Spiczak Brzezinski (Adelsfamilie): Unterschied zwischen den Versionen

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Durch die Teilungen Polens in den Jahren 1772 und 1793 kam das westliche Preußen als Provinz Westpreußen durch Annexion zum hohenzollernschen Königreich Preußen. In den Vasallenlisten des nun seit 1772 bestehenden preußischen Kreises Konitz von 1774, angefertigt vom Landrat Carl Christoph Ludwig von Weiher, werden die Gutsanteilsbesitzer Franz von Spiczak Brzeziński (1727–1806) auf Briesen und Lorenz von Spiczak Brzeziński (1729–1799) auf Glisno (Gliśno Wielkie) genannt.[6] Sie waren Erben ihrer Väter Mathias (* c. 1700–1791) und Adalbert (* c. 1710–1801), die ihren Besitz wiederum von ihrem Vater Adam Spiczak Brzeziński geerbt hatten.  
Durch die Teilungen Polens in den Jahren 1772 und 1793 kam das westliche Preußen als Provinz Westpreußen durch Annexion zum hohenzollernschen Königreich Preußen. In den Vasallenlisten des nun seit 1772 bestehenden preußischen Kreises Konitz von 1774, angefertigt vom Landrat Carl Christoph Ludwig von Weiher, werden die Gutsanteilsbesitzer Franz von Spiczak Brzeziński (1727–1806) auf Briesen und Lorenz von Spiczak Brzeziński (1729–1799) auf Glisno (Gliśno Wielkie) genannt.[6] Sie waren Erben ihrer Väter Mathias (* c. 1700–1791) und Adalbert (* c. 1710–1801), die ihren Besitz wiederum von ihrem Vater Adam Spiczak Brzeziński geerbt hatten.  


Neben weiterem Besitz an Adlig Briesen und Glisno besaß ein Zweig der Spiczak Brzeziński im 18. Jahrhundert einen großen Anteil an dem nahegelegenen Gut Trzebiatkowa.[7] Auch auf den benachbarten Gütern Adlig Lonken (Łąkie) und Zemmen (Ciemno) saßen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts noch Nachkommen auf adligen Gutsanteilen bzw. Allodial-Rittergütern, während sich die Güter Wustrow bei Bütow (Bytów) und Grünhoff bei Treten (Dretyń) zeitweise in Pacht der Familie befanden. Ein weiterer Ast der Familie nennt sich nach dem Gut Prondzonna (Prądzona) bis heute Spiczok von Prondczynsky.
Neben weiterem Besitz an Adlig Briesen und Glisno besaß ein Zweig der Spiczak Brzeziński im 18. Jahrhundert einen großen Anteil an dem nahegelegenen Gut Trzebiatkowa. Auch auf den benachbarten Gütern Adlig Lonken (Łąkie) und Zemmen (Ciemno) saßen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts noch Nachkommen auf adligen Gutsanteilen bzw. Allodial-Rittergütern, während sich die Güter Wustrow bei Bütow (Bytów) und Grünhoff bei Treten (Dretyń) zeitweise in Pacht der Familie befanden. Ein weiterer Ast der Familie nennt sich nach dem Gut Prondzonna (Prądzona) bis heute Spiczok von Prondczynsky.


Im Jahre 1804 wurde der Adelsstand der Gutspächter Martin und Jacob von Spiczak Brzeziński (Neffen des oben genannten Franz von Spiczak Brzeziński) durch die Westpreußische Regierung in Marienwerder (Kwidzyn) bestätigt. Ihr Großcousin Johann von Spiczak Brzeziński (1737–1809) war zu dieser Zeit Schulze von Adlig Stüdnitz (Studzienice). Das Adelsprädikat „von“ hat sich erst aufgrund des brandenburgisch-preußischen Einflusses seit Ende des 18. Jahrhunderts als Namenszusatz etabliert. Die Kirchenbuchschreiber verwenden statt des „von“ teilweise auch das lateinische „de“, wie z. B. bei der Vermählung des Albertus de Spiczak Brzeziński und der Marianna de Wnuck Lipińska im Jahre 1892.
Im Jahre 1804 wurde der Adelsstand der Gutspächter Martin und Jacob von Spiczak Brzeziński (Neffen des oben genannten Franz von Spiczak Brzeziński) durch die Westpreußische Regierung in Marienwerder (Kwidzyn) bestätigt. Ihr Großcousin Johann von Spiczak Brzeziński (1737–1809) war zu dieser Zeit Schulze von Adlig Stüdnitz (Studzienice). Das Adelsprädikat „von“ hat sich erst aufgrund des brandenburgisch-preußischen Einflusses seit Ende des 18. Jahrhunderts als Namenszusatz etabliert. Die Kirchenbuchschreiber verwenden statt des „von“ teilweise auch das lateinische „de“, wie z. B. bei der Vermählung des Albertus de Spiczak Brzeziński und der Marianna de Wnuck Lipińska im Jahre 1892.


Die im September 2015 in ihrem 102. Lebensjahr verstorbene Paula von Spiczak Brzeziński (1914–2015, geb. Breier) gilt bisher als Familienmitglied mit dem höchsten erreichten Lebensalter.[8]
Die im September 2015 in ihrem 102. Lebensjahr verstorbene Paula von Spiczak Brzeziński (1914–2015, geb. Breier) gilt bisher als Familienmitglied mit dem höchsten erreichten Lebensalter.


Bis heute bestehen evangelische und katholische Zweige vor allem in Deutschland und Polen.  
Bis heute bestehen evangelische und katholische Zweige vor allem in Deutschland und Polen.  

Version vom 5. Dezember 2021, 15:21 Uhr

Das Stammwappen Zabawa derer von Spiczak Brzeziński auf Adlig Briesen.

Spiczak Brzeziński ([spitʃɔk bʐɛˈʑiɲski]) (gelegentlich auch Spitczok von Brisinski, Spizak Brsesinski oder Spizack Brzesinski) ist der Name eines alten kaschubischen Adelsgeschlechts, dessen Stammsitz Adlig Briesen in Hinterpommern war. Zweige der Familie bestehen bis heute fort.

Geschichte

Die kath. Kirche zu Adlig Briesen.

Das Geschlecht tritt im Jahre 1570 mit dem Edlen Bartholomäus Brzeziński (Nobilis Bartholomaeus Brzieszinski) und dem Edlen Johannes Brzeziński (Nobilis Joannes Brzieszinski) aus Adlig Briesen (Brzeźno Szlacheckie) erstmals urkundlich in Erscheidung. Sie nannten sich nach ihrem Stammgut zunächst nur Brzeziński, d. h. von Briesen. Laut Aufzeichnungen des Grafen Uruski hätten sie für ritterliche Verdienste bereits im 15. Jahrhundert beträchtliche Ländereien auf dem Gebiet der Kaschubei vom polnischen König Kasimir IV. (1427–1492) erhalten. Wann genau die Nobilitierung stattgefunden hat, ist allerdings unklar.

Erst 1609 wird der Edle Thomas Brzeziński alias Spiczak (Nobilis Thoma Brzezinsky alias Spiczak), der im Konitzer Grodbuch neben weiteren Vertretern des örtlichen Kleinadels („Panenadel“) genannt wird, erstmals mit dem Spitznamen Spiczak versehen, der daraufhin zum eigentlichen Familiennamen wird (Spiczak bezeichnet einen jungen Menschen, der erst anfängt einen Bart zu bekommen).

Da die kaschubischen Edelleute zu herzoglich-pommerscher Zeit (1466–1648) nicht zum Lehnsadel, sondern zu den sogenannten Freien gezählt wurden, die auch „Panen“ (Herren), „gefreite Panen“ oder „Frey-Panen“ genannt wurden und dennoch die vom Deutschen Orden bestätigte Gerichtsbarkeit behielten, werden die Spiczak Brzeziński vom 17. bis zum Beginn des 19. Jahrhunderts in Urkunden und Kirchenbüchern in der Regel als „nobilis“ (adlig), „generosus“ (von edler Herkunft) oder „szlachcic“ (Adliger) bezeichnet.

1683 soll ein Familienmitglied eine Kavallerieeinheit berittener Flügelhusaren von König Jan Sobieski III. im Zuge der Zweiten Wiener Türkenbelagerung in der Schlacht am Kahlenberg unterstützt haben.

Durch die Teilungen Polens in den Jahren 1772 und 1793 kam das westliche Preußen als Provinz Westpreußen durch Annexion zum hohenzollernschen Königreich Preußen. In den Vasallenlisten des nun seit 1772 bestehenden preußischen Kreises Konitz von 1774, angefertigt vom Landrat Carl Christoph Ludwig von Weiher, werden die Gutsanteilsbesitzer Franz von Spiczak Brzeziński (1727–1806) auf Briesen und Lorenz von Spiczak Brzeziński (1729–1799) auf Glisno (Gliśno Wielkie) genannt.[6] Sie waren Erben ihrer Väter Mathias (* c. 1700–1791) und Adalbert (* c. 1710–1801), die ihren Besitz wiederum von ihrem Vater Adam Spiczak Brzeziński geerbt hatten.

Neben weiterem Besitz an Adlig Briesen und Glisno besaß ein Zweig der Spiczak Brzeziński im 18. Jahrhundert einen großen Anteil an dem nahegelegenen Gut Trzebiatkowa. Auch auf den benachbarten Gütern Adlig Lonken (Łąkie) und Zemmen (Ciemno) saßen bis zum Ende des 19. Jahrhunderts noch Nachkommen auf adligen Gutsanteilen bzw. Allodial-Rittergütern, während sich die Güter Wustrow bei Bütow (Bytów) und Grünhoff bei Treten (Dretyń) zeitweise in Pacht der Familie befanden. Ein weiterer Ast der Familie nennt sich nach dem Gut Prondzonna (Prądzona) bis heute Spiczok von Prondczynsky.

Im Jahre 1804 wurde der Adelsstand der Gutspächter Martin und Jacob von Spiczak Brzeziński (Neffen des oben genannten Franz von Spiczak Brzeziński) durch die Westpreußische Regierung in Marienwerder (Kwidzyn) bestätigt. Ihr Großcousin Johann von Spiczak Brzeziński (1737–1809) war zu dieser Zeit Schulze von Adlig Stüdnitz (Studzienice). Das Adelsprädikat „von“ hat sich erst aufgrund des brandenburgisch-preußischen Einflusses seit Ende des 18. Jahrhunderts als Namenszusatz etabliert. Die Kirchenbuchschreiber verwenden statt des „von“ teilweise auch das lateinische „de“, wie z. B. bei der Vermählung des Albertus de Spiczak Brzeziński und der Marianna de Wnuck Lipińska im Jahre 1892.

Die im September 2015 in ihrem 102. Lebensjahr verstorbene Paula von Spiczak Brzeziński (1914–2015, geb. Breier) gilt bisher als Familienmitglied mit dem höchsten erreichten Lebensalter.

Bis heute bestehen evangelische und katholische Zweige vor allem in Deutschland und Polen.

Wetterfahne des Gehöfts der Familie Spitczock v. Brisinski zu Zemmen. Die Wetterfahne, eine Danziger Arbeit, stammt von der 1886 nach einem Brand abgebrochenen ev. Kirche in Groß Tuchen.

Wappen

Stammwappen Zabawa

Um 1200 herum begann der polnische Adel Wappen zu führen. Im Unterschied zum übrigen Europa gab es jedoch keine Familienwappen, sondern etwa 160 bis 170 Wappengemeinschaften (pln. Rody Herbowe, blieben größtenteils bis 1815 bestehen), so dass dieselben Wappen von mehreren Familien geführt wurden. Die Namen der Wappen entstanden im Übrigen aus den alten Schlachtrufen bzw. Kriegsgeschreien der Geschlechter, die vor der Einführung der Uniform das wichtigste Erkennungszeichen im Schlachtgetümmel darstellten. Die Spiczak Brzezinski führen das Wappen Zabawa (dt. = Spiel) (es existieren weitere, leicht modifizierte Varianten dieses Wappens; siehe Abbildungen).

Blasonierung (Siebmacher):

  • Schild: Gespalten, vorn blau, hinten von rot und weiß in fünf Reihen geschacht.
  • Helm: Gekrönt; fünf weiße Straußenfedern.
  • Decken: Rot und weiß.

Diese Beschreibung weicht in unterschiedlichen Quellen leicht voneinander ab. In den meisten Wappenbüchern ist der Schild rot-silbern, statt rot-weiß geschacht, was richtig ist. Im Wappenbuch der polnischen Geschlechter des Grafen Ostrowski werden außerdem drei statt fünf Straußenfedern dargestellt.

Wappensage

"Das Wappen Zabawa stammt aus Böhmen und kam wohl zur Zeit der Vermählung der böhmischen Prinzessin Dabrowka mit dem Polenherzog Mieczyslaw 963 nach Polen. Ein Ritter dieses Wappens, namens Wislimierz, war im Jahre 1000 mit der Vorhut der polnischen Streitkräfte betraut, wohl gegen die Mähren, stieß auf den im Hinterhalt versteckt gewesenen Feind und beschäftigte und verweilte denselben durch verschiedene kleine Scharmützel und Neckereien so lange, bis der Hetmann mit der Hauptmacht herankommen konnte, dessen Reiterei den Feind dann siegreich schlug. Zum Andenken an diese Verweilung (Zabawa) des Feindes wurde dem Wappen des Wislimierz der Name Zabawa gegeben."


Wappen Brzeziński

Auf Trzebiatkow im Bütow'schen war eine Familie ansässig, die sich nur von Brzezinski nannte, so dass es heute unklar ist, zu welchem Stamm sie ursprünglich zählte. Diese Familie führte folgendes Wappen:

  • Schild: B. mit w. querliegendem Halbmond, über jeder Spitze und oben und unten von je zwei g. Sternen begleitet und unten in der Mitte ein w. Hufeisen.
  • Helm: Der Halbmond auf jedem Horne mit einem g. Sterne besteckt.
  • Decken: (b. und w.)
  • Anm.: Nach von Ledebur a. a. O. ist das Hufeisen gleichfalls Hauptfigur und der Mond steht darüber aufrecht, an jeder Seite desselben 2 Sterne übereinander. Ein Lieutnant von Brzeziński stand 1756 beim Husaren-Regiment von Szekely.

Adlig Briesen

Veränderung des Namens im Laufe der Geschichte: Bryse (1374), Bresen (1492), Brziszno (1570), Brzeźno Polskie (1664), Adlig Briesen (1818), Brzeźno Szlacheckie (1918).

Briesen leitet sich offenbar vom slawischen Wort für Birke ab - was für ein langes Bestehen des Ortes spricht - und gehört seit 1918 (wieder) zu Polen. Seitdem trägt es den Namen Brzeźno Szlachecki und liegt im Powiat Bütow in der Wojewodschaft Pommern. Das Attribut "Adlig" (poln. Szlacheckie) erhielt der Ort, da im 18. Jahrhundert etwa 80% der Einwohner Adlige waren. Heute leben vor Ort 505 Menschen. Das Dorf wird nördlich vom Großen Brzynk See (pol. Jezioro Brzezinek) und südöstlich vom Kleinen Quesen See flankiert, an dem sich die Briesener Mühle befindet.

Verwandte u. verschwägerte Adelsgeschlechter (Auswahl)

v. Aubracht (Obrach) Prondzinski, v. Babka Gostomski, v. Bastian Brzeziński, v. Szada Borzyskowski, v. Chamier Cieminski, v. Chamier Gliszczynski, v. Czernicki, v. Depka Pradzynski, v. Jutrzenka Trzebiatowski, v. Loewe Kiedrowski, v. Klonczyński, v. Kłopotek Glowczewski, v. Krenski (Krecki), v. Lonski (Lacki), v. Malottki, v. Kopp Ostrowski, v. Pawlowski, v. Pazatka Lipiński, v. Piekarski, v. Pluto Prondzinski, v. Podlewski, v. Pruski, v. Rekowski, Stanisławski, v. Styp Rekowski, v. Świątek Brzeziński, v. Wantoch Rekowski, v. Wedelstedt, v. Wittke Jezewski, v. Wnuk (Wnuck) Lipinski, v. Woyciechowski, v. Wollschläger, v. Schmude (Zmuda Trzebiatowski).

Bekannte Namensträger

  • Adalbert v. Spiczak Brzeziński (1686-1756), Offizier
  • Casimir v. Brzeziński, Lieutnant (k. u. k. Infanterie-Regiment)
  • Dr. Ingo Spitczok v. Brisinski, Psychiater u. Autor

Literatur

  • Hans Friedrich v. Ehrenkrook (Hrsg., 1972): Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser, Band 52, C. A. Starke Verlag, Limburg, S. 382 (u.a.).
  • Prof. Dr. Ernst Heinrich Kneschke (1860): Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon. II. Band. Friedrich Voigt, Leipzig.
  • Leopold Frhr. v. Ledebur in: Neues Deutsches Adels-Lexicon v. 1860; , S. 113.
  • Johann Siebmacher: J. Siebmacher's großes Wappenbuch - Die Wappen des preußischen Adels (Band 14). 1973, Neustadt a. d. Aisch.
  • Julius Graf v. Ostrowski (1897-1906): Polnisches Wappenbuch Warschau, Seite 363.
  • J.-B. Rietstap (1921): Planches l'Armorial Général.
  • Herbert v. Schmude (1939): Beiträge zur Geschichte des Geschlechts von Schmude, 1. Teil, Berlin-Pankow, S. 94 ff.
  • Valton Sergio v. Tempski-Silka (2008): História e ancestralidade, Juruá, S. 217, 222.
  • Benno v. Winckler (1869): Die Nationalitäten Pommerellens, Verlag Wendt, Hirschberg.
  • Emilian v. Zernicki-Szeliga (1904): Die polnischen Stammwappen, ihre Geschichte und ihre Sagen. Verlag H. Grand, Hamburg, S. 97.