Stein; weil die beiden letzten (wenigstens teilweise) urkundlich dem Tymm von Porsfelde zugehörten, und weil die beiden Feldmarken noch heutigen Tags ineinander laufen, wie die 17. Urkunde es voraussetzt; | |||
# Riszeresdorp oder Ritseresdorp ist Wendtorf, teils wegen der engen Verbindung mit dem benachbarten Stein, teils weil der Name Wendtorf nicht vorkommt, so lange Ritseresdorp sich genannt findet und umgekehrt, teils endlich, weil letzteres unter den Klosterbesitzungen von 1286 neben Stein, und außer diesen beiden nur noch Brodersdorf genannt wird: daher in der ganzen Umgegend kein anderes Klosterdorf übrig bleibt als Wendtorf; | |||
# Lubodne, hieß im Jahre 1286 Lybode, jetzt Laboe; | |||
# endlich des Probsten Hagen ist Prastorf, welches im Jahre 1286 Provestesdorp hieß denn in den Klosterurkunden werden die Ausdrücke Hagen und Dorf häufig verwechselt, und an Probsteihagen ist ohnehin nicht zu denken, weil dieses selbst noch im Jahre 1286 kein Dorf, sondern nur ein Kirchort mit einer Hufe und wenigen Katen war, den daher C. Bocholt nicht unter die damaligen 5 Klosterdörfer zählte; überdies hieß dieser Kirchort Jahrhunderte hindurch nicht Probsteihagen, sondern Karzen- oder Karstenhagen, das ist Hagen an der Karzeniz, und erhielt den ersten Namen erst, um es vom Gute Hagen zu unterscheiden, nachdem man das ganze Ländchen die Probstei genannt hatte. | |||
Nach Vorstehendem überrascht uns die 16. Urkunde mit der Nachricht, daß im Jahre 1240 (wenn wir den Grafenhagen, als nicht zur Probstei gehörig, ungerechnet lassen) in dieser, außer dem Hofe und Dorfe Wisch und vielleicht Barsbek, bereits 6 angebaute Dörfer sich befanden, ohne daß die Klosterurkunden uns über ihren Ursprung unterrichteten. Dabei muß es uns im höchsten Grade befremden, daß unter diesen sechs, größtenteils auf dem damaligen Klostergrunde vorhandenen, Dörfern nur ein einziges ist, wovon wir mit Gewißheit behaupten können, daß das Kloster selbst es angelegt hat: das ist Prastorf, dessen Name schon beweist, daß des Klosters Probst, also Eppo, es anbaute. Dennoch erhielt das Dorf später (nach 1246) Anteil an der Zehntenfreiheit und dem Erbeigentumsrechte, welches Probst Friedrich seinen Kolonisten bewilligte; so daß erst Probst Konrad (1274 - 1285) das zuletzt erwähnt Recht in 20½ Hufen Prastorfs an das Kloster zurückkaufte.So enstand schon durch Eppo's Bemühen vor dem Jahre 1240 im heutigen Kirchspiele Probsteihagen ein großes Dorf, welches im Jahre 1286 bereits 24 Hufen und 4 Katen umfaßte, wozu wir noch die 2 Hufen hinzudenken müssen, welche aus der Prastorfer Feldmark zur Probsteihagener Kirche (nach dem Jahre 1246) gelegt wurden. Zum Anbau des Dorfes aber |
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nächstige Kirchort Lutterbek auch unter den eingepfarrten Dörfern nicht ausgeführt steht, wie dieses doch bei Hemmigesdorp der Fall ist. Indem nämlich der Bischof Johann die Versetzung des Klosters nach Lutterbek erlaubte, weihte er hier zugleich einen Kirchhof und errichtete ein Kirchspiel, so daß Lutterbek ein Kirchort blieb, bis, nach der Rückkehr der Nonnen nach Preetz (1246 bis 1250), die dortige Kirche verschwand und Probsteihagen der Kirchort wurde. Zu dem neuen Kirchspiel pfarrte der Bischof folgende sieben Ortschaften ein:
- das dem Herrn Tymm von Porsfelde zugehörige Dorf Warnow, jetzt Fahren an dem davon benannten See;
- Thetlevestorp (Detlevsdorf), wahrscheinlich Passade, weil zwischen Fahren und dem zunächst genannten Hagen belegen;
- des Grafen Hagen, ist das heutige Gut Hagen; denn hier hatte Graf Johann noch im Jahre 1320 die Wassermühle im Besitze, nur daß der Ort zuletzt Kerzenhagen hieß, weil an der Karzeniz belegen;
- des Herrn Tymm's Hagen, das ist Stein, weil Tymmhagen hier ebenso neben Riszerestorp steht, wie in der 17. Urkunde Rytseresdorp neben Stein; weil die beiden letzten (wenigstens teilweise) urkundlich dem Tymm von Porsfelde zugehörten, und weil die beiden Feldmarken noch heutigen Tags ineinander laufen, wie die 17. Urkunde es voraussetzt;
- Riszeresdorp oder Ritseresdorp ist Wendtorf, teils wegen der engen Verbindung mit dem benachbarten Stein, teils weil der Name Wendtorf nicht vorkommt, so lange Ritseresdorp sich genannt findet und umgekehrt, teils endlich, weil letzteres unter den Klosterbesitzungen von 1286 neben Stein, und außer diesen beiden nur noch Brodersdorf genannt wird: daher in der ganzen Umgegend kein anderes Klosterdorf übrig bleibt als Wendtorf;
- Lubodne, hieß im Jahre 1286 Lybode, jetzt Laboe;
- endlich des Probsten Hagen ist Prastorf, welches im Jahre 1286 Provestesdorp hieß denn in den Klosterurkunden werden die Ausdrücke Hagen und Dorf häufig verwechselt, und an Probsteihagen ist ohnehin nicht zu denken, weil dieses selbst noch im Jahre 1286 kein Dorf, sondern nur ein Kirchort mit einer Hufe und wenigen Katen war, den daher C. Bocholt nicht unter die damaligen 5 Klosterdörfer zählte; überdies hieß dieser Kirchort Jahrhunderte hindurch nicht Probsteihagen, sondern Karzen- oder Karstenhagen, das ist Hagen an der Karzeniz, und erhielt den ersten Namen erst, um es vom Gute Hagen zu unterscheiden, nachdem man das ganze Ländchen die Probstei genannt hatte.
Nach Vorstehendem überrascht uns die 16. Urkunde mit der Nachricht, daß im Jahre 1240 (wenn wir den Grafenhagen, als nicht zur Probstei gehörig, ungerechnet lassen) in dieser, außer dem Hofe und Dorfe Wisch und vielleicht Barsbek, bereits 6 angebaute Dörfer sich befanden, ohne daß die Klosterurkunden uns über ihren Ursprung unterrichteten. Dabei muß es uns im höchsten Grade befremden, daß unter diesen sechs, größtenteils auf dem damaligen Klostergrunde vorhandenen, Dörfern nur ein einziges ist, wovon wir mit Gewißheit behaupten können, daß das Kloster selbst es angelegt hat: das ist Prastorf, dessen Name schon beweist, daß des Klosters Probst, also Eppo, es anbaute. Dennoch erhielt das Dorf später (nach 1246) Anteil an der Zehntenfreiheit und dem Erbeigentumsrechte, welches Probst Friedrich seinen Kolonisten bewilligte; so daß erst Probst Konrad (1274 - 1285) das zuletzt erwähnt Recht in 20½ Hufen Prastorfs an das Kloster zurückkaufte.So enstand schon durch Eppo's Bemühen vor dem Jahre 1240 im heutigen Kirchspiele Probsteihagen ein großes Dorf, welches im Jahre 1286 bereits 24 Hufen und 4 Katen umfaßte, wozu wir noch die 2 Hufen hinzudenken müssen, welche aus der Prastorfer Feldmark zur Probsteihagener Kirche (nach dem Jahre 1246) gelegt wurden. Zum Anbau des Dorfes aber