Duling (Hof): Unterschied zwischen den Versionen
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* gt. 1580<ref name="Eigenbehörigkeit">Jünemann, Kurt (1951): "Aus der Zeit der Eigenbehörigkeit", in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte des Kirchspiels Wallenhorst und für Allgemeine Heimatkunde (Hrsg): '''Kulturgeschichtliche Aufsätze zur Elfhundertjahrfeier des Kirchspiels Wallenhorst 851-1951''', Wallenhorst, Selbstverlag.</ref>: [[Fürstbistum_Osnabrück/Landstände/Domkapitel|Domkapitel Osnabrück]] | * gt. 1580<ref name="Eigenbehörigkeit">Jünemann, Kurt (1951): "Aus der Zeit der Eigenbehörigkeit", in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte des Kirchspiels Wallenhorst und für Allgemeine Heimatkunde (Hrsg): '''Kulturgeschichtliche Aufsätze zur Elfhundertjahrfeier des Kirchspiels Wallenhorst 851-1951''', Wallenhorst, Selbstverlag.</ref>: [[Fürstbistum_Osnabrück/Landstände/Domkapitel|Domkapitel Osnabrück]] | ||
* gt. 1590/1605: ''Dienet nacher Hoenburg'' | * gt. 1590/1605: ''Dienet nacher Hoenburg''<ref name="NLA OS Rep 100/88/9a">[http://www.arcinsys.niedersachsen.de/arcinsys/detailAction?detailid=v56959 NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 9a] (1590/1605): '''[[Verzeichnis der freien und eigenbehörigen Höfe im Amt Iburg mit ihren Gutsherren]] (undatiert, ca. 1590)'''</ref> | ||
* gt. 1723, 1772: [[Kloster Rulle]] | * gt. 1723, 1772: [[Kloster Rulle]] | ||
Version vom 18. Februar 2022, 19:26 Uhr
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Hierarchie Regional > Bundesrepublik Deutschland > Niedersachsen > Regierungsbezirk Osnabrück > Landkreis Osnabrück > Wallenhorst > Duling
Portal:Höfe und Bauern | |
---|---|
Duling | |
Früherer Hofstatus: | Halberbe |
Grundherr: | Kloster Rulle |
Namensformen: | De Dulege, Dulege, De Dulige, Dulige |
Heutige Nutzung: | Hochzeitslocation mit bis zu 100 Personen |
Heutiger Eigentümer: | Gemeinde Wallenhorst |
Anschrift: | Drosselweg 2, 49134 Wallenhorst |
Alte Anschrift: | Wallenhorst Nr. 10 |
Koordinaten N/O: | N 52.351855, O 8.016550 |
Hofstandardwerte
Aufsitzerstatus
Grundherr
- gt. 1580[1]: Domkapitel Osnabrück
- gt. 1590/1605: Dienet nacher Hoenburg[2]
- gt. 1723, 1772: Kloster Rulle
Dienstpflichten
Markenrechte, Mastrechte
Viehbestand
- 1557: 3 Kühe, 1 Rind, 6 Schafe, 1 Schwein, 2 Pferde, 1 Enter.[3]
- 1561: 5 Kühe, 4 Rinder, 6 Schafe, 5 Schweine, 4 Pferde, 1 Enter.[4]
Umfang der Ländereien
Entwicklungsgeschichte
Frühe Neuzeit
Reformation und Glaubensspaltung
Im Jahre 1540 bewirtschaftete De Dulege mit Frau und zwei Deensten und einem Schäfer mit 10 Schafen den Hof.[3]
Im Jahre 1580 war Duling dem Domikapitel eigenbehörig.[1]
Die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg
Das Viehschatzregister aus dem Jahre 1600 nennt für De Dulige einen Betrag von 2 Taler 14 Schilling.[5] Im Jahre 1601 wird der Hof wird von Lüdeke Dulige, seiner Ehefrau Gretha, Sohn Johan und dessen Ehefrau Gretha bewohnt.[3][6]
1605 (1590) dient der Hof Dulige nach Hoenburg.[2]
Die Zeit des Dänisch-niedersächsischen Krieges 1623-1629
Während des Dänisch-niedersächsischer Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage. [7] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 wird Duliges als pauper geführt und darf daher als zahlungsunfähig gelten.[8] Ebenso wird Johan Dulige für die Zeit vom 9. Dezember 1628 bis Ostern 1629 (15. April) als pauper geführt.[8] Für die Zeit ab Ostern 1629 hatten Halberben drei Schillinge und sechs Groschen zu zahlen und für die folgenden 55 Wochen zahlte Dulige voll, darf also als voll zahlungsfähig gelten.[9]
Musterung des Sunder Dulige 1639
Am 5. Oktober 1630 wurden in der Vogtei Wallenhorst 28 "schutzen" gemustert, darunter Sunder Dulige - es ist unklar , ob er zu dieser Zeit auf dem Hof wohnte (wohl aber möglich) - er trägt aber den Hofnamen.[7]
Abfindung der Schweden 1649
In der Zeit nach dem Westfälischen Frieden war die Stadt Osnabrück kein schöner Anblick und mit über 5 Mio. Talern hoch verschuldet. Das Fürstbistum Osnabrück war von der schwedischen Königin an Gustav Gustavson geschenkt worden. Für dessen Abtretung an Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg sollte Gustavson 80.000 Taler erhalten, die in vier jährlichen Terminen gezahlt werden mussten. Da Gustavson erst nach der vollständigen Schuldbegleichung abziehen musste, erbot sich die Osnabrücker Regierung daher 85.000 Taler sofort zu zahlen, wenn er sofort abzöge. Bischof Franz Wilhelm hielt im Oktober 1649 einen Landtag unter der Hohen Linde beim Kloster Oesede ab, wo beschlossen wurde, dass jede über 12 Jahre alte Person des Fürstentums einen doppelten Kopfschatz zu entrichten hatte. Dies betraf nicht nur Domprobst, Mönche, Nonnen, Pfarrer, sondern natürlich auch Bauern und Hüsselte, selbst Arme und Obdachlose wurden in dem Dekret vom 10.Oktober 1649 nicht verschont. Nachdem Gustavson seine Abfindung erhalten hatte, verließen die Schweden das Bistum am 30.11.1650.
Die Bewohner des Hofes Duhlig mussten folgende Zahlungen entrichten:[10]
* Dulig cum uxor: 2 Taler
Die Volkszählung 1652
Am Ostersonntag, dem 31. März, 1652 nahmen Ludike Dulige, seine Ehefrau und sein Sohn Johan an der Osterkommunion in der St. Alexanderkirche teil. [11] Zudem nahmen auch Johan Dulige und dessen Ehefrau - allerdings beide aus Hollage - an der Osterkommunion teil.[11]
Aufklärung
Im Jahre 1723 führt Halberbe Johann Duhling den Hof; er ist dem Kloster Rulle eigenbehörig.[12][13] Der Hof umfasst zu dieser Zeit:
* Gartenland: 2(31) Scheffel * Saatland: 3 Malter, 3(46) Scheffel * Wiesenland: 9(27) Scheffel * Heideland: 7(12) Scheffel * Summe: 4 Malter, 11 Scheffel, 3 Viertel.[12][13]
Auch im Jahre 1772 war der Hof Duling noch dem Kloster Rulle hörig.
Moderne
Josefine Duling, geborene Drees lebte noch bis zum Jahre 1896 auf dem Hof. In diesem Jahr wurde der Hof dann erst an Pächter Remme gegeben. Im Jahre 1913 umfasste der Hof eine Fläche von 14 Hektar.[3]
Auf den Pächter Remme folgte später Josef Schlüter. Die Bewirtschaftung des Hofes wurde 1984 aufgegeben, und die formelle Aufgabe der Höfeeigenschaft beantragt, denn die Hofstelle läge still, die Gebäude seien verfallen und der Acker verpachtet. In den 1990ern begann die Gemeinde Wallenhorst mit der Wiederherstellung der Hofstelle, so dass sich der restaurierte Hof inzwischen zu einem gern genutzten kulturellen Zentrum entwickelt hat.
Gebäude und Bewohner
Haupthaus
Im Haupthaus standen rechts standen ein bis zwei Pferde und gegenüber waren Kuhställe, die mit hölzernen Klapptüren verdeckt waren. Heute verstecken sich hier eine kleine Kaffeeküche und die Toiletten. Rechts an die Pferdeställe schlossen sich mehrere Schlafkammern an. Eine davon wurde als Knechtekammer genutzt. Die rechte Eingangstüre führte in den großen Küchenbereich. Dort stand ein großer Eichentisch, der für die Mahlzeiten aller Hausbewohner genutzt wurde. In der Mitte war eine offene Herdstelle. Rechts befanden sich die Waschküche und die Melkkammer. An der hinteren Fensterfront des Gebäudes befand sich die beste Stube und ein Schlafzimmer, welche heute als eine Einheit als Tagungszimmer genutzt werden können.
Bienenhaus
Der Hof verfügte über ein Bienenhaus.
Hofinhaber
Generationenfolge
Karten
Hofbilder
Kirchliche Zugehörigkeit
Genealogische und historische Quellen
Genealogische Quellen
Historische Quellen
Bibliografie
Genealogische Bibliografie
Historische Bibliografie
Weblinks
Zitierte Literatur/ Quellen
- ↑ 1,0 1,1 Jünemann, Kurt (1951): "Aus der Zeit der Eigenbehörigkeit", in: Arbeitsgemeinschaft für die Geschichte des Kirchspiels Wallenhorst und für Allgemeine Heimatkunde (Hrsg): Kulturgeschichtliche Aufsätze zur Elfhundertjahrfeier des Kirchspiels Wallenhorst 851-1951, Wallenhorst, Selbstverlag. Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „Eigenbehörigkeit“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ 2,0 2,1 NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 9a (1590/1605): Verzeichnis der freien und eigenbehörigen Höfe im Amt Iburg mit ihren Gutsherren (undatiert, ca. 1590)
- ↑ 3,0 3,1 3,2 3,3 Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.
- ↑ Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.
- ↑ Niedersächsiches Landsarchiv Osnabrück (1600-11): Viehschatzregister (ohne Viehbestand) des Amts Iburg 1600, 1610, 1611, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 17, Blatt 31, als Digitalisat, Aufnahme 33 bei Arcinsys.
- ↑ Arbeitskreis Familienforschung Osnabrück e.V. (Hrsg.): Osnabrücker Familienforschung 100: Archiv zu Osnabrück Acta betreffend: Conscription eines Kopfschatzes von allen Personen über 12 Jahre. Amt Iburg 1601. Quelle: NLA OS Rep 100 Abschnitt 89 Nr. 3, Blatt 59, Transcript: Irmtraud Tiemann., Georgsmarienhütte, Lamkemeyer Druck, 2021, S. 105
- ↑ 7,0 7,1 Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück. Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „30jähriger Krieg“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ 8,0 8,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653, als Digitalisat bei Arcinsys
- ↑ Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1649): Veranschlagung eines außerordentlichen Kopfschatzes zur Abfindung der Schweden, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 44, Blatt 130 als Digitalisat S. 132 bei Arcinsys
- ↑ 11,0 11,1 NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101. Referenzfehler: Ungültiges
<ref>
-Tag. Der Name „NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert. - ↑ 12,0 12,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Vermessungs- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Kirchspiel Wallenhorst (Abschriften?) 1723, NLA OS Rep 100 Abschnitt 92 Nr. 30, als Digitalisat bei Arcinsys.
- ↑ 13,0 13,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1723): Erneuerte Grundstücks- und Abgabenverzeichnisse der schatzpflichtigen Stätten im Amt Iburg, Kirchspiel Wallenhorst, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 126 , als Digitalisat bei Arcinsys
Daten aus dem Geschichtlichen Ortsverzeichnis
<gov>VOLIESJO31LF</gov>
Höfe in Dorf/ Bauerschaft Wallenhorst (in der Gemeinde Wallenhorst im Landkreis Osnabrück) | |
Vollerben: Burmeister | Hörnschemeyer | Meyer zu Wallenhorst | Peddenpohl | Schwalenberg | Halberben: Bedenbecker | Brüggemann | Duling | Duncker | Heidemann | Wulff | Erbkotten: Wallenhorst | Wamhoff | Markkotten: Bockholt | Henne | Osterfeld | In der Horst | Nordtmann | Rechfelt |