Weißbrod (Familienname): Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. April 2007, 07:23 Uhr
Herkunft und Bedeutung
Es ist ganz offensichtlich, daß dieser Familienname etwas mit dem Beruf des Bäckers zu tun hat und indirekt einen Berufsnamen darstellt. Dennoch wird er nicht etwa von Weißbrot abgeleitet, sondern von Weizenbrot. Pate stand dabei das mittelhochdeutsche Substantiv weize, weizze, weiz (daraus die Ableitung weizbrôt, weizebrôt[1]). Der Stammvokal des mittelhochdeutschen Adjektivs wîze, wyss (daraus wîzez brôt und wîzbrôt[2]) hingegen hat bis zum 16. Jahrhundert eine lautliche Verschiebung von î zu ei (neuhochdeutsche Diphtongierung) erfahren, so daß die Semantik der beiden Wörter Weißbrot und Weizenbrot weitgehend verschmolz.
Bei Weißbrot handelt es sich traditionell um helles, fast süß schmeckendes Weizenbrot. Analog dazu wird in Südwestdeutschland aus Roggenmehl hergestelltes Sauerteigbrot auch als Schwarzbrot bezeichnet. Auf die Unterschiede in der farblichen und geschmacklichen Beschaffenheit der verschiedenen Backmehle spielt auch folgender Familienname an: belegt ist 1362 in Breslau ein "Derpbrot pistor". Da der Name Weißbrodt (bezogen auf Schlesien) nur in Niederschlesien verbreitet ist, kommt das Dorf Weißbrodt im Kreis Habelschwerdt für die ethymologische Herleitung kaum in Frage. Die wahre Herkunft des Familiennamens Weißbrod erschließt sich allem Anschein nach aus dem mittelhochdeutschen weizebrôt.
Varianten des Namens
- Matz Weissbrot, 1562 Liegnitz
- Weißbrod
- Weißbrodt
Geographische Verteilung
<geogen>Weißbrod</geogen><geogen>Weißbrodt</geogen>
Schlesien
Weißbrod, Weißbrodt (Liegnitz [7], Haynau [3], Görlitz [3], Neusalz)
Die Zahlen in eckigen Klammern beziehen sich auf die Häufigkeit der Namen, also Görlitz [20] = 20 mal in Görlitz vorkommend, und so fort aus "den Adreßbüchern der dreißiger Jahre" der entsprechenden Städte.
Berühmte Namensträger
Sonstige Personen
Geographische Bezeichnungen
Umgangssprachliche Bezeichnungen
Anmerkungen
- ↑ Matthias von Lexer: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch, 35. Auflage, mit neubearbeiteten und erweiterten Nachträgen, Stuttgart 1979.
Uni Trier, Online-Version: http://germazope.uni-trier.de/Projects/MWV/wbb 34. Ausgabe Leipzig 1974, S. 312 - ↑ Matthias von Lexer: Mittelhochdeutsches Taschenwörterbuch, 35. Auflage, mit neubearbeiteten und erweiterten Nachträgen, Stuttgart 1979.
Uni Trier, Online-Version: http://germazope.uni-trier.de/Projects/MWV/wbb 34. Ausgabe Leipzig 1974, S. 326
Literaturhinweise
- Bahlow, H., Schlesisches Namenbuch (1953)