Heidersdorf, Kreis Neisse: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
K (Bot: Fix Begriffserklärung => Begriffsklärung) |
||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
{{#vardefine:GOV-GDE|object_1313697}}{{#vardefine:GOV-ID|object_188441}} | {{#vardefine:GOV-GDE|object_1313697}}{{#vardefine:GOV-ID|object_188441}} | ||
{{#vardefine:Ortsname|Heidersdorf}} | {{#vardefine:Ortsname|Heidersdorf}} | ||
{{ | {{Begriffsklärungshinweis|Heidersdorf|Heidersdorf (Begriffsklärung)}} | ||
'''Hierarchie'''</br> | '''Hierarchie'''</br> | ||
[[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Ehemalige deutsche Gebiete]] > [[Preußen]] > [[Schlesien|Provinz Schlesien]] > [[Regierungsbezirk Oppeln]] > [[Landkreis Neisse]] > {{#var:Ortsname}} | [[Portal:Regionale Forschung|Regional]] > [[Ehemalige deutsche Gebiete]] > [[Preußen]] > [[Schlesien|Provinz Schlesien]] > [[Regierungsbezirk Oppeln]] > [[Landkreis Neisse]] > {{#var:Ortsname}} |
Aktuelle Version vom 22. Oktober 2023, 18:16 Uhr
Heidersdorf ist ein mehrfach besetzter Begriff. Zu weiteren Bedeutungen siehe unter Heidersdorf (Begriffsklärung). |
Hierarchie
Regional > Ehemalige deutsche Gebiete > Preußen > Provinz Schlesien > Regierungsbezirk Oppeln > Landkreis Neisse > Heidersdorf
Einleitung
Der Ort Heidersdorf in der ehemaligen Provinz Schlesien gehörte zum Landkreis Neisse und Regierungsbezirk Oppeln in Oberschlesien. Kreisstadt war die Stadt Neisse. Heute gehört Heidersdorf zu Polen. Polnischer Name: Jędrzychów. Der Ort liegt im Powiat Nyski in der Woiwodschaft Opole.
Allgemeine Information
Vorbemerkung zur Beachtung der Urheberrechte
- Quelle (Texte zur allgemeinen Information): Franz-Christian Jarczyk: „Die Dörfer des Kreises Neisse",
- 3. Auflage 2012, Selbstverlag des Neisser Kultur- und Heimatbundes e.V. Hildesheim
- Mit freundlicher Genehmigung des Verlages handelt es sich um die vollständige und wörtliche Abschrift des Buches.
- (Lediglich die Überschriften wurden zur schnellen Orientierung den Textabschnitten vorangestellt.)
- Um das Urheberrecht nicht zu verletzen, und den Text nicht zu verfälschen, wird gebeten, weitere Informationen oder Korrekturen erst nach dem gekennzeichneten Ende der Buchabschrift einzustellen.
- Der Text des Autors soll inhaltlich nicht verändert werden und klar abgegrenzt bleiben von weiteren Ergänzungen.
Geographische Lage
Heidersdorf liegt 2 km nordwestlich von Neisse an der Stadtkreisgrenze, an der Straße nach Großgiesmannsdorf, 220 m über NN. Zur Gemarkung gehören Kohlsdorf, der Flugplatz Stephansdorf und die Gaststätten „Davidshöh“ und „Sellerie“. Die nächste Eisenbahnstation ist Stephansdorf (1 km), eine Omnibuslinie führte durch das Dorf, das auch eine Poststation besaß.
Zur Geschichte
Eine Hacke aus der Zeit der Bandkeramiker, 1932 in der Nähe des Bahnwärterhauses gefunden, deutet auf eine frühe Besiedlung hin. Der Ort wird erstmals 1306 im Lb. Fund. (Heydenrici villa) erwähnt; er besaß damals 42 kleine Huben, von denen der Scholze 6 ½ hatte. Der St. Urban-Gelöbnsitag und der Flurname „Weinberg“ wiesen vermutlich auf Siedler aus West-oder Süddeutschland hin. Im Neisser Stadtarchiv befand sich ein Heidersdorfer Schöffenbuch von 1439-1489, das wohl das älteste seiner Art in Schlesien war; das Neisser Museum besaß ein weiteres Schöffenbuch des Dorfes von 1512-1521. Bei der Belagerung Neisses 1807 durch die Franzosen wurde das Dorf eingeäschert. Das Ende des 2. Weltkrieges brachte schwere Zerstörungen.
Die Gemeinde
Heidersdorf (Bürgermeister 1935 und 1942 Bauer Silvester Ciesla) gehörte zum Amtsbezirk und Gendarmerieposten Großgiesmannsdorf, das Standesamt war im Ort.
Kirchen
Das Dorf war früher nach St. Dominikus in Neisse-Friedrichstadt eingepfarrt. Die nächste evangelische Kirche war in Neisse. Am Ort war eine Meßkapelle mit dem in Schlesien seltenen Patrozinium St. Urban. Das im 15. Jahrhundert erbaute Presbyterium wurde im 17. Jahrhundert vergrößert. 1929/30 wurde ein Querschiff angebaut und ein Dachreiter aufgesetzt. Jungkirmes war am 3. Sonntag nach Ostern. Altkirmes am Sonntag nach Allerheiligen. Hagelgelöbnis war seit dem 16. Jahrhundert am 25.5. (St. Urban), später noch am 16.8. (St. Rochus).
Schulen
Eine Schule wird zuerst 1770 erwähnt. Das erste Schulmeisterhaus, 1784 angegeben, wurde später zum Gemeindehaus. 1896 wurde ein zweistöckiges Schulhaus erbaut, dessen 3 Klassen 1925 von 121 Kindern besucht wurde. Unterricht gaben 1925 Hauptlehrer Theodor Alder, Lehrerin Else Trapke, Lehrer Adolf Bena (auch 1939), 1935: Hauptlehrer Paul Klant, Lehrer und Bauer Alfred Kudla (auch 1939); 1939: Hauptlehrer Richard Furhmann, Lehrer Bernhard Seidel.
Die Gemeindeflur
Die Gemeindeflur ist 939 ha groß. Flurnamen sind: die Rentschke Erben, Galgenberge, die Gemeindeerben, der Gemeindepreis, Hexenmorgen, die Hintererben,die Hofäcker, Kaninchenberg, Kuhstall, Morgen, Natterntümpel, Mittel- und Oberbüsche, Sauäcker, Scheibe, Kraut Schilde, Triebberg, Weinberge. Im Ort war eine Freiwillige Feuerwehr, um 1900 war ein Jungbauernverein gegründet worden.
Die Anzahl der Einwohner mit Häusern und Haushalten war:
- 1784: 401 Einwohner, 57 Stellen
- 1845: 646 Einwohner, 101 Häuser
- 1895: 874 Einwohner (6 ev.), 114 Häuser, 184 Haushalte
- 1939: 842 Einwohner, 257 Haushalte
Im Dorf waren 1937: 1 Bäcker, 1 Baugeschäft, 1 Betonwarenfabrik, 1 Fleischmehlfabrik, 1 Fuhrgeschäft, 4 Gasthöfe, 1 Kies- und Sandgewinnung, 1 Kolonialwarenladen, 1 landwirtsch. Maschinenfabrik, 1 Schmiede, 3 Schuhmacher, 1 Stellmacher.
Im Dorf wohnten 1935: Heidersdorf, Kreis Neisse/ Bewohner 1935
Kolonie Kohlsdorf
Kohlsdorf hat als Siedlung auf drei verschiedenen Plätzen bestanden. Zuerst gab es den Ort in der Gegend der späteren Friedrichstadt. Als König Friedrich d. Gr. nach der Erorberung Schlesiens Neisse zur starken Festung ausbauen ließ, wurde die Gemeinde in das Neißetal verlegt (Kohlsdorfer Wiesen). Im Jahr 1829 zerstörte ein Hochwasser der Neisse diese Ansiedlung und die Kohlsdorfer wichen auf Heidersdorfer Gemarkung aus. 1845 wurde die Kolonie Kohlsdorf nach Heidersdorf eingemeindet; drei Gehöfte (der "Anteil Kohlsdorf") kamen jedoch zu Glumpenau, wohin auch die Kinder dieser Häuser eingeschult wurden. Die Kinder der Kolonie Kohlsdorf waren nach Heidersdorf eingeschult. Der Ort hatte eine Poststelle. Das ehemalige Vorwerk (99 ha) war im Besitz der Stadt Neisse und war in Parzellen verpachtet. In einer Urkunde von 1548 wird bereits das Fischerhaus der Familie Ziegan genannt, deren Nachkommen bis 1945 im Ort wohnten. Die Bewohner wurden im Mai 1946 von den Polen vertrieben.
Kohlsdorf hatte: 1784: 8 Stellen; 1939: 135 Einwohner, 38 Haushalte
Flucht und Vertreibung 1945
Am 16.03.1945 um 23 Uhr floh die Bevölkerung vor den anrückenden russischen Truppen über das Altvatergebirge ins Sudetenland, über Wartha kehrte sie nach Heidersdorf zurück. Russen und Polen drangsalierten die Einwohner und zwangen sie bei schlechter Ernährungslage zu schwerer Arbeit. Am 10.6.1945 wurde die Bevölkerung aus dem Ort vertrieben, sie wurde während Tagen und Nächten ohne Verpflegung in Viehwaggons nach dem Westen gebracht.
- Ende der Buchabschrift
Fluchtberichte aus dem Landkreis Neisse: Landkreis Neisse/Fluchtberichte
Politische Einteilung
Kirchliche Einteilung/Zugehörigkeit
Evangelische Kirchen
Die nächste evangelische Kirche war in Neisse.
Katholische Kirchen
Die katholische Kirche war in Neisse.
Genealogische und historische Gesellschaften
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Kirchenbücher
- FAMILY SEARCH: Kirchenbücher von Heidersdorf (Landkreis Neisse) sind in einer örtlichen Forschungsstelle der Mormonen einsehbar. Online kann erkundet werden, welche Jahrgänge zur Verfügung stehen: :https://www.familysearch.org/search/catalog
Adressbücher
Ortsfamilienbücher
- Liste aller Online Ortsfamilienbücher:
- Ortsfamilienbücher https://online-ofb.de/ ("OFBs außerhalb der heutigen Bundesrepublik Deutschland")
- Alphabetische Liste aller Ortsfamilienbücher zu Schlesien: http://wiki-de.genealogy.net/Kategorie:Ortsfamilienbuch_zu_Schlesien
Bibliografie
- Volltextsuche nach Heidersdorf in der Familienkundlichen Literaturdatenbank
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Archive und Bibliotheken
Archive
Bibliotheken
Verschiedenes
Anmerkungen
Weblinks
Offizielle Webseiten
Genealogische Webseiten
- Suche nach Personendaten in verschiedenen Datenbanken: http://meta.genealogy.net/
- Suche nach kompletten Familienforschungen: http://gedbas.genealogy.net/
- Finden von Kirchenbüchern und zahlreiche Hilfen und Tipps für Schlesienforscher: http://www.christoph-www.de
Weitere Webseiten
- Artikel Jędrzychów (Nysa). In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie.
Zufallsfunde
Oft werden in Kirchenbüchern oder anderen Archivalien eines Ortes Personen gefunden, die nicht aus diesem Ort stammen. Diese Funde nennt man Zufallsfunde. Solche Funde sind für andere Familienforscher häufig die einzige Möglichkeit, über tote Punkte in der Forschung hinweg zu kommen. Auf der folgenden Seite können Sie Zufallsfunde zu diesem Ort eintragen oder finden. Bitte beim Erfassen der Seite mit den Zufallsfunden ggf. gleich die richtigen Kategorien zuordnen (z.B. über die Vorlage:Hinweis zu Zufallsfund).
Private Informationsquellen- und Suchhilfeangebote
Auf der nachfolgenden Seite können sich private Familienforscher eintragen, die in diesem Ort Forschungen betreiben und/oder die bereit sind, anderen Familienforschern Informationen, Nachschau oder auch Scans bzw. Kopien passend zu diesem Ort anbieten. Nachfragen sind ausschließlich an den entsprechenden Forscher zu richten.
Die Datenbank FOKO sammelte und ermöglichte Forscherkontakte. Seit Frühjahr 2018 ist der Zugriff jedoch, aufgrund der unklaren Lage durch die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO), vorerst deaktiviert.
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
<gov>object_1313697</gov>
Ort
<gov>object_188441</gov>