Jamunder Hof: Unterschied zwischen den Versionen
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* Jahn, Ulrich; Meyer-Cohn, Alexander: ''Jamund bei Cöslin - Mit Berücksichtigung der Sammlungen des Museums für deutsche Volkstrachten und Erzeugnisse des Hausgewerbes zu Berlin'', in '''Zeitschrift des Vereins für Volkskunde 1890''', 1. Jahrgang, 1890, als [https://archive.org/stream/zeitschriftfrv01verbuoft#page/77/mode/1up Digitalisat] im Internet Archive | * Jahn, Ulrich; Meyer-Cohn, Alexander: ''Jamund bei Cöslin - Mit Berücksichtigung der Sammlungen des Museums für deutsche Volkstrachten und Erzeugnisse des Hausgewerbes zu Berlin'', in '''Zeitschrift des Vereins für Volkskunde 1890''', 1. Jahrgang, 1890, als [https://archive.org/stream/zeitschriftfrv01verbuoft#page/77/mode/1up Digitalisat] im Internet Archive |
Aktuelle Version vom 14. November 2022, 17:26 Uhr
Der alte Jamunder Bauernhof ist nicht fränkischen, sondern niedersächsischen Typs und besteht aus einem großen Viereck. Dieser Subtyp ließ sich an vielen Gehöften in Jamund und Labus im ehemaligen Pommern feststellen.
Lage
Zur Straße hin liegt eine Scheune die mit einem Durchfahrtshäuschen verbunden ist. Zu beiden Seiten schließen sich Wirtschaftsgebäude an. Dazwischen befindet sich der Düngerhof und hinter demselben, das im niedersächsischen Stil gehaltene Wohnhaus, welches mit dem Giebel gegen den Torweg ausgerichtet ist.
Wohnhaus
Das Wohnhaus verfügt über ein großes Eingangstor, durch dass Besucher auf die Diele gelangen kann, die aus gestampftem Lehm hergestellt ist. Während des Tages ist das Tor durch eine niedrige Vortür, ein Heck, gegen das Eindringen von Schweinen und Hühnern gesichert. Links und rechts der Diele befinden sich Viehstände, wobei der Platz auf der einen Seite etwas verkürzt ist, um dort dem Gesinde eine Schlafstätte zu bieten. Deren Betten liegen in kojenartigen Verschlägen, die durch Bettlöcher zu erreichen sind. Diese sind zum Schutz vor dem Vieh so hoch angebracht, dass sie nur über eine große, davor platzierte Eichentruhe zu erreichen sind. An der gegenüberliegende Seite des Eingangstores befindet sich am Ende der Diele ein niedriger, überwölbter Herd, von dem aus der Rauch durch das Balkenwerk ziehen kann, um die dort aufgehängten Schinken, Würste und Speckseiten zu räuchern. Der Rauch findet tritt schließlich im Rauchloch oder anderswo aus. Hinter dem Herd zieht sich eine Wand quer durch das ganze Haus, um die Stube und die Kammer von der Diele zu trennen. Der Aufenthaltsort der Bewohner war jedoch der Herd. Vor dem Herd läuft ein breiter starker Balken, der sogenannte Katzenbalken, an oder auf dem zahlreiche Haushaltsgegenstände untergebracht werden konnten.
Zur Lagerung von Ernteerträgen beherbergt der Jamunder Hof einen Hauptboden und drei Nebenböden. Zwei dieser Nebenböden werden durch die Decken der Viehställe gebildet. Der dritte wird durch die Decke von Stube und Kammer gebildet und fungiert als Malzboden.Eine Besonderheit des Jamunder Hofes ist, dass sich neben dem Einfahrtstor, an der einen Seite des Giebels und über dessen gesamte Länge hinweg, ein kleiner Ausbau befindet, der von demselben Dach gedeckt wird, welches auch das Hauptgebäude deckt. In diesem Ausbau haben die Kälber oder Schweine ihre Stallung.
Literatur
- Jahn, Ulrich; Meyer-Cohn, Alexander: Jamund bei Cöslin - Mit Berücksichtigung der Sammlungen des Museums für deutsche Volkstrachten und Erzeugnisse des Hausgewerbes zu Berlin, in Zeitschrift des Vereins für Volkskunde 1890, 1. Jahrgang, 1890, als Digitalisat im Internet Archive