Riepenhoff (Hof): Unterschied zwischen den Versionen

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  Alte Anschrift:            Lechtingen Nr. 4
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Version vom 18. Januar 2022, 23:31 Uhr


Info

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Übersicht

Anschrift:                  
Alte Anschrift:             Lechtingen Nr. 4
Heutiger Eigentümer:        
Heutige Nutzung:     
Namensformen:               Ripenhof, Ripenhoff, Riepenhof
Namensursprung:             
Weitere Hofnamen:           
Erste Erwähnung:            
Früherer Hofstatus:         Vollerbe
Koordinaten N/O:

Entwicklungsgeschichte

Hochmittelalter

Ums Jahr 1186 war ein Haus Ripppenhorst wüste Huse, von der dem Domprobst 6 Scheffel Roggen zukamen. Im 13. Jahrhunrder lebte in der Stadt Osnabrück ein Liborius de Ripinghove.

Frühe Neuzeit

Reformation und Glaubensspaltung

16. Jahrhundert

Im Jahre 1540 lebten Ripenhoff und Frau mit einem Knecht, einem Schäfer und einer Hüssel auf dem Hof.[1]

Die Zeit vor dem Dreißigjährigen Krieg

Das Viehschatzregister aus dem Jahre 1600 nennt für Ripenhoff einen Betrag von 2 Taler 19 Schilling 6 Groschen.[2]

Im Jahre 1601 bewirtschafteten dann Wilke Riepenhoff und seine Ehefrau Grete mit einem Knecht Jürgen, der Magd Trine und dem Schäfer Johan den Hof. Im Hause wohnte außerdem noch Hille, de Moder.[1]

Die Zeit des Dänisch-niedersächsischen Krieges 1623-1629

Während des Dänisch-niedersächsischen Krieges hielt der schon 1625 vom protestantischen Rat der Stadt Osnabrück gewählte katholische Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg die Stadt 1628 unter Belagerung. Nach seinem Einzug erzwang er die Aufnahme einer Besatzung von 1.600 Mann und begann den Bau der Petersburg als Verteidigungsanlage.[3] Zur Finanzierung verlangte er von der Stadt eine wöchentliche Kontributionszahlung von 3.000 Reichstalern, die von den Vögten eingetrieben wurden. Die Belastungen für die Höfe im Kirchspiel Wallenhorst waren also sehr hoch und viele dürfen in dieser Zeit als mehr oder weniger verarmt gelten. Im Kontributionsregister für die Wochen ab September 1628 wird Ripenhofs als pauper geführt und darf daher als zahlungsunfähig gelten.[4] Ebenso wird der Hof für die Zeit vom 9. Dezember 1628 bis Ostern 1629 (15. April) als pauper geführt.[4] Für die Zeit ab Ostern 1629 hatten Vollerben sieben Schillinge zu zahlen und für die folgenden 9 von 55 Wochen zahlte Ripenhoff voll, so dass er als eingeschränkt zahlungsfähig gelten darf.[5]

Abfindung der Schweden 1649

In der Zeit nach dem Westfälischen Frieden war die Stadt Osnabrück kein schöner Anblick und mit über 5 Mio. Talern hoch verschuldet. Das Fürstbistum Osnabrück war von der schwedischen Königin an Gustav Gustavson geschenkt worden. Für dessen Abtretung an Bischof Franz Wilhelm von Wartenberg sollte Gustavson 80.000 Taler erhalten, die in vier jährlichen Terminen gezahlt werden mussten. Da Gustavson erst nach der vollständigen Schuldbegleichung abziehen musste, erbot sich die Osnabrücker Regierung daher 85.000 Taler sofort zu zahlen, wenn er sofort abzöge. Bischof Franz Wilhelm hielt im Oktober 1649 einen Landtag unter der Hohen Linde beim Kloster Oesede ab, wo beschlossen wurde, dass jede über 12 Jahre alte Person des Fürstentums einen doppelten Kopfschatz zu entrichten hatte. Dies betraf nicht nur Domprobst, Mönche, Nonnen, Pfarrer, sondern natürlich auch Bauern und Hüsselte, selbst Arme und Obdachlose wurden in dem Dekret vom 10.Oktober 1649 nicht verschont. Nachdem Gustavson seine Abfindung erhalten hatte, verließen die Schweden das Bistum am 30.11.1650.

Die Bewohner des Hofes Ripenhoff mussten folgende Zahlungen entrichten:[6]

* Ripenhoff:                         2 Taler, 14 Schilling
* uxor:                              1 Taler,  7 Schilling
* 1 Sohn und 1 Tochter:              1 Taler,  7 Schilling
* Im Kotten man und frau:            1 Taler,  1 Schilling
* In der Leibzucht Vader und Moder:  11 Schilling
Die Volkszählung 1652

Am 31. März 1652, Ostersonntag, nahmen Henrich Ripenhoff, seine Ehefrau und der Sohn Henrich an der Osterkommunion in der St. Alexanderkirche teil. [7] Außerdem nahmen Ripenhoff senior, und seine Ehefrau an der Osterkommunion teil.[7]

Aufklärung

Der Hof Riepenhoff war 1723 als Blutfreier der Pfarre zu Lengerich hörig.

Moderne

1849 war Kolon Franz Heinrich Riepenhoff der Vorsteher der Gemeinde Lechtingen.

Im Jahre 1884–1896 bewritschaftete Kolon Heinrich Riepenhoff den Hof.

Im Jahre 1895 hat Riepenhoff zwei Söhne über 20 und 18 Jahre und eine Tocher von 17,5 Jahren. Der Kötter Naber hat 6 Scheffelsaat Land.

20.Jahrhundert

Im Jahre 1925 umfasste der Hof 38 Hektar.[1]

Gebäude und Bewohner

Kotten

Im Wallenhorster Heiratsbuch ist vermerkt, dass Catharina Maria Naaber aus Riepenhoffs Kotten am 10.11.1825 Ferdinand Heidemann (aus Nattstraten Backhause) heiratete.

Backhaus

Das Kontributionsregister erwähnt im November 1650 Ripenhoffs Backhaus.[5]

Viehstand

  • 1557: 6 Kühe, 5 Rinder, 18 Schafe, 4 Schweine.[1]
  • 1561: 6 Kühe, 5 Rinder, 18 Schafe, 10 Schweine, 4 Pferde, 1 Enter.[8]

Ahnengalerie

Quellen

  1. 1,0 1,1 1,2 1,3 Jellinghaus, Hermann (1924): Nachrichten über Dörfer und Bauernhöfe um Osnabrück, J. G. Kisling Verlag, Osnabrück.
  2. Niedersächsiches Landsarchiv Osnabrück (1600-11): Viehschatzregister (ohne Viehbestand) des Amts Iburg 1600, 1610, 1611, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 17, Blatt 31, als Digitalisat, Aufnahme 33 bei Arcinsys.
  3. Joseph, Martin (1998): Die Vogtei Wallenhorst im Dreißigjährigen Krieg: 1618-1648 Ereignisse, Folgen und Auswirkungen des Westfälischen Friedens, Hrsg. Gemeinde Wallenhorst, Steinbacher Druck, Osnabrück.
  4. 4,0 4,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Diverse Schatz- und Kontributionssachen 1628-1703, Wallenhorst 1628/29 ab Bl. 18, als Digitalisat bei Arcinsys
  5. 5,0 5,1 Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück: Schatz- und Kontributionsregister der Kirchspiele Rulle und Wallenhorst, 1628 - 1653, als Digitalisat bei Arcinsys
  6. Niedersächsisches Landesarchiv Osnabrück (1649): Veranschlagung eines außerordentlichen Kopfschatzes zur Abfindung der Schweden, NLA OS Rep 100 Abschnitt 88 Nr. 44, Blatt 130 als Digitalisat S. 132 bei Arcinsys
  7. 7,0 7,1 NLA OS Rep 100/188/7 Vol. II (1652): Volkszählung in der Diözese Osnabrück mit besonderer Berücksichtigung der Konfession - Dekanate Fürstenau, Grönenberg, Iburg (Kirchspiel Oesede), Osnabrück und Vörden, S. 97-101.
  8. Albers, Andreas (2016): Ein Viehschatzregister aus dem Jahre 1561, in: Bürgerverein Wallenhorst e.V. (Hrsg.), Wallenhorster Geschichten, Band 3, S. 27-33, Druckhaus Bergmann GmbH, 2016, ISBN 978-3-9815941-2-6.