Ursprüngliche Stadtsiedlungen in Westfalen: Unterschied zwischen den Versionen
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* Gitterform: mehrere rechtwinklig sich kreuzende Straßen | |||
* Schichtenform: mehrere gleichläufige Hauptstraßen ohe oder mit nur schwach entwickelten Querstraßen. | |||
Die Stzraßen können gerade gestreckt oder bogenförmig gekrümmt sein, in der gleichen Richtung verlaufen oder sich schneiden. | |||
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Version vom 15. Mai 2023, 16:08 Uhr
Hierarchie:
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Einleitung
Ursprüngliche Stadtsiedlungen in der Region Westfalen gibt es mehrere. Diese existieren seit Jahrhunderten und sind bis heute gut erhalten. Es handelt sich dabei um wichtige Zeugnisse der Geschichte und Kultur Westfalens.
Märkte als Vorläufer
Vorläufer der Städte waren die Märkte, die im frühen Mittelalter nach der Eingliederung in das Frankenreich namentlich an den geistlichen Sitzen ins Leben traten. Der älteste Markt war Corvey, für den Ludwig der Fromme 833 ein Privileg erteilte, das früheste aus dem rechtsrheinischen Deutschh1nd.
Landesherren als Gründer
Als königlicher Marktort war Dortmund schon damals von Wichtigkeit. Im Laufe des 12. Jahrhundert erwuchsen die Märkte zu Städten, insgesamt 10, darunter Soest, Dortmund, Münster, Paderborn und Minden, zn denen noch 7 Gründungsstädte kamen, die älteste das von dem Edelherrn Bernhard II. zur Lippe angelegte Lippstadt.
Im 13. Jahrhundert setzte ein wahres Gründungsfieber ein mit dem Ergebnis, dass im Bereich des heutigen Westfalens, besonders im Süden, 50 Städte neu entstanden. Am eifrigsten war der Landesherr des Erzbistums Köln, der durch die Begründung von festen Städten seine Macht auszudehnen suchte.
Fast bis zum Schluß des Mittelalters hielt, allmählich abebbend, der Ehrgeiz der großen und kleinen Herren an, ihre Länder durch den Bau von Städten zu stärken und zu schmükkcn; der dabei herausspringende geldliche Vorteil veranlasste auch einzelne Ministerialen und Landklöster, auf ihren Besitzungen Städte anzulegen.
Unterschiedliche Rechte
An Bedeutung konnten sich allerdings die jüngeren Gründungen mit den älteren nicht messen. Zum Teil handelte es sich um Orte minderen Rechtes, im Süden Freiheiten, im Norden Wigbolde genannt- vielfach neben einer Landesburg gelegen, die zugleich als Amtssitz diente, die sich nur einer bescheidenen Selbstverwaltung und einfachen Befestigung erfreuten, jedoch im Laufe der Zeit gelegentlich zu Städten aufstiegen.
Insgesamt verdankten der mittelalterlichen Spätzeit noch etwa 40 Städte ihr Dasein und etwa halbsoviele Marktflecken, einzelne andere entstammten schon dem 13. Jahrhundert.
Zweifellos überwogen die zeitlichen Machtaspekte der Landeherren bei den jeweiligen Stadtgründungen. Auf den 40 qkm des Stifts Paderborn zählte man 20 Städte und Wigbolde, ähnlich stand es im Herzogtum Westfalen und in der Grafschaft Mark. Deshalb sind manche Städtchen ummauerte Kirchdörfer geblieben, einzelne noch im Mittelalter, auch rechtlich wieder zur Landgemeinden herabgesunken, so das 1344 gegründete paderbornsche Schwaney und das ältere Störmede bei Lippstadt.
Selbst Stadtwüstungen kamen vor, so Blankenrode bei Büren und Corvey, die nach der Zerstörung durch feindliche Nachbarn nicht wieder aufgebaut wurden..
Aufwertungen in Preußen
Erst die preußische Regierung hat im 18. Jh. einigen Wigbolden und größeren Landgemeinden wieder Stadtrechte verliehen.
Stadtgrundrisse der Urzellen
Was die Stadtgrundrisse angeht, so bildete in den Bischofsstädten die Domburg, in Soest die erzbischöfliche Pfalz die Urzelle, in deren Schatten und Schutz sich zunächst die Marktsiedlung mit der Marktkirche anfand. Um sie herum ist dann, z. T. in mehreren Altersringen, die Stadt herangewachsen.
Anders die Gründungsstadt Lippstadt und deren Töchter Lemgo und Hamm. Längsrechteckige Baublöcke, wie sie sich aus der Zusammensetzung von 2 Reihen regelmäßig geschnittener Hausgrundstücke ergaben,bestimmen den gitterförmigen Stadtgrundriss, in der Mitte ist zwischen 2 Parallelstraßen ein Marktplatz mit Rathaus und Kirche ausgespart.
Doch nicht überall wurde planmäßig rationell verfahren. Bei den späteren Stadt.gründungen hat man meist einen dörflichen Siedlungskern mit dem Kirchhof und seiner näheren Umgebung bestehen lassen, die einlaufenden Verkehrsstraßen bebaut und übergroße Baublöcke durch Seitenstraßen aufgeteilt.
Einen regelmäßigen Lageplan zeigen dagegen manche Wigbolde, die ein von einem Straßenkreuz aufgeteiltes Rechteck oder Quadrat so wie bei Horstmar ausmachen. .
Straßennetz
Das Straßennetz einer Stadt kann sich unterschiedlich zeigen:
- Rippenform: eine Längsstraße mit oder ohne Querstraßen
- Leiterform: zwei Längsstreifen, mit oder ohne Querstraßen
- Radform: radiale Straßen, die von einer inneren Ringstraße ausgehen
- Sternform: radiale Straßen, die von einer inneren Ringstraße ausgehen
- Gitterform: mehrere rechtwinklig sich kreuzende Straßen
- Schichtenform: mehrere gleichläufige Hauptstraßen ohe oder mit nur schwach entwickelten Querstraßen.
Die Stzraßen können gerade gestreckt oder bogenförmig gekrümmt sein, in der gleichen Richtung verlaufen oder sich schneiden.
Einwohner
Die Einwohner der neu entstehenden und weiter aufblühenden Städte stellte im wesentlichen die ländliche Umgebung. In den Kirchdörfern war längst das Gewerbe heimisch; die von den Bauernhöfen abgehenden Kinder· fanden in der Stadt eine bessere Verwendung ihrer Arbeitskraft, u. a. im Handwerk.
Auch die Dienstmannen siedelten scharenweise in die Städte über, teilweise als landesherrliche Burgmannen und Beamte.
Aber die Einwohner der benachbarten Dörfer und Einzelhöfe sind auch geschlossen in die Stadt übergesiedelt; kaum eine, in deren Feldmark sich nicht Wüstungen nachweisen ließen.
In den größeren Orten fanden sich auch Bürger ein, die, wie ihr Name verrät, aus anderen Städten zugezogen waren. Zuzügler von weiterher, Rheinländer, Friesen, Wallonen, stellten sich in den großen Handelsstädten ein.
In Soest, Dortmund und Münster finden sich dann auch Familiennamen, die auf die Heimat oder auf den Aufenthalt der Träger in den weitesten hansischen Gebieten deuten.
Stadtrechte
Die bedeutendsten Stadtrechte waren die·von Soest und Dortmund. Das von Soest gelangte zu weltgeschichtlicher Bedeutung, als Lübeck es um 1158 annahm, denn dadurch wurde es der Urquell des über das ganze Ostseegebiet verbreiteten lübischen Rechtes. Ebenso lebte Hamburg nach Soester Recht. Auch in Westfalen fand es Anklang, vielfach in der Gestalt des leicht abgewandelten Lippstädter Rechts.
Weiter Ausbreitung erfreute sich auch das Recht von Dortmund, dessen Marktrecht schon im 10. und 11. Jahrhundert als vorbildlich galt; späterhin war Dortmund der größte und angesehenste Oberhof in Westfalen.
Nach dem Rechte von Münster richteten sich alle anderen Städte des Hochstiftes, wie auch die paderbornschen und mindischen nach dem ihrer Hauptstadt; das Recht von Minden ging auch nach Hannover hinüber.
Verfassung
Was die Verfassung angeht, so hat sich in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts. der Rat der meisten Städte aus dem Schöffenkolleg, aus dem Schöffenmeister der Bürgermeister entwickelt; die größeren hatten deren zwei.
Hier war der alljährlich erneuerte Rat einer Kaufmannschaft treibenden führenden Gruppe von Geschlechtern, dem Patriziat, vorbehalten, das meist aus der Dienstmannschaft und dem Freibauerntum horvorgegangcn war.
In den kleincn Städten dagegen, beispielsweise Hamm, hatte das Handwerkertum von vornherein Zutritt zum Rat. Auch in den größeren suchte es in diesen einzudringen; deshalb kam es immer wieder zu Unruhen, zuerst in Dortmund und Soest 1259.
Wenn auch die Gilden schließlich ihr Ziel erreichten, so behielt doch das aristokratische Element durchweg die Führung im Rate; dem Patriziat trat etwa seit der Wende zum 15. Jahrhundert ein rein bürgerliches Honoratiorentum zur Seite und löste es allmählich ab.
Eine stärkere Demokratisierung wurde dadurch erreicht, dass seit der gleichen Zeit in don meisten Städten Vertreter der Gilden („Amter“) und der Gemeinheit, nämlich.der in den Gilden nicht vertretenen, mehr landwirtschaftlich ausgerichteten Bürgerschaft, als erweiterter Rat dem engeren zur Seite treten konnte und bei allen wichtigeren Entscheidungen mitwirkten.
Auf diese Weise wurden, abgesehen von Münster und Minden, schwere Klassenkämpfe vermieden, wenngleich bürgerliche Unruhen, namentlich in der Reformationszeit, überall von Zeit zu Zeit auftraten.
Städte als Zeugnisse der Geschichte und Kultur
Soest
Eine der bekanntesten ursprünglichen Stadtsiedlungen in Westfalen ist Soest. Die Stadt wurde im 9. Jahrhundert gegründet und hat seitdem viele Veränderungen erlebt. Soest war ein wichtiger Handelsplatz im Mittelalter und war bekannt für seine Hanse. Die Stadt ist berühmt für ihre Kirchen und ihre gut erhaltene Altstadt, die viele mittelalterliche Gebäude und Straßen enthält.
Paderborn
Eine andere wichtige ursprüngliche Stadtsiedlung in Westfalen ist Paderborn. Die Stadt wurde im 8. Jahrhundert gegründet und hat seitdem viele kulturelle und politische Veränderungen erlebt. Paderborn ist bekannt für seine Kathedrale, die im 13. Jahrhundert erbaut wurde. Die Altstadt von Paderborn enthält viele gut erhaltene Gebäude aus verschiedenen Epochen, darunter auch Gebäude aus dem Mittelalter.
Weitere Stadtsiedlungen
Weitere ursprüngliche Stadtsiedlungen in Westfalen sind Lippstadt und Werl. Lippstadt wurde im 12. Jahrhundert gegründet und war ein wichtiger Handelsplatz im Mittelalter. Die Stadt ist bekannt für ihre gut erhaltene Altstadt und ihre mittelalterliche Architektur. Werl wurde ebenfalls im 12. Jahrhundert gegründet und war ein wichtiger Wallfahrtsort im Mittelalter. Die Stadt ist bekannt für ihre Kirchen und ihre gut erhaltene Altstadt.
Hilfen zum Verständnis unserer Wurzeln
Diese ursprünglichen Stadtsiedlungen in Westfalen sind wichtige Zeugnisse der Geschichte und Kultur der Region. Sie zeigen uns, wie das Leben in vergangenen Zeiten aussah und helfen uns, unsere Wurzeln zu verstehen. Diese Städte sind nicht nur ein wichtiger Teil unserer Vergangenheit, sondern auch ein wichtiger Faktor für den Tourismus und die Wirtschaft der Region. Wir sollten uns bemühen, diese Orte zu erhalten und zu schützen, damit sie auch zukünftigen Generationen erhalten bleiben.