Epe (Bramsche)/Schule, kath.: Unterschied zwischen den Versionen
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'''Kath. Schule Epe (bis 1966)''' | '''Kath. Schule Epe (bis 1966)''', Am Nonnenbach 20/24 | ||
Im Jahre 1787 beschloß die Bauerschaft Epe ein gemeinsames Schulhaus für beide Konfessionen zu bauen. Durch Einspruch des Klosters, das eine eigene katholische Schule lieber sah, konnte dieser Plan nicht verwirklicht werden. | Im Jahre 1787 beschloß die Bauerschaft Epe ein gemeinsames Schulhaus für beide Konfessionen zu bauen. Durch Einspruch des Klosters, das eine eigene katholische Schule lieber sah, konnte dieser Plan nicht verwirklicht werden. |
Aktuelle Version vom 12. November 2021, 09:50 Uhr
Kath. Schule Epe (bis 1966), Am Nonnenbach 20/24
Im Jahre 1787 beschloß die Bauerschaft Epe ein gemeinsames Schulhaus für beide Konfessionen zu bauen. Durch Einspruch des Klosters, das eine eigene katholische Schule lieber sah, konnte dieser Plan nicht verwirklicht werden. Daraufhin wandten sich der Markkötter Hermann Henrich Mormann und Gerd Revermann an die hohe Kommission, um eine eigene Schule für die Katholiken zu bekommen. Scheinbar gab es, wohl auf Grund der starken Fürsprache durch das Kloster Malgarten, keine Schwierigkeiten. Zum Lehrer wurde der gerade 17jährige Johann Heinrich Mehmert gewählt. Er lebte zusammen mit seiner Schwester und seiner verwitweten Mutter im Beihaus des schatzfreien Markkötters Franz Kuhlmann in Epe. Der frühe Tod des Vaters zwang den Sohn zum Unterhalt der Familie beizutragen. Darüber hinaus versah Mehmert bereits den klösterlichen Küsterdienst und genoß somit das Vertrauen des Klosters. Bereits im Oktober 1787 begann er den Unterricht mit zunächst 30 Kindern in seiner eigenen Wohnung, im alten Backhaus des Hofes Kuhlmann. Zwar ist uns die Größe des Gebäudes nicht bekannt, doch konnte ein umgebautes ehemaliges Backhaus, das lediglich zur Aufnahme einer Familie hergerichtet war, wohl nur vorübergehend als Schule dienen. Im Laufe des Jahres stieg die Schülerzahl auf 38 an.
Erneute Bitten von Bauer Warning und Lehrer Mehmert führten dazu, daß endlich der Bau eines eigenen Schulhauses genehmigt wurde. Besondere Unterstützung fand man in dem "Commissarius" Lindemann. Er nahm sich der Sache "mit großer Liebe" an, verkaufte sogar für 100 T. seine beiden Pferde an den Domdechant und legte damit den Fond für den Schulbau. Neben vielen anderen Schulfreunden gab auch die Priorin des Klosters Malgarten, Louise von Scheele, 50 T. für den Neubau. Als 450 T. gesammelt waren, übergab Lindemann das Geld an den Vogt Mues zu Hesepe, der daraufhin den Bau veranlaßte. Man erwarb eine zum Verkauf stehende Köttereiwohnung des Hofes Kuhlmann in Rieste und ließ diese vom Zimmermeister Schmidt zu einem Schulhaus umbauen und in Epe errichten. Die Hausrichtung fand am 20. Oktober 1791 statt und am 1. August des folgenden Jahres konnte die Schule bezogen werden.
Um die Mitte des 19. Jahrhunderts war das Schulgebäude in einem derart schlechten Zustand, das ein Neubau unumgänglich wurde. Nach unermüdlichen Bestrebungen von Pastor Engelken und des Schulvorstandes bewilligte die Regierung schließlich einen Zuschuß von 1.000 T. für den Neubau. Der Architekt Landwehr in Osnabrück fertigte 1851 die nötigen Zeichnungen und im März 1852 lud der Schulvorstand zu einer Versammlung in die kath. Schule ein, um die Baumaßnahmen zu besprechen. Man beschloß, Teile des alten Schulhauses beim Bau zu verwenden. Der Neubau sollte aus Bruchsteinen errichtet werden. Für Steine und Holz veranschlagte man 300 - 400 T. Die Hand- und Spanndienste wurden berechnet und man veranschlagte etwa 30 Fuder Lehm aus Hesepe und 100 Tonnen Kalk aus Wallenhorst. Am 2. Mai 1853 war es endlich so weit. In Anwesenheit der Baudeputierten Moormann aus Epe, Gresel aus Hesepe sowie Warning, Temmelmann und Tischler Friedrich Kotte aus Epe, wurde der Grundstein der neuen kath. Schule gelegt.
Der Schulbezirk der kath. Schule in Epe umfaßte die Bauerschaften Epe, Hesepe, Sögeln, Pente, Achmer, Kalkriese und das Dorf Bramsche. Die Industriealisierung von Bramsche zog immer mehr Menschen an. Bereits 1872 schrieb Pastor Engelken, daß es unbedingt notwendig sei, in Bramsche eine Schule und eine Kapelle einzurichten. Er erwähnte, daß es vor 20 Jahren eine Fabrik in Bramsche gab, die mit Dampfkraft arbeitete, inzwischen aber seien es fünf solcher Fabriken. Viele der Arbeiter, auch katholische Familien, kamen aus dem Ruhrgebiet und vom Oberrhein. Um 1870 gab es in Bramsche, Hesepe und Achmer 57 kath. Personen. 1882 berichtete der Schulvikar Klümper an den Bischof nach Osnabrück, daß in Bramsche und Hesepe 20 kath. Familien mit 17 schulpflichtigen Kindern und 22 Familien, wo der Mann katholisch sei, mit 11 schulpflichtigen Kindern lebten. Lediglich 11 dieser insgesamt 28 Kinder kamen nach Epe zur Schule, während die anderen entweder keinen Unterricht oder aber die evangelische Schule in Bramsche besuchten. Überdies waren diese 11 Kinder im vergangenen Sommersemester nur 167 Tage anwesend. Im Winter waren diese Zahlen noch ungünstiger. Die 21 schulpflichtigen Kinder der 14 katholischen Familien in Pente gingen bereits nach Wallenhorst zur Schule.
Erst im Jahre 1886 kam es zur Gründung und Einrichtung einer katholischen Schule in Bramsche. Sie wurde an der Lindenstraße etwa zwischen der heutigen Martinuskirche und dem Martinushaus errichtet.[1] Da bereits zum 1. April des Jahres der Unterricht beginnen sollte, mietete man bis zur Fertigstellung der neuen Schule, den Saal des Hotels Holstein in Bramsche (heute Volksbank Bramsche). Somit hatten die kath. Schüler aus Bramsche, Hesepe, Achmer und Pente nun eine eigene Schule und wesentlich kürzere Schulwege. 18 Schüler, die in Epe die Schule besuchten, wurden in die neue Schule in Bramsche umgeschult.
Im Jahre 1903 beschloß man in Epe einen Schulneubau auf der gegenüberliegenden Straßenseite des alten Schulhauses, das nun als Lehrerwohnung dienen sollte. Der Kostenvoranschlag betrug 7.060 M., wobei die Gemeinde eine Staatsbeihilfe von 6.000 M. erhielt.[2] Der Ortsschulinspektor Pastor Gerhardy legte am 20. Juni 1904 feierlich den Grundstein für diesen Neubau. Unter der Bauaufsicht des Bauführers Timmermann aus Osnabrück wurden die Bauarbeiten von Maurermeister Jürke und Zimmermeister Wollrich aus Pente, die Tischler-, Schlosser-, Glaser- und Anstreicherarbeiten von Tischler R. Schnäker aus Alfhausen und die Dach- und Klempnerarbeiten von A. Zwingmann aus Bramsche ausgeführt.[3] Am 1. September konnte der Neubau gerichtet werden. Nach der Rohbauabnahme am 25. September[4] war am 1. Dezember 1904 der Neubau bezugsfertig.
Das Gebäudebuch (1910 bis um 1953) verzeichnet unter Epe Nr.35, kath. Schule, kath. Schulgemeinde, 1940 politische Gemeinde in Epe; Gebäude: a) Schulhaus, b) Schulhaus.[5] 1929, 1938 verzeichnen die Adressbücher Lehrer Josef Robker in Epe (ohne Nr) und 1958/59, 1964 Lehrer Ernst und kfm. Ang. Klaus Kothe.
Nach dem Neubau der Eper Grundschule 1967 suchte man nach einem neuen Verwendungszweck für das alte kath. Schulgebäude. Zwar sah man schon 1964 eine Verwendung als Kindergarten vor, doch erhielt man hierfür keine Genehmigung. So kam es zunächst zur Vermietung und später zum Verkauf der Gebäude. Die Schule erwarb 1972 die Familie Meierkord, die sie 1988 an die Familie Diederich weiterverkaufte. Das Lehrerhaus erwarb 1974 die Familie Prunsche. (Koordinaten: N/O 52 26 06 / 08 01 06)
1970 verzeichnet das Adressbuch Franz-Josef Prunsche in Epe Nr.35, 1984 Franz-Josef, Martin und Ursula Prunsche, Thomas, Burkhard und Marianne Weinrich in Bramsche, Am Nonnenbach 20 (Alte Schule) und Heinz und Inge Meierkord in Am Nonnenbach 24 (Neue Schule); 1988/89 Franz-Josef, Martin, Regina und Ursula Prunsche, Burkhard und Marianne Weinrich in Am Nonnenbach 20 (Alte Schule) und Heinz und Inge Meierkord in Am Nonnenbach 24 (Neue Schule); 1992/93 Franz-Josef, Martin und Ursula Prunsche, Franz und Lieselotte Grüter in Am Nonnenbach 20 (Alte Schule) und Michel Diderich, Sabine Kuhlmann in Am Nonnenbach 24 (Neue Schule); 2007/08 Franz-Josef Prunsche, Michael Stallkamp, Sebastian Bettich, Astrid Jaschinski in Am Nonnenbach 20 (Alte Schule) und Michel Diderich, Sabine Kuhlmann in Am Nonnenbach 24 (Neue Schule); 2015/16 Franz-Josef Prunsche, Heiko Eberhard in Am Nonnenbach 20 (Alte Schule) und Michel Diderich, Sabine Kuhlmann, Diane Goujon de Beauvivier in Am Nonnenbach 24 (Neue Schule).
Lehrer der kath. Schule Epe (bis 1966)
1787 - 1832 Johann Heinrich Mehmert aus Epe, Lehrer (1829 - 1832 unterstützt von seinem Sohn) 1832 - 1886 Johann Heinrich Mehmert aus Epe (Sohn), Lehrer (1879 - 1886 unterstützt von den folgenden Lehrern) 1871 Carl Anton Poppe, Lehrer 1879 - 1880 Alois Feldkamp aus Twistringen, Schulamtskandidat 1880 - 1884 Hermann Klümper, Schulvikar 1880 - .... Frl. Mehmert, Handarbeit 1881 Bernhard Mehsmann, Schulamtskandidat aus Rieste (Vertretung) 1884 H. Wermes, Lehrer 1884 - 1909 Friedrich Wilhelm Goswin Klene aus Herringhausen, Lehrer 1891 - 1934 Bernhardine Goda (Frau Tackenberg), aus Epe, Handarbeit 1907 Johannes Poppe, Lehrer aus Bramsche (Vertretung) 1909 - 1915 Wilhelm Schwethelm aus Weener, Ostfriesland, Schulamtskandidat 1915 Johannes Ballhausen aus Duderstadt, Schulamtsbewerber 1915 Karl Vallo aus Osnabrück, Schulamtskandidat 1915 - 1916 Joseph Westendorf, Lehrer aus Bramsche (Vertretung) 1916 Alberts, Schulamtsbewerberin 1916 - 1919 Maria Warning aus Epe, Schulamtsbewerberin 1919 - 1946 Friedrich Josef Robker aus Lintern, Lehrer 1934 - 1937 Frl. Brinkwerth aus Osnabrück, Handarbeit 1937 - .... Frl. Jeske aus Gütersloh, Handarbeit 1946 - 1951 Paul Haffke aus Elbing, Lehrer 1948 - 1951 Olga Haffke, Handarbeit 1948 - 1951 Agnes Altmann aus Bahrwinkel, Junglehrerin 1951 - 1954 Gretelies Meyer aus Bottrop, Lehramtsanwärterin 1951 - 1966 Ernst Kothe aus Gelsenkirchen, Lehrer 1954 Wolfgang Jupe, Lehrer aus Bramsche (Vertretung) 1954 Maria Warning, Lehrerin aus Bramsche (Vertretung) 1954 - 1955 Frau Stratmann, Junglehrerin 1963 Egon Schütte, Lehrer aus Bramsche (Vertretung)
Ein Verzeichnis der verwendeten Abkürzungen befindet sich hier.