Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen (1901)/062: Unterschied zwischen den Versionen

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active et passive kann genommen werden. In Gott und mit Gott hat das Kind alles. Gott lasse ihn virum sui nominis in der That werden. Amen propter Christum." Erst die Einführung des allgemeingültigen Schemas gab den Kirchenbucheinträgen die gleichmässige nüchterne Form. — In manchen älteren Kirchenbüchern sind überdies die Taufen, Trauungen und Begräbnisse „promiscue" eingetragen und werden erst später in drei Register geschieden.
 
Die Einträge sind in den älteren Kirchenbüchern durchaus nicht immer deutsch, sondern häufig lateinisch. Das fremde Idiom war den gelehrten Herren der alten Zeit mitunter geläufiger als die Muttersprache. So führte, um nur einen unter vielen zu nennen, der Pfarrer von Lohmen 1.585—1602 die Kirchenbücher lateinisch, z. B.: „Georgius, filius Matthaei Hermanni, baptizatus est die 15. Aprilis. Huius fidejussores: Caspar Hartmann, civis Pirnensis. Judith, uxor Zachariae Richten, dispersatoris aulae. Christophorus Richter, judex Lohmensis." Die Einträge im Kirchenbuche der böhmischen Gemeinde in Dresden-Striesen sind bis 1803 in czechischer Sprache gemacht, die dann der deutschen weichen muss.
 
Des leichteren Nachschlagens wegen wurden schon frühzeitig alphabetische Register zu den Einträgen angefertigt. Die Grundsätze, nach denen man in älterer Zeit hierbei verfuhr, waren nicht immer dieselben wie heute. Im ältesten Taufbuch von Zwickau ist bereits ein Register, bei welchem nicht die Familiennamen, sondern die Vornamen in alphabetischer Folge aufgeführt sind, erst alle Kinder mit A: Ambrosius Andreas, Augustin, Aloys, Asmus, dann alle mit B u. s. w. Die ältesten Taufbücher der Annenkirche in Dresden führen im Register die Vornamen der Kindesväter alphabetisch auf: Andreas, Antonius u. s. w. Und dieselbe Praxis herrscht auch in manchem andern Kirchenbuche, wie z. B. in dem von Niederbobritzch. Diese Erscheinung beweist, dass bis in das 16. und 17. Jahrhundert hinein der Rufname der Leute im Verkehr von grösserer Bedeutung war als der Name der Familie.  Weniger unter dem Namen, der geschrieben,

Version vom 23. Juli 2007, 16:31 Uhr

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Die Kirchenbücher im Königreich Sachsen (1901)
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Ev.-Luth. Pfarren beginnend mit:
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Abkürzungen der Ephorien:
A. = Annaberg, Au. = Auerbach, B. = Borna, Ch. I. = Chemnitz I., Ch. II. = Chemnitz II., Di. = Dippoldiswalde, Dr. I. =  Dresden I., Dr. II. = Dresden II., F.  = Freiberg, Gl. = Glauchau, Gr. =  Grimma, Gh. = Großenhain, Lg. = Leisnig, Lp. I. = Leipzig I., Lp. II. = Leipzig II., Mg. = Marienberg, Mn. = Meißen, O. = Oschatz, Oe. = Oelsnitz/Vogtl., OL. = Oberlausitz, Pi. = Pirna, Pl. = Plauen, Rg. = Radeberg, Rtz. = Rochlitz, Sch. = Schwarzenberg, St. = Stollberg, W. = Werdau, Z. = Zwickau.


active et passive kann genommen werden. In Gott und mit Gott hat das Kind alles. Gott lasse ihn virum sui nominis in der That werden. Amen propter Christum." Erst die Einführung des allgemeingültigen Schemas gab den Kirchenbucheinträgen die gleichmässige nüchterne Form. — In manchen älteren Kirchenbüchern sind überdies die Taufen, Trauungen und Begräbnisse „promiscue" eingetragen und werden erst später in drei Register geschieden.

Die Einträge sind in den älteren Kirchenbüchern durchaus nicht immer deutsch, sondern häufig lateinisch. Das fremde Idiom war den gelehrten Herren der alten Zeit mitunter geläufiger als die Muttersprache. So führte, um nur einen unter vielen zu nennen, der Pfarrer von Lohmen 1.585—1602 die Kirchenbücher lateinisch, z. B.: „Georgius, filius Matthaei Hermanni, baptizatus est die 15. Aprilis. Huius fidejussores: Caspar Hartmann, civis Pirnensis. Judith, uxor Zachariae Richten, dispersatoris aulae. Christophorus Richter, judex Lohmensis." Die Einträge im Kirchenbuche der böhmischen Gemeinde in Dresden-Striesen sind bis 1803 in czechischer Sprache gemacht, die dann der deutschen weichen muss.

Des leichteren Nachschlagens wegen wurden schon frühzeitig alphabetische Register zu den Einträgen angefertigt. Die Grundsätze, nach denen man in älterer Zeit hierbei verfuhr, waren nicht immer dieselben wie heute. Im ältesten Taufbuch von Zwickau ist bereits ein Register, bei welchem nicht die Familiennamen, sondern die Vornamen in alphabetischer Folge aufgeführt sind, erst alle Kinder mit A: Ambrosius Andreas, Augustin, Aloys, Asmus, dann alle mit B u. s. w. Die ältesten Taufbücher der Annenkirche in Dresden führen im Register die Vornamen der Kindesväter alphabetisch auf: Andreas, Antonius u. s. w. Und dieselbe Praxis herrscht auch in manchem andern Kirchenbuche, wie z. B. in dem von Niederbobritzch. Diese Erscheinung beweist, dass bis in das 16. und 17. Jahrhundert hinein der Rufname der Leute im Verkehr von grösserer Bedeutung war als der Name der Familie. Weniger unter dem Namen, der geschrieben,