Lepra: Unterschied zwischen den Versionen
K (→Leprosium) |
|||
Zeile 12: | Zeile 12: | ||
Von Anfang an hatten die Menschen vor der Krankheit Lepra große Angst. Die Folge war eine über Jahrhunderte währende Politik der Isolation und rein symptomatische Therapie von Leprakranken in separaten Leprosorien oder separaten Wohnungen auf dem Lande. | Von Anfang an hatten die Menschen vor der Krankheit Lepra große Angst. Die Folge war eine über Jahrhunderte währende Politik der Isolation und rein symptomatische Therapie von Leprakranken in separaten Leprosorien oder separaten Wohnungen auf dem Lande. | ||
Leprosorium (auch domus leprosorum = Aussätzigenhaus [mhd. uzsetzen = aussetzen, absondern]; auch Gutleutehaus, Melatenhaus [v. afrz. mal ladre = Krankheit des Lazarus]). Ursprünglich in Bischofsstädten eingerichtete, vom Hochmittelalter an in vielen Städten enstandene Sondersiechenhäuser, die für Leprakranke (mhd. uzsieche, uzsetzel) eingerichtet wurden. (Vordem waren Leprakranke in der Gemeinschaft versorgt worden oder hatten als Feldsieche mit Ihresgleichen in einer Behausung abseits der Siedlungen gehaust.) Sie fanden sich stets außerhalb der Stadtmauern, fast stets an einem Flusslauf, meist an den Ausfallstraßen, an Straßenkreuzungen oder bei Richtstätten. Unterhalten wurden sie mit frommen Stiftungen und testamentarischen Zuwendungen.<ref> '''Quelle: ''' [https://www.mittelalter-lexikon.de/wiki/Leprosorium Mittelalterlexikon] </ref> . Auf dem platten Lande konnte der Unterhalt | Leprosorium (auch domus leprosorum = Aussätzigenhaus [mhd. uzsetzen = aussetzen, absondern]; auch Gutleutehaus, Melatenhaus [v. afrz. mal ladre = Krankheit des Lazarus]). Ursprünglich in Bischofsstädten eingerichtete, vom Hochmittelalter an in vielen Städten enstandene Sondersiechenhäuser, die für Leprakranke (mhd. uzsieche, uzsetzel) eingerichtet wurden. (Vordem waren Leprakranke in der Gemeinschaft versorgt worden oder hatten als Feldsieche mit Ihresgleichen in einer Behausung abseits der Siedlungen gehaust.) Sie fanden sich stets außerhalb der Stadtmauern, fast stets an einem Flusslauf, meist an den Ausfallstraßen, an Straßenkreuzungen oder bei Richtstätten. Unterhalten wurden sie mit frommen Stiftungen und testamentarischen Zuwendungen.<ref> '''Quelle: ''' [https://www.mittelalter-lexikon.de/wiki/Leprosorium Mittelalterlexikon] </ref> . Auf dem platten Lande konnte der Unterhalt vom Aussatz befallener Menschen durch dem hlg. Antonius geweihte Mastferkel erfolgen, sogenannter Tonisferkel, welche nach der Mast dem guten Zweck zugeführt wurden. <ref>'''Quelle:''' Stratmann, Bodo: Holtdingsbücher und Brandregister der Lippramsdorfer Mark und die Entwicklung der Markenverkörung (2023)</ref> | ||
<center> | <center> | ||
{| border=1 | {| border=1 |
Version vom 6. April 2023, 12:55 Uhr
Engagement in der Forschung, Möglichkeit der Mitarbeit bei der Erfassung der Leprosorien auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland: Man nimmt an, dass es im Mittelalter und kurz danach auf dem Gebiet der heutigen Bundesrepublik Deutschland mehr als 1.000 Häuser und Anlagen gab, in denen Leprakranke lebten und versorgt wurden. Die Gesellschaft für Leprakunde e.V. (GfL) hat sich die Aufgabe gestellt zu erforschen, wo es diese Einrichtungen gab, Daten dazu zu sammeln und diese Informationen einer interessierten Öffentlichkeit u.a. auf ihrer Webseite zur Verfügung zu stellen. [1] .
Hierarchie:
Familienforschung > Informelles Lernen > - Portal:Westfalen-Lippe > Westfalen > Regionalforschung in Westfalen > Amtssprache im Fürstbistum Münster > Lepra
Krankheitsbezeichnung
Leprosium
Von Anfang an hatten die Menschen vor der Krankheit Lepra große Angst. Die Folge war eine über Jahrhunderte währende Politik der Isolation und rein symptomatische Therapie von Leprakranken in separaten Leprosorien oder separaten Wohnungen auf dem Lande.
Leprosorium (auch domus leprosorum = Aussätzigenhaus [mhd. uzsetzen = aussetzen, absondern]; auch Gutleutehaus, Melatenhaus [v. afrz. mal ladre = Krankheit des Lazarus]). Ursprünglich in Bischofsstädten eingerichtete, vom Hochmittelalter an in vielen Städten enstandene Sondersiechenhäuser, die für Leprakranke (mhd. uzsieche, uzsetzel) eingerichtet wurden. (Vordem waren Leprakranke in der Gemeinschaft versorgt worden oder hatten als Feldsieche mit Ihresgleichen in einer Behausung abseits der Siedlungen gehaust.) Sie fanden sich stets außerhalb der Stadtmauern, fast stets an einem Flusslauf, meist an den Ausfallstraßen, an Straßenkreuzungen oder bei Richtstätten. Unterhalten wurden sie mit frommen Stiftungen und testamentarischen Zuwendungen.[3] . Auf dem platten Lande konnte der Unterhalt vom Aussatz befallener Menschen durch dem hlg. Antonius geweihte Mastferkel erfolgen, sogenannter Tonisferkel, welche nach der Mast dem guten Zweck zugeführt wurden. [4]
Jahr | Ort | Abschrift | Original |
Donnerstag, den 10. September 1545 |
Ramstrop | Item naebeschrevene Waren gegeven umb godes wyllen: Item Duell Ehnneken 1 Brant gegeven heft Bromhenne bebrant. Item olde Louzeken 1 Brant gegeven heft ze Joherien bebrant. Item Anne Eyckelmans dem besuckend Kynde 1 War gegeven, heft Hovelman bebrant. |
Fußnoten
- ↑ Adresse: Gesellschaft für Leprakunde e.V.
- ↑ Quelle: Computergenealogie/2004/Heft_3
- ↑ Quelle: Mittelalterlexikon
- ↑ Quelle: Stratmann, Bodo: Holtdingsbücher und Brandregister der Lippramsdorfer Mark und die Entwicklung der Markenverkörung (2023)